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NEW YORK (dpa-AFX) - Am US-Aktienmarkt sind nach der jüngsten Rekordrally erste Ermüdungserscheinungen sichtbar geworden. Zu Wochenbeginn gerieten die Standardwerte unter Druck. Kurz vor einer Flut von Quartalsbilanzen mieden die Anleger am Montag das Risiko, denn die Erwartungen an die Geschäftszahlen und Prognosen der Unternehmen sind aktuell hoch.

Als weitere Belastung erwiesen sich die deutlich gestiegenen Renditen am als sicher geltenden Staatsanleihen-Markt. Börsianer begründeten dies mit der Sorge, dass nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November die Staatsschulden deutlich stiegen könnten - unabhängig davon, ob die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris oder der republikanische Ex-Präsident Donald Trump letztlich das Rennen für sich entscheiden werden.

Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 0,80 Prozent auf 42.931,60 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,18 Prozent auf 5.853,98 Punkte nach. Beide Börsenbarometer hatten sich in der vergangenen Woche zu Rekordmarken aufgeschwungen. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es am Montag um 0,18 Prozent auf 20.361,47 Punkte nach oben.

In den noch ausstehenden Wochen vor den Wahlen könne die Lage an den US-Börsen unangenehm werden, prognostizierte die Bank UBS. "Das Rennen bleibt zu eng, um eine Prognose für den Ausgang zu wagen", schrieben die Strategen. Die damit verbundene Unsicherheit könne für starke Kursschwankungen sorgen. Dem stünden aber eine kernige Konjunktur und gesunde Unternehmensbilanzen gegenüber.

Unter den schwächsten Dow-Werten verloren die Papiere des Versicherers Travelers , des Pharmakonzerns Merck & Co sowie des Kreditkarten-Anbieters American Express jeweils mehr als zwei Prozent. An der Index-Spitze zogen die Aktien von Boeing um gut drei Prozent an. Der kriselnde Flugzeugbauer erwägt laut einem Bericht des "Wall Street Journal" den Verkauf von Unternehmensteilen. Zudem zeichnet sich im Streik zehntausender Arbeiter nach mehr als einem Monat nun womöglich eine Lösung ab.

Die Anteile von UPS büßten nach einem skeptischen Analystenkommentar mehr als drei Prozent ein. Bei dem Logistikkonzern werde das kurzfristige Ertragsrisiko in der Frachtsparte durch den langfristigen Druck von mehreren Seiten verstärkt, schrieb der Experte Brandon Oglenski von der britischen Investmentbank Barclays. Ein Beispiel sei der mögliche Verlust von Paketvolumen durch den Online-Händler Amazon .

Bei den Aktien des Chipkonzerns Nvidia war von Müdigkeit hingegen keine Spur: In der Hoffnung auf weiter gut laufende Geschäfte rund um Künstliche Intelligenz nahmen die Anteilscheine ihre Rekordjagd wieder auf und gewannen an der Nasdaq-100-Spitze gut vier Prozent.

Die Anteilscheine von Netflix erreichten ebenfalls ein Rekordhoch und schlossen gut ein Prozent im Plus. Der Streaming-Anbieter sei der Hauptprofiteur eines zunehmend rationalisierten Geschäfts mit Inhalten für die Endverbraucher, schrieb UBS-Analyst John Hodulik. Die Aussagen des Unternehmens ließen auf anhaltend prozentual zweistelliges Wachstum und steigende Margen im kommenden Jahr schließen.

Der Euro sank im US-Handel auf 1,0816 Dollar. "Die Zinssenkungsfantasie ist inzwischen ausgeprägt und mit Blick auf die EZB wird eine erneute Leitzinssenkung im Dezember vollständig eingepreist", hieß es in einem Kommentar der Landesbank Hessen-Thüringen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0853 (Freitag: 1,0847) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9214 (0,9219) Euro.

Am US-Rentenmarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige US-Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,67 Prozent auf 111,47 Punkte. Deren Rendite stieg auf 4,19 Prozent./la/he

--- Von Lutz Alexamder, dpa-AFX ---

NEW YORK (dpa-AFX) - Am US-Aktienmarkt sind nach der jüngsten Rekordrally erste Ermüdungserscheinungen sichtbar geworden. Zu Wochenbeginn gerieten die Standardwerte unter Druck. Kurz vor einer Flut von Quartalsbilanzen mieden die Anleger am Montag das Risiko, denn die Erwartungen an die Geschäftszahlen und Prognosen der Unternehmen sind aktuell hoch.

Als weitere Belastung erwiesen sich die deutlich gestiegenen Renditen am als sicher geltenden Staatsanleihen-Markt. Börsianer begründeten dies mit der Sorge, dass nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November die Staatsschulden deutlich stiegen könnten - unabhängig davon, ob die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris oder der republikanische Ex-Präsident Donald Trump letztlich das Rennen für sich entscheiden werden.

Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 0,80 Prozent auf 42.931,60 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,18 Prozent auf 5.853,98 Punkte nach. Beide Börsenbarometer hatten sich in der vergangenen Woche zu Rekordmarken aufgeschwungen. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es am Montag um 0,18 Prozent auf 20.361,47 Punkte nach oben./la/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Am US-Aktienmarkt sind nach der jüngsten Rekordrally erste Ermüdungserscheinungen sichtbar geworden. Zu Wochenbeginn gerieten insbesondere die Standardwerte unter Druck. Kurz vor einer Flut von Quartalsbilanzen mieden die Anleger am Montag das Risiko, denn die Erwartungen an die Geschäftszahlen und Prognosen der Unternehmen sind aktuell hoch.

Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 0,70 Prozent auf 42.974,60 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,22 Prozent auf 5.851,64 Punkte nach. Beide Börsenbarometer hatten sich in der vergangenen Woche zu Rekordmarken aufgeschwungen. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es am Montag um 0,03 Prozent auf 20.330,09 Punkte nach oben.

In den noch ausstehenden Wochen vor den Präsidentschaftswahlen am 5. November könne die Lage an den US-Börsen unangenehm werden, prognostizierte die Bank UBS. "Das Rennen bleibt zu eng, um eine Prognose für den Ausgang zu wagen", schrieben die Strategen. Die damit verbundene Unsicherheit könne für starke Kursschwankungen sorgen. Dem stünden aber eine kernige Konjunktur und gesunde Unternehmensbilanzen gegenüber.

Am Dow-Ende verloren die Papiere des Kreditkarten-Anbieters American Express , des Baumarktbetreibers Home Depot und des Versicherers Travelers jeweils mehr als zwei Prozent. An der Index-Spitze zogen die Aktien von Boeing um gut drei Prozent an. Der kriselnde Flugzeugbauer erwägt laut einem Bericht des "Wall Street Journal" den Verkauf von Unternehmensteilen. Zudem zeichnet sich im Streik zehntausender Arbeiter nach mehr als einem Monat nun womöglich eine Lösung ab.

Die Anteile von UPS verloren nach einem skeptischen Analystenkommentar drei Prozent. Bei dem Logistikkonzern werde das kurzfristige Ertragsrisiko in der Frachtsparte durch den langfristigen Druck von mehreren Seiten verstärkt, schrieb Analyst Brandon Oglenski von der britischen Investmentbank Barclays. Beispiele seien der mögliche Verlust von Paketvolumen durch den Online-Händler Amazon , effizientere Geschäftsabläufe bei dem Wettbewerber Fedex und das Wachstum im niedrigmargigen E-Commerce-Bereich.

Angesichts schwächerer Reisetrends äußerte sich die Bank JPMorgan negativ zu den Papieren des Autovermieters Hertz . Sie sackten um fast neun Prozent ab.

Bei den Aktien des Chipkonzerns Nvidia war von Müdigkeit hingegen keine Spur: In der Hoffnung auf weiter gut laufende Geschäfte rund um Künstliche Intelligenz nahmen die Anteilscheine ihre Rekordjagd wieder auf und gewannen an der Nasdaq-100-Spitze 2,7 Prozent./la/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor der Veröffentlichung vieler Unternehmenszahlen in dieser Woche haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zum Wochenstart in Zurückhaltung geübt. Der Dax fiel im späten Handel im Sog der abtauchenden US-Börsen auf sein Tagestief und endete 1,00 Prozent tiefer bei 19.461,19 Punkten. Am Donnerstag hatte der Leitindex noch ein Rekordhoch bei rund 19.675 Punkten erreicht. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen büßte am Montag 0,67 Prozent auf 27.152,77 Punkte ein.

"In den vergangenen Wochen sah der Markt oft einen starken Wochenausklang, gefolgt von Gewinnmitnahmen am Montag. So dürften sich die entscheidenden Bewegungen auch diesmal zur Wochenmitte abspielen", glaubt Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. Die Impulse dafür sieht er in der angelaufenen Berichtssaison.

Bereits an diesem Montagabend nach US-Börsenschluss legt der Software-Riese SAP die Quartalszahlen vor. Die im Dax am schwersten gewichteten Aktien schlossen mit minus 1,0 Prozent. Bei SAP sei bereits viel Optimismus im Kursniveau eingepreist und die Aktien des größten europäischen Softwareherstellers hätten in den letzten Monaten einen Großteil der Gesamtmarkt-Entwicklung ausgemacht, sagte Börsenkenner Andreas Lipkow. Nun könnte sich jede negative Überraschung stark auf den Gesamtmarkt auswirken, mahnte er.

Auch an den anderen europäischen Leitbörsen ging es am Montag nach unten. So schloss der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 mit einem Minus von 0,9 Prozent bei 4.941,22 Punkten. Die Handelsplätze in Zürich und London verzeichneten Verluste von jeweils rund einem halben Prozent. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Handelsschluss 0,7 Prozent tiefer.

Schwächster Dax-Wert war die Vorzugsaktie von Sartorius , die nach ihrer jüngsten Erholung um 4,8 Prozent absackte. Am Donnerstag hatten die Papiere nach dem Quartalsbericht des Pharma- und Laborzulieferers noch einen Kurssprung von fast 17 Prozent hingelegt. Das Unternehmen hatte trotz eines weiteren Umsatz- und Ergebnisrückgangs eine zunehmende Stabilisierung der Geschäftsentwicklung signalisiert.

Die Papiere des Halbleiterherstellers Infineon verloren nach einer Abstufung durch Morgan Stanley 2,6 Prozent. Analyst Lee Simpson verwies auf Herausforderungen durch die Probleme der Autobranche.

Das Investmenthaus Jefferies kassierte die Kaufempfehlung für die Aktien des Rückversicherers Munich Re , dessen Kurs um 3,0 Prozent nachgab. Die Papiere sind stark gelaufen und hatten erst in der vergangenen Woche ein Rekordhoch erreicht.

Zu den Top-Werten im MDax zählten die Titel des Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt mit plus 3,2 Prozent. Die Bank of America hatte sie auf "Buy" hochgestuft. Die Titel des Panzergetriebe-Produzenten Renk im Nebenwerteindex SDax legten nach einer Kaufempfehlung von Redburn um 0,9 Prozent zu.

