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PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Mit leichtem Rückenwind von den US-Börsen hat der EuroStoxx 50 am Montag ein neues Mehrjahreshoch erklommen. Die Anleger sind derzeit zaghaft optimistisch. Sie warten auf wichtige geldpolitische Signale von den Notenbanken im Wochenverlauf.

Der Leitindex der Eurozone schloss 0,37 Prozent höher auf 4540,19 Punkten und erreichte ein neues Hoch seit Sommer 2007. Der französische Cac 40 stieg am Montag um 0,33 Prozent auf 7551,53 Zähler und befindet sich damit knapp unter seinem Rekordhoch vom April 2023. Der britische FTSE 100 gab unterdessen moderat um 0,13 Prozent auf 7544,89 Punkte nach.

Am Mittwochabend wird die US-Notenbank Fed in Washington und am Donnerstag in Notenbanken in Frankfurt und London ihre Zinsentscheidungen bekannt geben. Vor Weihnachten werden zwar keine Zinsschritte erwartet, doch spannend wird es dennoch.

Anleger erhofften sich Signale, ab wann und wie deutlich im neuen Jahr die Fed und auch die EZB die Zinsen senken werden, schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets. "In China indes zeigen die jüngsten Preisdaten, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt den stärksten Rückgang des Verbraucherpreisindex seit drei Jahren verzeichnete, was ein Zeichen dafür ist, dass die Wirtschaft in die Deflation abrutscht."

Mit Blick auf die Branchen Europas waren vor allem Medienwerte, aber auch Aktien aus dem Einzelhandel und dem Immobiliensektor besonders gefragt. Schlusslicht dagegen war die Bergbaubranche, die unter den Daten aus China litt. Sorgen über eine schwache Nachfrage drückten auf den Preis für Eisenerz. Belastet wurden etwa Glencore , die um 4,0 Prozent nachgaben, und Rio Tinto , die 1,8 Prozent verloren.

An der Spitze des EuroStoxx 50 setzten die Aktien des Bezahldienstleisters Adyen ihre Rally fort. Sie stiegen um weitere 2,6 Prozent. Zusehends schließt sich damit die Kurslücke vom Sommer, als ein nachlassendes Wachstum schwer enttäuscht hatte. ABB legten im Stoxx 50 um 2,8 Prozent zu. Analyst Martin Wilkie von der Citigroup empfiehlt die Aktie des Automatisierungstechnik-Unternehmens nun zum Kauf und hob das Kursziel von 34 auf 42 Franken. ABB habe jüngst die Ziele für das Wachstum aus eigener Kraft nach oben geschraubt, schrieb Wilkie. Er sieht dies als ein Ausdruck der Zuversicht des Managements, in den Endmärkten von Elektrifizierung bis Automation Marktanteile zu gewinnen.

Analyst David Hayes vom Investmenthaus Jefferies brachte mit seiner Studie Bewegung in Konsumgüterwerte. Was den Lebensmittel- und Haushaltswarensektor betrifft, rät er, wählerisch zu sein und setzt im aktuellen Umfeld auf sogenannte "Value-Werte". Sie hätten bei den Gewinnmargen Luft nach oben, so etwa Danone und Henkel . Zudem präferiert er Unternehmen wie Beiersdorf und Haleon , deren Geschäftsaufstellungen nicht ausreichend in den Aktienkurs eingepreist schienen. Die vier Aktien legten zwischen 0,4 und 0,9 Prozent zu.

Moderate Verlusten erlitten Unilever und Reckitt . Hayes rät, diese Aktien eher zu meiden, da die Unternehmen erst einmal kräftig ins Geschäft investieren müssten./ck/men

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag auf seiner Rekordrally nicht locker gelassen. Nach einem verhaltenen Vormittagshandel reichte im Verlauf ein moderates Plus, um die bisherige Bestmarke nochmals um einige Punkte nach oben zu schrauben. Erstmals in seiner Geschichte schaffte es der deutsche Leitindex zeitweise über die Marke von 16 800 Punkten. Zuletzt freundlich tendierende US-Börsen trugen dazu etwas Rückenwind bei.

Aus dem Handel ging der Dax 0,21 Prozent höher bei 16 794,43 Punkten. Sein Jahresplus hat er damit auf 20,6 Prozent ausgebaut. Ihm winkt die beste Jahresbilanz seit dem Vor-Corona-Jahr 2019. Der MDax , der 2023 nur auf ein viel kleineres Plus von etwa sechs Prozent kommt, hinkte am Montag aber weiter hinterher. Mit einem Abschlag von 0,26 Prozent auf 26 622,25 Zähler konnte er sich dem positiven Umfeld nicht anschließen.

