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NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte sind am Donnerstag am Ende einer kleinen Berg- und Talfahrt mit leichten Verlusten aus dem Handel gegangen. Die Anleger sind verunsichert. Im Fokus stehen erneut Zollankündigungen des US-Präsidenten. Donald Trump hatte am Mittwoch nach dem Börsenschluss an der Wall Street Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autoimporte sowie zentrale Autoteile per "Executive Order" unterzeichnet. Nun herrschen wieder Sorgen, dass es zu einer deutlichen Verschärfung des globalen Handelsstreits kommt. Der könnte die Inflation wieder antreiben und die Wirtschaft ausbremsen.

Der weltweit bekannteste US-Aktienindex Dow Jones Industrial schloss nach einem richtungslosen Verlauf 0,37 Prozent tiefer auf 42.299,70 Punkte. Der S&P 500 verlor 0,33 Prozent auf 5.693,31 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,59 Prozent auf 19.798,62 Zähler, nachdem er zum Börsenauftakt um fast ein Prozent gesunken war und dann zeitweise zugelegt hatte.

Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets rechnet nicht damit, dass die neuen Zölle vor ihrem Eintritt in der kommenden Woche von Trump wieder zurückgenommen werden. Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank Liechtenstein wies darauf hin, dass Trump die Abgaben als permanent betrachte und das Fehlen eines Verhandlungsspielraums betont habe.

Der US-Präsident hatte am Vorabend neue Importzölle im Automobilbereich angekündigt. Spätestens vom 3. Mai an werden die zusätzlichen Abgaben für die Automobilzuliefererindustrie erhoben. Vom 2. April an sollen bereits sogenannte reziproke Zölle erhoben werden. Damit sollen die US-Zölle auf dasselbe Niveau gehoben werden wie die Zölle der Handelspartner aus Autos aus den USA.

Zwar ist laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, trotz der "Executive Order" "das letzte Wort mit Dealmaker Trump noch nicht gesprochen, eine Eskalation im Handelsstreit der USA gegen den Rest der Welt ist es allemal".

Die Aktien von General Motors (GM) und Ford zählten nach Trumps Zollbeschlüssen zu den größten Verlierern am Markt. Sie sind auf die hochintegrierten Produktionsketten in den US-Nachbarländern Mexiko und Kanada angewiesen. GM importiert einige Chevrolet-Modelle aus Werken in Mexiko und Kanada. Ford produziert ebenfalls einige Modelle für den US-Markt in Mexiko, wenngleich der Anteil geringer als bei GM ist. Zudem müssen die US-Hersteller "Revanche-Zölle" all der Länder fürchten, deren Unternehmen nun von den US-Autozöllen betroffen sind.

Die GM-Aktien fielen als Schlusslicht im S&P 100 um 7,4 Prozent und die von Ford um 3,9 Prozent. Dagegen stiegen die Papiere von Elektroautoherstellern. Tesla , Lucid Group und Rivian legten um 0,4 bis 7,6 Prozent zu. Nach Ansicht von Analysten sind Elektroautohersteller weitaus weniger durch die US-Zölle gefährdet. Die schweizerische Bank UBS verwies unter anderem darauf, dass die Produktion von Rivian komplett in den USA erfolge, auch wenn dies nicht alle Komponenten betreffe.

Aktien von Banken litten nach ihrem zuletzt starken Lauf unter Gewinnmitnahmen. Im Dow zählten Goldman Sachs mit minus 2,6 Prozent zu den schwächsten Werten, nachdem sie seit Mitte März acht Tage in Folge gestiegen waren. Morgan Stanley verloren 2,6 Prozent, während JPMorgan , die sogar neun Tage in Folge gestiegen waren, um 1,2 Prozent nachgaben.

Für die Anteilscheine von AMD ging es an der Nasdaq um 3,2 Prozent abwärts, nachdem Jefferies die Aktien des Chipherstellers von "Buy" auf "Hold" herabgestuft hatte. Analyst Blayne Curtis schrieb, AMD profitiere nur begrenzt von Künstlicher Intelligenz (KI). Die Erwartungen an das Unternehmen seien zu hoch gesteckt und von Intel drohe wachsender Konkurrenzdruck. Außerdem gebe es Hinweise, dass die Grafikprozessor-Serie H200 von Nvidia einen erheblichen Leistungsvorteil im Vergleich zum AMD-Modell MI300X habe.

"Wie gewonnen, so zerronnen" lautete die Quintessenz bei Gamestop . Die Aktie, die am Vortag noch mit einem Kurssprung von fast 12 Prozent von dem Quartalsgewinn und der neuen Investmentstrategie pro Bitcoin des Videospiele-Händlers profitiert hatte, sackte nun um rund 22 Prozent ab. Gamestop gab bekannt, Wandelanleihen im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar zu verkaufen, um seine geplanten Bitcoin-Käufe zu finanzieren.

Applovin büßten rund 20 Prozent ein, nachdem Shortseller Muddy Waters schrieb, dass er auf einen Kursrückgang wette./ck/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte sind am Donnerstag am Ende einer kleinen Berg- und Talfahrt mit leichten Verlusten aus dem Handel gegangen. Die Anleger sind verunsichert. Im Fokus stehen erneut Zollankündigungen des US-Präsidenten. Donald Trump hatte am Mittwoch nach dem Börsenschluss an der Wall Street Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autoimporte sowie zentrale Autoteile per "Executive Order" unterzeichnet. Nun herrschen wieder Sorgen, dass es zu einer deutlichen Verschärfung des globalen Handelsstreits kommt. Der könnte die Inflation wieder antreiben und die Wirtschaft ausbremsen.

Der weltweit bekannteste US-Aktienindex Dow Jones Industrial schloss nach einem richtungslosen Verlauf 0,37 Prozent tiefer auf 42.299,70 Punkte. Der S&P 500 verlor 0,33 Prozent auf 5.693,31 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,59 Prozent auf 19.798,62 Zähler, nachdem er zum Börsenauftakt um fast ein Prozent gesunken war und dann zeitweise zugelegt hatte.

Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets rechnet nicht damit, dass die neuen Zölle vor ihrem Eintritt in der kommenden Woche von Trump wieder zurückgenommen werden. Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank Liechtenstein wies darauf hin, dass Trump die Abgaben als permanent betrachte und das Fehlen eines Verhandlungsspielraums betont habe.

Der US-Präsident hatte am Vorabend neue Importzölle im Automobilbereich angekündigt. Spätestens vom 3. Mai an werden die zusätzlichen Abgaben für die Automobilzuliefererindustrie erhoben. Vom 2. April an sollen bereits sogenannte reziproke Zölle erhoben werden. Damit sollen die US-Zölle auf dasselbe Niveau gehoben werden wie die Zölle der Handelspartner aus Autos aus den USA.

Zwar ist laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, trotz der "Executive Order" "das letzte Wort mit Dealmaker Trump noch nicht gesprochen, eine Eskalation im Handelsstreit der USA gegen den Rest der Welt ist es allemal"./ck/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben sich am Donnerstag ohne klare Richtung gezeigt. Bis zwei Stunden vor Handelsschluss ging es auf und ab. Zuletzt standen wieder moderate Verluste zu Buche. Im Fokus stehen die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle von 25 Prozent auf alle Autoimporte sowie zentrale Autoteile, die für eine deutliche Verschärfung des globalen Handelsstreits sorgen dürften.

"Da die neuen Zölle nicht nur per Ankündigung, sondern per 'Executive Order' erlassen wurden, dürften sie vor ihrem Eintritt in der kommenden Woche wohl auch nicht mehr zurückgenommen werden", erwartet Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank Liechtenstein ergänzte außerdem, dass Trump die Abgaben als permanent betrachte und das Fehlen eines Verhandlungsspielraums betont habe.

Der weltweit bekannteste US-Aktienindex Dow Jones Industrial drehte nach einem leicht schwächeren Start ins Plus. Zuletzt dann ging es wieder um 0,47 Prozent auf 42.255 Punkte abwärts. Der S&P 500 verlor zugleich 0,40 Prozent auf 5.690 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,49 Prozent auf 19.819 Zähler, nachdem er zum Börsenauftakt um fast ein Prozent gesunken war und dann zeitweise sogar zugelegt hatte.

Trump hatte am Vorabend nach US-Börsenschluss neue Importzölle für Autos und für Autoteile angekündigt. Spätestens vom 3. Mai an werden die zusätzlichen Abgaben für die Automobilzuliefererindustrie erhoben. Ab 2. April sollen zudem sogenannte reziproke Zölle erhoben werden, also die Zölle auf dasselbe Niveau bringen wie die der Handelspartner. Zwar ist laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, auch mit der öffentlichkeitswirksam unterzeichneten 'Executive Order' das letzte Wort mit "Dealmaker" Trump noch nicht gesprochen, "eine Eskalation im Handelsstreit der USA gegen den Rest der Welt ist es allemal".

Aktien von Automobilherstellern und -Zulieferern zählten nach Trumps Zollbeschlüssen zu den größten Verlierern am Markt. General Motors (GM) und Ford sind auf die hochintegrierten Produktionsketten in den US-Nachbarländern Mexiko und Kanada angewiesen und leiden deshalb ebenfalls unter den Zöllen. GM importiert einige Chevrolet-Modelle aus Werken in Mexiko und Kanada. Ford produziert ebenfalls einige Modelle für den US-Markt in Mexiko, wenngleich der Anteil geringer als bei GM ist. Zudem müssen die US-Hersteller "Revanche-Zölle" all der Länder fürchten, deren Unternehmen nun von den US-Autozöllen betroffen sind.

Die GM-Aktien fielen als Schlusslicht im S&P 100 um 7,4 Prozent und die von Ford um 3,4 Prozent. Dagegen stiegen die Papiere von Elektroautoherstellern. Tesla , Rivian und Lucid Group legten zwischen 1,3 und 6,9 Prozent zu. Nach Ansicht von Analysten sind Elektroautohersteller weitaus weniger durch die US-Zölle gefährdet.

Aktien von Banken litten nach ihrem zuletzt starken Lauf unter Gewinnmitnahmen. Im Dow waren Goldman Sachs Schlusslicht mit minus 2,7 Prozent, nachdem sie seit Mitte März acht Tage in Folge gestiegen waren. Morgan Stanley verloren 2,8 Prozent, während JPMorgan , die sogar neun Tage in Folge gestiegen waren, um 1,1 Prozent nachgaben.

Für die Anteilscheine von AMD ging es an der Nasdaq um 3,5 Prozent abwärts, nachdem Jefferies die Aktien des Chipherstellers von "Buy" auf "Hold" herabgestuft hatte. Analyst Blayne Curtis schrieb, AMD profitiere nur begrenzt von Künstlicher Intelligenz (KI). Die Erwartungen an das Unternehmen seien zu hoch gesteckt und von Intel drohe wachsender Konkurrenzdruck. Außerdem gebe es Hinweise, dass die Grafikprozessor-Serie H200 von Nvidia einen erheblichen Leistungsvorteil im Vergleich zum AMD-Modell MI300X habe.

"Wie gewonnen, so zerronnen" lautete die Quintessenz bei Gamestop . Die Aktie, die am Vortag noch mit einem Kurssprung von fast 12 Prozent von dem Quartalsgewinn und der neuen Investmentstrategie pro Bitcoin des Videospiele-Händlers profitiert hatte, gab nun um 25 Prozent nach. Gamestop gab bekannt, Wandelanleihen im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar zu verkaufen, um seine geplanten Bitcoin-Käufe zu finanzieren./ck/men

FRANKFURT (dpa-AFX) - Für den Dax ist es am Donnerstag angesichts der angekündigten US-Autozölle weiter abwärts gegangen. Allerdings wurden die Anleger nach dem ersten Schock, der den Dax kurz unter die Marke von 22.500 Punkten drückte, zumindest wieder etwas gelassener.