Der Euro kostete zuletzt 1,0821 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0853 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9214 (0,9219) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,17 Prozent am Freitag auf 2,20 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,16 Prozent auf 126,50 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,75 Prozent auf 133,12 Zähler./edh/he

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor der Veröffentlichung vieler Unternehmenszahlen in dieser Woche haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zum Wochenstart in Zurückhaltung geübt. Der Dax fiel im späten Handel im Sog der abtauchenden US-Börsen auf sein Tagestief und endete 1,00 Prozent tiefer bei 19.461,19 Punkten. Am Donnerstag hatte der Leitindex noch ein Rekordhoch bei rund 19.675 Punkten erreicht. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen büßte am Montag 0,67 Prozent auf 27.152,77 Punkte ein.

"In den vergangenen Wochen sah der Markt oft einen starken Wochenausklang, gefolgt von Gewinnmitnahmen am Montag. So dürften sich die entscheidenden Bewegungen auch diesmal zur Wochenmitte abspielen", glaubt Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. Die Impulse dafür sieht er in der angelaufenen Berichtssaison.

Bereits an diesem Montagabend nach US-Börsenschluss legt der Software-Riese SAP die Quartalszahlen vor. Die im Dax am schwersten gewichteten Aktien schlossen mit minus 1,0 Prozent. Bei SAP sei bereits viel Optimismus im Kursniveau eingepreist und die Aktien des größten europäischen Softwareherstellers hätten in den letzten Monaten einen Großteil der Gesamtmarkt-Entwicklung ausgemacht, sagte Börsenkenner Andreas Lipkow. Nun könnte sich jede negative Überraschung stark auf den Gesamtmarkt auswirken, mahnte er./edh/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Kurz vor einer Flut von Quartalsbilanzen haben sich die Anleger an den US-Börsen zum Wochenauftakt zurückgehalten. Die wichtigsten Indizes bewegten sich am Montag kaum. Die Erwartungen an die Geschäftszahlen und Prognosen der Unternehmen sind aktuell hoch.

Im frühen Handel fiel der Leitindex Dow Jones Industrial um 0,19 Prozent auf 43.194,44 Punkte. Der marktbreite S&P 500 verharrte nahezu bei 5.864,43 Punkten. Beide Börsenbarometer hatten sich in der vergangenen Woche zu Rekordmarken aufgeschwungen. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es am Montag um 0,18 Prozent auf 20.360,21 Punkte nach oben.

In den noch ausstehenden Wochen vor den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November könne die Lage an den US-Börsen unangenehm werden, prognostizierte die Bank UBS. "Das Rennen bleibt zu eng, um eine Prognose für den Ausgang zu wagen", schrieben die Strategen. Die damit verbundene Unsicherheit könne für starke Kursschwankungen sorgen. Dem stünden aber eine kernige Konjunktur und gesunde Unternehmensbilanzen gegenüber.

Die Aktien von Boeing zogen klar an der Dow-Spitze um 3,6 Prozent an. Der kriselnde Flugzeugbauer erwägt laut einem Bericht des "Wall Street Journal" den Verkauf von Unternehmensteilen. Zudem zeichnet sich im Streik zehntausender Arbeiter nach mehr als einem Monat nun womöglich eine Lösung ab.

Die Anteile von UPS verloren nach einem skeptischen Analystenkommentar 1,8 Prozent. Bei dem Logistikkonzern werde das kurzfristige Ertragsrisiko in der Frachtsparte durch den langfristigen Druck von mehreren Seiten verstärkt, schrieb Analyst Brandon Oglenski von der britischen Investmentbank Barclays. Beispiele seien der mögliche Verlust von Paketvolumen durch den Online-Händler Amazon , effizientere Geschäftsabläufe bei dem Wettbewerber Fedex und das Wachstum im niedrigmargigen E-Commerce-Bereich.

Angesichts schwächerer Reisetrends äußerte sich die Bank JPMorgan negativ zu den Papieren des Autovermieters Hertz . Sie fielen um 5,7 Prozent./la/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Kurz vor einer Flut von Quartalsbilanzen haben sich die Anleger an den US-Börsen zum Wochenauftakt zurückgehalten. Die wichtigsten Indizes bewegten sich am Montag kaum. Die Erwartungen an die Geschäftszahlen und Prognosen der Unternehmen sind aktuell hoch.

Im frühen Handel fiel der Leitindex Dow Jones Industrial um 0,13 Prozent auf 43.220,51 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,02 Prozent auf 5.863,34 Punkte nach. Beide Börsenbarometer hatten sich in der vergangenen Woche zu Rekordmarken aufgeschwungen. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es am Montag um 0,05 Prozent auf 20.334,86 Punkte nach oben./la/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor der Veröffentlichung vieler Quartalsberichte in dieser Woche sind die Anleger am Montag nachdenklicher geworden. Der Dax verlor am frühen Nachmittag 0,77 Prozent auf 19.506,21 Punkte. Damit entfernte er sich etwas mehr von seinem am Donnerstag markierten Rekordhoch bei rund 19.675 Punkten. Die runde Marke von 20.000 Punkten spielt zumindest zum Wochenauftakt keine Rolle.

Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen gab zuletzt um 0,30 Prozent auf 27.254,42 Punkte nach. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Euroregion sank um 0,7 Prozent.

"Die Marktteilnehmer halten sich vor der Zahlenvorlage des Dax-Riesen SAP zurück", sagte Marktexperte und Börsenkenner Andreas Lipkow. Es sei bereits viel Optimismus im Kursniveau eingepreist und die Aktien des größten europäischen Softwareherstellers hätten in den letzten Monaten einen Großteil der Gesamtmarkt-Entwicklung ausgemacht. Nun könnte sich jede negative Überraschung stark auf den Gesamtmarkt auswirken, mahnte er.

SAP legt am Montagabend nach US-Börsenschluss die Quartalszahlen vor. Zuletzt notierten die im Dax am schwersten gewichteten Aktien mit minus 0,5 Prozent, bleiben damit aber in der Nähe ihres Mitte Oktober erreichten Rekordhochs. Seit Jahresanfang haben sich SAP um gut die Hälfte verteuert, der Börsenwert stieg auf fast 260 Milliarden Dollar.

Seinen Aktionären bereite SAP derzeit jede Menge Freude, die aber wegen des eigenen Erfolgs etwas getrübt werden könnte, erläuterte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets. Er verwies auf die kürzlich erst auf 15 Prozent angehobene Kappungsgrenze des Dax-Anteils, die bei SAP nun schon wieder greife. Ein Kursanstieg nach guten Quartalszahlen könnte so durch zwangsläufige Verkäufe von Fonds wieder zunichtegemacht werden, gab Molnar zu Bedenken.

Die Papiere des Halbleiterherstellers Infineon verloren am Montag nach einer Abstufung durch Morgan Stanley 2,6 Prozent. Analyst Lee Simpson verwies auf Herausforderungen durch die Probleme der Autobranche.

Das Investmenthaus Jefferies kassierte die Kaufempfehlung für die Aktien des Rückversicherers Munich Re , dessen Kurs um 2,1 Prozent nachgab. Die Papiere sind stark gelaufen und hatten erst in der vergangenen Woche ein Rekordhoch markiert.

An der MDax-Spitze versuchen die Titel des Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt ihren seit April laufenden Abwärtstrend zu brechen. Sie gewannen 3,4 Prozent. Die Bank of America hatte sie auf "Buy" hochgestuft. Die Titel des Panzergetriebe-Produzenten Renk im Nebenwerteindex SDax verteuerten sich um 1,5 Prozent nach einer Kaufempfehlung von Redburn.

Der Euro kostete am Nachmittag 1,0853 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitag auf 1,0847 (Donnerstag: 1,0866) Dollar festgesetzt, der Dollar hatte damit 0,9219 (0,9203) Euro gekostet. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,17 Prozent am Freitag auf 2,20 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,16 Prozent auf 126,50 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,58 Prozent auf 133,35 Zähler./ajx/jha/

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

NEW YORK (dpa-AFX) - Kurz vor einer Flut von Quartalsbilanzen dürften zum Wochenauftakt leichte Kursverluste das Bild an den US-Börsen prägen. Der Leitindex Dow Jones Industrial und der marktbreite S&P 500 hatten sich in der vergangenen Woche zu neuen Rekordmarken aufgeschwungen. Anleger könnten nun angesichts hoher Erwartungen an die Geschäftszahlen und Prognosen der US-Unternehmen hier und da Kursgewinne einstreichen.

Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial am Montag gut eine Stunde vor dem Auftakt 0,2 Prozent tiefer auf 43.185 Punkte. Den von Tech-Schwergewichten dominierten Nasdaq 100 berechnete IG mit 20.220 Zählern, ein Minus von 0,5 Prozent.

In den noch ausstehenden Wochen vor den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November könne die Lage an den US-Börsen unangenehm werden, prognostizierte die Bank UBS. "Das Rennen bleibt zu eng, um eine Prognose für den Ausgang zu wagen", schrieben die Strategen. Die damit verbundene Unsicherheit könne für starke Kursschwankungen sorgen. Dem stünden aber eine kernige Konjunktur und gesunde Unternehmensbilanzen gegenüber.

Klar im Plus lagen im vorbörslichen Handel die Aktien von Boeing , um gut 3 Prozent ging es nach oben. Der kriselnde US-Flugzeugbauer Boeing erwägt laut einem Bericht des "Wall Street Journal" den Verkauf von Unternehmensteilen. Zudem zeichnet sich im Streik zehntausender Arbeiter nach mehr als einem Monat nun womöglich eine Lösung ab.

Unter Druck gerieten vorbörslich die Anteile von UPS , sie verloren 1,7 Prozent. Die britische Investmentbank Barclays riet Anlegern, die Aktien des Logistikkonzerns im Portfolio unterzugewichten. Eine Abstufung der Hertz-Aktien auf "Untergewichten" durch JPMorgan drückte den Kurs des Autovermieters um 4,3 Prozent nach unten.

Anteile des Krankenversicherers Humana stiegen um 4,4 Prozent, während die des Kontrahenten Cigna um 4 Prozent fielen. Cigna wolle einen neuen Versuch zur Fusion mit Humana unternehmen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg und berief sich auf informierte Personen./bek/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor der Veröffentlichung zahlreicher Quartalsberichte in dieser Woche haben die Anleger am Montag ihr Pulver erst einmal trocken gehalten. Der Dax sank gegen Mittag um 0,58 Prozent auf 19.543,70 Punkte und entfernte sich etwas von seinem am vergangenen Donnerstag markierten Rekordhoch bei rund 19.675 Punkten. Damit rückt auch die runde Marke von 20.000 Punkten wieder etwas weiter weg.

Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen gab nach positivem Start zuletzt um 0,06 Prozent auf 27.320,51 Punkte nach. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Euroregion verlor 0,5 Prozent.

"Die Marktteilnehmer halten sich vor der Zahlenvorlage des Dax-Riesen SAP zurück", schrieb Marktexperte und Börsenkenner Andreas Lipkow. Es sei bereits viel Optimismus im aktuellen Kursniveau eingepreist und die Aktien des größten europäischen Softwareherstellers hätten in den letzten Monaten einen Großteil der Gesamtmarkt-Entwicklung ausgemacht. Nun könnte sich jede negative Überraschung stark auf den Gesamtmarkt auswirken, mahnte Lipkow.

