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NEW YORK (dpa-AFX) - Ein überraschend starker Anstieg der US-Verbraucherpreise hat die Wall Street zur Wochenmitte etwas belastet. Der Dow Jones Industrial fiel zuletzt um 0,46 Prozent auf 44.387,26 Punkte. Für den breit aufgestellten S&P 500 ging es um 0,28 Prozent abwärts auf 6.051,44 Zähler. Der überwiegend mit Technologieaktien bestückte Nasdaq 100 legte hingegen um 0,06 Prozent auf 21.706,87 Punkte zu.

Im Januar stiegen die Verbraucherpreise um 3,0 Prozent und erreichten den höchsten Stand seit einem halben Jahr. Die Kerninflationsrate ohne schwankungsanfällige Energie und Nahrungsmittel war ebenfalls höher als erwartet. Die Verbraucherpreise sind für Anleger von erheblicher Bedeutung, weil die US-Notenbank aus ihnen Rückschlüsse für ihre weitere Zinspolitik zieht.

Tags zuvor erst hatte Fed-Chef Jerome Powell die Beibehaltung der aktuellen Leitzinsen signalisiert. Die Märkte hoffen dagegen nach wie vor auf weitere Zinssenkungen in absehbarer Zeit. Doch "mit diesen Zahlen wird die US-Notenbank in ihrer Absicht bestärkt, es bezüglich Zinssenkungen nicht eilig zu haben. Die Zinssenkungserwartungen dürften weiter gedämpft werden", resümierten die Experten der Helaba.

Unter den Einzelwerten büßten Lyft 6 Prozent ein. Nachdem Uber bereits mit seinen Zahlen enttäuscht hatte, bereiteten die Kennziffern des kleineren Fahrdienstleisters den Anlegern ebenfalls keine Freude. Vor allem die Prognose für die Buchungen im ersten Quartal kam nicht gut an.

Die Anteilsscheine von CVS Health gewannen mehr als 15 Prozent. Der Pharmahändler meldete für das vierte Quartal einen Gewinnrückgang, der geringer ausfiel als erwartet, da sich der Kostenanstieg im Gesundheitswesen verlangsamte und die Einnahmen im Apothekengeschäft sprunghaft anstiegen.

Gilead Sciences gewannen 6,5 Prozent. Der Biopharmakonzern meldete ein starkes Quartal und gab einen unerwartet optimistischen Ausblick auf 2025.

Avis Budget verloren 7,4 Prozent, nachdem der bereinigte operative Gewinn des Autovermieters im vierten Quartal deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.

Im Blick standen auch kleinere Werte nach Zahlen: Das Medizintechnik-Unternehmen Staar Surgical enttäuschte mit seinen Quartalszahlen und begründete dies mit einer schwachen Nachfrage von Chinas refraktiver Augenheilkunde. Die Aktie sackte um 25 Prozent ab. Upstart Holdings gewannen 31 Prozent. Die auf Künstliche Intelligenz ausgerichtete Kreditplattform veröffentlichte starke Quartalszahlen.

Tesla legten nach fünf schwächeren Handelstagen in Folge um 4,4 Prozent zu. Benchmark Research nahm die Bewertung der Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 475 Dollar auf. Als Wachstumstreiber werden die Themen Autonomes Fahren und Robotik angesehen, sowie die weitere Marktdurchdringung mit Elektrofahrzeugen./edh/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch ein überraschend starker Preisanstieg in den USA hat die Anleger im rekordhohen Dax am Mittwoch nicht wesentlich gestört. Anleger nutzten am Nachmittag die temporäre Kursschwäche nach den US-Daten schnell für Käufe und trieben den deutschen Leitindex erneut in zuvor nicht gekannte Höhen bis fast an die Marke von 22.200 Punkten. Aus dem Handel ging der Dax mit einem Plus von 0,50 Prozent auf 22.148,03 Punkte. Im frühen Handel hatten bereits gute Vorgaben aus Asien für gute Stimmung gesorgt.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 vollzog eine ähnliche Kursentwicklung wie der Dax und näherte sich mit plus 0,27 Prozent auf 5405,65 Punkte seinem Rekordhoch aus dem Jahr 2000 weiter an. Die Leitindizes in London und Zürich schlossen ebenfalls höher.

Investoren lenken seit einiger Zeit ihren Fokus stärker auf europäische Aktien, weil sie im Vergleich zu den heiß gelaufenen US-Aktien als günstiger bewertet gelten und zudem das Zinsumfeld in der Eurozone vorteilhafter ist. "In Europa senkt die EZB die Zinsen weiter und die Bewertungen sind noch immer niedrig. Zudem gibt die Aussicht auf einen wie auch immer gearteten Waffenstillstand in der Ukraine den Märkten derzeit Rückenwind", schrieb Eckhard Schulte, Vorstandschef vom Vermögensverwalter MainSky.

Der MDax der mittelgroßen Werte tat sich am Mittwoch hingegen schwer, die nach den US-Daten verbuchten Verluste wettzumachen. Er schloss mit minus 0,21 Prozent auf 27.187,80 Zähler. In New York zeigten sich der Leitindex Dow Jones Industrial und der technologielastige Nasdaq 100 zum europäischen Börsenschluss schwächer.

In den USA hatte sich die Inflation zu Beginn des Jahres überraschend verstärkt. Laut den Experten von Capital Economics dürften damit Zinssenkungen durch die US-Notenbank in diesem Jahr vom Tisch sein. Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der Liechtensteiner VP Bank, äußerte zugleich die Hoffnung, dass die Inflationszahlen die Zollabsichten von Donald Trump dämpfen könnten. Der neue US-Präsident habe im Wahlkampf versprochen, die Preise sofort herunterzubringen, sollte er gewinnen. Doch die Zollpläne bewirkten das Gegenteil, so der Ökonom.

Als bester Wert im Dax bauten die Anteile von Siemens Energy mit einem Zuwachs von fünf Prozent ihr Plus seit Jahresbeginn auf fast 20 Prozent aus. Anlässlich der zur Wochenmitte vorgelegten detaillierten Quartalszahlen lobten die Analysten von Goldman Sachs die Erholungsstory des Energietechnik-Konzerns. Eine Aufstockung der Ziele für den freien Barmittelfluss sei wahrscheinlich und bei der Profitabilität vor Sondereinflüssen liege man auch über Plan.

Immobilien-Aktien rutschten nach den Daten zur US-Inflation deutlich ab. Sorgen vor höheren Zinsen belasten Immobilienwerte generell. So machen steigende Zinsen Hypotheken teurer, die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern kann gedämpft werden. Am Dax-Ende fielen Vonovia um 3,4 Prozent.

Als Schlusslicht im MDax sackten Carl Zeiss Meditec um 12,5 Prozent ab. Bei dem Medizintechnikanbieter überschattete eine weiterhin schwache Nachfrage vor allem im Gerätegeschäft den Start in das neue Geschäftsjahr. An der MDax-Spitze zogen Teamviewer um 3,7 Prozent an. Der Softwareanbieter will in den kommenden Jahren über den Ausbau der IT-Automatisierung und mit dem digitalen Umbau der Industrie sein Wachstum wieder beschleunigen.

Im Nebenwerteindex SDax büßten Heidelberger Druckmaschinen 8,8 Prozent ein. Der Maschinenbauer war im dritten Geschäftsquartal wegen eines geplanten Personalabbaus in die roten Zahlen gerutscht. Der Biokraftstoffhersteller Verbio hingegen übertraf trotz rückläufiger Geschäftsentwicklung die Erwartungen, was den Papieren an der Index-Spitze ein Plus von sieben Prozent bescherte./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch ein überraschend starker Preisanstieg in den USA hat die Anleger im rekordhohen Dax am Mittwoch nicht wesentlich gestört. Anleger nutzten am Nachmittag die temporäre Kursschwäche nach den US-Daten schnell für Käufe und trieben den deutschen Leitindex erneut in zuvor nicht gekannte Höhen bis fast an die Marke von 22.200 Punkten. Aus dem Handel ging der Dax mit einem Plus von 0,50 Prozent auf 22.148,03 Punkte. Im frühen Handel hatten bereits gute Vorgaben aus Asien für gute Stimmung gesorgt.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 vollzog eine ähnliche Kursentwicklung wie der Dax und näherte sich seinem Rekordhoch aus dem Jahr 2000 weiter an. Investoren lenken seit einiger Zeit ihren Fokus stärker auf europäische Aktien, weil sie im Vergleich zu den heiß gelaufenen US-Aktien als günstiger bewertet gelten und zudem das Zinsumfeld in der Eurozone vorteilhafter ist. "In Europa senkt die EZB die Zinsen weiter und die Bewertungen sind noch immer niedrig. Zudem gibt die Aussicht auf einen wie auch immer gearteten Waffenstillstand in der Ukraine den Märkten derzeit Rückenwind", schrieb Eckhard Schulte, Vorstandschef vom Vermögensverwalter MainSky.

Der MDax der mittelgroßen Werte tat sich am Mittwoch hingegen schwer, die nach den US-Daten verbuchten Verluste wettzumachen. Er schloss mit minus 0,21 Prozent auf 27.187,80 Zähler. In New York zeigten sich der Leitindex Dow Jones Industrial und der technologielastige Nasdaq 100 zum europäischen Börsenschluss schwächer.

In den USA hatte sich die Inflation zu Beginn des Jahres überraschend verstärkt. Laut den Experten von Capital Economics dürften damit Zinssenkungen durch die US-Notenbank in diesem Jahr vom Tisch sein. Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der Liechtensteiner VP Bank, äußerte zugleich die Hoffnung, dass die Inflationszahlen die Zollabsichten von Donald Trump dämpfen könnten. Der neue US-Präsident habe im Wahlkampf versprochen, die Preise sofort herunterzubringen, sollte er gewinnen. Doch die Zollpläne bewirkten das Gegenteil, so der Ökonom./ajx/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Ein überraschend starker Anstieg der Verbraucherpreise in den Vereinigten Staaten hat den US-Aktienmärkten zur Wochenmitte leichte Verluste eingebracht. Der Dow Jones Industrial fiel zuletzt um 0,59 Prozent auf 44.331,19 Punkte. Der breit aufgestellte S&P 500 verlor 0,37 Prozent auf 6.046,02 Zähler. Der überwiegend mit Technologieaktien bestückte Nasdaq 100 büßte am Mittwoch 0,15 Prozent auf 21.661,50 Punkte ein.

Die gestiegene Inflationsrate im Januar sei eine Überraschung, hieß es seitens Helaba. Im Jahresvergleich stiegen die Verbraucherpreise im Januar um 3,0 Prozent und erreichten den höchsten Stand seit einem halben Jahr. Die Kerninflationsrate ohne schwankungsanfällige Energie und Nahrungsmittel war ebenfalls höher als erwartet.

Die Verbraucherpreise sind für Anleger von erheblicher Bedeutung, weil die US-Notenbank Fed aus ihnen Rückschlüsse für ihre weitere Zinspolitik zieht. Angestrebt wird eine Teuerung von zwei Prozent, was durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump wegen ihrer voraussichtlich inflationären Wirkung als zunehmend gefährdet angesehen wird.

Tags zuvor erst hatte Fed-Chef Jerome Powell die Beibehaltung der aktuellen Leitzinsen signalisiert. Die Märkte hoffen dagegen nach wie vor auf weitere Zinssenkungen in absehbarer Zeit. Doch "mit diesen Zahlen wird die US-Notenbank in ihrer Absicht bestärkt, es bezüglich Zinssenkungen nicht eilig zu haben. Die Zinssenkungserwartungen dürften weiter gedämpft werden", resümierten die Experten der Helaba.

Unter den Einzelwerten büßten Lyft 7 Prozent ein. Nachdem Uber bereits mit seinen Zahlen enttäuscht hatte, bereiteten die Kennziffern des kleineren Fahrdienstleisters den Anlegern ebenfalls keine Freude. Vor allem die Prognose für die Buchungen im ersten Quartal kam nicht gut an.

Gilead Sciences gewannen knapp 8 Prozent. Der Biopharmakonzern meldete ein starkes Quartal und gab einen unerwartet optimistischen Ausblick auf 2025.