Die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen galten weiter als Börsentreiber. Laut dem Marktbeobachter Craig Erlam vom Broker Oanda werden in den kommenden Tagen die Weichen dafür gestellt, wie das Jahr 2023 zu Ende geht und das kommende Jahr beginnt. Dem Experten zufolge richten sich die Blicke auf Zinsentscheide, darunter vor allem jener der US-Notenbank Fed am Mittwoch mit erhofften Aussagen zum geldpolitischen Kurs. Dafür von Bedeutung sind am Dienstag bereits die jüngsten US-Verbraucherpreisdaten.

Unternehmensseitig stand der Wirkstoffforscher Morphosys im Fokus. Die Aktien brannten nach neuen Studiendetails zum Hoffnungsträger-Medikament Pelabresib erneut ein Kursfeuerwerk ab. Ein Kurssprung um fast 35 Prozent reichte für den höchsten Stand seit Januar 2022 - und dies, obwohl die Aktien vor drei Wochen noch am Tief seit Anfang April standen. Seitdem haben sie sich mehr als verdoppelt.

Gestiegene Zuversicht für eine Zulassung des Medikaments versetzte der Rally nochmals einen kräftigen Schub. Der US-Hämatologe Raajit Rampal sprach in einer Morphosys-Mitteilung von einem möglichen "Paradigmenwechsel", der ein Umschwenken von einer kritischen in eine positive wissenschaftliche Grundauffassung bedeuten würde. Im November waren erste Ergebnisse noch geprägt gewesen von verfehlten Sekundärzielen.

Im Dax zeigten sich Werte bewegt, die 2023 die bislang größten Verlierer sind. Die Schere ging aber auseinander: Im Gesundheitsbereich ging die Erholung bei Sartorius als Dax-Spitzenreiter um 2,9 Prozent weiter.

Anders sah es bei Bayer , Siemens Energy und Zalando mit Einbußen zwischen 1,3 und 2,5 Prozent aus: Diese drei Aktien haben in diesem Jahr bislang alle mehr als ein Drittel an Wert verloren. Am Markt hieß es, professionelle Investoren trennten sich verstärkt von den Verlierern, um sie in der Jahresbilanz nicht in ihren Portfolios ausweisen zu müssen.

Außerhalb der wichtigen Indizes waren Uniper -Papiere mit einem Anstieg um 12,5 Prozent stark gefragt. Am Freitag nach Börsenschluss hatte der verstaatlichte Energiekonzern erklärt, ab 2024 zumindest theoretisch wieder eine Dividende ausschütten zu können. Damit würde das Unternehmen wieder attraktiver für künftige Investoren. Eine außerordentliche Hauptversammlung hatte die dazu nötigen Kapitalmaßnahmen beschlossen.

Die zuletzt gut gelaufenen Titel von Encavis rutschten als MDax -Schlusslicht um 8,8 Prozent ab. Hier belastete eine Abstufung der US-Bank Morgan Stanley, die nun ein "Underweight"-Votum ausspricht. Analyst Harrison Williams betonte bei dem Solar- und Windparkbetreiber die Kostenbelastungen durch Projektübernahmen.

Auf europäischer Bühne legte der EuroStoxx 50 knapp ein halbes Prozent auf 4540,19 Punkte zu. Auch in Paris gab es für den lokalen Leitindex moderate Gewinne, in London jedoch stand ein kleines Minus für den FTSE 100. Die wichtigsten New Yorker Aktienindizes bewegten sich zuletzt moderat in der Gewinnzone.

Der Euro wurde mit 1,0746 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,0757 (Freitag: 1,0777) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9296 Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,25 Prozent auf 2,28 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,02 Prozent auf 126,51 Punkte zu. Für den Bund-Future ging es knapp um 0,05 Prozent auf 134,60 Punkte nach unten./tih/men

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Mit leichtem Rückenwind von den US-Börsen hat der EuroStoxx 50 am Montag ein neues Mehrjahreshoch erklommen. Die Anleger sind derzeit zaghaft optimistisch. Sie warten auf wichtige geldpolitische Signale von den Notenbanken im Wochenverlauf.

Der Leitindex der Eurozone schloss 0,37 Prozent höher auf 4540,19 Punkten und erreichte ein neues Hoch seit Sommer 2007. Der französische Cac 40 stieg am Montag um 0,33 Prozent auf 7551,53 Zähler und befindet sich damit knapp unter seinem Rekordhoch vom April 2023. Der britische FTSE 100 gab unterdessen moderat um 0,13 Prozent auf 7544,89 Punkte nach.