SAP legt am Montagabend nach US-Börsenschluss die Quartalszahlen vor. Zuletzt notierten die im Dax am schwersten gewichteten Aktien mit minus 0,3 Prozent, bleiben damit aber in der Nähe ihres Mitte Oktober erreichten Rekordhochs.

Die Papiere des Halbleiterherstellers Infineon verloren am Montag nach einer Abstufung durch Morgan Stanley 2,3 Prozent. Analyst Lee Simpson verwies auf Herausforderungen durch die Probleme der Autobranche.

Das Investmenthaus Jefferies kassierte die Kaufempfehlung für die Aktien des Rückversicherers Munich Re , dessen Kurs ebenfalls um 2,3 Prozent nachgab. Die Papiere sind stark gelaufen und hatten erst in der vergangenen Woche ein Rekordhoch markiert.

An der MDax-Spitze versuchen die Titel des Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt ihren seit April laufenden Abwärtstrend zu brechen. Sie gewannen 4,3 Prozent. Die Bank of America hatte sie auf "Buy" hochgestuft. Die Titel des Panzergetriebe-Produzenten Renk im Nebenwerteindex SDax verteuerten sich um 1,2 Prozent nach einer Kaufempfehlung von Redburn./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

WALLDORF (dpa-AFX) - Europas größter Softwarehersteller SAP hat im dritten Quartal trotz angespannter Wirtschaftslage in vielen Regionen deutlich mehr verdient und setzt sich für das Gesamtjahr höhere Ziele. In den drei Monaten Juli bis September kletterte der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern im Jahresvergleich unerwartet kräftig um 27 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro, wie das Dax -Schwergewicht am späten Montagabend nach US-Börsenschluss mitteilte. Das war auch mehr als von Analysten zuvor erwartet. SAP nimmt sich 2024 nun ein währungsbereinigtes Plus von 20 bis 23 Prozent bei der viel beachteten Kennziffer vor. Bisher standen plus 17 bis 21 Prozent im Plan. Auch beim gesamten Produktumsatz nehmen sich die Walldorfer mehr vor.

Der Umsatz mit Cloudangeboten zog im dritten Quartal um ein Viertel an, auch die vorliegenden Buchungen für die kommenden zwölf Monate stiegen weiter spürbar. Insgesamt legte der Konzernumsatz um 9 Prozent auf 8,47 Milliarden Euro, der Nettogewinn lag mit 1,44 Milliarden Euro 13 Prozent höher.

Anleger zeigten sich erfreut. Die in New York notierten SAP-Hinterlegungsscheine legten im nachbörslichen Geschäft in einer ersten Reaktion um 4 Prozent zu./men/he

KIEW (dpa-AFX) - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Soldaten zum Durchhalten auf dem eroberten Brückenkopf im russischen Gebiet Kursk aufgerufen. Entgegen vieler Berichte, dass russische Truppen die Ukrainer dort wieder zurückdrängen, sagte Selenskyj: "Wir halten unsere Stellung, und ich danke jedem Soldaten für seine Tapferkeit."

Wie der Präsident in seiner abendlichen Videobotschaft sagte, habe er mit Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj und Generalstabschef Anatolij Barhylewytsch über die Lage beraten. "Wir dürfen nicht vergessen, dass die Kursk-Operation einem strategischen Zweck dient. Der Krieg muss in das Gebiet zurückkehren, von dem er ausgegangen ist. Dies ist der Fall, wenn eine Pufferzone auf dem Territorium des Aggressors geschaffen wird", sagte Selenskyj.

Vorstoß nach Kursk ermöglichte Gefangenenaustausch

Mit dem überraschenden Vorstoß von Anfang August hatte die Ukraine erstmals den Bodenkrieg auf russisches Territorium getragen. Die Kursk-Operation habe es der Ukraine ermöglicht, Gefangene zu machen und sie gegen eigene Soldaten aus russischer Gefangenschaft auszutauschen, sagte Selenskyj. Die Kämpfe im Gebiet Kursk dauerten an, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Bericht für Montagabend mit./fko/DP/he

TEL AVIV/GAZA/BEIRUT (dpa-AFX) - Israel hat sich in scharfer Form gegen den Vorwurf von UN-Helfern zur Wehr gesetzt, es blockiere humanitäre Hilfen für die Zivilisten im umkämpften Gazastreifen. Der Vize-Direktors des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA) im Gazastreifen, Sam Rose, hatte dem Sender CNN gesagt, derzeit komme "fast nichts" an Hilfe in den Küstenstreifen. "Das ist eine Lüge, Sam Rose, und Sie wissen das", erwiderte die israelische Behörde für Palästinenserangelegenheiten Cogat auf der Plattform X.

Seit Mai seien 500.000 Tonnen Hilfsgüter auf 26.000 Lastwagen in den Gazastreifen gelangt, fügte die Behörde hinzu. UNRWA sei unfähig, die Güter zu verteilen und versuche dies durch die Verbreitung von Unwahrheiten zu vertuschen. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die USA hatten Israel vergangene Woche eine Frist von 30 Tagen gesetzt, um die Versorgung der Menschen in dem Küstenstreifen zu verbessern. Anderenfalls könnten US-Waffenlieferungen an Israel gefährdet sein.

Blinken unternimmt weitere Nahost-Reise

US-Außenminister Antony Blinken will bei einer erneuten Nahost-Reise bis Freitag zunächst in Israel und dann in weiteren Ländern der Region über Möglichkeiten zur Beendigung des Gaza-Krieges, der Freilassung der israelischen Geiseln und der Linderung des Leidens der Palästinenser sprechen, wie das Außenministerium in Washington mitteilte. Am Dienstag sind nach israelischen Angaben zunächst Treffen in Israel mit Regierungschef Benjamin Netanjahu und Staatspräsident Izchak Herzog geplant.

Auch Deutschland fordert mehr Hilfslieferungen für Gaza

Auch die Bundesregierung verlangte von Israel angesichts der dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen erneut, mehr Hilfslieferungen in das umkämpfte Gebiet zu lassen. Berichte über eine hohe Anzahl getöteter Zivilisten sowie eine weitreichende Abriegelung insbesondere des nördlichen Gazastreifens von Hilfsgütern seien sehr besorgniserregend, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin.

UN-Helfer: Menschen im Gazastreifen hausen in Toiletten

Der Leiter der UNRWA, Philippe Lazzarini, schilderte die Not und den Schrecken im Gazastreifen in drastischen Worten. Die israelischen Behörden hinderten humanitäre Hilfsorganisationen weiter daran, die Menschen im Norden des Küstenstreifens mit wichtigen Hilfsgütern wie Medikamenten und Lebensmitteln zu versorgen. Krankenhäuser würden beschossen hätten keinen Strom mehr, schrieb er auf X. Wegen der Enge seien einige Vertriebene gezwungen, in Toiletten zu hausen.

Es gebe auch Berichte, dass Menschen, die zu fliehen versuchten, getötet würden. Die Leichen auf den Straßen könnten nicht geborgen werden. "Ein Waffenstillstand wäre ein Anfang, um diesem endlosen Alptraum ein Ende zu setzen", sagte Lazzarini.

Kein Ende der Kämpfe in Sicht

Auslöser des Gaza-Kriegs war das Massaker der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen in Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres mit 1.200 Toten und 250 Verschleppten. Israel will die Hamas deshalb vernichten.

Gespräche über ein Ende der Kämpfe unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars kommen aber seit Monaten nicht vom Fleck. Daran änderte zunächst auch die Tötung von Hamas-Chef Jihia Sinwar vergangene Woche nichts.

In dem Küstenstreifen mit mehr als zwei Millionen Einwohnern starben seit Kriegsbeginn nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 42.000 Menschen, und etwa 100.000 wurden verletzt.

Israel weitet Krieg im Libanon auf Finanzinstitute aus

Die israelische Armee bombardierte in der Nacht Finanzeinrichtungen der proiranischen Hisbollah, die ein wichtiger Machtpfeiler der Schiiten-Miliz sind. Die Einrichtungen seien von der Hisbollah "zur Finanzierung ihrer terroristischen Aktivitäten gegen den Staat Israel genutzt werden", teilte die Armee mit.

Ins Visier gerieten Filialen der Vereinigung Al-Kard Al-Hassan, einer Art Bank der Hisbollah. Diese verwalte Gelder, mit den die Aktivitäten der Hisbollah wie der Kauf von Waffen und Zahlungen an Mitglieder des militärischen Flügels der Hisbollah finanziert würden, teilte die Armee mit. In den Zweigstellen der Vereinigung würden Milliarden von Dollar verwahrt. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Bericht: Israel will Vertrauen der Libanesen in Hisbollah erschüttern

Das Hauptziel der Angriffe auf die Al-Kard Al-Hassan bestehe darin, "das Vertrauen zwischen der Hisbollah und einem großen Teil der schiitischen Gemeinschaft zu erschüttern, die diese Vereinigung als Bankensystem nutzt", zitierte das "Wall Street Journal" einen israelischen Geheimdienstmitarbeiter.

Israels Armee zerstört Wohnviertel und Dörfer im Libanon

Zweck des Angriffs sei, die Hisbollah so zu treffen, dass sie auch nach dem Krieg nicht mehr in der Lage sei, sich wieder aufzubauen und neu zu bewaffnen, sagte ein ranghoher israelischer Militärbeamter der Zeitung.

Bislang hatte sich Israels Offensive im Libanon nach Angaben der Armee auf die militärische Infrastruktur der Hisbollah konzentriert, obwohl auch Wohngebäude zerstört und zivile Infrastruktur getroffen wurde. Im Süden des Landes zerstörte Israels Armee laut libanesischen Sicherheitskreisen mehrere Orte fast komplett. Auch ganze Wohngebiete in Beiruts Vororten liegen in Schutt und Asche.

US-Vermittler zu Gesprächen im Libanon

Der US-Gesandte für den Nahen Osten, Amos Hochstein, setzte sich bei Gesprächen im Libanon dafür ein, den Krieg zwischen Israel und der Hisbollah von anderen Konflikten zu entkoppeln. "Es lag und liegt nicht im Interesse der Libanesen, die Zukunft des Libanon mit anderen Konflikten in der Region zu verknüpfen", sagte er in Beirut nach einem Treffen mit dem libanesischen Parlamentsvorsitzenden Nabih Berri, der mit der Hisbollah verbündet ist.

Die Hisbollah hatte vor einem Jahr mit neuem Beschuss auf Israel begonnen, nach eigener Darstellung zur Unterstützung der Hamas im Gazastreifen. Seitdem eskalierte der neue Konflikt zu einem weiteren, parallel laufenden Krieg./ro/DP/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Montag im US-Handel unter Druck geblieben. Der Euro knüpfte so an seinen jüngsten Abwärtstrend an, nachdem er sich am Freitag etwas erholt hatte. Zuletzt kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,0815 Dollar. Im frühen europäischen Geschäft hatte sie noch etwas höher notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0853 (Freitag: 1,0847) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9214 (0,9219) Euro.