Avis Budget verloren 7,7 Prozent, nachdem der bereinigte operative Gewinn des Autovermieters im vierten Quartal deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.

Im Blick standen auch kleinere Werte nach Zahlen: Das Medizintechnik-Unternehmen Staar Surgical enttäuschte mit seinen Quartalszahlen und begründete dies mit einer schwachen Nachfrage von Chinas refraktiver Augenheilkunde. Die Aktie sackte um 28 Prozent ab. Upstart Holdings gewannen 26 Prozent. Die auf Künstliche Intelligenz ausgerichtete Kreditplattform veröffentlichte starke Quartalszahlen.

Tesla legten nach fünf schwächeren Handelstagen in Folge um 2,6 Prozent zu. Benchmark Research nahm die Bewertung der Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 475 Dollar auf. Als Wachstumstreiber werden autonome Fahrzeuge, Robotik und die weitere Marktdurchdringung mit Elektrofahrzeugen angesehen./edh/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Ein überraschend starker Anstieg der Verbraucherpreise in den Vereinigten Staaten hat den US-Aktienmärkten zur Wochenmitte Verluste eingebrockt. Der Dow Jones Industrial fiel im frühen Handel um 0,88 Prozent auf 44.201,86 Punkte. Der breit aufgestellte S&P 500 verlor 0,75 Prozent auf 6.023,09 Zähler. Der überwiegend mit Technologieaktien bestückte Nasdaq 100 büßte 0,70 Prozent auf 21.541,99 Punkte ein.

Die gestiegene Inflationsrate im Januar sei eine Überraschung, hieß es seitens der Helaba. Im Jahresvergleich stiegen die Verbraucherpreise im Januar um 3,0 Prozent und erreichten den höchsten Stand seit einem halben Jahr. Die Kerninflationsrate ohne schwankungsanfällige Energie und Nahrungsmittel war ebenfalls höher als erwartet.

Die Verbraucherpreise sind für Anleger von erheblicher Bedeutung, weil die US-Notenbank Fed aus ihnen Rückschlüsse für ihre weitere Zinspolitik zieht. Angestrebt wird eine Teuerung von zwei Prozent, was durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump wegen ihrer voraussichtlich inflationären Wirkung als zunehmend gefährdet angesehen wird./edh/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein überraschend starker Preisanstieg in den USA hat am Mittwoch die Rekordjagd des Dax unterbrochen. Nachdem der deutsche Leitindex im frühen Handel noch dank guter Vorgaben aus Asien bei 22.128 Punkten einen weiteren Rekordstand erreicht hatte, rutschte er am frühen Nachmittag zwischenzeitlich leicht ins Minus. Zuletzt notierte das Börsenbarometer wieder geringfügig im Plus bei 22.059,52 Punkten. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es nach anfänglichen Gewinnen um 0,21 Prozent auf 27.189,50 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,19 Prozent.

In den USA hat sich die Inflation zu Beginn des Jahres überraschend verstärkt. Die US-Notenbank werde damit in ihrer Absicht bestärkt, es bezüglich Zinssenkungen nicht eilig zu haben, schrieb Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen. Hohe Zinsen aber lassen Aktien gegenüber festverzinslichen Anlagen wie etwa Anleihen in einem schlechteren Licht erscheinen.

Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets hatte sich bereits vor den US-Daten zurückhaltend zur Dax-Rally geäußert: "Obwohl die Zollandrohungen aus dem Weißen Haus offenbar an Gewicht verloren haben, wird die Luft für den Dax dünner, insbesondere wenn nach der Bundestagswahl mit einer Zunahme dieser Drohungen zu rechnen ist." Viele Anleger suchten momentan verzweifelt nach einem Vorwand, um Gewinne mitzunehmen, doch die Börse bleibe diesen bislang schuldig. Starke Quartalszahlen und ein günstiges Zinsumfeld erzeugen Stanzl zufolge weiterhin ein positives Marktklima und rückten die US-Zollandrohungen in den Hintergrund.

Bester Wert im Dax waren Siemens Energy mit plus 3,3 Prozent. Anlässlich der vorgelegten detaillierten Quartalszahlen lobte Analyst Ajay Patel von der US-Bank Goldman Sachs die Erholungsstory des Energietechnik-Konzerns. Eine Aufstockung der Free-Cashflow-Ziele sei wahrscheinlich und bei der Profitabilität vor Sondereinflüssen liege man auch über Plan.

Als Schlusslicht im MDax sackten Carl Zeiss Meditec um gut acht Prozent ab. Zum einen überschattete bei dem Medizintechnikanbieter eine weiterhin schwache Nachfrage vor allem im Gerätegeschäft den Start in das neue Geschäftsjahr. Zum anderen wies Analyst Graham Doyle von der Schweizer Großbank UBS auf negative Aussagen des Kontrahenten Staar Surgical zur Nachfrage nach refraktiver Augenheilkunde in China hin. Das Unternehmen habe von einer stark gesunkenen Nachfrage gesprochen. Dieses Geschäft sei für Carl Zeiss Meditec mit Blick auf die Jahresziele von großer Bedeutung.

An der MDax-Spitze zogen Teamviewer um 5,6 Prozent an. Der Softwareanbieter will in den kommenden Jahren über den Ausbau der IT-Automatisierung und mit dem digitalen Umbau der Industrie sein Wachstum wieder beschleunigen.

Auch im Nebenwerteindex SDax kam es zu recht deutlichen Kursausschlägen. So büßten Heidelberger Druckmaschinen anfängliche Gewinne ein und fielen zuletzt am Index-Ende um fast sieben Prozent. Der Maschinenbauer war im dritten Geschäftsquartal wegen eines geplanten Personalabbaus in die roten Zahlen gerutscht. Allerdings lief es im operativen Geschäft besser als zuletzt.

Der Biokraftstoffhersteller Verbio hingegen übertraf im SDax trotz rückläufiger Geschäftsentwicklung die Erwartungen, was den Papieren an der Index-Spitze ein Plus von 4,3 Prozent bescherte./la/jha/

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

NEW YORK (dpa-AFX) - Ein überraschend starker Anstieg der Verbraucherpreise in den USA dürfte am Mittwoch Druck auf die US-Börsen bringen. Die wichtigsten Indizes, die sich vor der Bekanntgabe der Teuerungsdaten uneinheitlich, aber dicht an ihren Schlussständen vom Vortag bewegt hatten, drehten deutlich in die Verlustzone. Am US-Markt für Staatsanleihen legten unterdessen die Renditen deutlich zu und auch der US-Dollar stieg.

Der Broker IG taxierte den bekanntesten Wall-Street-Index Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenbeginn 0,9 Prozent tiefer auf 44.210 Punkte. Den überwiegend mit Technologieaktien bestückten Nasdaq 100 sah IG 1,0 Prozent tiefer starten mit 21.468 Punkten.

Die gestiegene Inflationsrate im Januar sei eine Überraschung, hieß es seitens der Helaba. Im Jahresvergleich stiegen die Verbraucherpreise im Januar um 3,0 Prozent und erreichten den höchsten Stand seit einem halben Jahr. Die Kerninflationsrate ohne schwankungsanfällige Energie und Nahrungsmittel war im Januar ebenfalls höher als erwartet.

Die Verbraucherpreise, die als konjunktureller Höhepunkt der Woche galten, sind für Anleger von erheblicher Bedeutung, weil die US-Notenbank Fed aus ihnen Rückschlüsse für ihre weitere Zinspolitik zieht. Angestrebt wird eine Teuerung von zwei Prozent, was durch Trumps Zollpolitik wegen ihrer voraussichtlich inflationären Wirkung als zunehmend gefährdet angesehen wird.

Tags zuvor erst hatte Fed-Chef Jerome Powell die Beibehaltung der aktuellen Leitzinsen signalisiert. Die Märkte hoffen dagegen nach wie vor auf weitere Zinssenkungen in absehbarer Zeit. Doch "mit diesen Zahlen wird die US-Notenbank in ihrer Absicht bestärkt, es bezüglich Zinssenkungen nicht eilig zu haben. Die Zinssenkungserwartungen dürften weiter gedämpft werden", resümierten die Experten der Helaba.

An diesem Mittwoch wird Powell nochmals vor dem Kongress sprechen, wobei aber nicht erwartet wird, dass er direkt auf die Verbraucherpreise reagieren wird. Er dürfte wohl wie üblich sagen, dass die Fed die Daten genau im Auge behalten werde, "insbesondere da die inflationären Auswirkungen von Trumps Politik noch immer unbekannt sind", sagte ein Marktexperte.

Unter den Einzelwerten büßten Lyft vorbörslich 14 Prozent ein. Nachdem Uber bereits mit seinen Zahlen enttäuscht hatte, bereiteten die Zahlen des kleineren Fahrdienstleisters den Anlegern ebenfalls keine Freude. Vor allem die Prognose für die Buchungen im ersten Quartal kam nicht gut an.

Gilead Sciences unterdessen gewannen vorbörslich 4,4 Prozent, denn der Biopharmakonzern meldete ein starkes Quartal und gab zudem einen optimistischen Ausblick auf 2025, der noch etwas besser ausfiel, als Analysten erwartet hatten.

Avis Budget verloren vorbörslich 3,4 Prozent, nachdem der bereinigte operative Gewinn des Autovermieters im vierten Quartal deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.

Im Blick stehen auch kleinere Werte nach Zahlen: Der Branchenkollege von Carl Zeiss Meditec , Staar Surgical , enttäuschte mit seinen Quartalszahlen und begründete dies mit einer schwachen Nachfrage Chinas refraktiver Augenheilkunde. Die Aktie sackte vor dem Börsenstart um 37 Prozent ab. Upstart Holdings unterdessen gewannen 26 Prozent, denn die auf Künstliche Intelligenz ausgerichtete Kreditplattform meldete ein starkes Quartal.

Tesla legten nach fünf schwächeren Handelstagen in Folge vorbörslich um 2,0 Prozent zu. Benchmark Research nahm die Bewertung der Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 475 Dollar auf. Als Wachstumstreiber werden autonome Fahrzeuge gesehen, Robotik oder auch die weitere Marktdurchdringung mit Elektrofahrzeugen.

Die im Zuge des KI-Booms ebenfalls viel beachteten Aktien von Super Micro Computer legten um gut 10 Prozent zu. Experten verwiesen auf optmistische Geschäftsprognosen./ck/mis

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Mittwoch im Rekordmodus geblieben. Der deutsche Leitindex hatte im frühen Handel erstmals die Marke von 22.100 Punkten geknackt und stand dann gegen Mittag mit 0,30 Prozent im Plus bei 22.104,36 Punkten. Seine Bestmarke liegt aktuell bei gut 22.128 Punkten.

Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,41 Prozent auf 27.358,57 Punkte nach oben. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand auch ein moderates Plus zu Buche.

Frische Impulse für die Aktienmärkte kamen von den chinesischen Börsen und dort insbesondere aus Hongkong, wo deutliche Gewinne verzeichnet wurden. Gefragt waren in Fernost vor allem Technologiewerte und Aktien der Hersteller von E-Fahrzeugen.

Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets äußerte sich derweil vorsichtig zur Dax-Rally: "Obwohl die Zollandrohungen aus dem Weißen Haus offenbar an Gewicht verloren haben, wird die Luft für den Dax dünner, insbesondere wenn nach der Bundestagswahl mit einer Zunahme dieser Drohungen zu rechnen ist." Viele Anleger suchten momentan verzweifelt nach einem Vorwand, um Gewinne mitzunehmen, doch die Börse bleibe diesen bislang schuldig. Starke Quartalszahlen und ein günstiges Zinsumfeld erzeugen Stanzl zufolge weiterhin ein positives Marktklima und rückten die US-Zollandrohungen in den Hintergrund.

Im Tagesverlauf richte sich die Aufmerksamkeit auf die US-Verbraucherpreise des abgelaufenen Monats, hoben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen hervor. Die Teuerung werde dabei auf einem mit fast drei Prozent erhöhten Niveau erwartet. Für Anleger sind Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten von Bedeutung, weil die US-Notenbank daraus Rückschlüsse für ihre weitere Zinspolitik zieht. Die Fed strebt eine Teuerung von zwei Prozent an, doch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump könnte am Ende stark inflationär wirken.