Aus dem Handel ging der deutsche Leitindex bei 22.678,74 Punkten. Mit 0,7 Prozent hat sich der bis zu 1,6 Prozent hohe Abschlag also letztlich noch mehr als halbiert. Der Dax verblieb jedoch unter der 21-Tage-Durchschnittslinie, die ihm bei der Konsolidierung vom Rekordhoch von 23.476 Punkten bis vor kurzem noch Halt geboten hatte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab am Donnerstag um 0,82 Prozent auf 28.628,56 Punkte nach.

US-Präsident Donald Trump machte seine Drohungen wahr und kündigte für Anfang April Zusatzzölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autoimporte an. Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank sprach von einem "schweren Schlag für die deutsche Autoindustrie", deren Aktien die Kursverluste im Dax mitprägten.

Geht es nach den Experten von Index Radar, ist damit aber nun "die Katze zumindest teilweise aus dem Sack". Sie sprachen jedoch eher von "Nervosität statt Panik" vor dem, was kommt. "Entscheidend ist weniger die Politik selbst als die Unsicherheit über ihre wirtschaftlichen Folgen", schrieben sie.

Im Dax litten die Anteile der Autobauer Porsche AG , Mercedes-Benz , BMW und Volkswagen . Sie büßten zwischen 1,5 und 2,7 Prozent wegen der erwarteten Belastungen, die mit den US-Zöllen einhergehen, ein. Wie Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank schrieb, dürften im US-Geschäft die Gewinnmargen sinken. Anderswo befürchtet der Experte mehr Wettbewerbsdruck, sollten andere Länder wie Japan oder Südkorea ihre Exporte verstärkt nach Europa umlenken.

Ein weiterer großer Dax-Verlierer waren die BASF-Anteile mit minus 3,5 Prozent. Die US-Bank JPMorgan wird pessimistischer für die Chemiebranche und sprach dabei dem deutschen Branchenkonzern ein negatives Votum aus. Den Ludwigshafenern attestierte Analyst Chetan Udeshi dabei auch eine vergleichsweise hohe Bewertung.

Auch Zahlenvorlagen beschäftigten vereinzelt wieder die Anleger. Rational etwa kam wegen eines verhaltenen Ausblicks mächtig unter Druck obwohl dieser nicht ganz überraschte. Nach einem Spitzenverlust, der über acht Prozent groß war, wurde das Minus bei dem Großküchenausrüster mit letztlich fast fünf Prozent nur etwas kleiner. Auf der Gegenseite profitierte der Lagerausrüster Jungheinrich mit plus 1,4 Prozent von einem erfreulichen Ausblick.

Im Nebenwerte-Index SDax ließ schwindende Euphorie für eine mögliche Übernahme den Kurs von ProSiebenSat.1 um zehn Prozent abrutschen. Obwohl sich Berichte über eine Offerte des Großaktionärs MediaForEurope bestätigten, herrschte Ernüchterung, weil die Italiener nur den gesetzlichen Mindestpreis bezahlen wollen. "Das ist nicht das Gebot, auf das die Bullen gehofft hatten", kommentierte Warburg-Analyst Jörg Philipp Frey.

Mit fast neun Prozent war im SDax der Kursverlust bei SMA Solar ebenfalls besonders groß. Bei dem Wechselrichter-Hersteller monierten Börsianer einen nur teilweise überzeugenden Auftragseingang.

Sehr gefragt war hingegen die Aktien des Index-Mitglieds Vossloh mit einem Anstieg um 5,5 Prozent. Der Profiteur des deutschen Infrastrukturprogramms überzeugte mit soliden Zahlen und einem rekordhohen Auftragseingang. "Der Ausblick lässt noch Überraschungspotenzial", kommentierte Baader-Expertin Zana Mamelli.

Generell im Aufwind befanden sich die Aktien aus dem United-Internet-Konzern . Die Titel des Mutterkonzerns nebst seiner Töchter 1&1 und Ionos zogen am Donnerstag alle um mehr als sechs Prozent an. Am Vortag wurden enttäuschende Ausblicke von United und 1&1 mit dem Dreh ins Plus abgehakt, nun kamen von Ionos keine Störfeuer. Im vierten Quartal habe der Internet-Dienstleister positiv überrascht und der Ausblick erfülle die Erwartungen, hieß es vom Goldman-Sachs-Experten Andrew Lee./tih/he

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

FRANKFURT (dpa-AFX) - Für den Dax ist es am Donnerstag angesichts der angekündigten US-Autozölle weiter abwärts gegangen. Allerdings wurden die Anleger nach dem ersten Schock, der den Dax kurz unter die Marke von 22.500 Punkten drückte, zumindest wieder etwas gelassener.

Aus dem Handel ging der deutsche Leitindex bei 22.678,74 Punkten. Damit hat sich der bis zu 1,6 Prozent hohe Abschlag letztlich auf 0,7 Prozent mehr als halbiert Der Leitindex verblieb jedoch unter der 21-Tage-Durchschnittslinie, die ihm bei der Konsolidierung vom Rekordhoch von 23.476 Punkten bis vor kurzem noch Halt geboten hatte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab am Donnerstag um 0,82 Prozent auf 28.628,56 Punkte nach.

US-Präsident Donald Trump machte seine Drohungen wahr und kündigte für Anfang April Zusatzzölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autoimporte an. Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank sprach von einem "schweren Schlag für die deutsche Autoindustrie", deren Aktien die Kursverluste im Dax mitprägten.

Geht es nach den Experten von Index Radar, ist damit aber nun "die Katze zumindest teilweise aus dem Sack". Sie sprachen jedoch eher von "Nervosität statt Panik" vor dem, was kommt. "Entscheidend ist weniger die Politik selbst als die Unsicherheit über ihre wirtschaftlichen Folgen", schrieben sie./tih/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben am Donnerstag nach einem schwächeren Start zuletzt Gewinne verbucht. Im Fokus stehen die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle von 25 Prozent auf alle Autoimporte sowie zentrale Autoteile, die für eine deutliche Verschärfung des globalen Handelsstreits sorgen dürften. "Da die neuen Zölle nicht nur per Ankündigung, sondern per 'Executive Order' erlassen wurden, dürften sie vor ihrem Eintritt in der kommenden Woche wohl auch nicht mehr zurückgenommen werden", erwartet Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank Liechtenstein ergänzte außerdem, dass Trump die Abgaben als permanent betrachte und das Fehlen eines Verhandlungsspielraums betont habe.

Der weltweit bekannteste US-Aktienindex Dow Jones Industrial drehte nach einem leicht schwächeren Start ins Plus und legte um 0,06 Prozent auf 42.480 Punkte zu. Auch dem breiten S&P 500 gelang nach einem ebenfalls etwas schwächeren Start der Dreh ins Plus. Er legte zuletzt um 0,24 Prozent auf 5.728 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,20 Prozent auf 19.962 Zähler, nachdem er zum Börsenauftakt um fast ein Prozent gesunken war.

Trump kündigte am Mittwoch nach US-Börsenschluss neue Importzölle für Autos und für Autoteile an. Spätestens vom 3. Mai an werden die zusätzlichen Abgaben für die Automobilzuliefererindustrie erhoben. Ab 2. April sollen zudem sogenannte reziproke Zölle erhoben werden, also die Zölle auf dasselbe Niveau bringen wie die der Handelspartner. Zwar ist laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, auch mit der öffentlichkeitswirksam unterzeichneten 'Executive Order' das letzte Wort mit "Dealmaker" Trump noch nicht gesprochen, "eine Eskalation im Handelsstreit der USA gegen den Rest der Welt ist es allemal".

Aktien von Automobilherstellern und -Zulieferern zählten nach Trumps Zollbeschlüssen zu den größten Verlierern am Markt. GM und Ford sind auf die hochintegrierten Produktionsketten in den US-Nachbarländern Mexiko und Kanada angewiesen und leiden deshalb ebenfalls unter den Zöllen.

General Motors (GM) importiert einige Chevrolet-Modelle aus Werken in Mexiko und Kanada. Ford produziert ebenfalls einige Modelle für den US-Markt in Mexiko, wenngleich der Anteil geringer als bei GM ist. Zudem müssen die US-Hersteller "Revanche-Zölle" all der Länder fürchten, deren Unternehmen nun von den US-Autozöllen betroffen sind.

Die GM-Aktien fielen als Schlusslicht im S&P 100 um 8,4 Prozent und die von Ford um 4,2 Prozent. Dagegen stiegen die Papiere von Elektroautohersteller wie Tesla , Rivian und Lucid Group . Sie legten um 1,1 bis 3,5 Prozent zu. Nach Ansicht von Analysten sind Elektroautohersteller weniger durch die US-Zölle gefährdet.

Aktien von Banken litten nach ihrem zuletzt starken Lauf unter Gewinnmitnahmen. Im Dow waren Goldman Sachs Schlusslicht mit minus 1,8 Prozent, nachdem sie seit Mitte März acht Tage in Folge gestiegen waren. Morgan Stanley verloren 2,0 Prozent, währen sich JPMorgan , die sogar neun Tage in Folge gestiegen waren, mit minus 0,4 Prozent recht gut behaupteten.

Für die Anteilscheine von AMD ging es an der Nasdaq um 2,9 Prozent abwärts, nachdem die Analysten von Jefferies die Aktien des Chipherstellers von "Buy" auf "Hold" herabgestuft hatten. Sie sehen den Grafikprozessor H200 von Nvidia als weitaus leistungsstärker als den MI300x von AMD an.

"Wie gewonnen, so zerronnen" lautete die Quintessenz bei Gamestop . Die Aktie, die am Vortag noch mit einem Kurssprung von fast 12 Prozent von dem Quartalsgewinn und der neuen Investmentstrategie pro Bitcoin des Videospiele-Händlers profitiert hatte, gab nun um 12 Prozent nach. Gamestop gab bekannt, Wandelanleihen im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar zu verkaufen, um seine geplanten Bitcoin-Käufe zu finanzieren./ck/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben am Donnerstag zunächst ihre Vortagesverluste ausgeweitet, sie dann aber allmählich abgeschüttelt. Im Fokus stehen die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle von 25 Prozent auf alle Autoimporte sowie zentrale Autoteile, die für eine deutliche Verschärfung des globalen Handelsstreits sorgen dürften.

"Da die neuen Zölle nicht nur per Ankündigung, sondern per 'Executive Order' erlassen wurden, dürften sie vor ihrem Eintritt in der kommenden Woche wohl auch nicht mehr zurückgenommen werden", erwartet Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank Liechtenstein ergänzte außerdem, dass Trump die Abgaben als permanent betrachte und das Fehlen eines Verhandlungsspielraums betont habe.

Der weltweit bekannteste US-Aktienindex Dow Jones Industrial drehte nach einem leicht schwächeren Start ins Plus und legte um 0,08 Prozent auf 42.490,31 Punkte zu. Der breite S&P 500 verlor nach einem ebenfalls etwas schwächeren Start im frühen Handel noch 0,08 Prozent auf 5.707,53 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 , der mit einem Verlust von fast 1 Prozent in den Handel gestartet war, gab zuletzt nur noch um 0,18 Prozent auf 19.880,65 Zähler nach.

Trump kündigte am Mittwoch nach dem US-Börsenschluss neue Importzölle für Autos und für Autoteile an. Spätestens vom 3. Mai an werden die zusätzlichen Abgaben für die Automobilzuliefererindustrie erhoben. Ab 2. April sollen zudem sogenannte reziproke Zölle erhoben werden, also die Zölle auf dasselbe Niveau bringen wie die der Handelspartner. Zwar ist laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, auch mit der öffentlichkeitswirksam unterzeichneten 'Executive Order' das letzte Wort mit "Dealmaker" Trump noch nicht gesprochen, "eine Eskalation im Handelsstreit der USA gegen den Rest der Welt ist es allemal"./ck/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Donnerstag weiter gesunken. Mit einem Minus von 1,14 Prozent auf 22.578,34 Punkte konnte er seine hohen Verluste zum Start angesichts der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Autozölle etwas eindämmen. Der deutsche Leitindex blieb aber unter der für den kurzfristigen Trend wichtigen 21-Tage-Durchschnittslinie. Diese hatte ihm in der Konsolidierung vom Rekordhoch bei 23.476 Punkten bis vor kurzem noch Halt geboten.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen büßte zuletzt 1,38 Prozent auf 28.467,49 Punkte ein. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,8 Prozent bergab.