In Deutschland gibt es Hinweise auf einen weiter nachlassenden allgemeinen Preisdruck. So sind die Erzeugerpreise im September im Jahresvergleich überraschend deutlich gesunken. Treibende Kraft für den Rückgang bleiben fallende Energiepreise. Die Erzeugerpreise wirken sich tendenziell auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die EZB ihre Geldpolitik ausrichtet. Weil sich die allgemeine Teuerung abgeschwächt hat, hatte die Notenbank seit Juni dreimal die Leitzinsen gesenkt. Die Daten belasteten die Euro etwas.

"Die Zinssenkungsfantasie ist inzwischen ausgeprägt und mit Blick auf die EZB wird eine erneute Leitzinssenkung im Dezember vollständig eingepreist", heißt es in einem Kommentar der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Zur Zinsfantasie dürften nach Einschätzung der Helaba-Experten jüngste Meldungen beigetragen haben, wonach die Notenbank mit einem wesentlich früheren Erreichen des anvisierten Inflationsziels von mittelfristig zwei Prozent rechne, als es die offiziellen Projektionen anzeigen.

Im späteren Wochenverlauf werden in der Eurozone noch wichtige Frühindikatoren erwartet. So stehen die Einkaufsmanagerindizes und in Deutschland das Ifo-Geschäftsklima für den Monat Oktober an. Zudem werden Aussagen aus der EZB erwartet, die den Devisenmarkt bewegen könnten./la/he

ROM (dpa-AFX) - Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni will ihr Modell zur Unterbringung von Mittelmeer-Flüchtlingen außerhalb der EU mit einem neuen Erlass retten. Ihre Regierung verabschiedete dazu bei einer außerordentlichen Sondersitzung am Abend in Rom eine veränderte Regelung. Dabei geht es insbesondere darum, welche Heimatländer von Asylbewerbern künftig juristisch zuverlässig als sichere Herkunftsländer eingestuft werden können. Zudem wurden drei Staaten von der bisherigen italienischen Liste gestrichen. Italien ist das erste Land, das außerhalb der EU über Asylanträge entscheiden will.

Ziel der rechten Koalition aus drei Parteien ist es, die eben erst eröffneten beiden Lager in Albanien trotz einer Niederlage vor Gericht weiter betreiben zu können. Nach Informationen der Tageszeitung "La Repubblica" gehört zu den wesentlichen Neuerungen auch, dass die Liste sicherer Herkunftsländer künftig im Regierungssitz festgelegt wird - also im Hause Meloni direkt. Bislang ist dafür das Außenministerium zuständig. Offiziell gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

Bis zu 36.000 Asylanträge pro Jahr außerhalb von Italien

Aktuell stehen die Lager in Albanien wieder leer. Künftig soll dort aber pro Jahr über bis zu 36.000 Asylanträge entschieden werden. Ein Gericht in Rom hatte am Freitag verfügt, dass die erste Gruppe von Ankömmlingen - zwölf Männer aus Bangladesch und Ägypten - nach nur zwei Tagen weiter nach Italien gebracht werden mussten. Begründet wurde dies damit, dass beide Staaten keine sicheren Herkunftsländer seien, wie dies durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs vorgeschrieben sei.

Die Listen werden innerhalb der EU Land für Land festgelegt. Eine gemeinsame europäische Liste gibt es nicht. In Italien umfasste sie bislang 21 Staaten. Jetzt wurden Nigeria, Kamerun und Kolumbien davon gestrichen - Ägypten und Bangladesch stehen aber weiterhin darauf. Die Liste soll regelmäßig aktualisiert werden. Unter Experten ist umstritten, ob der Erlass ausreicht, um die Bedenken der Justiz auszuräumen. Meloni hatte zuvor schon angekündigt, gegen die Entscheidung des Einwanderungsgerichts in Berufung zu gehen - notfalls bis zur obersten Instanz.

EU verfolgt "Albanien-Modell" aufmerksam

Italien gehört seit vielen Jahren zu den Ländern, die von der Fluchtbewegung aus Afrika übers Mittelmeer betroffen sind. Trotz eines deutlichen Rückgangs landeten auch dieses Jahr bislang wieder mehr als 50.000 Menschen nach teilweise lebensgefährlichen Überfahrten an der italienischen Küste. Immer wieder gibt es dabei auch Tote.

Das "Albanien-Modell" wird von anderen Ländern der Europäischen Union aufmerksam verfolgt. In manchen Hauptstädten gibt es Erwägungen, sich Italiens Umgang mit Asylbewerbern zum Vorbild zu nehmen. Eine Sprecherin der EU-Kommission sagte, man stehe in Kontakt mit den italienischen Behörden. Die Vereinbarung zwischen Italien und Albanien unterliege nationalem Recht. Zugleich sei es so, dass alle Maßnahmen Italiens vollständig im Einklang mit EU-Recht stehen müssten./cs/DP/he

WASHINGTON/TEL AVIV (dpa-AFX) - Seit der Tötung des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar in der vergangenen Woche hat es nach Angaben des Weißen Hauses keine neuen Gespräche über die im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gegeben. Es habe erste Gespräche mit israelischen Partnern darüber gegeben, was die nächsten Schritte seien, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Zugleich stellte er klar: "Ich kann heute nicht hier sitzen und Ihnen sagen, dass die Verhandlungen in Doha oder Kairo oder sonst wo wieder aufgenommen werden."

In den Unterredungen mit den israelischen Gesprächspartnern sei der starke Wunsch ausgedrückt worden, nach einem diplomatischen Weg zu suchen, um die Geiseln nach Hause zurückzubringen, sagte Kirby.

Nach der Tötung Sinwars hieß es unter anderem in den USA, die neue Situation könne eine Gelegenheit bieten, eine Vereinbarung über die Freilassung der israelischen Geiseln zu erreichen./czy/DP/he

NEW YORK (dpa-AFX) - UN-Generalsekretär António Guterres fordert Israel zu einem Ende von Luftangriffen auf Zivilisten auf. "Der Generalsekretär verurteilt eindeutig den anhaltenden und weit verbreiteten Verlust von Menschenleben in Gaza", teilte Sprecher Farhan Haq mit. Jüngste Angriffe Israels auf Krankenhäuser im Norden des Küstenstreifens verschlimmerten die Lage weiter, dabei müssten Unbeteiligte geschützt werden. Der Generalsekretär fordere sofortigen und ungehinderten Zugang für Rettungsteams, um Leben zu retten./scb/DP/he

WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Präsident Joe Biden ist laut dem Weißen Haus "zutiefst besorgt" über die Veröffentlichung von US-Geheimdienstinformationen über Israels Vergeltungspläne gegen den Iran. Man wisse noch nicht genau, wie die Dokumente in die Öffentlichkeit gelangt seien, sagte der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, John Kirby. Das US-Verteidigungsministerium untersuche den Vorfall. Ob es sich um einen Leck oder einen Hack handele, könne man noch nicht sagen. Aktuell gebe es keine Anzeichen dafür, dass weitere Dokumente dieser Art in den Umlauf gebracht würden.

Biden sei "zutiefst besorgt über jedes Durchsickern von Verschlusssachen in die Öffentlichkeit, denn das sollte nicht passieren, und es ist inakzeptabel, wenn es passiert", sagte Kirby. Der US-Präsident werde die Ermittlungen dazu genau verfolgen.

Am Samstag hatten US-Medien erstmals darüber berichtet, dass die US-Regierung ein mögliches Geheimdienstleak untersucht. Die auf den 15. und 16. Oktober datierten streng geheimen Dokumente kursierten seit Freitag im Netz und seien zunächst auf der Plattform Telegram veröffentlicht worden, berichtete der US-Sender CNN. Eine nicht namentlich genannte mit der Angelegenheit vertraute Person habe die Echtheit der Dokumente bestätigt, so der Sender. Dem Portal Axios zufolge veröffentlicht das entsprechende Telegram-Konto regelmäßig proiranische Inhalte.

Dokumente sollen Vorbereitungen Israels zeigen

Vor zwei Wochen hatten Irans Revolutionsgarden rund 200 ballistische Raketen auf den jüdischen Staat gefeuert. Israel kündigte daraufhin Vergeltung an. Offen ist, wann und wie Israel zurückschlagen wird. Die nun veröffentlichten Dokumente beschreiben Axios zufolge "detailliert Maßnahmen, die in den vergangenen Tagen auf mehreren israelischen Luftwaffenstützpunkten durchgeführt" worden seien.

Weiter zeigten die Dokumente, dass die israelische Luftwaffe nach Angaben des US-Geheimdienstes eine große Übung durchgeführt habe, an der Aufklärungsflugzeuge und wohl auch Kampfjets teilgenommen hätten. "In dem angeblichen Geheimdienstbericht werden auch die Vorbereitungen in israelischen Drohneneinheiten für einen Angriff auf den Iran detailliert beschrieben", so Axios weiter. Ein US-Regierungsvertreter sagte sowohl Axios als auch CNN, dass das mutmaßliche Leck "äußerst besorgniserregend" sei./trö/DP/he

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die VW -Nutzfahrzeugholding Traton hat im dritten Quartal besser abgeschnitten als von Experten erwartet. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis stieg im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro, wie das MDax -Unternehmen am Montag nach Börsenschluss überraschend mitteilte. Marktexperten hätten nur gut eine Milliarde operatives Ergebnis erwartet, hieß es vom Konzern. Der Netto-Mittelzufluss (Netto-Cashflow) im Fahrzeuggeschäft - also ohne die Finanzdienstleistungen gerechnet - fiel mit 1,28 Milliarden Euro etwa doppelt so hoch aus wie ein Jahr zuvor.

Das Management um Chef Christian Levin bleibt bei der Jahresprognose. Die Traton-Aktie zog nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate gegenüber dem Xetra-Schluss um 2,9 Prozent an.

Traton sprach davon, dass die US-Marke International Motors (ehemals Navistar) sich schneller als erwartet von Zulieferproblemen bei Spiegeln erhole. Bei Scania habe Traton von einem besseren Preis- und Produktmix profitiert./men/he

DORTMUND (dpa-AFX) - Borussia Dortmund kann vor dem Champions-League-Spiel bei Real Madrid auf die Rückkehr von zuletzt angeschlagenen Profis hoffen. Die Routiniers Pascal Groß und Niklas Süle sind laut Trainer Nuri Sahin auf dem Weg der Besserung. Und auch Stammkeeper Gregor Kobel, der wegen einer Magenverstimmung beim Abschlusstraining gefehlt hatte, signalisierte nach der Ankunft in der spanischen Hauptstadt Einsatzbereitschaft für die Neuauflage des Königsklassen-Endspiels am Dienstag (21.00 Uhr/Amazon Prime).

Dagegen muss Sahin auf die Angreifer Karim Adeyemi, Julien Duranville und Giovanni Reyna sowie Rechtsverteidiger Yan Couto verzichten.

Der BVB reist nach zwei ungefährdeten Siegen in Brügge (3:0) und gegen Celtic Glasgow (7:1) als Tabellenführer des Wettbewerbs zum Titelverteidiger, der Anfang Juni das Endspiel im Wembley-Stadion mit 2:0 gewonnen hatte. "Wir wollen mutig sein und haben allen Grund dazu. Schließlich sind wir gut in den Wettbewerb gestartet", sagte Sahin.

Revanche für Endspiel kein Thema

Die Spanier stehen nach dem überraschenden 0:1 in Lille unter Zugzwang. Am ersten Spieltag war ihnen ein glückliches 3:1 gegen den VfB Stuttgart gelungen.