Unter den größten Gewinnern im Dax profitierten die Sartorius-Aktien von Analystenlob und stiegen um 1,7 Prozent. Die Papiere sind der Favorit der US-Investmentbank Morgan Stanley im Life-Science-Bereich. Die europäische Pharmabranche biete insgesamt attraktives Wachstum und sei ein recht sicherer Hafen in Zeiten politischen Wandels.

Als Schlusslicht im MDax sackten Carl Zeiss Meditec um 8,6 Prozent ab. Zum einen überschattete bei dem Medizintechnikanbieter eine weiterhin schwache Nachfrage vor allem im Gerätegeschäft den Start in das neue Geschäftsjahr. Zum anderen wies Analyst Graham Doyle von der Schweizer Großbank UBS auf negative Aussagen des Kontrahenten Staar Surgical zur Nachfrage nach refraktiver Augenheilkunde in China hin. Das Unternehmen habe von einer stark gesunkenen Nachfrage gesprochen. Dieses Geschäft sei für Carl Zeiss Meditec von großer Bedeutung hinsichtlich des Erreichens der Jahresziele.

An der MDax-Spitze zogen Teamviewer um 5,7 Prozent an. Der Softwareanbieter will in den kommenden Jahren über den Ausbau der IT-Automatisierung und mit dem digitalen Umbau der Industrie sein Wachstum wieder beschleunigen.

Auch im Nebenwerteindex SDax kam es zu recht deutlichen Kursausschlägen. So büßten Heidelberger Druckmaschinen anfängliche Gewinne ein und fielen zuletzt am Index-Ende um mehr als vier Prozent. Der Maschinenbauer war im dritten Geschäftsquartal wegen eines geplanten Personalabbaus in die roten Zahlen gerutscht. Allerdings lief es im operativen Geschäft besser als zuletzt.

Der Biokraftstoffhersteller Verbio hingegen übertraf im SDax trotz rückläufiger Geschäftsentwicklung die Erwartungen, was den Papieren an der Index-Spitze ein Plus von gut sechs Prozent bescherte./la/tih

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Mittwoch erneut träge entwickelt. Vor den US-Inflationsdaten am Nachmittag war Zurückhaltung das Gebot. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Euroregion, schaffte dennoch ein weiteres Hoch seit der Jahrtausendwende. Am späten Vormittag gewann er noch 0,19 Prozent auf 5.400,99 Punkte.

Der Schweizer SMI entwickelte sich mit plus 0,17 Prozent auf 12.715,41 Punkte ähnlich, während der britische FTSE 100 0,12 Prozent auf 8788,22 Punkte gewann.

Die US-Inflationsdaten könnten den Märkten einen Impuls verleihen. "Heute ist einmal mehr der Blick auf die Kernrate interessant, die sich den Erwartungen der Volkswirte zufolge auf 3,1 Prozent erneut leicht abgeschwächt haben soll", betonte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "Alles, was die vor vier Wochen eingeleitete Wende nach unten schon wieder beendet, dürfte die Zinssenkungshoffnungen und mit ihnen wohl auch die Aktienkurse nach unten befördern."

Stärkster Sektor waren die Nahrungs- und Getränkewerte. Hier machte die Heineken -Aktie einen Sprung von 11,8 Prozent. Sie profitierte damit von der Ankündigung eines Aktienrückkaufs und starken Bierumsätzen. AB Inbev kletterten im Sog des Wettbewerbers um 3,9 Prozent. Im Bankensektor überzeugten unterdessen ABN Amro. Marktteilnehmer sprachen von besser als erwarteten Zahlen und einem guten Ausblick. Die Aktie zog um 6,2 Prozent an.

Dagegen verloren Ahold Delhaize nach Zahlen zum vierten Quartal 4,7 Prozent. Die operative Ergebnisentwicklung (Ebit) in den USA habe enttäuscht, betonte Analyst Frederick Wild von Jefferies. Zudem begrenzten die 2025 geplanten Investitionen weitere Fortschritte bei der Barmittelentwicklung, und der Gewinnausblick sei eher schwach.

Unter den Nebenwerten zogen Valneva um 11,4 Prozent an. Die Aktie setzte damit ihren Höhenflug fort. Das Unternehmen hatte zuletzt mit mehreren positiven Nachrichten zur ersten Impfung gegen das Chikungunyafieber, einer tropischen Infektionskrankheit, aufgewartet. Seit dem 52-Wochen-Tief im Dezember hat sich die Aktie mehr als verdoppelt./mf/mis

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch seine Rekordjagd fortgesetzt. Der deutsche Leitindex knackte erstmals die Marke von 22.100 Punkten und legte zuletzt um 0,34 Prozent auf 22.112,02 Punkte zu. Seine Bestmarke liegt aktuell bei gut 22.128 Punkten.

Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,6 Prozent auf 27.410,04 Punkte nach oben. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand ein Plus von 0,32 Prozent zu Buche.

Frische Impulse für die Aktienmärkte kamen von den chinesischen Börsen und insbesondere aus Hongkong, wo deutliche Gewinne verzeichnet wurden. Gefragt waren vor allem Technologiewerte und Aktien der Hersteller von E-Fahrzeugen.

Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets äußerte sich derweil vorsichtig: "Obwohl die Zollandrohungen aus dem Weißen Haus offenbar an Gewicht verloren haben, wird die Luft für den Dax dünner, insbesondere wenn nach der Bundestagswahl mit einer Zunahme dieser Drohungen zu rechnen ist." Viele Anleger suchten momentan verzweifelt nach einem Vorwand, um Gewinne mitzunehmen, doch die Börse bleibe diesen bislang schuldig. Starke Quartalszahlen und ein günstiges Zinsumfeld erzeugen Stanzl zufolge weiterhin ein positives Marktklima und rückten die US-Zollandrohungen in den Hintergrund.

Im Tagesverlauf richte sich die Aufmerksamkeit auf die US-Verbraucherpreise des abgelaufenen Monats, hoben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen hervor. Die Teuerung werde dabei auf einem mit fast drei Prozent erhöhten Niveau erwartet. Für Anleger sind Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten von Bedeutung, weil die US-Notenbank daraus Rückschlüsse für ihre weitere Zinspolitik zieht. Die Fed strebt eine Teuerung von zwei Prozent an, doch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump könnte am Ende stark inflationär wirken.

Unter den größten Gewinnern im Dax profitierten die Sartorius-Aktien von Analystenlob und stiegen um 2,3 Prozent. Die Papiere sind der Favorit der US-Investmentbank Morgan Stanley im Life-Science-Bereich. Die europäische Pharmabranche biete insgesamt attraktives Wachstum und sei ein recht sicherer Hafen in Zeiten politischen Wandels.

Als Schlusslicht im MDax sackten Carl Zeiss Meditec um fünf Prozent ab. Zum einen überschattete bei dem Medizintechnikanbieter eine weiterhin schwache Nachfrage vor allem im Gerätegeschäft den Start in das neue Geschäftsjahr. Zum anderen verwies Analyst Graham Doyle von der Schweizer Großbank UBS auf negative Aussagen des Kontrahenten Staar Surgical zur Nachfrage nach refraktiver Augenheilkunde in China zum Ende vergangenen Jahres hin. Das Unternehmen habe von einer stark gesunkenen Nachfrage gesprochen. Dieses Geschäft sei für Carl Zeiss Meditec von großer Bedeutung hinsichtlich des Erreichens der Jahresziele.

An der Index-Spitze zogen Teamviewer um fast fünf Prozent an. Der Softwareanbieter will in den kommenden Jahren über den Ausbau der IT-Automatisierung und mit dem digitalen Umbau der Industrie sein Wachstum wieder beschleunigen.

Auch im Nebenwerteindex SDax kam es zu deutlichen Kursausschlägen nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen. So büßten Heidelberger Druckmaschinen anfängliche Gewinne ein und sackten zuletzt am Index-Ende um mehr als acht Prozent ab. Der Maschinenbauer war im dritten Geschäftsquartal wegen eines geplanten Personalabbaus in die roten Zahlen gerutscht. Allerdings lief es im operativen Geschäft besser als zuletzt. Der Biokraftstoffhersteller Verbio übertraf trotz rückläufiger Geschäftsentwicklung die Erwartungen, was den Papieren an der Index-Spitze ein Plus von knapp sieben Prozent bescherte./la/stk

KIEW (dpa-AFX) - Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat sich nach dem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump optimistisch zum Abschluss einer diplomatischen Lösung im Krieg gegen Russland gezeigt. "Wir glauben, dass die Stärke Amerikas groß genug ist, um gemeinsam mit uns und unseren Partnern Russland und (Kremlchef Wladimir) Putin zu Frieden zu zwingen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Das Telefonat mit Trump sei gut und ausführlich verlaufen, meinte er.

Trump hatte kurz zuvor erstmals seit Amtsantritt erwiesenermaßen mit Putin telefoniert. Bei dem Gespräch ging es auch um eine Beendigung des seit fast drei Jahren andauernden russischen Angriffskriegs. Der Kremlchef gab sich gesprächsbereit, beharrte aber Angaben aus Moskau nach auf den seit Kriegsbeginn gestellten Forderungen.

Trump habe ihn über den Inhalt des Telefonats informiert, sagte Selenskyj. Der ukrainische Staatschef berichtete zudem vom Treffen mit US-Finanzminister Scott Bessent. Es sei ein Vertrag in Vorbereitung, der die ukrainische Sicherheit und die wirtschaftliche Zusammenarbeit stärke. Das Papier solle so vorangetrieben werden, dass es bei der Münchner Sicherheitskonferenz dem dort anwesenden US-Vizepräsidenten J.D. Vance präsentiert werden könne.

Mehr sagte er in der Videobotschaft an seine Landsleute nicht zum Inhalt des Dokuments. Allerdings war zuvor schon bekanntgeworden, dass sich die USA mit dem Vertrag Zugriff auf Rohstoffe, insbesondere seltene Erden, in der Ukraine sichern. Trump hatte dies als Bezahlung für die US-Militärhilfe gefordert./bal/DP/he

WIEN (dpa-AFX) - FPÖ-Chef Herbert Kickl glaubt nach dem Scheitern der Koalitionsgespräche mit der konservativen ÖVP an einen nur verschobenen Einzug ins Kanzleramt. Im Fall von Neuwahlen setze er darauf, dass die Bürger Österreichs dann endlich für klare Verhältnisse sorgen würden. "Später, aber doch", sagte Kickl und ergänzte: "Heute ist nicht aller Tage, ich komm' wieder, keine Frage."

Die kommenden Wochen mit den erneuten Gesprächen der Parteien über eine etwaige Zusammenarbeit sehe er mit größter Skepsis. Eine "neue Dynamik", wie sie das Land eigentlich brauche, würde so nicht entfaltet. Österreich befindet sich derzeit in einer tiefen Wirtschaftskrise. Der Staat muss nicht zuletzt unter dem Druck der EU sparen.

Mit Blick auf die gescheiterten Gespräche mit der ÖVP kritisierte Kickl die aus seiner Sicht hohen Forderungen der Gegenseite. Die ÖVP habe im Lauf der Verhandlungen nicht weniger als sechs wichtige Ministerien für sich verlangt. Die FPÖ sei den Konservativen weit entgegengekommen, aber es sei undenkbar gewesen, das Finanz- und das Innenministerium wieder der ÖVP zu überlassen, sagte Kickl. Zur Klärung zentraler offener Fragen sei es aufgrund des Verhaltens der ÖVP gar nicht erst gekommen./mrd/DP/he

CUPERTINO (dpa-AFX) - Apple bringt sein Videostreaming-Angebot auf Geräte mit dem Betriebssystem Android und weitet damit im Wettbewerb mit Netflix und Co die potenzielle Nutzer-Basis aus. Apple TV+ startete vor gut fünf Jahren und war zunächst auf Geräten des iPhone-Konzerns verfügbar. Später kam eine App für Fernseher hinzu. Der Schritt jetzt öffnet den Weg zu Nutzern von Android-Smartphones und -Tablets.