Am Mittwochabend wird die US-Notenbank Fed in Washington und am Donnerstag in Notenbanken in Frankfurt und London ihre Zinsentscheidungen bekannt geben. Vor Weihnachten werden zwar keine Zinsschritte erwartet, doch spannend wird es dennoch.

Anleger erhofften sich Signale, ab wann und wie deutlich im neuen Jahr die Fed und auch die EZB die Zinsen senken werden, schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets. "In China indes zeigen die jüngsten Preisdaten, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt den stärksten Rückgang des Verbraucherpreisindex seit drei Jahren verzeichnete, was ein Zeichen dafür ist, dass die Wirtschaft in die Deflation abrutscht."/ck/men

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag auf seiner Rekordrally nicht locker gelassen. Nach einem verhaltenen Vormittagshandel reichte im Verlauf ein moderates Plus, um die bisherige Bestmarke nochmals um einige Punkte nach oben zu schrauben. Erstmals in seiner Geschichte schaffte es der deutsche Leitindex zeitweise über die Marke von 16 800 Punkten. Zuletzt freundlich tendierende US-Börsen trugen dazu etwas Rückenwind bei.

Aus dem Handel ging der Dax 0,21 Prozent höher bei 16 794,43 Punkten. Sein Jahresplus hat er damit auf 20,6 Prozent ausgebaut. Ihm winkt die beste Jahresbilanz seit dem Vor-Corona-Jahr 2019. Der MDax , der 2023 nur auf ein viel kleineres Plus von etwa sechs Prozent kommt, hinkte am Montag aber weiter hinterher. Mit einem Abschlag von 0,26 Prozent auf 26 622,25 Zähler konnte er sich dem positiven Umfeld nicht anschließen.

Die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen galten weiter als Börsentreiber. Laut dem Marktbeobachter Craig Erlam vom Broker Oanda werden in den kommenden Tagen die Weichen dafür gestellt, wie das Jahr 2023 zu Ende geht und das kommende Jahr beginnt. Dem Experten zufolge richten sich die Blicke auf Zinsentscheide, darunter vor allem jener der US-Notenbank Fed am Mittwoch mit erhofften Aussagen zum geldpolitischen Kurs. Dafür von Bedeutung sind am Dienstag bereits die jüngsten US-Verbraucherpreisdaten./tih/men

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax lässt am Montag auf seiner Rekordrally nicht locker. Nach einem verhaltenen Vormittagshandel reichte am Nachmittag ein moderates Plus von 0,3 Prozent, um die bisherige Bestmarke nochmals um einige Punkte nach oben zu schrauben. Erstmals in seiner Geschichte schaffte es der deutsche Leitindex über die Marke von 16 800 Punkten. Zuletzt freundlich tendierende US-Börsen trugen dazu etwas Rückenwind bei. Sein Jahresplus hat der Dax mittlerweile auf 20,7 Prozent ausgebaut.

Laut dem Marktbeobachter Craig Erlam vom Broker Oanda werden in den kommenden Tagen die Weichen dafür gestellt, wie das Jahr 2023 zu Ende geht und das kommende Jahr beginnt. Dem Experten zufolge richten sich die Blicke auf Zinsentscheide, darunter vor allem jener der US-Notenbank Fed am Mittwoch mit dann erhofften Aussagen zum geldpolitischen Kurs. Dafür von Bedeutung sind am morgigen Dienstag bereits die jüngsten US-Verbraucherpreisdaten./tih/men

NEW YORK (dpa-AFX) - Vor wichtigen Notenbank-Entscheidungen dies- und jenseits des Atlantiks sind die Anleger vorsichtig. So auch am Montag am US-Aktienmarkt. Der Dow Jones Industrial legte im frühen Handel um 0,16 Prozent auf 36 307,24 Punkte zu. Der bekannteste Wall-Street-Index übersprang damit erstmals wieder seit Anfang vergangenen Jahres die Marke von 36 300 Punkten.

Nach einer fulminanten Aufwärtsbewegung seit Ende Oktober ist die Börsenrally dennoch seit der vergangenen Woche ins Stocken geraten. Der marktbreite S&P 500 gewann am Montag 0,04 Prozent auf 4606,33 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,45 Prozent auf 16 156,36 Zähler.

Antrieb gab der Rally zuletzt die Erwartung, dass die Notenbanken im Ringen mit der hohen Inflation ausreichend Fortschritte gemacht haben und die Leitzinsen daher schon früh im kommenden Jahr senken könnten.