Von einer Revanche für das Endspiel von Wembley wollte Sahin nicht sprechen. "Wenn es um einen Pokal ginge, könnte man vielleicht von einer Revanche sprechen. Aber es ist ein Gruppenspiel, kein Finale", sagte der Coach des Fußball-Bundesligisten./bue/DP/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - SAP haben am Montag vor Quartalszahlen etwas nachgegeben. Anleger beschäftigen sich nach den jüngsten Kursgewinnen zudem mit einem anderen Aspekt: Im Blick steht die sogenannte Kappungsgrenze für das maximale Gewicht jedes einzelnen Unternehmens im Dax . Diese liegt bei 15 Prozent des Wertes aller 40 Indexmitglieder und wurde von SAP bei einer auf rund 260 Milliarden Euro angestiegenen Marktkapitalisierung erreicht.

Die SAP-Aktien haben sich seit Jahresanfang um gut die Hälfte verteuert, erst vor wenigen Tagen hatten sie mit 214,55 Euro ein Rekordhoch markiert. Europas größter Softwarehersteller bereite seinen Aktionären derzeit jede Menge Freude, die aber wegen des eigenen Erfolgs etwas getrübt werden könnte, erläuterte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets. Mit Blick auf die Kappungsgrenze könnte ein Kursanstieg nach guten Quartalszahlen durch zwangsläufige Verkäufe von Fonds wieder zunichtegemacht werden.

Ein ähnliches Schicksal hatte vor gut anderthalb Jahren der Industriegase-Hersteller Linde erlitten, als die Kappungsgrenze im Dax noch bei 10 Prozent gelegen hatte. Linde hatte diese erreicht und sich dafür entschieden, die doppelte Börsennotierung in New York und Frankfurt zulasten von Frankfurt aufzugeben. Sie habe einen negativen Einfluss auf die Bewertung der Aktie, hieß es damals.

SAP-Anleger kommen deshalb am Montag etwas ins Grübeln und ziehen Parallelen. Am Montagnachmittag verloren die Aktien der Walldorfer rund 0,6 Prozent auf 211,65 Euro, während der Dax um 0,9 Prozent sank. Die Quartalszahlen legt SAP am Abend nach US-Börsenschluss vor.

Es sei bereits viel Optimismus im Kursniveau eingepreist, denn die SAP-Aktien hätten in den letzten Monaten einen Großteil der positiven Gesamtmarkt-Entwicklung ausgemacht, sagte Börsenkenner Andreas Lipkow. Jede negative Überraschung bei der Zahlenvorlage könnte sich stark auf den Dax auswirken, mahnte der Marktexperte./ajx/tih/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger von Fresenius und Fresenius Medical Care (FMC) scheinen vor den Anfang November anstehenden Quartalszahlen Zuversicht zu gewinnen. Die im Dax notieren Anteile von Fresenius gewannen am frühen Nachmittag als bester Index-Wert 1,4 Prozent und versuchen damit, die seit Mitte September etwas schwächere Tendenz abzuschütteln.

Für die Fresenius-Beteiligung FMC ging es im MDax um 2,1 Prozent nach oben, die Aktien blieben aber noch knapp unter ihrem Zwischenhoch von Anfang Oktober. Darüber würden sie so viel kosten wie zuletzt Mitte Juni.

Das dritte Quartal sei für den Medizinkonzern Fresenius für gewöhnlich das schwächste, das Management dürfte aber Optimismus verbreiten, schrieb Berenberg-Analystin Victoria Lambert. Mitte Oktober erst habe man sich zuversichtlich gezeigt, beim operativen Ergebnis (Ebit) für das Gesamtjahr das obere Ende der angepeilten Spanne zu erreichen. Beim Dialyseanbieter FMC dürfte das Wachstum der Behandlungszahlen im dritten Quartal endlich in den positiven Bereich gekommen sein und die Auswirkungen der Sterblichkeitsrate wettmachen, so die Expertin./ajx/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Hensoldt haben am Montag deutlichen Rückenwind von einer Kaufempfehlung der Bank of America erhalten. Analyst Carlos Iranzo Peris hatte den Rüstungskonzern auf "Buy" hochgestuft mit der Begründung einer attraktiven Bewertung und einer erwarteten Beschleunigung der Auftrags- und Umsatzdynamik in den Jahren 2025 bis 2027.

In der Folge schnellte der Kurs in der Spitze um 5,7 Prozent hoch auf 31,76 Euro und damit auf das höchste Niveau seit Anfang September. Die Aktien schafften es über die 50-Tage-Linie, die den längerfristigen Trend beschreibt. Mit einem Plus von zuletzt 4,3 Prozent auf 31,34 Euro blieb die Aktie über dieser Indikatorlinie.

Der Analyst glaubt, dass das Optronik-Geschäft von Hensoldt das Schlimmste überstanden hat und er sieht auf mittlere Sicht Potenzial für ein Wachstum aus eigener Kraft im niedrigen Zehn-Prozent-Bereich. Optimistisch blickt er auf den im Dezember anstehenden Kapitalmarkttag, der steigende Gewinnschätzungen nach sich ziehen und so zum positiven Kurstreiber werden sollte./tih/mis

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der großen europäischen Autozulieferer sind am Montag bei den Anlegern teilweise heiß begehrt gewesen. Anstoß hierfür ist der Quartalsbericht von Forvia , der die Aktien des französischen Konzerns um bis zu zehn Prozent nach oben trieb. Im Schlepptau davon zogen die Titel des französischen Konkurrenten Valeo als Spitzenreiter im Leitindex Cac 40 um bis zu 4,5 Prozent an.

Im Dax erklommen Continental zeitweise die Spitzenposition mit einem Plus von bis zu 2,3 Prozent. Der Schwung ließ hier zuletzt etwas nach auf noch 0,9 Prozent. Valeo verteidigten in Paris noch einen Kursgewinn von 2,8 Prozent, während Forvia dort auf ein Plus von zuletzt 8,3 Prozent kamen.

Forvia hatte für das dritte Quartal Umsätze gemeldet, die die Erwartungen übertrafen. Analyst Stephen Reitman von Bernstein Research urteilte in einem ersten Kommentar, die Zahlen seien ermutigend in einem Quartal, in dem die Autoproduktion um 4,6 Prozent gesunken sei. Als besonders wichtig sah er die Entwicklung der Auftragseingänge an.

Experten merkten außerdem die zuletzt besonders großen Schwankungen des Forvia-Kurses mit einer "sehr getrübten Stimmung" an. Die Messlatte habe daher nach der Senkung der Jahresprognose im September niedrig gelegen.

Die Aktie war Ende der Vorwoche auf den niedrigsten Stand seit 2009 gefallen. Forvia ist der neue Name von Faurecia, nachdem das Unternehmen 2021 den deutschen Lichtspezialisten Hella übernommen hatte./tih/bek/jha/

HAMBURG (dpa-AFX Broker) - Das Analysehaus Warburg Research hat das Kursziel für Sartorius nach Quartalszahlen von 260 auf 266 Euro angehoben und die Einstufung auf "Hold" belassen. Die Kennziffern des Pharma- und Laborausrüsters hätten weitgehend den Markterwartungen entsprochen, schrieb Analyst Michael Heider in einer am Montag vorliegenden Studie. Er schraubte seine Prognosen für den um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie für die Jahre 2024 bis 2026 leicht nach oben./edh/zb

Veröffentlichung der Original-Studie: 21.10.2024 / 08:15 / MESZ

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / MESZ

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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Positive Analysten-Einschätzungen haben am Montag die Aktien der deutschen Rüstungskonzerne Hensoldt und Renk angetrieben. Hensoldt gewannen an der MDax -Spitze 4,5 Prozent auf 31,40 Euro und könnten nun eventuell ihren seit April laufenden Abwärtstrend brechen. Die Bank of America hatte die Titel des Rüstungselektronik-Herstellers zum Kauf empfohlen.

Im SDax profitierten die Anteile des Panzergetriebe-Produzenten Renk mit plus 1,5 Prozent auf 19,09 Euro von einer Kaufempfehlung von Redburn. Nach ebenfalls sehr schwacher Kursentwicklung in den letzten Monaten waren Renk jüngst mit unter 18 Euro fast wieder bei dem Kurs angekommen, mit dem sie am Tag ihres Börsengangs im Februar gestartet waren. Zuletzt hatten sie sich etwas gefangen./ajx/mis

NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Das Analysehaus Jefferies hat Munich Re von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 495 auf 485 Euro gesenkt. Analyst Philip Kett erwähnte in einer am Montag vorliegenden Studie, die Aktie des Rückversicherers habe Kursrekorde erreicht trotz des Hurrikans Milton. Er begutachtete erneut seine Schätzungen und kam daraufhin zu dem Urteil, dass es kaum noch Spielraum für steigende Markterwartungen gebe. Sein Kursziel sei bereits überschritten worden./tih/bek

Veröffentlichung der Original-Studie: 20.10.2024 / 15:46 / ET

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 20.10.2024 / 19:00 / ET

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NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für Boeing anlässlich eines möglichen Endes des wochenlangen Streiks auf "Outperform" mit einem Kursziel von 200 US-Dollar belassen. Die mögliche Einigung mit der Gewerkschaft würden den Weg für den Flugzeugbauer freimachen, um seine Bilanz zu sanieren, schrieb Analyst Ken Herbert in einer am Montag vorliegenden Studie./edh/mis

Veröffentlichung der Original-Studie: 20.10.2024 / 20:57 / EDT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 20.10.2024 / 20:57 / EDT

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine gestrichene Kaufempfehlung für Munich Re hat die Papiere des Rückversicherers am Montag etwas belastet. Im vorbörslichen Handel auf Tradegate gaben die Papiere um 1,3 Prozent auf 498,65 Euro nach verglichen mit dem Xetra-Schluss.

Im Oktober hatten Munich Re erstmals die 500-Euro-Marke hinter sich gelassen und vor wenigen Tagen mit fast 513 Euro eine Bestmarke erreicht - trotz des Hurrikans Milton, wie Analyst Philip Kett von Jefferies betonte. Kett sieht kaum noch Spielraum für steigende Markterwartungen und votiert nun mit "Hold". Seit Jahresanfang steht bei Munich Re ein Plus von rund 35 Prozent zu Buche./ajx/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Veräußerung in Indien hat die 2024 im MDax weit abgeschlagenen Aktien von Thyssenkrupp am Freitagnachmittag befeuert. Im späten Xetra-Handel stiegen sie um 8,9 Prozent auf 3,46 Euro und ließen damit die 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend hinter sich. Seit Jahresanfang haben sie aber noch immer 45 Prozent verloren und liegen im Index der mittelgroßen Börsenwerte auf dem vorletzten Platz.