Seine Musikstreaming-App bietet Apple auch auf Android an. Ursprünglich wurden die Abo-Dienste als ein Weg gesehen, die eigenen Geräte attraktiver zu machen.

Apple TV+ versucht, im harten Wettbewerb der Streamingdienste mit exklusiv verfügbaren Serien wie "Severance" und "Slow Horses" und Filmen wie "Killers of the Flower Moon" zu punkten. Mit einem zusätzlichen Abo kann man auch Spiele der amerikanischen Fußball-Liga MSL sehen, die durch Stars wie Lionel Messi aufgewertet wurde. Apple TV+ hat Marktforschern zufolge nach wie vor deutlich weniger Zuschauer als Netflix und Disney +.

In der Android-App wird man auch Abos von Apple-TV+ abschließen können, dafür wurde Googles Bezahlsystem integriert. Die Cast-Funktion, mit der man Videos von einem Mobilgerät zum Beispiel auf Fernseher übertragen kann, ist in der ersten Version der App zunächst nicht verfügbar./so/DP/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat sich am Mittwoch im US-Handel stabil gezeigt. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0390 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0370 (Dienstag: 1,0324) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9643 (0,9686) Euro gekostet.

In den USA war die Inflation im Januar auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr gestiegen. Im Januar stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich laut US-Arbeitsministerium um 3,0 Prozent. Volkswirte hatten im Schnitt eine unveränderte Rate von 2,9 Prozent erwartet. Die Erwartungen, dass die US-Notenbank auf absehbare Zeit die Leitzinsen senken könnte, sind gesunken. Dies hatte den US-Dollar merklich gestützt und im Gegenzug den Euro belastet. Er erholte sich jedoch rasch wieder.

"Auch wenn man nicht zu viel in die Daten eines Monats hineinlesen sollte, ist das Risiko gestiegen, dass die Inflation über dem Ziel der Fed von zwei Prozent bleibt", schreiben die Volkswirte der Commerzbank. Dies gelte umso mehr, als die Zollerhöhungen der Trump-Administration zumindest vorübergehend für weiteren Preisdruck sorgen könnten. "In diesem Umfeld ist eine weitere Zinssenkung der Fed vorerst vom Tisch", heißt es in einem Kommentar. Die Notenbank hatte bereits auf ihrer letzten Sitzung im Januar die Zinsen nicht angetastet./jsl/edh/he

KIEW (dpa-AFX) - US-Finanzminister Scott Bessent hat bei seinem Antrittsbesuch in Kiew dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj einen Vertragsentwurf für den Abbau seltener Rohstoffe im Land durch US-Investoren ausgehändigt. "Das Dokument haben wir heute bearbeitet, wir werden alles tun, damit unsere Teams tätig werden können, sehr schnell etwas vereinbaren und das Dokument unterzeichnen können", sagte Selenskyj nach dem Treffen. US-Präsident Donald Trump hatte nach seinem Amtsantritt erklärt, er wolle sich die Waffenhilfe seines Landes an Kiew mit Rohstoffen bezahlen lassen.

Es gehe um eine partnerschaftliche Erschließung der Lagerstätten, betonte Selenskyj. Die Ukraine verfügt über größere Lagerstätten seltener Erden und anderer Bodenschätze, an deren Ausbeutung sich Trump interessiert gezeigt hatte. Selenskyj selbst hatte in der Vergangenheit seine Bereitschaft erklärt, die Rohstoffe mit Partnern zu teilen, wenn dafür die Sicherheit des Landes gewährleistet würde.

Zeitgleich zum Treffen Selenskyjs und Bessents hatte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth bei einem Treffen in Brüssel den Plänen Kiews auf einen Nato-Beitritt ebenso eine Absage erteilt wie der Hoffnung auf die Rückkehr zu den international anerkannten Grenzen. Dies sei unrealistisch, sagte der Pentagon-Chef. Trump sprach später sowohl mit Kremlchef Wladimir Putin als auch mit Selenskyj am Telefon./bal/DP/he

PARIS (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock begrüßt das Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin grundsätzlich, besteht aber auf eine Einbeziehung der Europäer in mögliche Friedensverhandlungen für die Ukraine. "Wenn der russische Präsident jetzt endlich zu der Einsicht käme, dass er dieses Desaster beenden sollte im Interesse des Friedens in ganz Europa, dann wäre das ein überfälliger Schritt", sagte die Grünen-Politikerin vor einem Treffen mit europäischen Amtskollegen über die Lage in der Ukraine in Paris.

Trump hatte zuvor mit Putin telefoniert und sofortige Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vereinbart. Der Kreml bestätigte das Telefonat. Später telefonierte Trump ebenfalls mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Baerbock nennt Elemente einer Friedenssicherung

Baerbock sagte, die Ukrainer, die Europäer und die Amerikaner wollten Frieden. "Der Einzige, der sich diesem Frieden verweigert hat, war seit drei Jahren der russische Präsident, der alle Schritte zum Frieden mit noch mehr Gewalt, mit noch mehr Terrorismus beantwortet hat." Zugleich betonte sie: "Frieden kann es nur gemeinsam für uns alle geben, das heißt, mit der Ukraine und mit den Europäern." Dies werde man auch in den kommenden Tagen unterstreichen, sagte sie mit Blick auf die am Freitag beginnende Münchner Sicherheitskonferenz, zu der auch US-Vizepräsident J.D. Vance erwartet wird.

Die Europäer hatten immer wieder deutlich gemacht, "dass wir als Europäer für unsere eigene Sicherheit einstehen müssen", sagte Baerbock. Ein dauerhafter Frieden könne aber nur erreicht werden, wenn man als Nato-Partner "mit unseren amerikanischen Freunden gemeinsam" agiere. Als Elemente einer Friedenssicherung nannte sie Gebietsfragen, Sicherheitsgarantien und die Möglichkeit einer Nato-Mitgliedschaft. Der allerwichtigste Schritt aber sei, "dass der russische Präsident, der dieses Desaster über Europa gebracht hat, endlich bereit ist, an den Verhandlungstisch zu kommen, damit wir den Weg des Friedens gemeinsam beschreiten können".

Beratungen auch mit der Ukraine und Großbritannien in Paris

Zunächst war in Paris eine erste Beratungsrunde der Außenminister aus Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Spanien mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas mit dem Thema "Stärkung der europäischen Sicherheit" geplant. Später sollten auch der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha und dessen britischer Kollege David Lammy zu der Runde dazustoßen. Dann sollte es vorrangig um die weitere Unterstützung der Ukraine gehen./bk/DP/he

WASHINGTON/MOSKAU/BRÜSSEL (dpa-AFX) - US-Präsident Donald Trump hat mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert und sofortige Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vereinbart. Das teilte Trump im Anschluss an das Gespräch auf der Online-Plattform Truth Social mit. Der Kreml bestätigte das Telefonat. Die beiden verständigten sich demnach auf eine enge Zusammenarbeit und ein baldiges persönliches Treffen. Trump sprach danach auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Gleichzeitig legte Trumps Regierung erstmals öffentlich dar, wie sie sich einen Deal für ein Kriegsende vorstellt - und zwar an mehreren Stellen ganz im Sinne Moskaus. So soll die Ukraine ihr Streben nach einem Nato-Beitritt aufgeben und US-Soldaten sollen nicht Teil einer möglichen Friedenstruppe sein.

Trump sucht Putins Nähe

Trump schrieb, er habe ein "langes und sehr produktives" Telefonat mit Putin gehabt. "Wir sind übereingekommen, sehr eng zusammenzuarbeiten und auch die Nationen des jeweils anderen zu besuchen." Es sollten sofort Verhandlungen beginnen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Erst im Anschluss rief Trump Selenskyj an - was bemerkenswert ist. Der US-Präsident betonte, sowohl Putin als auch Selenskyj wollten Frieden. Am Freitag ist am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz ein Treffen von Selenskyj und Trumps Vize J.D. Vance geplant. "Ich hoffe, dass die Ergebnisse dieses Treffens positiv ausfallen werden", schrieb der US-Präsident.

Mit Blick auf Putin, der durch den Überfall auf die Ukraine eigentlich im Westen eine Art Ausgestoßener ist, kam der Republikaner fast ins Schwärmen. Die beiden hätten über die große Geschichte ihrer Nationen gesprochen, über die Stärken ihrer Länder "und den großen Nutzen, den wir eines Tages aus der Zusammenarbeit ziehen werden". Beide glaubten fest an den "gesunden Menschenverstand". Trump war bereits in seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) ein Schmusekurs mit Putin vorgeworfen worden.

Putin lädt Trump nach Moskau ein

Aus dem Kreml hieß es, Putin habe seine Bereitschaft erklärt, Repräsentanten des Weißen Hauses in Russland zu empfangen - auch zur Lösung des Ukraine-Konflikts, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. "Putin und Trump haben auch die Fortführung persönlicher Kontakte verabredet, darunter auch die Organisation eines persönlichen Treffens." Putin habe Trump nach Moskau eingeladen. Er verwies in dem Telefonat aber darauf, dass Russland auf einer Beseitigung der Ursache des Konflikts bestehe. Nach Darstellung Moskaus wurde der russische Angriffskrieg durch das Streben der Ukraine in die Nato und die angebliche Unterdrückung der russischsprachigen Minderheit verursacht.

Die Bedingungen der Amerikaner für einen Friedensdeal

Kurz vor der Mitteilung zu dem Telefonat hatte Trumps Regierung erstmals öffentlich im Detail dargelegt, wie sie sich ein Ende von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine vorstellt. Die Amerikaner halten dabei schmerzhafte Zugeständnisse Kiews für unausweichlich. Außerdem sehen die USA die Europäer weitgehend alleine in der Pflicht, die Ukraine zu unterstützen und einen Frieden militärisch abzusichern. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth präsentierte die Vorstellungen bei einem Ukraine-Treffen in Brüssel. Er bestätigte damit düstere Vorahnungen der Ukrainer und Europäer.

Noch im vergangenen Jahr hatte die Nato der Ukraine bei einem Gipfel in Washington zugesichert, ihr Pfad zur Mitgliedschaft sei unumkehrbar. Trumps Regierung sieht dies allerdings ganz anders. "Die Vereinigten Staaten glauben nicht, dass eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine ein realistisches Ergebnis einer Verhandlungslösung ist", sagte Hegseth.

Auch die Rückkehr zu den ukrainischen Grenzen vor 2014 ist demnach aus US-Sicht unrealistisch. "Dieses illusorische Ziel zu verfolgen, wird den Krieg nur verlängern und mehr Leid verursachen", sagte er.

Die Ukraine verteidigt sich seit knapp drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion. Die ukrainische Schwarzmeerhalbinsel Krim hatte Russland bereits 2014 annektiert. Derzeit kontrolliert Russland knapp ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets.

Die USA sind auch nicht bereit, Soldaten bereitzustellen, um eine Friedenslösung abzusichern. Dafür müssten europäische und andere Truppen eingesetzt werden. "Es werden keine US-Truppen in die Ukraine geschickt", betonte Hegseth und schloss einen Nato-Einsatz aus.

Die Botschaft der USA an die Nato und Europa

Trumps Regierung bekennt sich zum transatlantischen Militärbündnis, fordert aber eine andere Lastenteilung unter den Mitgliedern. "Die Vereinigten Staaten werden nicht länger ein unausgewogenes Verhältnis tolerieren", sagte Hegseth. Die Nato-Partner müssten deutlich mehr in ihre Verteidigung investieren. Und: Die europäischen Verbündeten müssten die Verantwortung für die Sicherheit auf ihrem Kontinent übernehmen. Hegseth kündigte an, Europa müsse künftig den überwiegenden Teil der militärischen Hilfen für die Ukraine stemmen. Die USA hätten sich auf andere Herausforderungen zu konzentrieren - etwa darauf, die eigenen Grenzen zu sichern und einen Krieg mit China zu verhindern.

Was bedeutet das für die Ukraine?