Am Mittwochabend werden geldpolitische Signale von der US-Notenbank Fed kommen, am Donnerstag dann von der Europäischen Zentralbank (EZB) aus Frankfurt und der Bank of England (BoE) aus London. Zinsschritte werden vor Weihnachten allerdings von keiner der drei Zentralbanken erwartet. Spannend seien die Sitzungen aber dennoch. Die Anleger erhofften sich zumindest für Fed und die EZB Signale, ab wann und wie deutlich im neuen Jahr die Zinsen gesenkt werden dürften, schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets.

Berichte über eine mögliche Übernahme von Macy's sorgten für einen Kurssprung um 16 Prozent nach oben auf 20,16 US-Dollar. Wie das "Wall Street Journal" und die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichten, wollen die Investoren Arkhouse Management und Brigade Capital Management 21 Dollar je Anteilsschein des weltbekannten Kaufhauses bieten. In Summe macht das rund 5,8 Milliarden Dollar (5,4 Mrd Euro).

Der US-Krankenversicherer und Gesundheitskonzern Cigna überzeugte mit der Ausweitung seines Aktienrückkaufprogramms. Es soll um 10 Milliarden Dollar auf 11,3 Milliarden steigen. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, Cigna und Konkurrent Humana hätten Fusionsgespräche abgebrochen. Berichte über die Fusionspläne hatten zuletzt vor allem Cigna belastet. An diesem Montag nun zeichnete sich eine Erholung um knapp 15 Prozent ab. Humana gaben zugleich um rund 2 Prozent nach.

Die Aktien von Abbvie legten um 1,8 Prozent zu. Analyst Chris Shibutani von Goldman Sachs empfiehlt die Papiere nun zum Kauf und verwies auf unterschätzte Wachstumsaussichten. Zudem lobte er, dass sich der Pharmakonzern gegen Konkurrenz durch Nachahmermedikamente besser geschlagen habe als gedacht. Die Anteile der Adidas -Konkurrentin Nike profitierten ebenfalls von einer frisch ausgesprochenen Kaufempfehlung und legten um 2,3 Prozent zu. Hier raten die Analysten der Citigroup neu zum Kauf. Sie sind bezüglich einer Erholung der Gewinnmargen zuversichtlich.

Gefragt waren auch die Papiere von Doordash und MongoDB , die neben vier weiteren vom kommenden Montag an im Nasdaq 100 vertreten sein werden. Die Aktien des Essenslieferservice Doordash gewannen 3,3 Prozent und die des Datenbank-Managementsystems MongoDB stiegen um 4,0 Prozent./ck/men

NEW YORK (dpa-AFX) - Vor wichtigen Notenbank-Entscheidungen dies- und jenseits des Atlantiks sind die Anleger vorsichtig. So auch am Montag am US-Aktienmarkt. Der Dow Jones Industrial legte im frühen Handel um 0,09 Prozent auf 36 280,47 Punkte zu. Am Freitag hatte der bekannteste Wall-Street-Index kurz vor Handelsschluss einen weiteren Höchststand seit Anfang vergangenen Jahres erreicht. Nach einer fulminanten Aufwärtsbewegung seit Ende Oktober ist die Börsenrally dennoch seit der vergangenen Woche ins Stocken geraten.

Der marktbreite S&P 500 sank am Montag um 0,01 Prozent auf 4604,35 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,22 Prozent auf 16 120,10 Zähler.

Antrieb gab der Rally zuletzt die Erwartung, dass die Notenbanken im Ringen mit der hohen Inflation ausreichend Fortschritte gemacht haben und die Leitzinsen daher schon früh im kommenden Jahr senken könnten./ck/men

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag in einem insgesamt trägen Handel seine jüngste Rekordmarke getestet. Am frühen Nachmittag blieb der deutsche Leitindex nur minimal unter den 16 782 Punkten, die er am Freitag erreicht hatte - zuletzt stand ein Plus von 0,09 Prozent auf 16 775,09 Punkte zu Buche.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank derweil um 0,40 Prozent auf 26 585,13 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,3 Prozent bergauf.

Seit dem Oktober-Tief bei 14 630 Punkten hat die Jahresendrally den Dax um bis zu fast 15 Prozent nach oben getragen. Mit einem Kursanstieg um gut 20 Prozent seit Jahresbeginn winkt ihm die beste Entwicklung seit dem Vor-Corona-Jahr 2019.