Die schwächelnde Stahltochter von Thyssenkrupp trennt sich von ihrem Elektrobandgeschäft in Indien. So soll die Gesellschaft Thyssenkrupp Electrical Steel India Private Ltd an ein indisch-japanisches Konsortium aus JSW Steel Limited und JFE Steel verkauft werden. Der Preis liegt bei rund 440 Millionen Euro./ajx/he

HAVANNA (dpa-AFX) - Drei Tage nach dem landesweiten Stromausfall auf Kuba haben viele Haushalte nach offiziellen Angaben wieder Elektrizität. Vor allem im Westen der Karibikinsel mit der Hauptstadt Havanna seien Fortschritte bei der Behebung des Ausfalls erzielt worden, sagte Energieminister Vicente de la O. Laut Havannas Provinzverwaltung wurde dort knapp 90 Prozent der Stromversorgung wiederhergestellt. Am Freitagvormittag war Kubas veraltetes Stromnetz zusammengebrochen, was zu einem landesweiten Stromausfall führte.

Nach Angaben des Ministerpräsidenten Manuel Marrero beträgt die gesamte Leistung derzeit rund 700 Megawatt. Das entspricht allerdings knapp einem Viertel des bisherigen Stromverbrauchs zu Zeiten des höchsten Bedarfs auf der Insel mit rund zehn Millionen Einwohnern. Vor dem Stromausfall gab es bereits ein Erzeugungsdefizit. In Teilen des Landes dauerten die täglichen Stromausfälle bis zu zwölf Stunden an. Das von der Kommunistischen Partei autoritär regierte Land erlebt seit mehreren Jahren eine seiner schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution von 1959.

Einwohner müssen nach dem Sturm ihre Häuser verlassen

Wegen der Stromkrise und des Hurrikans "Oscar", der am Wochenende Kubas Küste erreichte, bleiben auf der Insel nicht notwendige Aktivitäten mindestens bis Mittwoch eingestellt, wie die staatliche Zeitung "Granma" berichtete. Der Sturm war am Sonntag als Hurrikan der niedrigsten Kategorie 1 von 5 an der östlichen kubanischen Nordküste auf Land getroffen.

Städte wie Baracoa, Imías und Maisí in der Provinz Guantánamo seien am stärksten betroffen gewesen, teilte die kubanische Regierung auf der Plattform X mit. In der Region habe "Oscar" schwere Überschwemmungen verursacht. Betroffene Einwohner würden vom Zivilschutz aus überfluteten Orten evakuiert. Rund 1.000 Häuser wurden demnach durch den Sturm beschädigt./aso/DP/he

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Rechtsstreit zwischen Österreich und der EU-Kommission zur Einstufung von Atomkraft und Gas als klimafreundlich geht in die heiße Phase. Vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg startete die mündliche Verhandlung, die am Dienstag fortgesetzt werden soll. Mit einem Urteil wird in einigen Monaten gerechnet.

Die Alpenrepublik hatte Klage gegen die sogenannte Taxonomie eingereicht. Die Taxonomie ist eine Art Gütesiegel für nachhaltige Finanzprodukte. Das Klassifizierungssystem soll Unternehmen und Bürgern dabei helfen, klimafreundliche Projekte zu identifizieren und dort Geld zu investieren.

Österreich kritisiert, dass dabei Kernenergie und fossiles Gas als wesentlicher Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel eingestuft wird. Wien wirft Brüssel "Greenwashing" vor, also dass etwas als klimafreundlich gekennzeichnet wird, obwohl es das gar nicht ist. Auch mehrere Umweltorganisationen - unter anderem Greenpeace, der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der World Wild Fund (WWF) - zogen gegen die EU-Einstufung von Gas und Atomkraft als

klimafreundlich vor Gericht. Die Verfahren laufen.

In einem neuen Bericht fordert Greenpeace, die entsprechenden Regeln zu Gas und Atom in der EU-Taxonomie dürften die Energiewende in Europa nicht weiter gefährden und müssten für nichtig erklärt werden. "Europa ist gut beraten, den Empfehlungen der Wissenschaft zu folgen und eine erfolgreiche Energiewende zu vollziehen, die zu 100 Prozent auf erneuerbare Energie setzt."/rdz/DP/nas

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Europäische Rechnungshof warnt davor, dass Projekte mit Geld aus verschiedenen EU-Töpfen doppelt finanziert werden könnten. Konkret geht es dabei um das in der Corona-Krise geschaffene EU-Fördermittelprogramm und zuvor bestehende Töpfe - etwa für die Strukturförderung. "Die Gefahr, dass EU-Gelder zweimal für ein und dieselbe Maßnahme ausgegeben werden, steigt", heißt es in einem von den Prüfern veröffentlichten Bericht.

Annemie Turtelboom vom Rechnungshof sagte: "Im Falle einer Doppelfinanzierung werden EU-Mittel missbräuchlich verwendet und Steuergelder verschwendet." Die vorhandenen Schutzmechanismen reichten nicht aus, mahnte sie.

Aus dem 650 Milliarden schweren Corona-Aufbaufonds der EU mit dem Namen ARF werden ähnliche Projekte finanziert wie aus regulären EU-Programmen, beispielsweise in der Verkehrs- und Energieinfrastruktur. Um die Hilfen zu erhalten, müssen Mitgliedsstaaten einen Plan mit konkreten Investitions- und Reformvorhaben vorlegen. Die Gelder sollen dann gezahlt werden, wenn zugesagte Etappenziele und Zielwerte erreicht wurden. Die Verwendung dieser Mittel könne sich nach Einschätzung der in Luxemburg ansässigen Prüfer mit den üblichen Formen der Finanzierung aus dem EU-Haushalt überschneiden.

Überprüfungen werden vor allem manuell durchgeführt

Gleichzeitig dienen nach Aussage der Prüfer vor allem Selbsterklärungen der Mittel-Empfänger als Grundlage für die Kontrollen auf Doppelfinanzierung. Überprüfungen würden hauptsächlich manuell durchgeführt, was eine breit angelegte Überwachung unmöglich mache. "In der Praxis vermieden es die EU-Staaten aber eher, die Unterstützung aus der ARF mit Mitteln aus anderen EU-Fonds zu kombinieren", hieß es.

Reaktion der EU-Kommission

Das Verbot der Doppelfinanzierung durch EU-Mittel ist ein seit langem bestehendes Konzept in den rechtlichen Rahmenbedingungen für EU-Mittel, hieß es in einer Reaktion der EU-Kommission auf den Bericht des Rechnungshofs. Die Brüsseler Behörde setze sich weiterhin aktiv dafür ein, dass alle Finanzierungsinstrumente streng eingehalten und überwacht werden, inklusive des Corona-Aufbaufonds./rdz/DP/nas

Deutschland: Erzeugerpreise fallen weiter wegen günstiger Energiepreise

WIESBADEN - In Deutschland sind die Preise auf Herstellerebene wegen günstigerer Energiepreise weiter gesunken. Im September gingen die Erzeugerpreise im Jahresvergleich um 1,4 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur einen Rückgang um 1,1 Prozent erwartet. Im August war die Jahresrate um 0,8 Prozent gesunken.

China senkt erneut Zinsen im Kampf gegen die Konjunkturflaute

PEKING - Chinas Notenbank hat sich erneut mit einer Zinssenkung gegen die hartnäckige Wirtschaftsflaute des Landes gestemmt. Der einjährige Kreditzins wird von 3,35 auf 3,10 Prozent und die entsprechende fünfjährige sogenannte Loan Prime Rate (LPR) von 3,85 auf 3,60 Prozent gesenkt, wie die Notenbank am Montag mitteilte. Der mittelfristige Zins mit der Laufzeit von fünf Jahren gilt als ein Schlüsselzins für Immobilienkredite.

ROUNDUP: Referendum in Moldau: EU-Kurs mit Mehrheit knapp angenommen

CHISINAU - In der Ex-Sowjetrepublik Moldau hat die Bevölkerung bei einem Referendum mit hauchdünner Mehrheit für die Verankerung des EU-Kurses in der Verfassung gestimmt. Nach Auszählung fast aller Wahlzettel (99,7 Prozent) stimmten laut Wahlkommission 50,46 Prozent der Teilnehmer für die Änderung der Verfassung, in der ein proeuropäischer Kurs unabänderlich als strategisches Ziel festgeschrieben werden soll.

ROUNDUP 2: Rückstand bei KI - Bundesregierung will Tempo machen

FRANKFURT - Die Bundesregierung möchte die Rahmenbedingungen schaffen, damit Deutschland sich zum führenden KI-Land in Europa entwickelt. Dazu gehöre eine wirtschaftsfreundliche Umsetzung der europäischen KI-Verordnung und eine bessere Datenverfügbarkeit für innovative Start-ups, sagte Digitalminister Volker Wissing (FDP) auf dem Digital-Gipfel der Bundesregierung in Frankfurt am Main.

ROUNDUP: Nato stärkt Ostseeflanke - Marine-Hauptquartier in Rostock

ROSTOCK - Unter dem Eindruck des andauernden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und den daraus resultierenden Spannungen im baltischen Raum stärkt die Nato ihre Verteidigungsfähigkeit in der Ostsee. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) eröffnete in Rostock ein neues Hauptquartier der Deutschen Marine, an dem zahlreiche Ostseeanrainer und Nato-Partnerländer beteiligt sind. Die Sicherheit des Ostseeraumes sei für Europa entscheidend, werde aber nahezu täglich durch Russland herausgefordert, sagte Pistorius bei der Eröffnung des neuen taktischen Hauptquartiers.

DGB: Löhne im Osten hinken immer noch dem Westen hinterher

MAGDEBURG/BERLIN - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisiert die weiterhin bestehende Lohnlücke zwischen Ost und West. Die Lohndifferenz liege bei 19 Prozent, so dass rein rechnerisch Beschäftigte in Ostdeutschland ab dem 22. Oktober bis zum Jahresende ohne Lohn arbeiten würden, sagte die DGB-Landeschefin von Sachsen-Anhalt, Susanne Wiedemeyer. "Beim Lohn ist die Einheit noch immer nicht vollzogen." Eine Lohnlücke von etwa 800 Euro im Monat führe unweigerlich zu Verdruss.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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POTSDAM (dpa-AFX) - Weltweit kommt es aufgrund der Erderwärmung zu mehr Waldbränden - und die damit einhergehende Luftverschmutzung bedroht immer mehr Menschen. Das sind die Ergebnisse zweier Studien mit Beteiligung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), die das Fachjournal "Nature Climate Change" veröffentlicht hat.

Der ersten Studie zufolge hat der Klimawandel in den vergangenen Jahrzehnten für mehr verbrannte Flächen gesorgt. Im Zeitraum von 2003 bis 2019 seien knapp 16 Prozent mehr Wald abgebrannt, verglichen mit einem Szenario ohne Klimawandel, schreibt das Team um Seppe Lampe von der Freien Universität Brüssel. Betroffen waren den Forschenden zufolge vor allem Australien, Südamerika, der Westen Nordamerikas und Sibirien.

Insgesamt nahm die verbrannte Fläche in diesem Zeitraum zwar um 19 Prozent ab. Das liege aber daran, dass immer mehr Waldflächen für Landwirtschaft oder andere Zwecke genutzt worden seien. Dadurch gebe es weniger Flächen, die abbrennen könnten.