Dass Trump zum 3. April die schon früher angedrohten Auto-Importzölle in Kraft setzen will, sorge am deutschen Aktienmarkt für Nervosität, schrieben die Experten der Landesbank Helaba. Dazu kämen die stockenden Koalitionsgespräche in Berlin. Der Broker Index Radar betonte indes, mit den nun verkündeten Autozöllen "ist die Katze zumindest teilweise aus dem Sack". Dass die neuen Zölle für Einfuhren aus Kanada und Mexiko nur auf den dort geschaffenen Mehrwert erhoben würden, entlaste die deutschen Autobauer etwas.

Im Dax belegten die Autotitel hintere Plätze. Porsche AG , Mercedes-Benz , BMW und Volkswagen verloren zwischen 2,3 und 4,5 Prozent. Deutliche Kurseinbußen gab es auch beim Zulieferer und Reifenhersteller Continental . Europaweit stand die Branche ebenfalls unter Druck. Die Zölle sollen für alle importierten Autos gelten - von Kleinwagen über Limousinen und SUV bis zu leichten Nutzfahrzeugen.

Für BASF ging es um 2,8 Prozent bergab. Die US-Bank JPMorgan sprach im Rahmen einer pessimistischen Neubeurteilung der Branche ein negatives Votum für den Chemiekonzern aus. BASF attestierte Analyst Chetan Udeshi eine vergleichsweise hohe Bewertung.

Im Nebenwerte-Index SDax büßte der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 11 Prozent ein. Zur Wochenmitte hatten die Aktien noch von Berichten über ein mögliches Übernahmeangebot des Konkurrenten und Großaktionärs MediaForEurope profitiert. Diese betätigten sich. Allerdings wollen die Italiener nur den gesetzlichen Mindestpreis bezahlen. "Das ist nicht das Gebot, auf das die Bullen gehofft hatten", kommentierte Warburg-Analyst Jörg Philipp Frey. Für die meisten Anleger sei die nun erwartete Offerte unattraktiv.

Ansonsten stand am Donnerstag eine Flut an Geschäftszahlen überwiegend aus der zweiten und dritten Börsenreihe auf der Agenda. Rational führte mit minus 8,4 Prozent die Verliererliste im MDax an. Die endgültigen Resultate des Profiküchen-Ausrüsters stimmten mit den vorläufigen Eckdaten überein, schrieb Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Die Aktien seien aber sehr hoch bewertet. Dagegen profitierte der Logistikdienstleister Jungheinrich mit plus 2,8 Prozent von einem erfreulichen Ausblick.

Im SDax zählten SMA Solar und Kontron mit ProsiebenSat.1 zu den größten Verlierern. Beim Wechselrichter-Hersteller SMA monierten Börsianer einen nur teilweise überzeugenden Auftragseingang. Die Aktien sackten um 9,6 Prozent ab.

Derweil hatten die 5,9 Prozent schwächeren Titel des Technologiekonzerns Kontron, der seine Dividende erhöhte, vorbörslich noch klar angezogen. Jefferies-Analyst Martin Comtesse sprach von einem enttäuschenden Wachstum im Schlussquartal. Er sieht zudem das für 2025 angepeilte operative Ergebnis (Ebitda) von mindestens 220 Millionen Euro unter der Konsensschätzung.

Dagegen eroberte Vossloh mit plus 6,8 Prozent die Indexspitze. Der Profiteur des deutschen Infrastrukturprogramms überzeugte mit soliden Zahlen und einem rekordhohen Auftragseingang. "Der Ausblick lässt noch Überraschungspotenzial", kommentierte Baader-Expertin Zana Mamelli./gl/jha/

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den Vortagesverlusten dürften die US-Aktienmärkte zum Start am Donnerstag nur wenig verändert tendieren. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine halbe Stunde vor dem Handelsstart 0,1 Prozent höher auf 42.480 Punkte. Der Technologie-Index Nasdaq 100 wird 0,1 Prozent im Minus bei 19.885 Zählern gesehen.

Im Fokus stehen die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle von 25 Prozent auf alle Autoimporte sowie zentrale Autoteile, die für eine deutliche Verschärfung des globalen Handelsstreits sorgen dürften. Dies sorgte im vorbörslichen Handel für merklichen Abwärtsdruck bei den Aktien von US-Automobilherstellern und -Zulieferern. Diese sind auf die hochintegrierten Produktionsketten in den US-Nachbarländern Mexiko und Kanada angewiesen und leiden deshalb ebenfalls unter den Zöllen.

General Motors (GM) importiert etwa einige Chevrolet-Modelle aus Werken in Mexiko und Kanada. Ford produziert ebenfalls einige Modelle für den US-Markt in Mexiko, wenngleich der Anteil geringer als bei GM ist. Zudem müssen die US-Hersteller "Revanche-Zölle" all der Länder fürchten, deren Unternehmen nun von den US-Autozöllen betroffen sind.

Die GM-Aktien fielen vorbörslich um knapp 7 Prozent und die Ford-Titel um 0,2 Prozent. Dagegen stiegen die Papiere von Tesla um 0,9 Prozent. Analysten sehen den Elektroautohersteller weniger anfällig für die US-Zölle.

Technologieaktien gerieten tags zuvor stärker unter Druck, da die Anleger zunehmend zweifeln, wie lange der Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) noch anhalten wird. Verstärkt wurden diese Befürchtungen, nachdem Analysten von TD Cowen berichteten, dass Microsoft von neuen Rechenzentrumsprojekten in den USA und Europa Abstand genommen hat.

Am Donnerstag führten die Aktien des KI-Profiteurs Nvidia mit einem vorbörslichen Minus von 1,8 Prozent die Verliererliste der "Glorreichen Sieben" - Alphabet , Amazon , Apple , Meta , Microsoft , Nvidia und Tesla an.

Die Anteilsscheine von AMD fielen vorbörslich um 3,5 Prozent, nachdem die Analysten von Jefferies die Aktien des Chipherstellers von "Buy" auf "Hold" herabgestuft hatten./edh/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Donnerstag weiter gesunken. Allerdings konnte er seine anfangs deutlicheren Verlusten angesichts der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Autozölle eindämmen: Um die Mittagszeit stand noch ein Minus von 0,93 Prozent auf 22.627,44 Punkte zu Buche. Der deutsche Leitindex rutschte damit allerdings weiter unter die für den kurzfristigen Trend wichtige 21-Tage-Durchschnittslinie. Diese hatte ihm in der Konsolidierung vom Rekordhoch bei 23.476 Punkten bis vor kurzem noch Halt geboten.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verringerte mit 28.553,41 Punkten den Tagesabschlag auf 1,08 Prozent. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es noch um 0,5 Prozent bergab.

Dass Trump zum 3. April die schon früher angedrohten Auto-Importzölle in Kraft setzen will, sorge am deutschen Aktienmarkt für Nervosität, schrieben die Experten der Landesbank Helaba. Dazu kämen die stockenden Koalitionsgespräche in Berlin. Der Broker Index Radar betonte indes, mit den nun verkündeten Autozöllen "ist die Katze zumindest teilweise aus dem Sack". Dass die neuen Zölle für Einfuhren aus Kanada und Mexiko nur auf den dort geschaffenen Mehrwert erhoben würden, entlaste die deutschen Autobauer etwas.

Im Dax belegten die Autotitel hintere Plätze, auch wenn sie mit dem Markt ihre Verluste eindämmten. Porsche AG , Mercedes-Benz , BMW und Volkswagen verloren zwischen 2 und 4,3 Prozent. Deutliche Kurseinbußen gab es auch beim Zulieferer und Reifenhersteller Continental . Europaweit stand die Branche ebenfalls unter Druck.

Für BASF ging es um 1,5 Prozent bergab. Die US-Bank JPMorgan sprach im Rahmen einer pessimistischen Neubeurteilung der Branche ein negatives Votum für den Chemiekonzern aus. Den Ludwigshafenern attestierte Analyst Chetan Udeshi eine vergleichsweise hohe Bewertung.

Im Nebenwerte-Index SDax büßte der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 rund 10 Prozent ein. Zur Wochenmitte hatten die Aktien noch von Berichten über ein mögliches Übernahmeangebot des Konkurrenten und Großaktionärs MediaForEurope profitiert. Diese betätigten sich. Allerdings wollen die Italiener nur den gesetzlichen Mindestpreis bezahlen. "Das ist nicht das Gebot, auf das die Bullen gehofft hatten", kommentierte Warburg-Analyst Jörg Philipp Frey. Für die meisten Anleger sei die nun erwartete Offerte unattraktiv.

Ansonsten stand am Donnerstag eine Flut an Geschäftszahlen überwiegend aus der zweiten und dritten Börsenreihe auf der Agenda. Rational führte mit minus 7,2 Prozent die Verliererliste im MDax an. Die endgültigen Resultate des Profiküchen-Ausrüsters stimmten mit den vorläufigen Eckdaten überein, schrieb Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Die Aktien seien aber sehr hoch bewertet. Dagegen profitierte der Logistikdienstleister Jungheinrich mit plus 3,5 Prozent von einem erfreulichen Ausblick.

Im SDax zählten SMA Solar und Kontron mit ProsiebenSat.1 zu den größten Verlierern. Beim Wechselrichter-Hersteller SMA monierten Börsianer einen nur teilweise überzeugenden Auftragseingang. Die Aktien sackte um 10,3 Prozent ab.

Derweil hatten die 5,4 Prozent schwächeren Titel des Technologiekonzerns Kontron, der seine Dividende erhöhte, vorbörslich noch klar angezogen. Jefferies-Analyst Martin Comtesse sprach von einem enttäuschenden Wachstum im Schlussquartal. Er sieht zudem das für 2025 angepeilte operative Ergebnis (Ebitda) von mindestens 220 Millionen Euro unter der Konsensschätzung.

Dagegen eroberte Vossloh mit plus 5,7 Prozent die Indexspitze. Der Profiteur des deutschen Infrastrukturprogramms überzeugte mit soliden Zahlen und einem rekordhohen Auftragseingang. "Der Ausblick lässt noch Überraschungspotenzial", kommentierte Baader-Analystin Zana Mamelli./gl/men

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

BERLIN (dpa-AFX) - Als Reaktion auf höhere US-Zölle hat die Grünen-Politikerin Annalena Baerbock eine Abgabe für Software-Aktualisierungen von Smartphones in Spiel gebracht. "Wenn andere wie am heutigen Tag mal so 25 Prozent in den Raum stellen, dann können wir unseren ganzen Instrumentenkasten in den Raum stellen", sagte die geschäftsführende Außenministerin auf einer Berliner Europa-Konferenz. "Wie oft updaten wir unser iPhone? So zehn Cent darauf - das würde viel Geld für Europa bringen, anderen vielleicht nicht so gut gefallen."

Baerbock bezog sich die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, ab Anfang April Zusatzzölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autoimporte zu erheben. Die Ministerin wurde vom "Tagesspiegel" zitiert. Das Blatt hatte die Konferenz "Europe 2025" zusammen mit der "Zeit", dem "Handelsblatt" und der "Wirtschaftswoche" veranstaltet.