Für die Ukraine sind die Ansagen ein herber Rückschlag, der sich allerdings seit längerem angedeutet hat. Kiew hat zwar nie offiziell das Ziel der Rückholung aller von Russland kontrollierten Gebiete aufgegeben, aber zuletzt rückten Selenskyj und sein Team zunehmend eine diplomatische statt militärische Lösung des Konflikts in den Vordergrund. Ein faktischer, aber juristisch nicht anerkannter ukrainischer Gebietsverzicht kursiert bereits seit Wochen als Variante für eine mögliche Friedenslösung. Ein von Russland geforderter und jetzt von den USA formulierter Verzicht auf einen Nato-Beitritt des unbesetzten Teils der Ukraine wurde in Kiew ebenso bereits als Gefahr erkannt.

Selenskyj äußerte sich dennoch diplomatisch, dankte Trump für seinen Einsatz und schrieb auf der Plattform X: "Niemand wünscht sich Frieden mehr als die Ukraine."

Was bedeutet das für die Europäer?

Für viele europäische Partner der Ukraine bestätigen sich mit den Ansagen der US-Regierung die schlimmsten Befürchtungen. In Brüssel und anderen Hauptstädten ging bereits zuvor die Sorge um, dass die USA ihre Unterstützung drastisch zurückfahren und eine Friedenslösung erzwingen könnten, aus der Russland faktisch als Sieger hervorgehen könnte. Im Wahlkampf hatte Trump ohne Unterlass behauptet, er könne den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden - unter anderem wegen seiner guten Kontakte zu Putin.

Besonders problematisch ist der Kurs der USA, weil er auch die EU spalten könnte. Schon in den vergangenen Monaten hatte Ungarn immer wieder auf europäischer Ebene Unterstützungsentscheidungen für die Ukraine blockiert. Ministerpräsident Viktor Orban dringt wie Trump auf schnelle Verhandlungen.

Zudem gilt es als höchst unwahrscheinlich, dass die EU finanziell und militärisch überhaupt in der Lage wäre, der Ukraine alleine eine erfolgreiche Fortsetzung des Abwehrkampfes gegen Russland zu ermöglichen. In Berlin und anderen europäischen Hauptstädten wurde bislang nicht einmal eine Ukraine-Friedenstruppe ohne US-Beteiligung für denkbar gehalten.

Was bedeutet das für Russland?

Eines der Kriegsziele Moskaus war es, den Nato-Beitritt der Ukraine zu verhindern. Insofern wäre dies ein Etappensieg, aber der Kreml hat noch weitere Forderungen. So besteht Russland darauf, die im Herbst 2022 annektierten Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja vollständig zu kontrollieren. Damit müssten sich die ukrainischen Truppen sogar noch von der aktuellen Frontlinie weit zurückziehen. Außerdem beharrt Moskau auf einem Mitspracherecht in der ukrainischen Politik./jac/DP/he

KIEW/WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Präsident Donald Trump hat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert und über ein Ende des Kriegs in der Ukraine gesprochen. Das teilte zunächst Selenskyj auf X mit, kurz darauf bestätigte auch Trump bei der Online-Plattform Truth Social das Gespräch./bal/DP/he

WIEN (dpa-AFX) - Nach dem Scheitern der Koalitionsgespräche von FPÖ und ÖVP will Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit den Parteien ausloten, welche Optionen aus der politischen Sackgasse führen. Dazu werde er sich in den nächsten Tagen mit den Parteivertretern treffen, sagte Van der Bellen.

Er ermahnte die Politiker, endlich wieder aufeinander zuzugehen. "Der Kompromiss ist in Verruf geraten", sagte das Staatsoberhaupt. Aber ohne dieses "österreichische Erfolgsrezept" werde es nicht gehen. Er forderte die parlamentarischen Parteien auf, sich auf das Staatsganze zu konzentrieren.

Mehrere Varianten möglich

Als Lösungen aus der derzeitigen Situation zählte das Staatsoberhaupt mehrere mögliche Optionen auf: Neuwahlen in einigen Monaten, eine neue Minderheitsregierung unter Duldung des Parlaments, oder eine Expertenregierung. Zudem schloss Van der Bellen nicht aus, dass sich Parteien in einem weiteren Anlauf doch noch auf eine tragfähige Koalition einigen könnten.

Die FPÖ hatte im Herbst 2024 die Parlamentswahl gewonnen. Ein erster Versuch zur Bildung einer Dreier-Koalition von ÖVP, sozialdemokratischer SPÖ und liberalen Neos war gescheitert. Danach erklärte die ÖVP Zweier-Gespräche mit der SPÖ für sinnlos. Als Konsequenz erhielt Kickl im Januar den Auftrag, eine Regierung zu bilden./mrd/al/DP/he

BERLIN (dpa-AFX) - Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck gibt sich trotz der mäßigen Umfrageergebnisse seiner Partei hoffnungsvoll. Die Grünen hätten sich "als einzige Ampel-Partei ungefähr auf das Ergebnis der letzten Bundestagswahl hingekämpft", sagte Habeck in Berlin. Laut Meinungsforschern habe zwischen einem Drittel und der Hälfte der Deutschen noch keine Wahlentscheidung getroffen. Mit Blick auf Diskussionen innerhalb der Grünen über seinen Kurs in der Migrationspolitik sprach Habeck von "Wortklauberei".

Hoffen auf den Aufschwung

In Umfragen liegen die Grünen derzeit bei 12 bis 15 Prozent. Bei der Bundestagswahl im September 2021 hatten sie 14,8 Prozent der Stimmen geholt. Habeck sagte, bis Wahltag am 23. Februar könne sich die Lage noch weiter verbessern.

In seiner "Sicherheitsoffensive", die Habeck zu Beginn vergangener Woche vorgestellt hatte, war zunächst noch die Rede davon, irreguläre Migration solle weiter reduziert und begrenzt werden. Diese Formulierung aus der Einleitung des 10-Punkte-Papiers fand sich in einer später auf der Website der Grünen veröffentlichten Version nicht mehr.

Ärger bei linken Grünen

Zuvor hatte es Ärger innerhalb des linken Flügels darüber gegeben. In Habecks "Zukunftsagenda", einem Sieben-Punkte-Papier, das er am Mittwoch vorstellte, steht nun, Migration solle gesteuert werden.

"Wenn man eine Bewegung, Migration steuert, dann dämmt man sie ein oder begrenzt sie", sagte Habeck dazu. Auch im Parteiprogramm der Grünen stünden verschiedene Worte. "Die Projekte, die ich vorgeschlagen habe, stehen auf der Homepage der Grünen, die sind abgesprochen mit der Führung der Grünen. Insofern ist das aus meiner Sicht alles Wortklauberei."

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge sprang Habeck bei. Dieser habe mit seiner Analyse recht, erklärte sie. "Wir brauchen klarere und bessere Regeln in der Migrationspolitik." Nötig seien mehr Zusammenarbeit in Europa und die Zusammenarbeit mit Staaten außerhalb. Das schaffe mehr Ordnung und Sicherheit für Geflüchtete. "Und begrenzt so die ungeregelte Migration."

In seiner "Zukunftsagenda für das erste Regierungsjahr" stellt Habeck den Klimaschutz voran, ein Thema, das die Grünen auf den letzten Metern des Wahlkampfs stärker betonen wollen. Er plädiert für soziale Staffelung bei Förderprogrammen und ein Deutschlandticket zum Preis von 49 Euro im Monat. Die Schuldenbremse will er reformieren, um unter anderem mehr Investitionen in Infrastruktur zu ermöglichen. Die Länder sollen vom Bund ab 2026 jährlich 10 Milliarden Euro für die Sanierung von Schulgebäuden bekommen./hrz/DP/jha

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aktien von Tesla haben am Mittwoch nach fünf schwächeren Handelstagen in Folge merklich zugelegt. Zuletzt notierten die Papiere 3,6 Prozent im Plus bei 340,25 US-Dollar. Händler verwiesen auf eine positive Analystenstudie.

Die Experten von Benchmark Research hatten die Bewertung der Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 475 Dollar aufgenommen. Als Wachstumstreiber werden die Themen Autonomes Fahren und Robotik angesehen, sowie die weitere Marktdurchdringung mit Elektrofahrzeugen.

Seit der Vorlage enttäuschender Quartalszahlen Ende Januar hatten die Titel des von Tech-Milliardär Elon Musk geführten Elektroautobauers in der Spitze mehr als 22 Prozent eingebüßt. Für den bisherigen Jahresverlauf steht damit immer noch ein Minus von rund 16 Prozent zu Buche.

Tesla hatte mit seinen Umsatz- und Ergebniskennziffern zum vergangenen Quartal die Erwartungen der Wall Street verfehlt. Im Vorjahr hatte der E-Autoproduzent zudem den ersten Rückgang der Auslieferungen seit mehr als einem Jahrzehnt erlitten. Musk selbst sprach davon, dass er Tesla "zwischen zwei Wachstumswellen" sehe. Er setzt dafür vor allem auf Technologie zum autonomen Fahren und stellte im Oktober den Prototypen eines Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale vor.

Seit der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten Anfang November waren die Tesla-Titel kaum zu bremsen und eilten bis Mitte Dezember von Rekord zu Rekord. Daraus resultierte ein Jahresgewinn von mehr als 60 Prozent. Großaktionär Musk hatte Trump im US-Wahlkampf stark unterstützt und gilt seitdem als einer der einflussreichsten Berater des künftigen Präsidenten. Tesla-Investoren setzen vor allem darauf, dass der Autobauer unter Trump schneller die Zulassung für weitreichenderes autonomes Fahren erhält. Kritiker von Tesla verweisen auf eine alternde Modellpalette des Branchen-Vorreiters./edh/jsl/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Immobilien-Aktien sind am Mittwochnachmittag deutlich abgerutscht. Die hohen Kursabschläge gehen zurück auf Daten zur US-Inflation, die sich zu Jahresbeginn überraschend verstärkt hatte. Darauf reagierte auch der Anleihemarkt hierzulande, wo die Kurse nach den Daten sanken und die Renditen im Gegenzug zulegten. Sorgen vor höheren Zinsen belasten generell Immobilienwerte. Steigende Zinsen machen Hypotheken teurer, die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern kann gedämpft werden.

Im Dax rutschen die Papiere von Vonovia mit einem Abschlag von 3,2 Prozent ans Index-Ende und rissen dabei die 50-Tage-Durchschnittslinie für den mittelfristigen Trend. Auch die 21-Tage-Linie für die kurzfristige Tendenz wackelt. Im MDax waren Aroundtown , TAG und LEG mit Kursverlusten von bis zu 4,6 Prozent unter den größten Verlierern./ajx/he

ZÜRICH (dpa-AFX Broker) - Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Redcare Pharmacy auf "Sell" mit einem Kursziel von 85 Euro belassen. Ein Einstieg von Amazon in den europäischen Handel mit nichtmedizinischen Beauty- und Pflegeprodukten wäre belastend für Online-Apotheken wie Redcare Pharmacy und DocMorris, schrieb Analyst Olivier Calvet in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Amazon könnte die Angebotspalette in der Folge erweitern./bek/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 12.02.2025 / 12:34 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 12.02.2025 / 12:34 / GMT

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dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX

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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Neue Sorgen vor mächtiger Amazon -Konkurrenz habe die Aktien von Redcare Pharmacy sowie DocMorris am Mittwochnachmittag kurz deutlicher unter Druck gesetzt. Redcare fielen zeitweise mit minus 4 Prozent wieder auf ihr Jahrestief zu. Zuletzt notierte sie wieder bei 115,50 Euro und damit knapp 3 Prozent im Minus. Für DocMorris ging es in Zürich um gut 2 Prozent abwärts.

Anlass dürfte der Kommentar des UBS-Experten Olivier Clavet zur Eröffnung des "Amazon Parafarmacia & Beauty" in der Mailänder City gewesen sein. Der Schritt selbst sei zwar relativ unbedeutend, die Lizenz und die Absicht, in Schönheits- und Körperpflegeprodukte zu expandieren, seien es aber nicht.