Doch dort, wo es zu Bränden kommt, sorgt die Erderwärmung der Studie zufolge für besonders große verbrannte Areale. Zwar lösen Hitze und Dürre alleine die Brände nicht aus, sie machen Wälder aber anfälliger für diese und sorgen auch dafür, dass die Brände tendenziell stärker ausfallen. "Unsere Studie zeigt, dass, sobald Brände auftreten, der Einfluss des Klimawandels mit trockeneren und wärmeren Wetterbedingungen immer bedeutsamer wird", wird Co-Autorin Chantelle Burton vom britischen Met Office Hadley Centre in Exeter in einer Mitteilung zur Studie zitiert.

Mehr Brände, mehr Luftverschmutzung

Wie solche Brände die Gesundheit schädigen, untersuchte in der zweiten Studie eine Gruppe um Chae Yeon Park vom Japanischen Nationalinstitut für Industrie- und Wissenschaftstechnologie in Tsukuba. Denn durch die Brände entstehen auch Rauch und damit Feinstaub, der tief in die Lunge gelangen kann. Der Studie zufolge stieg die Zahl der Todesfälle durch feuerbedingte Luftverschmutzung weltweit von etwa 46.400 pro Jahr in den 1960er Jahren auf rund 98.750 in den 2010er Jahren.

Aufbauend auf die Resultate der ersten Studie gingen demnach in den 2010er Jahren jährlich mehr als 12.500 Todesfälle durch Luftverschmutzung infolge von Bränden auf das Konto des Klimawandels. In den 1960er Jahren seien es etwa 670 Todesfälle pro Jahr gewesen, kalkuliert die Gruppe. Betroffen waren vor allem Regionen wie Südamerika, Australien und auch Europa. "Unsere Forschung verdeutlicht, dass der Klimawandel zunehmend eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellt, da Rauch häufiger auch dicht besiedelte Gebiete trifft", erklärt Hauptautorin Park.

Die Studie nennt aber auch Ausnahmen zu dem Trend: In einigen Regionen, wie Südasien, führte eine Klimawandel-bedingt steigende Luftfeuchtigkeit demnach zu weniger Todesfällen durch Brände.

Bei der Analyse handelt es sich um eine epidemiologische Studie. Epidemiologische Studien ermitteln den statistischen Zusammenhang zwischen Risikofaktoren wie der Feinstaub-Belastung und gesundheitlichen Auswirkungen wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Solche Studien zeigen Korrelationen, keine Kausalitäten, sagen also nicht unbedingt etwas über ursächliche Zusammenhänge aus. Das Ergebnis ist eine statistische Abschätzung, keine exakte Angabe zu klinisch identifizierten Todesfällen. Der tatsächliche Wert kann sowohl höher als auch niedriger liegen.

Auch andere Studie kommt zu ähnlichem Ergebnis

Die Ergebnisse der beiden Studien passen zum Resultat einer Untersuchung, die ein internationales Forschungsteam vergangene Woche im Fachjournal "Science" veröffentlicht hat. Demnach haben sich Flächenbrände zunehmend von tropischen Savannen in Wälder verlagert. Diese würden stärker brennen und dadurch größere Mengen schädlichen Rauches freisetzen, schreibt die Gruppe um Matthew Jones von der University of East Anglia in Norwich. Das stelle erhebliche Bedrohungen für Menschen dar./gut/DP/jha

BERLIN (dpa-AFX) - Patientinnen und Patienten sollen einem neuen Vorschlag zufolge ihre Ärztin oder Arzt künftig auch nach unterschiedlichen Preisen auswählen können. Der CDU-Gesundheitsexperte Hermann Gröhe schreibt in einem neuen Papier der Konrad-Adenauer-Stiftung, "ernsthafter als in der Vergangenheit" müsse darüber nachgedacht werden, durch "Preissignale" das Kostenbewusstsein aller Beteiligten zu stärken.

Sozialexperte Jochen Pimpertz vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) macht sich in dem Papier dafür stark, dass die gesetzlich Versicherten künftig zwischen Tarifen mit unterschiedlichen Versorgungsmodellen wählen können. Derzeit gelten einheitliche Honorarregeln für Ärztinnen und Ärzte sowie bei den Krankenkassen in der Regel die gleichen Beiträge für jeweils alle Mitglieder. Der "Tagesspiegel" berichtete zuerst über Pimpertz' Vorschlag.

"So weitermachen wird nicht funktionieren"

"Es wird immer deutlicher, dass der demografische Wandel in eine schwierige Phase hineinsteuert", sagte Pimpertz der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Zu glauben, man könne weitermachen wie bisher oder allein nach zusätzlichen Finanzierungsquellen suchen, um das heutige Gesundheitssystem länger am Leben zu erhalten, wird nicht funktionieren."

So steigen die Krankenkassenbeiträge für Millionen Kassenmitglieder im kommenden Jahr nach offizieller Prognose wohl deutlich an. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach begründete die enorme Steigerung unter anderem mit der Inflation und höheren Löhnen. Zudem sei das Gesundheitssystem sehr ineffizient, sagte der SPD-Politiker und warb für seine Krankenhausreform. IW-Forscher Pimpertz sagte mit Blick auf die voraussichtlich in einem knappen Jahr stattfindende Bundestagswahl: "Hier Antworten zu geben, ist die Aufgabe des kommenden Bundesministers für Gesundheit."

Gröhe, der unter der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) selbst Gesundheitsminister war, stellt allerdings klar, dass der "solidarische Charakter unseres Gesundheitswesens" nicht infrage gestellt werden solle. Auch Pimpertz betont, das Solidarprinzip sowie das hohe Niveau der Medizin-Versorgung in Deutschland sollten bleiben.

Was konkret vorgeschlagen wird

Konkret schlägt der IW-Forscher vor, dass die grundlegende Versorgung solidarisch finanziert wird wie bisher - dass aber Wahlmöglichkeiten bestehen, die mit unterschiedlichen Kosten für die Versicherten zu Buche schlagen. Praxen und Krankenkassen sollten ihrerseits mehr Freiheiten bekommen, untereinander Verträge zu machen. Damit sollten sie auch über unterschiedliche Preise in einen Wettbewerb zueinander treten.

Dazu passt ein Vorstoß von Josef Hecken in dem Papier. Hecken - seit Jahrzehnten ein führender Akteur im deutschen Gesundheitswesen und Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses - fordert einen massiven Ausbau von Hausarztverträgen, also der hausarztzentrierten Versorgung, wie sie vor allem in Baden-Württemberg weit verbreitet ist. Heute kann man an so einem Modell freiwillig teilnehmen und verpflichtet sich dann im Prinzip, zuerst zu seinem Hausarzt zu gehen. Künftig, so schreibt Hecken, könne dies so verändert werden, dass Versicherte, die nicht am Hausarztmodell teilnehmen wollen, "über Beitragszuschläge den bisherigen Status quo für sich aufrechterhalten" können.

Weniger Doppeluntersuchungen

Pimpertz kritisiert, dass bei den bestehenden Hausarztmodellen der finanzielle Vorteil fehle: Für Versicherte komme die Teilnahme und damit die Aufgabe der freien Arztwahl nicht günstiger. "Das erstickt jeden Anreiz." Laut Hecken scheitere hausarztzentrierte Versorgung auch oft an Vorschriften bei der Genehmigung.

"Dies führt im Ergebnis dazu, dass in der heutigen Versorgung unnötige Patienten-Arzt-Kontakte stattfinden, Doppel- und Dreifachuntersuchungen durchgeführt werden und bei manchen Patientinnen oder Patienten das Phänomen des "Ärzte-Hoppings" zu beobachten ist", bemängelt Hecken. "Dies führt zur Vergeudung kostbarer personeller und finanzieller Ressourcen und ist auch ein Grund für lange Wartezeiten vor allem auf Facharzttermine." In Baden-Württemberg zeige sich eindrucksvoll, dass eine verbindliche Arztpraxiswahl die Wartezeit verkürzen, die Versorgungsqualität verbessern und Ausgaben senken könne./bw/DP/nas

BERLIN (dpa-AFX) - Patientinnen und Patienten sollen einem neuen Vorschlag zufolge ihre Ärztin oder Arzt künftig auch nach unterschiedlichen Preisen auswählen können. Der CDU-Gesundheitsexperte Hermann Gröhe schreibt in einem neuen Papier der Konrad-Adenauer-Stiftung, "ernsthafter als in der Vergangenheit" müsse darüber nachgedacht werden, durch "Preissignale" das Kostenbewusstsein aller Beteiligten zu stärken.

Sozialexperte Jochen Pimpertz vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) macht sich in dem Papier dafür stark, dass die gesetzlich Versicherten künftig zwischen Tarifen mit unterschiedlichen Versorgungsmodellen wählen können. Derzeit gelten einheitliche Honorarregeln für Ärztinnen und Ärzte sowie bei den Krankenkassen in der Regel die gleichen Beiträge für jeweils alle Mitglieder. Der "Tagesspiegel" berichtete zuerst über Pimpertz' Vorschlag.

"Es wird immer deutlicher, dass der demografische Wandel in eine schwierige Phase hineinsteuert", sagte Pimpertz der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Zu glauben, man könne weitermachen wie bisher oder allein nach zusätzlichen Finanzierungsquellen suchen, um das heutige Gesundheitssystem länger am Leben zu erhalten, wird nicht funktionieren."/bw/DP/nas

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Bundesregierung möchte die Rahmenbedingungen schaffen, damit Deutschland sich zum führenden KI-Land in Europa entwickelt. Dazu gehöre eine wirtschaftsfreundliche Umsetzung der europäischen KI-Verordnung und eine bessere Datenverfügbarkeit für innovative Start-ups, sagte Digitalminister Volker Wissing (FDP) auf dem Digital-Gipfel der Bundesregierung in Frankfurt am Main.

Deutschland wird international für seine akademische Ausbildung von KI-Experte gelobt. Bei der Anwendung von KI-Anwendungen in Wirtschaft und Verwaltung sehen Experte allerdings noch große Defizite. Unter den führenden KI-Unternehmen weltweit befindet sich kein einziges aus Deutschland.

Scholz: Zu lange zu wenig passiert

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) räumte ein, dass bei der Digitalisierung in Deutschland "zu lange zu wenig" passiert sei. Er verwies auf die Chancen der neuen Technologien. "Ich glaube, dass wir große Möglichkeiten haben, insbesondere wo jetzt die notwendige Rechenpower zur Verfügung steht." Er sei zuversichtlich, dass die Unternehmen in Deutschland daraus auch Geschäftsmodelle entwickeln, die im großen Stil funktionieren.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte, der Gipfel zeige, dass Deutschland auf einem guten Weg sei. "Der Wettbewerb ist aber groß und wir müssen weiter Gas geben. Wir brauchen KI-Unternehmen, die im weltweiten Wettbewerb bestehen können und KI-Anwendungen in die Breite der deutschen Wirtschaft tragen."

Weltweit gelten die USA mit Playern wie OpenAI und Google sowie China mit Konzernen wie Baidu und Alibaba als führende KI-Wirtschaftsnationen. Die größten KI-Unternehmen in Europa stammen bislang aus Frankreich (Mistral AI und Contentsquare). In Deutschland gehören das Heidelberger Start-up Aleph Alpha und der Kölner Sprachspezialist DeepL zu den führenden KI-Unternehmen.