Baerbock wies auf die Möglichkeiten des EU-Gesetzes über digitale Dienste hin: "Wir haben den Digital Services Act (DSA), und der ist kraftvoll", sagte die Ministerin. Die Maßnahmen des DSA seien "eigentlich in Reaktion auf eine andere große Weltmacht" geplant worden. Doch sie könnten ebenso auf die US-Digitalwirtschaft angewandt werden, etwa den Handyhersteller Apple ./agy/DP/he

MOUNTAIN VIEW/BETHESDA (dpa-AFX) - Google wird dem US-Rüstungskonzern Lockheed Martin KI-Software zur Verfügung stellen. Die Fähigkeiten Künstlicher Intelligenz sollen unter anderem bei der Auswertung von Aufklärungsdaten, dem Treffen von Entscheidungen, Softwareentwicklung und der Optimierung technischer Entwürfe eingesetzt werden. Google hatte sich kürzlich von dem ausdrücklichen Versprechen verabschiedet, keine KI für Waffensysteme zur Verfügung zu stellen.

Auf der Seite des Internet-Konzerns ist an der Kooperation der Bereich Google Public Sector beteiligt, der mit dem öffentlichen Sektor interagiert. Googles Künstliche Intelligenz soll in Lockheeds Konzept von "KI-Fabriken" einfließen und dort hauseigene Software ergänzen, teilte der Rüstungskonzern mit. Die Cloud-Sparte von Google stelle dabei eine Plattform zur Verwaltung der KI-Fähigkeiten bereit. Lockheed baut unter anderem Kampfflugzeuge, Hubschrauber, Raketensysteme und Radaranlagen.

Google hatte 2018 die Selbstverpflichtung abgegeben, keine KI für Waffensysteme zu liefern. Auslöser war Widerstand im Unternehmen gegen die Mitarbeit an einem Drohnenprogramm des US-Militärs. In den aktuellen Google-Grundsätzen zur Künstlichen Intelligenz steht allgemein, man wolle die KI mit "breit akzeptierten Prinzipien des internationalen Rechts und der Menschenrechte" in Einklang bringen./so/DP/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstag im US-Handel zeitweise wieder recht deutlich über 1,08 US-Dollar gestiegen. Im weiteren Verlauf fiel er dann wieder unter 1,08 Dollar. Rund eine Stunde vor dem Börsenschluss an der Wall Street kostete die Gemeinschaftswährung 1,0796 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0785 (Mittwoch: 1,0788) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9272 (0,9269) Euro.

Die jüngsten Aussagen des US-Präsidenten zur Zollpolitik belasteten die Gemeinschaftswährung. Donald Trump hatte am Mittwochabend Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autoimporte angekündigt und damit den globalen Handelsstreit verschärft. Die EU will für den Fall eines Festhaltens der USA an den Zollplänen entschlossen reagieren. Am Markt herrscht nun Unsicherheit, ob Trump vielleicht doch wieder einen Rückzieher macht. Allerdings sagte er, dass er an Verhandlungen nicht interessiert sei.

Wegen Trumps Zollpolitik wachse in den Vereinigten Staaten zunehmend die Sorge vor einer konjunkturellen Abkühlung, schreiben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen. Verstärkt würden die Befürchtungen von diversen Frühindikatoren, die sich zuletzt abgeschwächt hätten. Der Arbeitsmarkt zeigt sich zunächst aber weiterhin solide. So sank die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe leicht./ck/he

PARIS (dpa-AFX) - Die Bedingungen für das geplante Rohstoffabkommen zwischen den USA und der Ukraine ändern sich dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge beständig. Es sei noch sehr früh, um über ein Abkommen zu sprechen, dessen Fassung sich mehrfach geändert hat, sagte er bei einer Pressekonferenz in Paris.

Teams der Ukraine und der USA würden derzeit daran arbeiten. Die USA würden nun ein vollumfängliches Abkommen vorschlagen, das erfordere im Unterschied zum vorher angestrebten Rahmenvertrag ein detailliertes Studium. Selenskyj wolle nicht, dass der Eindruck entstehe, die Ukraine sei gänzlich dagegen. Die Ukraine wolle keine Signale senden, um die USA dazu zu veranlassen, ihre Ukraine-Hilfe oder den Austausch von Geheimdienstinformationen zu stoppen.

US-Präsident Donald Trump hatte sich Anfang der Woche zuversichtlich gezeigt, dass die Unterzeichnung eines Abkommens unmittelbar bevorstehe. Ende Februar war sie bei einem Eklat im Weißen Haus gescheitert. Trump hatte das Abkommen mit der Begründung forciert, dass US-Investoren in der Ukraine dem Land nach einem Ende des russischen Angriffskriegs den besten Schutz böten vor einer weiteren Attacke./ksr/DP/he

(neu: Aktualisierung: Reaktion der Umweltorganisation BUND.)

LEIPZIG/STADE (dpa-AFX) - Die Umweltorganisation BUND Niedersachsen ist mit einer Klage gegen die Genehmigung und den Betrieb des ersten landseitigen LNG-Terminals in Deutschland am Standort Stade in Niedersachsen gescheitert. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig stufte die Genehmigung als rechtmäßig ein. Die Entscheidung ist rechtskräftig.

Es geht um die Genehmigung des Gewerbeaufsichtsamtes Lüneburg für die Errichtung und den Betrieb des Terminals an der Elbmündung, der bis Ende 2043 mit fossilem Erdgas betrieben werden soll. Der 7. Senat des Bundesverwaltungsgerichts führte in der Begründung aus, dass es der Genehmigungsbehörde verwehrt sei, einen früheren als den im LNG-Beschleunigungsgesetz genannten Zeitpunkt des 31. Dezember 2043 für die Beendigung eines LNG-basierten Terminalbetriebs zu verfügen.

Die klare Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts sei ein Beleg für die gute und sorgfältige Arbeit des Gewerbeaufsichtsamtes Lüneburg und der Stadt Stade, hieß es in einer Stellungnahme der Betreiberin Hanseatic Energy Hub (HEH): "Wir werden mit dem landbasierten Terminal für verflüssigte Gase ab 2027 zur Versorgungssicherheit Deutschlands und Europas beitragen".

Die Kapazitäten des Terminals seien langfristig an europäische Energieversorger vermarktet. "Diese haben zudem die Option, im Zuge der Energietransformation auf wasserstoffbasierte Energieträger wie Ammoniak umzustellen", hieß es weiter.

BUND hofft auf Prüfung durch neue Regierung

Der BUND Niedersachsen hatte beim geplanten Bau gravierende sicherheitsrelevante Fehler angemahnt und Sicherheitsabstände zu schutzbedürftigen Gebieten als unzureichend angesehen. Zudem verstoße der Bau gegen nationale und internationale Klimaziele. Der BUND hatte im Dezember 2023 Widerspruch gegen die Genehmigung des Flüssiggas-Terminals beim Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg eingereicht, der jedoch zurückgewiesen wurde. Nun hatte das Bundesverwaltungsgericht das letzte Wort in dem Rechtsstreit.

Bei der Umweltorganisation sorgte das Urteil für Enttäuschung. "Die niedrige Auslastung bestehender LNG-Terminals und deren geringe Bedeutung für die Versorgungssicherheit in Deutschland belegen, dass fest installierte LNG-Anlagen überflüssig sind", sagte die BUND-Landesvorsitzende Susanne Gerstner laut Mitteilung. Die Energiesicherheit in Deutschland habe sich längst stabilisiert. "Eine Gasmangellage gibt es nicht."

Mit einer Genehmigung der Nutzung für fossiles Gas bis Ende 2043 würden fossile Abhängigkeiten zementiert, dies gehe vor allem zu Lasten künftiger Generationen. "Als BUND werden wir uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die LNG-Planungen von der neuen Bundesregierung überprüft und korrigiert werden", so Gerstner.

LNG-Terminals sollen Gasversorgung sicherstellen

Derzeit werden ein schwimmendes Terminalschiff sowie ein festes, landseitiges Terminal zum Import von flüssigem Erdgas (LNG) am Standort Stade geplant. Das schwimmende Terminal sollte längst in Betrieb gehen, ein Vertragsstreit verzögert dies auf unbestimmte Zeit. Das wesentlich größere Terminal soll das schwimmende ersetzen und laut Genehmigung bis Ende 2043 mit fossilem Erdgas betrieben werden. Eigentlich sollte das Projekt bis 2026 fertiggestellt werden.

Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte die Bundesregierung 2022 angekündigt, mehrere LNG-Terminals aufzubauen, um die Gasversorgung sicherzustellen. Die Importe sollen zur Schließung der Versorgungslücke beitragen, die durch das Ausbleiben russischer Gaslieferungen entstand./jan/DP/men

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Ionos -Anteilseigner Warburg Pincus platziert laut Kreisen ein Aktienpaket im Umfang von rund 300 Millionen Euro und steigt damit wohl aus dem Internetdienstleister aus. So sollen 12,1 Millionen Aktien der im SDax notierten United-Internet-Tochter den Besitzer wechseln, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf eingesehene Unterlagen berichtete. Die Papiere würden zu einem Preis von 24,50 bis 24,70 Euro angeboten. Die Aktie hatte im Xetra-Handel über 6 Prozent auf 25,95 Euro gewonnen. Nachbörslich sackte der Kurs auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um 5,4 Prozent auf 24,55 Euro ab.

Warburg Pincus hielt zuletzt laut Angaben von Ionos noch 8,7 Prozent der Anteile. Das waren nach Angaben von Bloomberg 12,13 Millionen Aktien. Der Finanzinvestor hatte sein Engagement bereits in mehreren Schritten reduziert, so etwa im Dezember und davor im September. United Internet hält knapp 64 Prozent der Ionos-Aktien. Zusammen hatten die Firmen Ionos im Februar 2023 zu 18,50 Euro das Stück an die Börse gebracht./men/ck

ANDØYA/OTTOBRUNN (dpa-AFX) - Der erste Testflug der Spectrum-Rakete des süddeutschen Start-ups Isar Aerospace wird nicht vor dem 29. März starten. Das teilte das Unternehmen mit. Der Start sei nun für Samstag geplant, bleibe aber abhängig von Wetterbedingungen, Sicherheitsüberlegungen und weiteren Konditionen.

Die Rakete hatte bereits am Montag aufgetankt auf dem Startplatz am norwegischen Raumhafen Andøy gestanden. Danach waren mehrere Startoptionen ins Spiel gebracht worden, zuletzt hatte es geheißen, am Freitag könnte es losgehen.

Ziel des Testflugs ist laut Isar Aerospace, so viele Daten und so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln. Dass die Rakete dabei den Orbit erreicht, gilt als weitgehend ausgeschlossen. In der Vergangenheit habe es noch kein Unternehmen geschafft, bereits seine erste Rakete in den Orbit zu bekommen, betonte eine Sprecherin vorab. "Die Rakete darf explodieren, das ist im Rahmen des Testflugs sogar wahrscheinlich", sagte sie. "30 Sekunden wären schon ein großer Erfolg."

Bis 1.000 Kilo Payload

Die Spectrum Rakete ist 28 Meter lang und hat einen Durchmesser von 2 Metern, je nachdem, welchen Orbit sie anstrebt, liegt die kommerzielle Last, die sie befördern kann - im Raumfahrtjargon Payload genannt - bei 700 bis 1.000 Kilo. Beim zweiten Flug soll sie der aktuellen Planung zufolge bereits durch Satelliten genutzt werden.

Der Start der Testrakete von Norwegen aus soll eine doppelte Premiere sein: nicht nur der erste Flug für Isar Aerospace, sondern auch der erste Start einer orbitalen Trägerrakete in Kontinentaleuropa./ruc/DP/men

STUTTGART (dpa-AFX) - Der Softwareanbieter GFT Technologies will für bis zu 15 Millionen Euro eigene Aktien zurückkaufen. Dies entspreche einem Anteil am Grundkapital von bis zu 2,48 Prozent, teilte das Unternehmen am frühen Donnerstagabend mit. Grundlage sei die von der Hauptversammlung am 24. Juni 2020 erteilte Ermächtigung zum Erwerb von bis zu 10 Prozent der eigenen Aktien. Die Einladung zur Hauptversammlung am 5. Juni 2025 werde einen Beschlussvorschlag zur Erneuerung der Ermächtigung zum Aktienrückkauf beinhalten.