Redcare schlüssele den Anteil innerhalb der nicht-verschreibungspflichtigen Produkte zwar nicht auf, so Calvet. Das Geschäft mit Beauty and Personal Care (BPC) ist aus seiner Sicht aber ein wichtiger Ergebnistreiber./ag/mis

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Siemens Energy haben sich am Mittwoch bis zum Mittag zeitweise in die Spitzengruppe des Dax vorgearbeitet. Die Papiere gewannen bis zu 3 Prozent, blieben aber in ihrer Konsolidierung knapp unter ihrem Rekord vom Januar. Für eine Annäherung an das Rekordhoch von 60,40 Euro aus dem Januar reichte der Schwung noch nicht. Zuletzt schmolz das Kursplus auf ein Prozent.

Am Morgen hatte das Unternehmen Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht, nachdem im Januar bereits Eckdaten vorgelegt worden waren. Analyst Ajay Patel von Goldman Sachs lobte die Erholungsstory von Siemens Energy. Eine Aufstockung der Free-Cashflow-Ziele sei wahrscheinlich und bei der Profitabilität vor Sondereinflüssen liege man auch über Plan. Am Jahresausblick hielt der Energietechnikkonzern fest.

Im Januar war der Siemens-Energy-Kurs nach dem Rekord abgesackt wegen der Debatte über ein effizienteres KI-Modell des chinesischen Anbieters DeepSeek. Bei den Aktien des Energietechnik-Konzerns hatte es nach starkem Lauf im Jahr 2024 Gewinnmitnahmen ausgelöst, dass die Chinesen womöglich mit weniger Rechenleistung auskommen als die etablierten Modelle.

Der Konzernchef Christian Bruch sieht durch DeepSeek aber keine Gefahr für das Geschäft mit Rechenzentren, wie er am Mittwoch erwähnte. "DeepSeek ist daher nicht so relevant, wie es einige denken." Auch die immer neuen Zollankündigungen durch den US-Präsidenten Donald Trump sieht Bruch gelassen. "Wir sehen mehr Chancen als Risiken in Nordamerika."/tih/ag/mis

NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Das Analysehaus Jefferies hat Ahold Delhaize nach Quartalszahlen auf "Hold" mit einem Kursziel von 32 Euro belassen. Der Supermarktbetreiber habe dank des starken Europageschäfts die Erwartungen knapp übertroffen, schrieb Analyst Frederick Wild in einer am Mittwoch vorliegenden Einschätzung. Die klar positive Überraschung beim Barmittelzufluss gehe auf überraschend niedrige Investitionen zurück. Dagegen habe die operative Ergebnisentwicklung (Ebit) in den USA enttäuscht. Zudem begrenzten die 2025 geplanten Investitionen weitere Fortschritte bei der Barmittelentwicklung, und der Gewinnausblick (EPS) sei eher schwach./gl/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 12.02.2025 / 02:45 / ET Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 12.02.2025 / 02:45 / ET

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Vortageserholung stehen die Aktien von Aixtron am Mittwoch wieder unter Druck. Die Papiere des Halbleiterausrüsters verloren zeitweise über 4 Prozent. Letztlich kommen sie zuletzt in der Nähe ihres Tiefs seit Ende 2020 bei 12,685 Euro kaum vom Fleck. Der Analyst Michael Kuhn von der Deutschen Bank führt sie aktuell unabhängig von seinem fundamentalen Anlagevotum als kurzfristige Verkaufschance.

Die Markterwartungen bröckelten weiter ab, so Kuhn. Die Umsatzprognose für 2025 sei binnen zwölf Monaten nun bereits um ein Viertel geschrumpft - und nochmals um zwei Prozent seit Januar. Beim operativen Ergebnis (Ebit) seien es 42 Prozent und 5 Prozent. Er sieht aber immer noch ein Enttäuschungsrisiko mit Blick auf den Geschäftsbericht Ende Februar. Jüngste Zahlen von Wolfspeed , STMicro und ON Semi deuteten darauf hin./ag/jha/

HAMBURG (dpa-AFX Broker) - Das Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung für Sixt nach Quartalszahlen des Kontrahenten Avis Budget auf "Buy" mit einem Kursziel von 135 Euro belassen. Dessen bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) sei deutlich hinter der Konsensschätzung zurückgeblieben, schrieb Analyst Marc-Rene Tonn in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Der Ausblick des US-Unternehmens auf das laufende Jahr sei hingegen robust ausgefallen./bek/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 12.02.2025 / 08:15 / MEZ

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 12.02.2025 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / MEZ

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Den Papieren der Deutschen Börse geht die Luft in Rekordhöhen auch am Mittwoch nicht aus. Im weiter steigenden Dax kosteten die Anteile am Vormittag erstmals über 246 Euro. Das Plus belief sich zuletzt noch auf rund 0,7 Prozent. Seit August vergangenen Jahres haben sie etwa ein Drittel gewonnen.

Der Börsenbetreiber hatte im vergangenen Jahr dank guter Geschäfte mit Dienstleistungen rund um die Kapitalmärkte und Übernahmen so viel verdient wie noch nie. Nach dem Rekordjahr blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft.

Der Dax-Konzern habe die erwartet starken Geschäftszahlen veröffentlicht, schrieb Warburg-Analyst Andreas Pläsier. Der Nettoumsatz im Wertpapiergeschäft sei stärker gestiegen als von ihm angenommen.

Eine freundliche Ausschüttungspolitik hält die Aktionäre bei Laune. Sie sollen eine um 20 Cent auf 4 Euro je Aktie erhöhte Dividende erhalten. Dies ist die zehnte Dividendenerhöhung in Folge. Zudem will die Deutsche Börse eigene Aktien für bis zu 500 Millionen Euro zurückkaufen, auch dies treibt den Kurs an. Das Volumen des Aktienrückkaufs fällt überraschend hoch aus./ajx/ag/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Carl Zeiss Meditec hat die Anleger mit Quartalszahlen enttäuscht. Die Papiere des Medizintechnikherstellers verloren am Mittwochvormittag auf dem letzten Platz im MDax 8,6 Prozent auf 53,50 Euro, während der Index der mittelgroßen Börsenwerte etwas höher stand.

Eine weiterhin schwache Nachfrage vor allem im Gerätegeschäft und im wichtigsten Markt China überschattete bei den Thüringern den Start in das neue Geschäftsjahr. Dass Auftragseingang und -bestand deutlich anzogen, entfachte bei Anlegern keinen Optimismus.

Die Umsätze des Medizintechnikunternehmens im ersten Geschäftsquartal seien besser, aber das operative Ergebnis und das Ergebnis je Aktie deutlich schwächer als erwartet ausgefallen, schrieb Analystin Anchal Verma von der US-Bank JPMorgan. Ihr Kursziel von 40 Euro bedeutet Spielraum nach unten, entsprechend votiert sie weiter mit "Underweight".

Experte Sven Kürten von der DZ Bank machte darauf aufmerksam, dass das Umsatzwachstum währungsbereinigt zwar leicht besser als erwartet ausfiel, aber rein akquisitionsgetrieben gewesen sei. Die Profitabilität sei noch niedriger als gedacht. Die negative Abweichung zu seinen Schätzungen basierten ausschließlich auf dem Mikrochirurgie-Segment. Die Bestätigung des vagen Jahresausblicks sei keine Überraschung.

Von ihrem Mitte Januar erreichten Tief seit 2017 hatten sich Carl Zeiss bis Ende des vergangenen Monats erholt und anschließend seitwärts tendiert. Nun aber wirft das Kursminus die Titel wieder zurück, sie kosten so viel wie zuletzt vor knapp drei Wochen. Die 21-Tage-Linie als Hinweisgeber für den kurzfristigen Trend haben sie unterschritten, und die 50-Tage-Durchschnittslinie kommt näher. Langfristig sieht es ohnehin schlecht aus: Der übergeordnete Abwärtstrend seit dem Rekordhoch bei 202 Euro aus dem Herbst 2021 ist intakt./ajx/tav/jha/

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Großbritannien verspricht den USA, deutlich mehr militärische Verantwortung zu übernehmen. "Wir haben seinen Aufruf an die europäischen Nationen, sich zu engagieren, gehört. Das tun wir und werden wir tun", sagte der britische Verteidigungsminister John Healey nach Äußerungen des US-Verteidigungsministers Pete Hegseth bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel. Man werde mehr für die europäische Sicherheit und mehr für die Verteidigungsausgaben tun.

Hegseth hatte zuvor verkündet, dass die USA die Europäer weitgehend alleine in der Pflicht sehen, die Ukraine zu unterstützen und einen Frieden militärisch abzusichern - ohne amerikanische Truppen. Er bezeichnete es zudem als unrealistisch, dass die Ukraine zu den Grenzen von vor 2014 zurückkehren könnte, und verwarf auch einen Nato-Beitritt des Landes nach dem Krieg./svv/DP/he

WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Präsident Donald Trump hat mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert und sofortige Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vereinbart. Das teilte Trump im Anschluss an das Gespräch auf der Online-Plattform Truth Social mit. Der Kreml bestätigte das Telefonat.

Trump schrieb, er habe ein "langes und sehr produktives" Telefonat mit Putin gehabt. "Wir sind übereingekommen, sehr eng zusammenzuarbeiten und auch die Nationen des jeweils anderen zu besuchen." Es sollten sofort Verhandlungen beginnen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Als Erstes werde er den ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj über das Gespräch informieren. "Ich glaube, dass diese Bemühungen zu einem erfolgreichen Abschluss führen werden, hoffentlich bald!"

Die Botschaft aus dem Kreml

Aus dem Kreml hieß es, Putin habe seine Bereitschaft erklärt, Repräsentanten des Weißen Hauses in Russland zu empfangen - auch zur Lösung des Ukraine-Konflikts, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. "Putin und Trump haben auch die Fortführung persönlicher Kontakte verabredet, darunter auch die Organisation eines persönlichen Treffens."

Putin habe Trump nach Moskau eingeladen. Er verwies in dem Telefonat aber darauf, dass Russland auf einer Beseitigung der Ursache des Konflikts bestehe. Nach Darstellung Moskaus wurde der russische Angriffskrieg durch das Streben der Ukraine in die Nato und die angebliche Unterdrückung der russischsprachigen Minderheit verursacht.

Die Bedingungen der Amerikaner für einen Friedensdeal

Kurz vor der Mitteilung zu dem Telefonat hatte Trumps Regierung erstmals öffentlich im Detail dargelegt, wie sie sich ein Ende von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine vorstellt. Die Amerikaner halten dabei schmerzhafte Zugeständnisse Kiews für unausweichlich - unter anderem den Verzicht auf einen Nato-Beitritt. Außerdem sehen die USA die Europäer weitgehend alleine in der Pflicht, die Ukraine zu unterstützen und einen Frieden militärisch abzusichern - ohne amerikanische Truppen.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth präsentierte die Vorstellungen bei einem Ukraine-Treffen in Brüssel, bei dem eigentlich Waffenlieferungen für Kiew koordiniert werden sollten. Er bestätigte damit düstere Vorahnungen der Ukrainer und Europäer.

Die Beziehung der Präsidenten

Trump hatte im Wahlkampf immer wieder behauptet, er könne den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden - unter anderem wegen seiner guten Kontakte zu Putin. Die Frist verstrich nach seinem Start im Amt jedoch ohne Ergebnis. Seit seinem Amtsantritt hatte Trump wiederholt auffallend ausweichend auf Nachfragen reagiert, ob er seit seiner Vereidigung bereits mit Kremlchef telefoniert habe. Er hatte jedoch auch da schon ein baldiges persönliches Treffen mit Putin ins Gespräch gebracht.