Studie sieht Deutschland auf gutem Weg

Wissing verwies auf eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), wonach Deutschland sich zu einem weltweit führenden Land in der KI-Forschung entwickelt. Bei KI-Patenten sei Deutschland auf Platz zwei nach den USA und vor Japan und China.

Der FDP-Politiker forderte, Digitalprojekte müssten analoge Verfahren nicht länger nur ergänzen, sondern auch ablösen. "Wir können uns die doppelten Infrastrukturen nicht länger leisten."

Habeck sagte, Ziel der Bundesregierung sei es, im Bereich der KI Stärken auszubauen und strategische Schwächen zu reduzieren. "Gleichzeitig sind für unsere technologische und digitale Souveränität regulatorische Rahmenbedingungen entscheidend, wie wir sie mit der KI-Verordnung umsetzen wollen: innovationsfreundlich, nutzerzentriert und rechtssicher, was kritische Anwendungen betrifft."

5G für Bahnreisende

Zum Digital-Gipfel wurden auch konkrete Digitalprojekte angekündigt. Der Bund, die Bahn und die vier Mobilfunk-Netzbetreiber 1&1, Deutsche Telekom, Telefónica und Vodafone verpflichteten sich in einer Absichtserklärung, die Bahnstrecke Hamburg-Berlin lückenlos mit 5G-Mobilfunk zu versorgen.

Mit einer technischen Umstellung eines Funksystems für die Bahn würden Frequenzen frei, die für 5G-Verbindungen der Reisenden verwendet werden können. Außerdem sollen bestimmte ICE-Zügen umgebaut werden, bei denen bislang als Sonnenschutz Metallfolien auf den Scheiben verklebt wurden, die jedoch die Funksignale abschirmen.

Neue Plattform für Training von KI-Modellen

Eine zweite Ankündigung betrifft den Aufbau einer europäischen Plattform, die im großen Stil Daten aus Industrie und Medien zusammenführen, aufbereiten und kuratieren soll. Die Plattform mit dem Namen "DataHub Europe" wurde von Schwarz Digits - der IT- und Digitalsparte der Schwarz Gruppe - und der Deutschen Bahn AG gegründet. Die Schwarz Gruppe ist nicht nur ein großer Handelskonzern (Lidl, Kaufland), sondern auch ein bedeutender IT-Dienstleister.

Die Inhalte auf dem "DataHub Europe" sollen dazu verwendet werden, KI-Modelle in einer sicheren Infrastruktur zu trainieren. Dazu beteiligen sich auch Medienhäuser wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und die DvH Medien ("Wirtschaftswoche" und "Handelsblatt") mit ihren Inhalten an dem Projekt./chd/DP/nas

CHISINAU (dpa-AFX) - In der Ex-Sowjetrepublik Moldau hat die Bevölkerung bei einem Referendum mit hauchdünner Mehrheit für die Verankerung des EU-Kurses in der Verfassung gestimmt. Nach Auszählung fast aller Wahlzettel (99,7 Prozent) stimmten laut Wahlkommission 50,46 Prozent der Teilnehmer für die Änderung der Verfassung, in der ein proeuropäischer Kurs unabänderlich als strategisches Ziel festgeschrieben werden soll.

Laut moldauischen Medien stimmten die Menschen in der Mehrheit der Regionen im Land gegen die Verfassungsänderung. Den Ausschlag in die andere Richtung gaben die Hunderttausende Moldauer, die im Ausland leben - vor allem in der EU. Die prowestliche Staatschefin Maia Sandu dankte der Diaspora, die die Abstimmung gerettet habe.

Moldau mit 2,5 Millionen Einwohnern ist zwischen dem Westen und Russland traditionell hin- und hergerissen. Das verarmte Agrarland, gelegen zwischen EU- und Nato-Mitglied Rumänien und der von Russland angegriffenen Ukraine, ist ein EU-Beitrittskandidat.

Die 52 Jahre alte Sandu, die auch die Präsidentenwahl im ersten Wahlgang gewann, hatte mit einem deutlich besseren Ergebnis gerechnet. Sie ging nach Meinung von Beobachtern nicht gestärkt aus dem Wahlsonntag hervor.

Das Referendum ist zwar gültig, muss aber durch das Verfassungsgericht bestätigt werden. Die Richter könnten es etwa wegen Unregelmäßigkeiten noch kippen. Wenn sie es bestätigen, wird die Verfassung geändert.

Sandu kam bei der zeitgleich abgehaltenen Präsidentenwahl unter den insgesamt elf Kandidaten zwar als erste durch Ziel, verfehlte aber die absolute Mehrheit und muss deshalb in zwei Wochen in eine Stichwahl. Sandu bat um die Stimmen jener Wähler, die für einen der vier anderen proeuropäischen Kandidaten gestimmt hätten.

Entscheidung über Präsidentenamt am 3. November

Die Beteiligung an der Abstimmung über das Präsidentenamt lag nach Angaben der Wahlkommission bei 51,68 Prozent. Nach Auszählung von mehr als 99 Prozent der Wahlzettel kam Sandu auf rund 42,3 Prozent der Stimmen. Bei der zweiten Runde am 3. November wird der frühere Generalstaatsanwalt Alexandru Stoianoglo ihr Gegner sein. Er erhielt 26 Prozent der Stimmen und trat für die traditionell starke Sozialistische Partei des prorussischen Ex-Präsidenten Igor Dodon an.

Prorussische Wählerbestechung aufgedeckt

Es gebe Beweise, dass 300.000 Stimmen gekauft worden seien, sagte Sandu bei einem nächtlichen Auftritt in der Hauptstadt Chisinau. Dutzende Millionen Euro seien von kriminellen Gruppierungen im Zusammenspiel mit ausländischen Mächten ausgegeben worden, um Lügen und Propaganda zu verbreiten. "Wir haben es mit einem beispiellosen Angriff auf die Freiheit und die Demokratie in unserem Land zu tun", sagte Sandu.

Details nannte die Staatschefin nicht. Allerdings hatten moldauische Sicherheitskräfte schon vor der Abstimmung Wählerbestechung und prorussische Desinformation aufgedeckt. Die Bundesregierung in Berlin verurteilte anhaltende Manipulations- und Einflussversuche. Russland fordere Beweise für die von Sandu erhobenen schweren Anschuldigungen, sagte hingegen Kremlsprecher Dmitri Peskow.

Prorussische Einflussnahme

Als einflussreicher Akteur in der moldauischen Politik gilt neben Russland der ins Ausland geflüchtete moskautreue Oligarch Ilan Shor. Er wurde in seiner Heimat wegen Geldwäsche und Betrug in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft verurteilt und ist zur Fahndung ausgeschrieben. Russischen Staatsmedien zufolge warf Shor seiner Rivalin Sandu vor, bei der Wahl gescheitert zu sein - Moldau brauche die EU nicht.

Russland wirft der Europäischen Union vor, mit Versprechen in Milliardenhöhe Einfluss auf die Abstimmung genommen zu haben. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte bei einem Besuch in Chisinau und einem Treffen mit Sandu kurz vor der Abstimmung 1,8 Milliarden Euro an Fördergeld in Aussicht gestellt. Die Finanzspritze soll erklärtermaßen vor allem das Wachstum ankurbeln, Arbeitsplätze schaffen sowie Dienstleistungen und Infrastruktur verbessern.

Kritik an Volksabstimmung und Sandus Politik

Auch am Wahlsonntag gab es teils scharfe Kritik daran, dass Sandu die Präsidentenwahl und das EU-Referendum miteinander verknüpfte. Mehrere Politiker von Parteien aus dem russlandfreundlichen Lager boykottierten das Referendum und sprachen von einem rechtswidrigen Prozess. "Die Gespräche mit der Europäischen Union sollen fortgesetzt werden, doch die Entscheidung über eine Mitgliedschaft in der EU sollten erst nach dem Abschluss dieser Verhandlungen getroffen werden, wenn alle Bedingungen klar sind", sagte Ex-Präsident Dodon. Erst dann sei ein Referendum möglich.

Das Bewerberfeld bei der Präsidentenwahl dürfte auch deshalb so groß gewesen sein, weil viele Menschen mit Sandus Politik unzufrieden sind. Sie sehen seit ihrer Wahl 2020 zu wenig Fortschritte - etwa im immer wieder proklamierten Kampf gegen Korruption. Weil sie einen Verzicht auf russisches Gas durchsetzte, stiegen die Energiepreise, was viele Verbraucher ärgert.

Um Reformen umzusetzen, ist Sandu auf eine Mehrheit im Parlament angewiesen, die sie derzeit noch hat. Der politische Machtkampf in Moldau könnte seinen Höhepunkt bei der Parlamentswahl im kommenden Sommer erreichen. "Für eine starke, politikgestaltende Rolle als Präsidentin ist ein loyaler Premierminister und eine Mehrheit im Parlament notwendig", sagte Expertin Brigitta Triebel von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Chisinau der Deutschen Presse-Agentur. Sie erwartet nicht, dass Russlands versuchte Einflussnahme in Moldau nachlassen wird./mau/DP/nas

FREEST (dpa-AFX) - Die auf EU-Ebene vorgeschlagenen weiteren Einschränkungen für die Ostseefischerei bereiten Fischern und Experten an der deutschen Ostseeküste Sorgen. Für die derzeit in Luxemburg laufenden Beratungen über Fangmengen, hat die EU-Kommission vorgeschlagen, bislang geltenden Ausnahmen zu streichen, die es Fischern erlauben, mit kleineren Kuttern und Stellnetzen Hering zu fangen.

"Beim Westhering würde der Entfall der Möglichkeit einer gerichteten Fischerei den Niedergang unserer Küstenfischerei noch beschleunigen", sagte der Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei in Rostock, Christopher Zimmermann. "Das ist kaum verständlich, denn die Fangmenge macht fast keinen Unterschied."

Aufgabe weiterer Fischer befürchtet

Michael Schütt von der Fischereigenossenschaft Peenemündung in Freest sagte, man hoffe, der Vorschlag werde abgelehnt. Andernfalls würde es das Aus für weitere Berufsfischer bedeuten, schätzt der ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Kutter- und Küstenfischerverbands von Mecklenburg-Vorpommern, der sich längst in Auflösung befindet. In Freest gab es seiner Aussage nach vor vier Jahren noch 28 Fischereibetriebe. "Jetzt hab' ich noch zwölf." Diese hätten schon weitere Standbeine. "Von der Fischerei können die schon gar nicht mehr leben."

Überfischung, Klimawandel und andere Faktoren wie zu viel Nährstoffeintrag setzen den Fischbeständen in der Ostsee zu. Die erlaubten Fangmengen beim einst für das Auskommen hiesiger Fischer wichtigen Dorsch und Hering sind bereits dramatisch gesenkt beziehungsweise die gezielte Fischerei ganz untersagt worden.

Der Bestand des Herings der westlichen Ostsee ist laut Zimmermann aber auf dem Weg der Erholung, zwar langsam, aber er rechne damit, dass man ab 2027 wieder von der weitgehenden Schließung der Fischerei Abstand nehmen könne. "Dann jetzt auch die Reste der Fischerei dichtzumachen, ist nicht sinnvoll." Außerdem gingen so auch Daten während der Erholungsphase verloren, die über die Fischerei bezogen werden./chh/DP/nas

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