Beginnen soll der Aktienrückkauf im kommenden Monat. Vorbehaltlich des Erneuerungsbeschlusses durch die Hauptversammlung werde er spätestens am 14. Oktober 2025 enden.

Bei Anlegern kamen die Neuigkeiten gut an. Die GFT-Aktie legte im nachbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate um drei Prozent zu./he/men

PARIS (dpa-AFX) - Russland und die Ukraine haben vereinbart, die Energieversorgung des Gegners nicht mehr anzugreifen. Doch Russland hält sich nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht an die Abmachung.

Das russische Militär habe im Tagesverlauf mit Artillerie die Stadt Cherson beschossen und dabei auch ein Energieobjekt beschädigt, sagte Selenskyj bei einer Pressekonferenz in Paris. "Ich denke, es sollte eine Reaktion der USA geben." Dabei seien nicht Worte nötig, sondern konkrete Taten, betonte Selenskyj.

Seinen Angaben nach hat die Ukraine den Verstoß festgehalten. Alle Beweise würden vorbereitet und den USA übergeben. Kiew warte sodann auf die von Washington versprochene Reaktion auf solche Verstöße.

Infolge russischen Beschusses kam es in Cherson nach Behördenangaben zu Stromausfällen. Auch Eisenbahnanlagen wurden beschädigt. Mindestens zwei Menschen wurden bei dem Angriff getötet und vier verletzt.

Vor Kiew hatte bereits Moskau beklagt, die Abmachung werde nicht eingehalten. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, dass Russland keine Energieanlagen mehr angreife, die Ukraine hingegen weiterhin auch solche Objekte ins Visier nehme. Als sich Russland über Angriffe beschwerte, waren die technischen Details der Abmachung allerdings noch nicht bekannt./bal/DP/he

STUTTGART/BARI (dpa-AFX) - Nach Protesten gibt der Sportwagenbauer Porsche den geplanten Ausbau seiner Teststrecke im Süditalien auf. Man habe entschieden, den Entwicklungsplan nicht weiterzuverfolgen, teilte das Unternehmen mit. Das Zentrum bleibe aber ein wichtiger Bestandteil der Entwicklungsmöglichkeiten von Porsche. Auch in Zukunft will die VW -Tochter dort Fahrzeuge testen.

Die Entscheidung ist demzufolge das Ergebnis einer umfassenden Reflexion sowie intensiver Gespräche in den vergangenen Monaten. Die Betrachtung habe soziale, umweltbezogene und wirtschaftliche Perspektiven umfasst. "Insbesondere das aktuell herausfordernde Umfeld und die sich verändernden Rahmenbedingungen für die weltweite Automobilindustrie spielten eine wesentliche Rolle bei dieser Entscheidung", hieß es. Das Stuttgarter Unternehmen hatte Mitte März einen Gewinneinbruch gemeldet und Sparmaßnahmen angekündigt.

Umweltschützer haben gegen Ausbau protestiert

Porsche betreibt seit 2012 unweit der Gemeinde Nardò in Apulien, nur wenige Kilometer vom Mittelmeer entfernt, eine der modernsten Teststrecken der Welt. Dazu gehört insbesondere ein Rundkurs von mehr als zwölf Kilometern mit vier Kilometern Durchmesser. Auf dem mehr als 700 Hektar großen Gelände prüft Porsche neue Fahrzeuge. Aber auch andere Autohersteller nutzen den Standort.

Die Ausbaupläne sorgten bei Umweltschützern und Anwohnern für Unmut. Der Autobauer wollte dafür nach eigenen Angaben ungefähr 450 Millionen Euro investieren. Bestehende Strecken sollen saniert, neue gebaut werden. Umweltschützer warnten, dafür würden riesigen Flächen Landschaft und Wald geopfert. Vergangenes Jahr hatte die Regionalregierung bereits einen vorläufigen Stopp verfügt./jwe/DP/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Spekulationen über die Suche nach einem Käufer für das Aktienpaket von Großaktionär Morgan Stanley haben am Donnerstagabend die PNE -Papiere auf Tradegate hochgetrieben. Sie legten zuletzt im Vergleich zum Xetra-Schluss im SDax um 3,5 Prozent auf 14,65 Euro zu.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sucht die US-Bank in einem neuen Anlauf einen Käufer für ihren Anteil an dem Hamburger Wind- und Solarparkentwickler. Goldman Sachs sei beauftragt worden, das Interesse an dem Aktienpaket im Wert von mehr als einer halben Milliarde Euro in der Private-Equity-Branche auszuloten, hätten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen gesagt. Ein Käufer, der das Paket von Morgan Stanley übernähme, müsste den übrigen Aktionären ein Pflichtangebot machen. PNE ist an der Börse 1,1 Milliarden Euro wert.

Aktienexperte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel zeigte sich von den Gerüchten wenig überrascht. "PNE gilt schon seit längerem als Übernahmekandidat, zuletzt war es aber etwas ruhiger um derlei Spekulationen geworden. Mit dem Bericht erhalten sie aber neue Nahrung, allerdings wird sich der Verkaufsprozess wohl eine Weile hinziehen."/ck/he

(Neu: Schlussstände, mehr Stimmen, Kurse von Ferrari, Tesla und Nutzfahrzeugbauern.)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten zusätzlichen Importzölle haben die Aktien von Europas Autoherstellern am Donnerstag deutlich belastet. Im Dax litten die Anteile der Autobauer Porsche AG , Mercedes-Benz , BMW und Volkswagen . Sie büßten zwischen 1,5 und 2,7 Prozent an Wert ein wegen der erwarteten Belastungen, die mit den US-Zöllen einhergehen. Zeitweise waren die Verluste noch deutlicher gewesen.

Trump kündigte Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autoimporte an und verschärfte damit den globalen Handelsstreit. Die Zölle sollen für alle importierten Autos gelten - von Kleinwagen über Limousinen und SUV bis zu leichten Nutzfahrzeugen. Auch Strafabgaben für Autoteile soll es geben, die aber etwas später in Kraft treten könnten - in jedem Fall bis Anfang Mai.

"Auch wenn damit das letzte Wort mit dem 'Dealmaker' im Weißen Haus noch nicht gesprochen sein dürfte, eine Eskalation im Handelsstreit der USA gegen den Rest der Welt ist es allemal", betonte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Die Commerzbank sprach von einem "weiteren Schritt in der Umsetzung der protektionistischen Agenda der Trump-Administration".

Recht deutlich erwischte die Zollpolitik von Trump auf europäischer Bühne auch den Opel-Mutterkonzern Stellantis , der mit der Tochter Chrysler auch zu den großen Autobauern in den USA zählt. Die Stellantis-Aktien sackten in Paris um 4,3 Prozent ab. Sie standen zeitweise auf einem Rekordtief. Der europäische Branchenindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts beendete den Tag ein Prozent tiefer. Er reduzierte sein Minus im Verlauf - wohl auch wegen Ferrari, die mit 1,8 Prozent im Plus schlossen. Trotz der Zölle bestätigte der Sportwagenbauer seine Finanzziele für das laufende Jahr.

Besonders die deutsche Autoindustrie dürfte unter den Zöllen leiden, die laut dem Weißen Haus für Autos am 3. April in Kraft treten sollen. Laut der Commerzbank liegt Deutschland nach Mexiko, Japan, Südkorea und Kanada auf dem fünften Platz der Länder, aus denen fertiggestellte Automobile in die USA importiert werden. Philippe Houchois von Jefferies Research schätzt den Wert des zusätzlichen Zolls auf etwa zwei Prozent des Konzernumsatzes bei BMW, ein Prozent bei VW und zehn Prozent bei der Porsche AG.

Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank sprach von einem "schweren Schlag für die deutsche Autoindustrie", denn im US-Geschäft dürften die Gewinnmargen der Autobauer sinken. Anderswo befürchtet der Experte mehr Wettbewerbsdruck, sollten andere Länder wie Japan oder Südkorea ihre Exporte verstärkt nach Europa umlenken.

Analyst Henning Cosman von der Barclays-Bank stufte am Donnerstag die BMW-Aktien unabhängig von den Zoll-Nachrichten auf "Underweight" ab und äußerte dabei seine Präferenz für Mercedes-Benz. Zum Thema Handelszölle sagte er in seiner Studie, diese seien für alle schlecht, aber andere träfen sie deutlich weniger hart als BMW. Mit seinen operativen Ergebnisschätzungen für die Münchner bis 2027 liegt der Experte deutlich unter dem Konsens.

Den Commerzbank-Experten zufolge dürften die Zölle aber auch die Lieferketten der nordamerikanischen Autoindustrie belasten. In den USA zeigte sich dies bei General Motors (GM) mit einem Abschlag von 6,6 Prozent, der bei Ford mit 2,3 Prozent geringer ausfiel. Tesla dagegen legten in New York 2,7 Prozent zu.

Edison Yu vom Research-Team der Deutschen Bank schrieb, Tesla und Ford seien aufgrund der Standorte ihrer Werke am stärksten vor den Zöllen geschützt, während GM in Mexiko am stärksten vertreten sei. Importeure aus Kanada und Mexiko können allerdings nachweisen, dass ihre Produkte US-Anteile enthalten, sodass der Zoll nur auf den nicht aus den USA stammenden Wertschöpfungsteil angewendet wird.

"Dies ist kein symbolischer Schritt, sondern einer, der die Kostenstruktur der US-Automobilindustrie erheblich verändert", betonte der beim Analysehaus Bernstein für US-Hersteller zuständige Analyst Daniel Roeska. Am US-Markt sieht er in Tesla einen Gewinner, während die drei großen Hersteller aus Detroit unter den hohen Abgaben litten. Er erwähnte, das Freihandelsabkommen USMCA biete nur begrenzte Kompensationsmöglichkeiten.

Während die EU und andere betroffene Länder vorab bereits Gegenzölle in Aussicht stellten, erwähnte Roeskas Bernstein-Kollege Stephen Reitman die immer noch vorhandene Möglichkeit von Verhandlungen. Die geschäftsführende deutsche Außenministerin Annalena Baerbock zeigte in einer ersten Reaktion Bereitschaft, denn die Europäer wollten keinen Handelskrieg, erst recht nicht unter Freunden. "Aber nur auf Basis von Regeln und gegenseitigem Respekt und eben nicht mit der Abrissbirne", fügte sie hinzu.

Trump selbst geht mit seinen Drohungen derweil noch weiter. Wenn die EU mit Kanada zusammenarbeite, um den USA wirtschaftlichen Schaden zuzufügen, würden beide Länder mit weitaus größer angelegten Zöllen belegt als derzeit vorgesehen, schrieb er auf der Online-Plattform Truth Social.

Laut Reitman hat Trump die Aktien- und Anleihemärkte bereits "extrem nervös" gemacht. Der US-Präsident sehe den Dow Jones Industrial , der im Nachgang seiner Amtseinführung unter Druck geraten war, eigentlich als "wichtigen Gradmesser für seinen Erfolg" an. Unter diesen Voraussetzungen sei es schwer abzuschätzen, wie lange diese "kettensägenartige Politik" von Trump anhält, wenn sie einen nicht nur vorübergehenden Markteinbruch verursacht.

Der Auto-Fachmann Daniel Schwarz vom Analysehaus Stifel glaubt aber perspektivisch, dass Entlastung in Sicht ist, sobald der Analystenkonsens und die Konzernausblicke an die neuen Bedingungen angepasst wurden. "Sobald dieser Umstand verdaut ist, sollte die größte kurzfristige Unsicherheit bei europäischen Autobauern beseitigt sein", schrieb er. Hiesige Autohersteller könnten dann seiner Ansicht nach für Investoren wieder attraktiver werden.