Trump war in seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) immer wieder ein Schmusekurs mit Putin vorgeworfen worden. Traditionelle US-Verbündete wie Deutschland hatte er dagegen immer wieder düpiert und damit auch dem Kremlchef in die Hände gespielt./jac/DP/jha

LONDON (dpa-AFX) - Die russischen Militärausgaben sind im vergangenen Kriegsjahr 2024 massiv gestiegen. Wie aus einer Studie der Denkfabrik International Institute for Strategic Studies (IISS) mit Sitz in London hervorgeht, gab Russland 41,9 Prozent mehr und damit geschätzt 145,9 Milliarden US-Dollar aus - das entspricht etwa 6,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

Nach Kaufkraftparität, bei der berücksichtigt wird, welcher Warenwert mit welcher Währung zu kaufen ist, überstiegen die russischen Ausgaben in Höhe von dann 462 Milliarden US-Dollar sogar die der europäischen Länder (457 Milliarden US-Dollar). Russland führt seit drei Jahren einen Angriffskrieg in der Ukraine. Laut IISS belaufen sich die Verteidigungsausgaben aller Nato-Länder auf 1,44 Billionen US-Dollar.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagte in Brüssel, für ihn zeigten die Zahlen, dass die Bündnisstaaten in vier oder fünf Jahren nicht mehr sicher sein könnten, wenn nicht mehr Geld in Abschreckung und Verteidigung investiert werde. Alle Alliierten müssten deutlich mehr als zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung ausgeben.

Trump-Forderung aktuell unerreichbar

US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt mehrfach gefordert, dass die Alliierten künftig fünf statt mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes für Verteidigung ausgeben sollten. Aus Sicht des Republikaners tun die europäischen Partner deutlich zu wenig für die Verteidigung und verlassen sich zu sehr auf den Schutz der USA.

Deutschland kam zuletzt auf Verteidigungsausgaben in Höhe von etwas mehr als zwei Prozent des BIP. Die künftige Bundesregierung wird nach dem jüngsten Stand der Aufrüstungspläne der Nato drastisch höhere Ausgaben einplanen müssen - im Schnitt wird mit 3,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes gerechnet.

Den IISS-Daten zufolge würden die Nato-Ausgaben um über 250 Milliarden US-Dollar steigen, wenn die europäischen Mitglieder auf drei Prozent des jeweiligen BIP kämen./mj/DP/jha

BRÜSSEL/WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Regierung von Präsident Donald Trump hat erstmals detailliert dargelegt, wie sie sich ein Ende von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine vorstellt. Die Amerikaner halten dabei schmerzhafte Zugeständnisse Kiews für unausweichlich - unter anderem den Verzicht auf einen Nato-Beitritt. Außerdem sehen die USA die Europäer weitgehend alleine in der Pflicht, die Ukraine zu unterstützen und einen Frieden militärisch abzusichern - ohne amerikanische Truppen.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth präsentierte die Vorstellungen bei einem Ukraine-Treffen in Brüssel, bei dem eigentlich Waffenlieferungen für Kiew koordiniert werden sollten. Er bestätigte damit düstere Vorahnungen der Ukrainer und Europäer.

Die Botschaft der USA an die Ukraine

Noch im vergangenen Jahr hatte die Nato der Ukraine bei einem Gipfel in Washington zugesichert, ihr Pfad zur Mitgliedschaft sei unumkehrbar. Trumps Regierung sieht dies allerdings ganz anders. "Die Vereinigten Staaten glauben nicht, dass eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine ein realistisches Ergebnis einer Verhandlungslösung ist", sagte Hegseth.

Auch die Rückkehr zu den ukrainischen Grenzen vor 2014 ist demnach aus US-Sicht unrealistisch. "Dieses illusorische Ziel zu verfolgen, wird den Krieg nur verlängern und mehr Leid verursachen", sagte er.

Die Ukraine verteidigt sich seit knapp drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion. Die ukrainische Schwarzmeerhalbinsel Krim hatte Russland bereits 2014 annektiert. Derzeit kontrolliert Russland knapp ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets.

Die USA sind auch nicht bereit, Soldaten bereitzustellen, um eine Friedenslösung abzusichern. "Ein dauerhafter Frieden für die Ukraine muss solide Sicherheitsgarantien beinhalten, um sicherzustellen, dass der Krieg nicht wieder aufflammt", sagte Hegseth. Für solche Sicherheitsgarantien müssten aber europäische und andere Truppen eingesetzt werden. "Es werden keine US-Truppen in die Ukraine geschickt." Einen Nato-Einsatz schloss er aus.

Die Botschaft der USA an die Nato und Europa

Trumps Regierung bekennt sich zum transatlantischen Militärbündnis, fordert aber eine andere Lastenteilung unter den Mitgliedern. "Die Vereinigten Staaten bleiben dem Nato-Bündnis und der Verteidigungspartnerschaft mit Europa verpflichtet - ohne Wenn und Aber", betonte Hegseth. "Aber die Vereinigten Staaten werden nicht länger ein unausgewogenes Verhältnis tolerieren." Die Nato-Partner müssten deutlich mehr in ihre Verteidigung investieren.

Und: Die europäischen Verbündeten müssten die Verantwortung für die Sicherheit auf ihrem Kontinent übernehmen. Hegseth kündigte an, Europa müsse künftig den überwiegenden Teil der militärischen Hilfen für die Ukraine stemmen. Die USA hätten sich auf andere Bedrohungen und Herausforderungen zu konzentrieren - etwa darauf, die eigenen Grenzen zu sichern und einen Krieg mit China zu verhindern.

Was bedeutet das für die Ukraine?

Für die Ukraine sind die Aussagen von Hegseth ein herber Rückschlag, der sich allerdings seit längerem angedeutet hat. Kiew hat zwar nie offiziell das Ziel der Rückholung aller von Russland kontrollierten Gebiete aufgegeben, aber zuletzt rückten der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und sein Team mehr und mehr eine diplomatische statt militärische Lösung des Konflikts in den Vordergrund. Ein faktischer, aber juristisch nicht anerkannter ukrainischer Gebietsverzicht kursiert bereits seit Wochen als Variante für eine mögliche Friedenslösung.

Ein von Russland geforderter und jetzt von Hegseth ausformulierter Verzicht auf einen Nato-Beitritt des unbesetzten Teils der Ukraine wurde in Kiew ebenso bereits als Gefahr erkannt. Selenskyj versuchte dem entgegenzuwirken, indem er stattdessen eine atomare Wiederbewaffnung der Ukraine durch den Westen ins Spiel brachte. Zudem sagte der ukrainische Staatschef, dass nur die USA seinem Land reale Sicherheitsgarantien geben können. An Zusicherungen der Europäer glaubt er offensichtlich nicht.

Was bedeutet das für die Europäer?

Für viele europäische Partner der Ukraine bestätigen sich mit den Ansagen der US-Regierung die schlimmsten Befürchtungen. In Brüssel und anderen Hauptstädten ging bereits zuvor die Sorge um, dass die USA ihre Unterstützung drastisch zurückfahren und eine Friedenslösung erzwingen könnten, aus der Russland faktisch als Sieger hervorgehen könnte. Im Wahlkampf hatte Trump ohne Unterlass behauptet, er könne den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden - unter anderem wegen seiner guten Kontakte zu Kremlchef Wladimir Putin.

Besonders problematisch ist der Kurs der USA, weil er auch die EU spalten könnte. Schon in den vergangenen Monaten hatte Ungarn immer wieder auf europäischer Ebene Unterstützungsentscheidungen für die Ukraine blockiert. Ministerpräsident Viktor Orban dringt wie Trump auf schnelle Verhandlungen.

Zudem gilt es als höchst unwahrscheinlich, dass die EU finanziell und militärisch überhaupt in der Lage wäre, der Ukraine alleine eine erfolgreiche Fortsetzung des Abwehrkampfes gegen Russland zu ermöglichen. In Berlin und anderen europäischen Hauptstädten wurde bislang nicht einmal eine Ukraine-Friedenstruppe ohne US-Beteiligung für denkbar gehalten.

Absehbar kommt auf die EU nun auch neuer Streit über Verteidigungsinvestitionen und mögliche neue Schulden dafür zu. Ein Rückzug der Amerikaner aus Europa dürfte zusätzliche Milliardeninvestitionen erfordern und viele Staaten sind schon jetzt hoch verschuldet. Bislang werden neue EU-Schulden aber vor allem von Deutschland abgelehnt.

Was bedeutet das für Russland?

Eines der deklarierten Kriegsziele Moskaus war es, den Nato-Beitritt der Ukraine zu verhindern. Insofern wäre dies ein Etappensieg, aber der Kreml hat noch weitere Forderungen, die bislang nicht von Hegseth angesprochen wurden. So besteht Russland darauf, die im Herbst 2022 annektierten Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja vollständig zu kontrollieren. Damit müssten sich die ukrainischen Truppen sogar noch von der aktuellen Frontlinie weit zurückziehen.

Außerdem beharrt Moskau auf einem Mitspracherecht in der ukrainischen Politik, was unter anderem durch die Forderung nach einer "Entnazifizierung der Ukraine" zum Ausdruck gebracht wird.

Da die USA wenig Interesse an einer weiteren militärischen Stützung der Ukraine zeigen, wird der Kreml es bei Verhandlungen nicht eilig haben, solange sich auf dem Schlachtfeld die Lage weiter zu seinen Gunsten entwickelt. Stattdessen könnte Russland weitere Eroberungen ins Auge fassen. Charkiw, Odessa und Dnipro waren zumindest vor dem Krieg größtenteils russischsprachige Millionenstädte und werden in Moskau oftmals als Teil der "russischen Welt" betrachtet./jac/DP/jha

BERLIN (dpa-AFX) - Die Kanzlerkandidaten von SPD und Grünen, Olaf Scholz und Robert Habeck, wollen für Millionen Menschen in Deutschland Veränderungen bei der Rente. Beide kündigten bei einer Debattenveranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) an, dass im Fall ihres Wahlsiegs anders als heute die Selbstständigen generell in der gesetzlichen Rente abgesichert werden sollen. In der Zeit, in der die Menschen Beiträge zahlten, helfe so ein Schritt auch für die Liquidität der Rentenversicherung, sagte Scholz.

Doch das Hauptmotiv sei, dass heute unzureichend abgesicherten Selbstständigen geholfen werden solle, so Scholz. Habeck sagte, viele sogenannte kleine Selbstständige erzielten im Lauf ihrer Erwerbsbiografie nicht genug Einnahmen für eine Altersabsicherung und seien dann im Alter doch auf die Solidargemeinschaft angewiesen.

Selbstständige würden Rentenfinanzen stabilisieren

Doch auch die Finanzlage der Rentenkasse wäre dann besser, sagte Habeck. Die meisten zusätzlichen Lasten, die mit dem Eintritt der zahlreichen Angehörigen der sogenannten Babyboomer-Generation ins Rentenalter auf die Rentenkasse zukämen, könnten mit einer Einbeziehung der Selbstständigen in die gesetzliche Rente abgedeckt werden, so Habeck.

In Deutschland gibt es mehr als 3,5 Millionen Selbstständige. Einige sind in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert, etwa Handwerker oder Selbstständige mit einem Auftraggeber. Den anderen rät die Rentenversicherung auf ihrer Homepage: "Beginnen Sie mit den für Sie geeigneten Vorsorgemöglichkeiten nun schnellstmöglich. Ihr Ass im Ärmel ist die Zeit. Nutzen Sie diese, um selbst mit kleinen Anlagen am Ende einen ordentlichen Ertrag zu schaffen."/bw/DP/jha

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Dem deutschen Wohnungsbau droht in den nächsten Jahren eine fortgesetzte Talfahrt. Die europäische Bauforschungsgruppe Euroconstruct prophezeit in ihrer neuen Prognose jährlich schrumpfende Fertigstellungszahlen bis 2027: Nach geschätzt 250 000 neuen Wohnungen im vergangenen Jahr erwarten die Ökonomen in diesem Jahr noch 205 000 Fertigstellungen, und bis 2027 ein weiteres Absinken auf 165 000.

Schlusslicht Deutschland

Mit einem erwarteten Einbruch des Wohnungsbaus um 44 Prozent in den Jahren 2023 bis 2027 wäre Deutschland im europäischen Vergleich Schlusslicht - und das auch noch mit erheblichem Abstand zum Vorletzten Österreich (-37,3 Prozent). Für die große Mehrheit der westeuropäischen Länder erwarten die Ökonomen nach einem Tiefpunkt in diesem Jahr bereits ab 2026 eine Erholung des Wohnungsbaus.