Michael Aspinall von Jefferies Research erwähnte noch, dass Hersteller schwerer Nutzfahrzeuge von den zusätzlichen Abgaben zunächst einmal nicht betroffen zu sein schienen. So kam es denn auch, dass deren Aktien am Donnerstag weniger stark oder gar nicht unter Druck gerieten. Im Falle von Daimler Truck stand zwar ein Abschlag von 1,2 Prozent zu Buche, bei Traton dagegen schlossen die Aktien mit 0,3 Prozent im Plus./tih/men/jha/men

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien aus dem United-Internet-Konzern befinden sich neuerdings wieder im Rally-Modus. Die Titel des Mutterkonzerns nebst seiner Töchter 1&1 und Ionos zogen am Donnerstag an. Kurz vor Schluss waren die Kursgewinne zwischen 5,7 und 6,4 Prozent groß. Gerade United Internet befinden sich damit nach zuletzt einigen dürftigen Tagen wieder voll im Aufwärtstrend, der Mitte Februar schon begonnen hatte. Sie erreichten genauso wie 1&1 den höchsten Stand seit Ende Juli 2024.

Am Vortag wurden enttäuschende Ausblicke von United und 1&1 von den Anlegern abgehakt, indem den Aktien nach schwachem Start der Dreh ins Plus gelungen war. Nun kamen vom dritten Unternehmen im Bunde, dem Internet-Dienstleiter Ionos, keine neuen Störfeuer. Im vierten Quartal habe das im SDax enthaltene Tochterunternehmen positiv überrascht und der Ausblick erfülle die Erwartungen, hieß es vom Goldman-Sachs-Experten Andrew Lee./tih/he

MAILAND (dpa-AFX) - Die Aktien von Ferrari haben am Donnerstagnachmittag im schwachen Branchenumfeld frischen Schwung erhalten und einen Erholungskurs eingeschlagen. Sie legten zuletzt um 1,1 Prozent auf 388,90 Euro zu. Nach einem Rekordhoch bei knapp unter 500 Euro Mitte Februar ging es für die Aktie fast nur noch abwärts. An diesem Morgen hatten sie bei 373,80 Euro den tiefsten Stand seit August 2024 erreicht.

Trotz der von US-Präsident Trump angekündigten hohen Zölle für Importe von Autos und Autoteilen bestätigte der Sportwagenbauer seine Finanzziele für das laufende Jahr. Die Gewinnmargen könnten allerdings sinken, hieß es. Um den Zöllen Rechnung zu tragen, plant Ferrari zudem, die Preise für einige seiner Fahrzeuge um bis zu zehn Prozent anzuheben.

Die USA sind Ferraris größter Einzelmarkt und machen rund ein Viertel seiner Gesamtauslieferungen aus. Die Verkäufe von Ferraris in die USA, - alle werden im italienischen Maranello produziert -, waren im vergangenen Jahr um 6 Prozent auf knapp 3.500 Fahrzeuge gestiegen./ck/he

MÜNCHEN (dpa-AFX Broker) - Die Baader Bank hat die Einstufung für Vossloh nach Jahreszahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 58 Euro belassen. Der Schienen- und Verkehrstechnikkonzern habe solide Resultate ausgewiesen, schrieb Analystin Zana Mamelli in einer am Donnerstag vorliegenden ersten Reaktion. Der Ausblick auf 2025 sei positiv./edh/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 27.03.2025 / 08:27 / CET

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / CET

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NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Daimler Truck auf "Buy" mit einem Kursziel von 50 Euro belassen. Von den angekündigten Importzöllen der USA auf Automobile seien Schwerlastkraftwagen (Heavy-Duty Trucks) offenbar nicht betroffen, schrieb Analyst Michael Aspinall in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Zudem schienen die betroffenen Hersteller in den USA gefertigte Teile gegen die Einfuhrzölle auf die Warenwerte anrechnen zu können. Sollte beides stimmen, dann wäre der Ausgang besser als befürchtet./bek/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 27.03.2025 / 08:27 / ET

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 27.03.2025 / 08:27 / ET

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Rational sind am Donnerstag nach einem enttäuschenden Ausblick auf den tiefsten Stand seit August abgesackt. Am tiefsten Punkt kosteten die Papiere des Großküchenausstatters nur noch 756 Euro, was in der Spitze einem Abschlag von mehr als acht Prozent gleich kam. Ähnlich viel an einem Tag hatten die Aktien mit 8,5 Prozent letztmals im Mai 2023 nachgegeben. Eine erhöhte Dividende wurde nicht zum Anziehungspunkt für Anleger.

Rational hält 2025 ein Absatz- und Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich für realistisch. Finanzvorstand Jörg Walter verwies dabei laut Mitteilung auf das Marktumfeld mit den aktuellen Entwicklungen in Europa und China. Analyst Sebastian Kuenne von RBC urteilte dazu, die Formulierung falle verhaltener aus als von Rational gewohnt. Er findet den Ausblick "so zuversichtlich, wie es der Markt eben aktuell hergibt".

In der Summe reichten die Aussagen am Donnerstag also nicht, um den Kurs von Rational auf seinem diesjährigen Schlingerkurs wieder nach oben zu bewegen. Vor dem Berichtstag hatten sie exakt auf ihrem Niveau zum Jahreswechsel gestanden, was impliziert, dass sie die bisherige Jahresrally am deutschen Aktienmarkt nicht mitgegangen sind.

RBC-Experte Kuenne blieb bei seiner Einstufung "Underperform" und auch Peter Rothenaicher von der Baader Bank behielt sein negatives Votum mit "Reduce" bei. Er verwies dabei auf eine relativ hohe Bewertung der Aktien. Bernstein-Analyst Philippe Lorrain ist überzeugt, dass eine "übertriebene Schwäche" des Aktienkurses bei einem "Wachstumsmotor" wie Rational für eine attraktive Einstiegsgelegenheit sorge. Sein Votum lautet "Outperform"./tih/ag/stk

NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für Ferrari auf "Outperform" mit einem Kursziel von 575 US-Dollar belassen. Ferrari fertige seine begehrten Fahrzeuge allesamt im italienischen Maranello und werde somit von den Importzöllen der USA voll erwischt, schrieb Analyst Stephen Reitman in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Andererseits dürften sich Ferrari-Käufer in den USA auch höhere Preise leisten können, vermutete der Experte. Zumal die Werte der schon in den Garagen in den USA stehenden Fahrzeuge nun noch zusätzlich an Wert gewinnen dürften./bek/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 27.03.2025 / 00:13 / UTC Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 27.03.2025 / 05:11 / UTC

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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die DZ Bank hat den fairen Wert für Commerzbank von 23 auf 26 Euro angehoben und die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Er bleibe bei seiner positiven Einschätzung der Commerzbank-Aktie, beru?cksichtige nun aber keine Übernahmeprämie mehr, schrieb Analyst Philipp Häßler in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Die Aktie sei zwar im laufenden Jahr sehr gut gelaufen, es gebe aber weiteres Potenzial, da die Bank von den beschlossenen Investitionsprogrammen profitieren könne./bek/mis

Veröffentlichung der Original-Studie: 27.03.2025 / 10:57 / MEZ

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 27.03.2025 / 11:06 / MEZ

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NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für Stellantis auf "Market-Perform" belassen. Die von den USA eingeführten Importzölle dürften sich bei den Herstellern zum Ende des zweiten Quartals hin negativ bemerkbar machen und im kommenden Jahr "eskalieren", schrieb Analyst Daniel Roeska in einer am Donnerstag vorliegenden Sektorstudie. Die Autoproduzenten könnten die Belastungen zwar mindern, den Schlag jedoch nicht abwehren. Stellantis und Tesla schienen noch vergleichsweise gut positioniert zu sein./bek/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 27.03.2025 / 08:56 / UTC

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 27.03.2025 / 08:56 / UTC

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MURMANSK (dpa-AFX) - Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Stationierung weiterer Soldaten in der Arktis angekündigt. Er fordere die russische Regierung dazu auf, den Bau und die Renovierung von Garnisonsstädten in der Polarzone voranzutreiben, sagte der Kremlchef bei einem Arktisforum in Murmansk. "Ich möchte betonen, dass dies natürlich mit der Verstärkung unserer militärischen Komponente in der Region zusammenhängt, die Zahl der Soldaten hier wird wachsen." Russland werde so seine Rechte auch gegenüber der Nato durchsetzen, betonte er.

"Uns beunruhigt natürlich nur der Fakt, dass die Nato-Länder insgesamt den hohen Norden immer öfter als Brückenkopf möglicher Konflikte benennen und den Einsatz von Militär unter diesen Bedingungen proben", sagte Putin. Dabei kämen auch Soldaten aus Finnland und Schweden zum Einsatz, "mit denen wir bis vor kurzem noch keine Probleme hatten". Finnen und Schweden sind nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine aus Sorge um ihre Sicherheit der Nato beigetreten

Russland bedrohe niemanden, betonte Putin in Murmansk. Zugleich werde Moskau aber auch nicht zulassen, dass andere Länder die Souveränität und die nationalen Interessen Russlands bedrohten, sagte er. Unter dem Eis der Arktis werden gewaltige Lagerstätten an Öl und Gas vermutet. Russland hat bereits Ansprüche auf große Gebiete angemeldet, die es als unterseeische Verlängerung seiner Küste ansieht. Zugleich sagte Putin, dass Russland offen für eine partnerschaftliche Erschließung der Rohstoffe auch mit westlichen Firmen sei.

Der Kreml-Chef äußerte sich in dem Zusammenhang auch über die Pläne von US-Präsident Donald Trump, Grönland von Dänemark zu übernehmen. Es sei falsch, diese Pläne als "extravagante Rhetorik der neuen amerikanischen Administration" abzutun. Es handle sich um ernstzunehmende Pläne der USA gegenüber Grönland. "Es ist offensichtlich, dass die USA auch weiterhin systematisch ihre geopolitischen, militärisch-politischen und wirtschaftlichen Interessen in der Arktis forcieren werden", sagte Putin. Der Anschluss Grönlands sei allerdings eine bilaterale Frage zwischen zwei Ländern und betreffe Russland nicht./bal/DP/men

PARIS (dpa-AFX) - Von einer Waffenruhe im Schwarzen Meer profitiert nach Angaben Kiews vor allem Russland. Das sei das, was die Russen brauchen, weil sie dort Verluste erleiden, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. "Bei uns funktioniert der Seekorridor zur Lebensmittelsicherheit ohne die Russen - bereits seit langem", betonte er bei einer Pressekonferenz in Paris.

Zugleich erneuerte er seine Bereitschaft zu Gesprächen über eine allgemeine Waffenruhe ohne Vorbedingungen, vor allem bei Energieanlagen, Infrastruktur und zur See. Doch die Russen hätten erneut einige Absprachen geändert und forderten von den Amerikanern die Aufhebung von Sanktionen, klagte Selenskyj.

Vor einer anvisierten Waffenruhe im Schwarzen Meer verlangt Moskau eine Sanktionslockerung für erleichterte Exporte von Agrargütern. Die Ukraine verfügt zwar kaum über Seestreitkräfte, hat aber mit dem Einsatz von Seedrohnen die russische Flotte aus dem Westteil des Schwarzen Meers erfolgreich verdrängt. Das russische Militär greift dabei regelmäßig die Hafeninfrastruktur vor allem im Raum Odessa mit Raketen und Drohnen an. Der ukrainische Seehandel hat dennoch laut Regierungsangaben wieder das Vorkriegsniveau erreicht.

Dabei betonte Selenskyj, dass er beim Gipfel in Paris Unterstützung der Europäer bei der Frage der Beibehaltung von Russland-Sanktionen erhalten habe. "Keiner der Partner, zumindest der anwesenden, beabsichtigt, die Sanktionen aufzuheben", sagte der Ukrainer. Im Gegenteil: Von einer Verlängerung und neuen Sanktionspaketen sei die Rede.

Die Ukraine wehrt sich seit über drei Jahren gegen die russische Invasion. In Paris besprachen Vertreter von rund 30 Staaten die weitere Hilfe für das osteuropäische Land./ast/DP/men

BERLIN (dpa-AFX) - Betrug im Gesundheitswesen nimmt nach Informationen der Krankenkassen weiter zu. Den gesetzlichen Kassen entstanden durch bekannt gewordene Fälle demnach 2022 und 2023 Schäden von mehr als 200 Millionen Euro. Das ist der bislang höchste Wert, seit der Erfassung von Betrugshandlungen im Jahr 2008, wie aus dem Bericht zur "Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen" des Spitzenverbands der Krankenkassen (GKV) hervorgeht, über den rbb24 zuerst berichtete.

Gefälschte Rezepte und Abrechnung nicht erbrachter Leistungen

Der mit Abstand höchste Schaden entstand demnach mit fast 86 Millionen Euro im Bereich Arznei- und Verbandsmittel, etwa durch gefälschte Rezepte für teure Medikamente wie Abnehmspritzen und Schmerzmittel. Betrugsschwerpunkte liegen außerdem in der Pflege und der häuslichen Krankenpflege mit entstandenen Schäden von jeweils mehr als rund 30 Millionen Euro, etwa durch Abrechnung nicht erbrachter Leistungen. Insgesamt konnten 92 Millionen Euro "gesichert", also erfolgreich gerichtlich oder außergerichtlich wieder zurückgefordert werden.

Hinweisgeber von innen und außen

Der Bericht stützt sich auf Informationen von Hinweisgebern von außen und aus dem Gesundheitswesen. Demnach gingen im Berichtszeitraum knapp 50.000 Hinweise auf Fehlverhalten ein. In rund 9.300 Fällen konnte ein solches nachgewiesen werden. "Die Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen wird zunehmend durch langjährige, ressourcenintensive Großfälle bestimmt. Die verfolgten Fälle werden immer größer und komplexer, da zunehmend vernetzte Strukturen mit mehreren Beteiligten zu prüfen sind", heißt es im Bericht./jr/DP/men

DRESDEN (dpa-AFX) - Wegen der kurzfristigen und unerwarteten Kürzung des Finanzierungsbeitrags aus Sachsen plant das Ifo-Institut die Schließung seiner Niederlassung in Dresden für Mitte 2027. "Begründet wurde das vonseiten des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen mit der Notwendigkeit, im Gesamthaushalt zu sparen", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest laut einer Mitteilung. Trotz mehrerer, konstruktiv geführter Gespräche sei es nicht gelungen, eine tragbare Zukunftsperspektive zu finden.

Leiter: "Großer Schock"

"Für uns war das ein großer Schock", sagte Marcel Thum, Leiter der Niederlassung in Dresden. Die Stellen beim Ifo in Dresden sollen demnach komplett wegfallen, eine Verlegung in die Münchner Zentrale ist nicht vorgesehen. Unklar ist unter anderem noch wie es mit dem Geschäftsklimaindex weitergeht, mit dem das Ifo in Dresden kontinuierlich die Stimmung in der ostdeutschen Wirtschaft beobachtet.

Die 13 Mitarbeiter seien am Morgen informiert worden. Bei einem Großteil handelt es sich um Doktoranden. "Sie werden fertig promovieren, egal ob in Dresden oder in München", sicherte Thum zu. Auch für die restlichen Mitarbeiter werde man Lösungen finden. Das Ifo-Institut sei für Gespräche mit dem Finanzministerium weiterhin offen, so Thum. Innerhalb der nächsten Wochen könne man die Entscheidung bei einem "Sinneswandel in der sächsischen Regierung" noch rückgängig zu machen.

Ministerium: Fortbestehen wäre möglich gewesen

Sachsens Finanzministerium bedauert die Entscheidung des Ifo-Instituts. "Wir sind weiterhin an der Fortführung der über 30 Jahre gehenden Zusammenarbeit mit dem Ifo-Institut interessiert", sagte ein Sprecher auf Anfrage. Man habe ein Finanzierungskonzept entwickelt, mit dem ein Fortbestehen des Instituts in Dresden möglich gewesen wäre, und seit Monaten konstruktive Gespräche geführt. Aus Ministeriumssicht wären jedoch strukturelle Veränderungen nötig.

Seit 1993 ein Standort für ostdeutsche Wirtschaftsforschung

Die Dresdner Niederlassung des Wirtschaftsforschungsinstituts beschäftigt sich seit seiner Eröffnung 1993 besonders mit den Belangen der Ost-Länder und insbesondere Sachsens. Laut Thum gibt es weder im Osten noch im Rest Deutschlands eine andere Einrichtung mit ähnlichen Kompetenzen.

Der Dresdner Institutszweig untersucht, wie der Strukturwandel gezielt unterstützt und sozialverträglich gestaltet werden kann, welche Faktoren die Wirtschaftsentwicklung speziell in Sachsen beeinflussen und wie auf aktuelle und künftige finanzpolitische Herausforderungen reagiert werden kann. Die Niederlassung erstellte zahlreiche Gutachten für Sachsen und andere Bundesländer sowie verschiedene Bundesministerien./jbl/DP/he

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WASHINGTON/BERLIN (dpa-AFX) - Die Ankündigung neuer Zölle aus den USA erschüttern Europas Autoindustrie. Experten warnen vor erheblichen Auswirkungen von allem für die deutschen Hersteller. Der Branchenverband VDA fordert zügige Gespräche mit US-Präsident Donald Trump, um die Zölle noch abzuwenden. Doch die Zeit drängt: Bereits am 3. April sollen die Zusatzabgaben von 25 Prozent auf Autoimporte in die USA in Kraft treten.

Die zusätzlichen Zölle stellten eine erhebliche Belastung sowohl für die Unternehmen als auch die eng verwobenen globalen Lieferketten der Automobilindustrie dar, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Sie hätten negative Folgen für Verbraucher, auch in Nordamerika. "Die Konsequenzen werden Wachstum und Wohlstand auf allen Seiten kosten", sagte Müller. Müller forderte umgehende Verhandlungen zwischen den USA und der EU über ein bilaterales Abkommen.

EU plant Gegenmaßnahmen

Die EU kündigte umgehend eine entschlossene Antwort an, sollten die USA an den Autozollplänen festhalten. Wenn notwendig, werde man robust, zügig und gut abgestimmt auf alle unfairen und kontraproduktiven Maßnahmen der USA reagieren, sagte ein Sprecher der für die EU-Handelspolitik zuständigen Europäische Kommission in Brüssel.

Auf Fragen zu Details möglicher Gegenmaßnahmen wollte sich der Sprecher unterdessen nicht äußern. Ziel würde es dann sein, gegenüber den Vereinigten Staaten maximale Wirkung zu erzielen und gleichzeitig die Folgen für die europäische Wirtschaft zu minimieren. Trump reagierte prompt: Sollten EU und Kanada gemeinsam gegen die USA vorgehen, würden beide mit noch größer angelegten Zöllen belegt, schrieb er auf der Online-Plattform Truth Social.

USA wichtigster Exportmarkt

Vor allem für die ohnehin schwächelnde deutsche Autoindustrie kommt der Zollstreit zur Unzeit. Denn die USA sind ihr wichtigster Exportmarkt, zeigen jüngste Zahlen des Statistischen Bundesamts. Kein anderes Land nahm demnach so viele neue Pkw aus Deutschland ab wie die Vereinigten Staaten: Sie lagen mit einem Anteil von 13,1 Prozent an den Exporten vorn. Fast jeder vierte Porsche wurde in den USA verkauft, bei BMW und Mercedes lagen der Anteil jeweils bei gut 16 Prozent, bei Audi und der Marke VW bei 8 bis 12 Prozent.

Zwar haben VW, BMW und Mercedes große Werke in den USA und bedienen den dortigen Markt zum Teil mit Autos, die vor Ort hergestellt werden. Ganz ohne Importe kommen sie aber nicht aus. BMW etwa produzierte in seinem US-Werk Spartanburg 2024 fast 400.000 Autos und damit ebenso viele, wie in dem Land abgesetzt wurden. Doch mehr als die Hälfte davon gingen in den Export in andere Länder. Im Gegenzug müssen andere Modelle eingeführt werden.

Porsche und Audi bedienen den US-Markt sogar komplett mit Importwagen. Und selbst bei den in den USA produzierten Autos schlagen die Zölle durch. Denn sie sollen später auch für Autoteile gelten, die aus dem Ausland kommen. Nicht nur für Teile aus Europa, sondern auch für Mexiko und Kanada, wo zahlreiche Zulieferer sitzen.

Absatzrückgang befürchtet

25 Prozent Zoll, die Trump ab 3. April zusätzlich zu den bisher geltenden 2,5 Prozent erheben will, werden dann zum Problem. "Das ist ein erheblicher Belastungsfaktor", sagt Branchenexperte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach. Denn ein solcher Aufschlag lasse sich kaum an die Kunden weitergeben. "Das wird nur begrenzt gelingen." Vielen Modelle dürften in den USA ansonsten schlicht unverkäuflich werden.

Der Handlungsspielraum der Hersteller ist begrenzt. Die Produktion einfach in die USA zu verlegen, wie es Trump vorschwebt, sei nicht so einfach, sagt Bratzel. Zwar dürfte am Ende tatsächlich mehr Autoproduktion in die USA gehen. "Aber über Nacht geht das nicht." Dazu sei der erforderliche Umbau selbst bei bestehenden US-Werken zu aufwendig.

Als mögliche Reaktionen bleibe kurzfristig nur: Preise erhöhen, auf Gewinn verzichten und weniger Autos in den USA verkaufen, sagt Bratzel. Folge: Es werden auch weniger Autos gebaut. Und das treffe dann vor allem die Werke in Europa und Mexiko, die weniger in die USA liefern. "Das erhöht noch einmal den Kostendruck."

Hersteller fordern weniger statt mehr Zölle

Bei den Herstellern stoßen Zölle entsprechend auf Ablehnung. "Die gesamte Automobilindustrie sowie die weltweiten Zulieferketten und

-betriebe und auch Kundinnen sowie Kunden werden die negativen

Konsequenzen zu tragen haben", sagte ein VW-Sprecher.

"Ein Handelskonflikt zwischen diesen Wirtschaftsräumen würde nur Verlierer kennen", hieß es hieß BMW. "Wir sollten über weniger statt mehr Handelshemmnisse diskutieren." Davon würden auch die Verbraucher auf beiden Seiten des Atlantiks profitieren.

Ähnlich äußerte sich ein Mercedes-Sprecher: "Mercedes-Benz setzt sich für freien und fairen Handel ein, der Wohlstand, Wachstum und Innovationskraft sichert."

Zölle kosten knapp 0,2 Prozent Wachstum

Nach Angaben des Instituts der Deutschen Wirtschaft entfallen knapp 22 Prozent der gesamten deutschen US-Exporte auf die Autoindustrie. Insgesamt werden die Folgen der Autozölle auf das Wirtschaftswachstum in Deutschland aber überschaubar bleiben, glaubt die "Wirtschaftsweise" Veronika Grimm. "Die Auswirkungen für Deutschland dürften sich erst einmal in Grenzen halten." Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel geht ersten Berechnungen zufolge von nur 0,18 Prozentpunkten weniger Wachstum aus. Zumindest, solange es keine Gegenzölle gebe.