Großbritannien könnte trotz kleinerer Bevölkerung Deutschland überholen

Euroconstruct ist ein Zusammenschluss von auf die Bauwirtschaft spezialisierten Wirtschaftswissenschaftlern aus 19 Ländern - 15 westeuropäischen und 4 osteuropäischen. Auf deutscher Seite ist das Münchner Ifo-Institut beteiligt. Der Wohnungsbau schwächelt nicht nur in Deutschland, aber laut Prognose ist in keinem der 14 anderen westeuropäischen Länder bis 2027 eine so schlechte Entwicklung zu erwarten wie in der Bundesrepublik.

"In Deutschland verhindern derzeit vor allem die hohen Baukosten eine rasche Marktbelebung", sagte Ifo-Bauexperte Ludwig Dorffmeister. Der Euroconstruct-Prognose zufolge könnte Großbritannien mit geschätzt 210 000 neuen Wohnungen im Jahr 2027 den deutschen Wohnungsbau überholen, obwohl das Vereinigte Königreich über 15 Millionen weniger Einwohner zählt. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes nannte die Prognose alarmierend./cho/DP/jha

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die hessische Landesregierung und Bankenvertreter wollen mit einer neuen Offensive den Finanzplatz Frankfurt stärken. Bei einem Spitzentreffen in der Commerzbank -Zentrale wurde ein Papier mit einer Reihe von Forderungen beschlossen, die in die Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl einfließen sollen.

Ziel sei es auch angesichts einer möglichen Übernahme der Commerzbank, die Stärken des Standorts im globalen Finanzwesen auszubauen und regulatorische Hürden zu senken, sagte Ministerpräsident Boris Rhein (CDU). "Ein starkes und stabiles Finanzzentrum ist Garant für Wachstum und Wohlstand."

In dem verabschiedeten Papier fordern die Unterzeichner - darunter Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp, Deutsche Bank -Chef Christian Sewing und Deutsche-Börse-Chef Stephan Leithner - eine Reihe von Anstrengungen. So solle die Bundesregierung den Abbau von Bürokratie vorantreiben und arbeitsrechtliche Bedingungen für internationale Fachkräfte flexibilisieren.

Zudem sei es nötig, mehr privates Kapital zu mobilisieren, etwa indem das Rentensystem stärker auf Aktien ausgerichtet werde. Ferner müsse der Finanzplatz Frankfurt mit seinen über 70.000 Beschäftigten eine Vorreiterrolle im Kryptosektor sowie bei Nachhaltigskeitslösungen einnehmen.

Poker um Commerzbank schreckt Politik auf

Rhein hatte nach dem Einstieg der italienischen Bank Unicredit bei der Commerzbank im Herbst Schritte zur Stärkung des Finanzplatzes angekündigt. Teil des neu eingerichteten "Finanzplatzkabinetts" sind unter anderem die Chefs von Großbanken sowie Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) und Finanzminister Alexander Lorz (CDU). Zum Sonderbeauftragten wurde der frühere hessische Wirtschaftsminister Florian Rentsch berufen.

"Eine wettbewerbsfähige Finanzwirtschaft sichert nicht nur Arbeitsplätze vor Ort", sagte Finanzminister Lorz. "Sie stellt vor allem das Kapital zur Verfügung, damit deutsche Unternehmen die notwendigen Investitionen in die Zukunft des Wirtschaftsstandorts leisten können."

Opposition spricht von "Schaufenster-Termin"

Miriam Dahlke, parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Landtagsfraktion, kritisierte das Spitzentreffen als "Schaufenster-Termin" von Ministerpräsident Rhein. "Ausschließlich getrieben von der möglichen Übernahme der Commerzbank durch die Unicredit hat Boris Rhein das Finanzplatzkabinett wiederbelebt, das zuletzt im Jahr 2021 getagt hat." Wenn die Rhetorik des Ministerpräsidenten verdampfe, bleibe nichts an Substanz./als/DP/jha

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat erstmals den neuen US-Verteidigungsminister Pete Hegseth getroffen und der Forderung nach Verteidigungsausgaben in Höhe von fünf Prozent der Wirtschaftsleistung eine Absage erteilt. "Nein, das Fünf-Prozent-Ziel steht nicht im Raum", betonte Pistorius am Rande eines Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel. "Es gibt eine Forderung des amerikanischen Präsidenten, es müssten fünf Prozent sein. Die Amerikaner sind selbst noch sehr, sehr weit davon entfernt."

US-Präsident Donald Trump forderte zuletzt mehrfach, dass die Alliierten künftig fünf statt mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben sollten. Sein Verteidigungsminister Hegseth unterstrich in Brüssel nochmal, dass Militärausgaben von fünf Prozent der Wirtschaftsleistung gerechtfertigt seien.

Neue Nato-Ziele würden teuer für Deutschland

Pistorius sagte nicht, was für eine Quote er für erforderlich hält. Er räumte allerdings ein, dass es mit "zwei oder zweieinhalb Prozent" Verteidigungsausgaben nicht funktionieren werde. "Wir müssen uns ehrlich machen an dieser Stelle", sagte er. Zuletzt lag die deutsche Quote bei etwa 2,1 Prozent.

Für Deutschland würde ein höheres Ziel auch deutlich höhere Verteidigungsausgaben bedeuten. Würde man drei Prozent als Ausgangspunkt nehmen, wären das umgerechnet rund 120 Milliarden Euro pro Jahr, erklärte Pistorius. "Das sind ungefähr 65 bis 68 Milliarden Euro mehr, als heute im Haushalt stehen ohne ein Sondervermögen." Ein solcher Betrag könne nicht aus einem Gesamthaushalt von 480 Milliarden Euro herausgeschnitten werden. Daher müsse Verteidigung und Sicherheit aus der Schuldenbremse ausgeklammert werden.

Uneinigkeit bei der Finanzierung der Nato-Ziele

Unionspolitiker und die FDP standen Vorschlägen für eine Aufweichung der Schuldenbremse bislang kritisch gegenüber. BSW-Chefin Sahra Wagenknecht forderte kürzlich, ein Veto gegen die geplanten Nato-Zielvorgaben einzulegen./svv/DP/jha

BRÜSSEL/WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Regierung von Präsident Donald Trump hält eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine nach dem Ende des russischen Angriffskrieges nicht für realistisch. "Die Vereinigten Staaten glauben nicht, dass eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine ein realistisches Ergebnis einer Verhandlungslösung ist", sagte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel. Auch die Rückkehr zu den ukrainischen Grenzen vor 2014 sei unrealistisch, betonte er. "Dieses illusorische Ziel zu verfolgen, wird den Krieg nur verlängern und mehr Leid verursachen."

Der neue Pentagon-Chef war zum ersten Mal seit seinem Start bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe dabei und brachte klare Ansagen seines Chefs Trump mit. Die Sicherheit in Europa zu gewährleisten, sei an erster Stelle Aufgabe der europäischen Nato-Staaten, sagte Hegseth. Europa müsse künftig den überwiegenden Teil der militärischen Hilfen für die Ukraine stemmen. Die USA müssten sich auf andere Bedrohungen und Herausforderungen konzentrieren.

USA wollen keine Friedenstruppen schicken

Der Minister stellte auch klar, dass die USA nicht vorhätten, zur Absicherung einer Friedenslösung Truppen in die Ukraine zu schicken. "Ein dauerhafter Frieden für die Ukraine muss solide Sicherheitsgarantien beinhalten, um sicherzustellen, dass der Krieg nicht wieder aufflammt", sagte er. Für solche Sicherheitsgarantien müssten aber europäische und andere Truppen eingesetzt werden. "Es werden keine US-Truppen in die Ukraine geschickt", betonte Hegseth. Einen Nato-Einsatz schloss er aus.

Er rief die Bündnispartner auf, mehr in ihre Verteidigung zu investieren. Sie müssten dafür ehrlich mit ihren Bevölkerungen über Bedrohungen und militärische Notwendigkeiten sprechen. "Zwei Prozent sind nicht genug", mahnte er. Trump hatte gefordert, die Nato-Staaten sollten statt der bislang angestrebten zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) künftig fünf Prozent für Verteidigung ausgeben. Dies sei auch eine Investition in die eigene Zukunft der Nato-Mitglieder, sagte Hegseth.

Düstere Vorahnungen bestätigen sich

Mit den Ankündigungen von Hegseth bestätigen sich für die Ukraine und viele ihrer europäischen Unterstützer düstere Vorahnungen. Sie hatten bereits in den vergangenen Monaten befürchtet, dass die USA ihre Unterstützung drastisch zurückfahren und eine Friedenslösung erzwingen könnten, aus der Russland faktisch als Sieger hervorgehen könnte.

Noch im vergangenen Jahr hatte die Nato der Ukraine zudem zugesichert, dass sie auf ihrem Weg in das Verteidigungsbündnis nicht mehr aufgehalten werden kann. In dem Text für die Abschlusserklärung eines Gipfels in Washington wurde der Pfad zur Mitgliedschaft als unumkehrbar bezeichnet.

Die Ukraine verteidigt sich seit knapp drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion. Die ukrainische Schwarzmeerhalbinsel Krim hatte Russland bereits 2014 annektiert. Derzeit kontrolliert das Land knapp ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets./jac/DP/jha

WASHINGTON (dpa-AFX) - In den USA hat sich die Inflation zu Beginn des Jahres überraschend verstärkt und den höchsten Stand seit einem halben Jahr erreichte. Wegen der im Vergleich zu anderen Industriestaaten starken Teuerung rechnen immer weniger Experten in diesem Jahr noch mit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed.

Im Januar stiegen die US-Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 3,0 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt eine unveränderte Rate von 2,9 Prozent erwartet. Zu den stärksten Preistreibern zählten im Jahresvergleich Kosten für Dienstleistungen und für Flugreisen.

Einen unerwartet starken Preisanstieg gab es auch im Monatsvergleich. In dieser Betrachtung meldete das Ministerium für Januar einen Zuwachs um 0,5 Prozent, wobei die Preise in dieser Betrachtung auch durch einen überdurchschnittlich deutlichen Zuwachs bei den Kosten für Benzin angetrieben wurden.

Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank verwies zudem auf einen Preisanstieg bei Gebrauchtwagen, die sich im Monatsvergleich besonders stark verteuert hätten. Da Preise für Gebrauchtwagen schwankungsanfällig seien, könnte sich die Teuerung im Februar bereits wieder abschwächen, sagte Gitzel. "Das Januar-Zahlenwerk sollte daher nicht überinterpretiert werden."

Die Kerninflationsrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, war im Januar ebenfalls höher als erwartet. Hier meldete das Ministerium eine Jahresrate von 3,3 Prozent. Analysten hatten im Schnitt nur mit 3,1 Prozent gerechnet. Die Kernrate wird von der US-Notenbank besonders beachtet. Sie gibt den allgemeinen Preistrend nach Meinung von Fachleuten besser wieder als die Gesamtrate.

Nach Einschätzung von Dirk Chlench, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg, zeigt der Inflationstrend in den USA nach oben. "Dabei steht die inflationstreibende Wirkung der jüngsten Erhöhungen der US-Einfuhrzölle noch aus", sagte Chlench. Zuletzt hatte die neue Regierung durch eine aggressive Zollpolitik die Inflationserwartungen nach oben getrieben.

Die US-Notenbank strebt auf mittlere Sicht eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Zuletzt hatte die Fed den Leitzins im Dezember um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Bei der Entscheidung Ende Januar hielten die Währungshüter ihn unverändert. Nach Veröffentlichung der Preisdaten erwarten Experten erst zum Jahresende eine weitere Zinssenkung.

Auch LBBW-Experte Chlench rechnet erst Ende des Jahres mit einem weiteren Schritt durch die US-Notenbank und machte die Einschränkung: "Wenn überhaupt." Mit der Aussicht auf weiter erhöhte Zinsen konnte der US-Dollar zulegen, während der Euro im Gegenzug unter Druck geriet. Die Renditen von US-Staatsanleihen legten deutlich zu./jkr/jsl/he

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