Die EU könne die US-Strafzölle nicht einfach so stehen lassen, fordert dagegen IW-Außenhandelsexperte Jürgen Matthes. "Sie muss schmerzhafte Gegenmaßnahmen ins Schaufenster stellen, damit Trump sich auf Verhandlungen einlässt." Trumps Zollangriff komme zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. "Die deutsche Wirtschaft schwächelt, die deutschen Autobauer und ihre Zulieferer machen Schlagzeilen mit Krisenmeldungen."

Sonderzoll schützt Pick-up-Markt

Welche Folgen ein Handelskrieg haben kann, zeigt sich an den Zöllen, die die USA schon bisher auf schwere Fahrzeuge wie die in den USA beliebten Pick-up-Trucks erheben: Statt 2,5 Prozent sind es dort schon bisher 25 Prozent, die sich am 3. April dann auf 50 Prozent verdoppeln sollen. Spüren werden das die europäischen Hersteller aber kaum. Schon der bisherige Zoll habe dazu geführt, dass die hiesigen Hersteller solche Autos schlich nicht anbieten, sagt Bratzel. "Das hat effektiv verhindert, das die Europäer auf die Idee kommen, hier in Europa solche Fahrzeuge zu bauen."/fjo/DP/men

BERLIN (dpa-AFX) - Führende Unionspolitiker der drei größten sogenannten Geberländer fordern von der künftigen Bundesregierung eine Reform des Länderfinanzausgleichs. Dieser sei "ungerecht", schreiben die Ministerpräsidenten von Bayern und Hessen, Markus Söder (CSU) und Boris Rhein (CDU), sowie der CDU-Fraktionsvorsitzende in Baden-Württemberg, Manuel Hagel, in einem Gastbeitrag in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Für uns ist klar: So wie es ist, kann es nicht bleiben", betonten die drei Politiker.

Mit dem Länderfinanzausgleich sollen annähernd gleiche Lebensverhältnisse gesichert werden. Finanzstarke Bundesländer zahlen ein, finanzschwache Länder profitieren. 2024 wurden nach Angaben des Bundesfinanzministeriums so rund 18,65 Milliarden Euro in Deutschland umverteilt.

Bayern größter Einzahler, Berlin größter Profiteur

Größter Einzahler war erneut Bayern. Der Freistaat stemmt mit rund 9,77 Milliarden Euro 52 Prozent des Gesamtvolumens und kämpft schon lange um eine Reform des Ausgleichs. Weitere Geberländer sind Baden-Württemberg (rund 5,03 Milliarden Euro), Hessen (3,73 Milliarden Euro) und Hamburg (106 Millionen Euro). Größtes Empfängerland blieb Berlin mit rund 3,94 Milliarden Euro. Stark profitieren auch die ostdeutschen Bundesländer und Bremen.

Söder, Rhein und Hagel halten den Länderfinanzausgleich in der derzeitigen Form für "überholt" und betonen: "Wir sind gerne bereit zu helfen. Wir waren und sind solidarisch, doch der Länderfinanzausgleich ist es nicht. Er gefährdet die Zukunftsfähigkeit unserer Länder." Bayern, Hessen und Baden-Württemberg müssten bestimmte Investitionen zurückstellen, während manche Nehmerländer etwa gebührenfreie Kita-Plätze anböten. "Wir brauchen deshalb einen Ausgleich, der nicht dauerhaft den Anschein erweckt, Geberländer würden dafür bestraft, wirtschaftlich erfolgreich zu sein."/shy/DP/men

BERLIN (dpa-AFX) - Die geschäftsführende Außenministerin Annalena Baerbock ist strikt gegen die Aufhebung von Sanktionen gegen Russland ohne vorherige Friedensregelung für die Ukraine. "Wer die Ukraine zum Nachgeben drängt, verhandelt nicht Frieden, sondern die nächste Eskalation", sagte die Grünen-Politikerin bei einem Treffen mit ihrem estnischen Kollegen Margus Tsahkna in Berlin, ohne die US-Regierung von Präsident Donald Trump zu nennen. Baerbock ergänzte: "Ein echter Frieden entsteht nicht durch Kapitulation."

Ein Waffenstillstand in der vor drei Jahren von Russland angegriffenen Ukraine zu den Bedingungen von Präsident Wladimir Putin "wäre kein Ende des Krieges, sondern ein Auftakt zur nächsten Offensive", warnte Baerbock. Sie betonte: "Ohne Frieden wird es kein Ende der europäischen Sanktionen geben." Die Antwort auf Putins Krieg sei "Frieden durch Stärke, Frieden durch europäische Geschlossenheit und Entschlossenheit". Die Vorschläge der EU-Kommission für eine europäische Verteidigungsindustrie seien hier ein wichtiges Signal. "Die europäische Verteidigungsunion ist keine Frage des Ob, sondern des Wann."

Estland: Keine Deals oder Einigungen ohne die Ukraine

Tsahkna warnte, es dürfe bei den Gesprächen der USA mit Russland über eine Friedenslösung in der Ukraine keine Deals oder Einigungen ohne Kiew geben. "Ohne die Ukraine kann nichts über die Ukraine entschieden werden", betonte er. Russland müsse weiterhin mit Sanktionen belegt werden, bis Moskau sein aggressives Verhalten aufgebe.

Eine Vereinbarung für einen sicheren Handelsschiffsverkehr im Schwarzen Meer war von den USA kürzlich als positives Ergebnis von getrennten Gesprächen mit Vertretern Russlands und der Ukraine in Saudi-Arabien verkauft worden. Moskau verlangt jedoch, dass vorher westliche Sanktionen zurückgenommen werden, darunter solche, die von der EU verhängt worden waren.

Baerbock erhält estnisches Verdienstkreuz Erster Klasse

Tsahkna zeichnete Baerbock bei dem Besuch für ihren Beitrag zur Bewahrung europäischer Werte, zur Unterstützung der Ukraine und zur Stärkung der regionalen Sicherheit mit dem estnischen Verdienstkreuz Erster Klasse aus./bk/DP/men

US-Wirtschaft schwächt sich moderater ab als erwartet

WASHINGTON - Die US-Wirtschaft hat im Schlussquartal 2024 nicht ganz so stark an Fahrt verloren wie zunächst vermutet. Im vierten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt zum Vorquartal um annualisiert 2,4 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington nach einer dritten Schätzung mitteilte. Damit wurde eine zweite Erhebung leicht nach oben revidiert. Das Handelsministerium hatte die Beiträge der Nettoexporte, der Staatsausgaben und der Unternehmensinvestitionen zum Wachstum entsprechend korrigiert.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe geben etwas nach

WASHINGTON - In den USA hat die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ein wenig nachgegeben. In der vergangenen Woche fiel die Zahl um 1.000 auf 224.000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 225.000 Anträge gerechnet. Die Daten signalisieren nach wie vor einen robusten Arbeitsmarkt in der größten Volkswirtschaft der Welt.

Deutsche Industrie warnt vor Zollspirale mit USA

BERLIN - Die deutsche Industrie warnt nach den von US-Präsident Donald Trump angekündigten zusätzlichen US-Zöllen auf Autoimporte vor einer Zollspirale. Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Deutschen Industrie sagte, die EU-Kommission müsse mit der Kenntnis der strategischen europäischen Stärken weiterhin auf eine Verhandlungslösung mit den USA setzen. "Eine Spirale aus Zöllen und Gegenzöllen vergrößert den durch die US-Maßnahmen verantworteten Schaden noch weiter."

ROUNDUP/Ökonomen: Folgen der US-Autozölle für deutsche Konjunktur begrenzt

BERLIN - Ökonomen sehen zunächst keine größeren Folgen der US-Autozölle auf das Wirtschaftswachstum in Deutschland. "Die Auswirkungen für Deutschland dürften sich erst einmal in Grenzen halten", sagte die "Wirtschaftsweise" Veronika Grimm der Deutschen Presse-Agentur. Sie verwies darauf, dass das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel eine Verringerung des Bruttoinlandsprodukts um weniger als 0,2 Prozentpunkte als Folge der Maßnahmen errechnet habe. "Viele, aber nicht alle Autohersteller haben mittlerweile Produktionskapazitäten in den USA. Dadurch werden sie von den Zöllen nicht so stark getroffen."

Eurozone: Wachstum der Geldmenge beschleunigt sich stärker als erwartet

FRANKFURT - Das Wachstum der Geldmenge im Euroraum hat sich im Februar stärker als erwartet beschleunigt. Die breit gefasste Geldmenge M3 stieg im Jahresvergleich um 4,0 Prozent, wie die Europäische Zentralbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt einen Anstieg um 3,8 Prozent erwartet. Im Vormonat war die Geldmenge um revidierte 3,8 Prozent gewachsen.

US-Zölle - EU plant Gegenmaßnahmen 'mit maximaler Wirkung'

BRÜSSEL - Die EU hat für den Fall eines Festhaltens der USA an den Autozollplänen eine entschlossene Antwort angekündigt. Wenn notwendig, werde man robust, zügig und gut abgestimmt auf alle unfairen und kontraproduktiven Maßnahmen der USA reagieren, sagte ein Sprecher der für die EU-Handelspolitik zuständigen Europäische Kommission in Brüssel. Er verwies dabei auch darauf, dass in der kommenden Woche mit der Ankündigung weiterer neuer Importzölle durch Trump gerechnet wird.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/jsl

BERLIN (dpa-AFX) - Union und SPD diskutieren in ihren Koalitionsverhandlungen über eine Bafög-Erhöhung im nächsten Jahr. Das geht aus einem in Berlin kursierenden Papier der Koalitionsarbeitsgruppe Bildung, Forschung und Innovation hervor. Erwogen wird demnach eine Anhebung der im Bafög enthaltenen Wohnkostenpauschale für Studierende, die nicht mehr bei den Eltern wohnen, von derzeit 380 auf 440 Euro im Monat zum Wintersemester 2026/2027.

Ob und in welcher Form der Vorschlag in einen endgültigen Koalitionsvertrag von Union und SPD einfließt, ist offen. Darüber beraten die Chefverhandler der Parteien ab Freitag in der nächsten Runde der Koalitionsgespräche. Die Vorschläge der Arbeitsgruppen stehen generell unter Finanzierungsvorbehalt.

Dem Papier zufolge könnte der sogenannte Bafög-Grundbedarf, der aktuell bei 475 Euro im Monat liegt, zudem in zwei Schritten zum Wintersemester 2027/2028 und ein Jahr später dauerhaft an das Niveau der Grundsicherung angepasst werden. Die eigentlichen Bafög-Sätze werden immer individuell nach Einkommen der Eltern und anderen Faktoren berechnet./jr/DP/men

BERLIN (dpa-AFX) - Die geschäftsführende deutsche Außenministerin Annalena Baerbock kritisiert die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Autozölle scharf. "Wer mit der Abrissbirne das ganze Haus niederreißt, nur weil das Dach mal wieder neu gedeckt werden muss, der steht am Ende vor Trümmern, die man nicht so einfach wieder zusammensetzen kann", sagte die Grünen-Politikerin bei einem Treffen mit ihrem estnischen Kollegen Margus Tsahkna in Berlin. Tsahkna warnte, niemand profitiere von Handelskriegen und Zöllen.

Die angekündigten Zölle würden die Wirtschaft weltweit erheblich in Mitleidenschaft ziehen, sagte Baerbock. Die Europäer würden ihre Industrie und ihre Arbeitsplätze schützen. Die Europäer wollten "keinen Handelskrieg, erst recht nicht unter Freunden", man sei deswegen jederzeit bereit, zu verhandeln. "Aber nur auf Basis von Regeln und gegenseitigem Respekt und eben nicht mit der Abrissbirne", fügte sie hinzu. Gerade die Europäer hätten sich "intensiv vorbereitet, unseren eigenen Markt, unsere eigenen Verbraucher, unsere eigene Industrie zu schützen, wenn andere mit internationalen Regeln brechen"./bk/DP/men

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