Angesichts immer neuer Rekorde würden die Anleger vorsichtiger und sicherten sich zunehmend über Optionen und Futures ab, was ein positives Zeichen sei, kommentierte Thomas Altmann, Leiter des Portfoliomanagements beim Vermögensverwalter QC Partners. "Denn zu viel Euphorie und Optimismus haben der Börse noch nie gutgetan." Die wachsende Skepsis "macht zumindest einen schnellen und steilen Absturz beim deutschen Leitindex unwahrscheinlicher".

Zudem stehen die letzten wichtigen Leitzinsentscheidungen des Jahres an - am Mittwochabend in Washington und am Donnerstag in Frankfurt und London. Vor Weihnachten sind von der US-Notenbank Fed sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) keine Zinsschritte zu erwarten. Entscheidend seien die jeweiligen Sitzungen aber für die Erwartungen am Markt, ab wann und wie deutlich im neuen Jahr die Zinsen gesenkt werden dürften, schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets.

Unternehmensseitig stand der Wirkstoffforscher Morphosys im Fokus. Die Aktien sprangen nach Details zu wichtigen Studiendaten zum Medikamentenkandidaten Pelabresib um knapp 14 Prozent hoch und waren damit Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDax . Branchenexpertin Xian Deng von der Schweizer Großbank UBS wertete die Ergebnisse insgesamt als positiv, vor allem für Studiendaten zur Anämie, auch wenn es wohl immer noch keine wirkliche Erklärung für die Probleme mit dem Sekundärziel in der Hochrisikogruppe der Myelofibrose-Patienten gebe. Diese Probleme hatten im November für einen Kurseinbruch gesorgt, der mittlerweile aber aufgeholt ist.

Außerhalb der wichtigen Indizes waren Uniper-Papiere mit einem ähnlich klaren Plus gefragt. Am Freitag nach Börsenschluss hatte der verstaatlichte Energiekonzern erklärt, ab 2024 zumindest theoretisch wieder eine Dividende ausschütten zu können. Damit würde das Unternehmen wieder attraktiver für künftige Investoren. Eine außerordentliche Hauptversammlung hatte die dazu nötigen Kapitalmaßnahmen beschlossen.

Derweil ging es für die schon seit Jahresbeginn schwach gelaufenen Zalando-Aktien am Dax-Ende um 3,5 Prozent bergab. Aktuell trennen sich vor allem professionelle Investoren von den Verlierern, um sie in der Jahresbilanz nicht in ihren Portfolios ausweisen zu müssen. Gesucht sind entsprechend eher die Besten. Zur schwachen Stimmung passt ein kritisches Jahresresümee zu Zalando in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Die zuletzt gut gelaufenen Titel des Solar- und Windparkbetreiber Encavis rutschten als MDax-Schlusslicht um 6,9 Prozent ab. Hier belastete eine Abstufung der US-Bank Morgan Stanley, die nun ein "Underweight"-Votum ausspricht.

Der Euro zeigte sich mit 1,0753 US-Dollar wenig bewegt. Die EZB hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitag auf 1,0777 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,25 Prozent auf 2,28 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,02 Prozent auf 126,51 Punkte zu. Für den Bund-Future ging es um 0,04 Prozent auf 134,61 Punkte nach unten./gl/mis

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

NEW YORK (dpa-AFX) - Anleger am US-Aktienmarkt halten sich zu Beginn der Woche mit zahlreichen geldpolitischen Signale zurück. Rund zwei Stunden vor dem US-Handelsstart taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial um 0,06 Prozent tiefer auf 36 226 Punkte. Für den Nasdaq 100 zeichnete sich ein um 0,12 Prozent auf 16 065 Zähler schwächerer Start ab.

Bereits in der vergangenen Woche war die Ende Oktober gestartete Börsenrally ins Stocken geraten. Eine Verschnaufpause nach einer solchen Rally ist aber nicht ungewöhnlich und sogar gesund. Zudem fehlen bisher auch größere Verkäufer, was ein durchaus positives Signal ist.

Treiber der Rally war die Aussicht, dass die Notenbanken im Ringen mit der hohen Inflation ausreichend Fortschritte gemacht haben und daher die Leitzinsen schon früh im kommende Jahr senken könnten.

Vor diesem Hintergrund warten Anleger auf wichtige geldpolitische Signale im Wochenverlauf - am Mittwochabend in Washington und am Donnerstag in Frankfurt und London. Vor Weihnachten sind von der US-Notenbank Fed sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) keine Zinsschritte zu erwarten. Entscheidend seien die jeweiligen Sitzungen aber für die Erwartungen am Markt, ab wann und wie deutlich im neuen Jahr die Zinsen gesenkt werden dürften, schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets.

Berichte über eine mögliche Übernahme von Macy's verliehen den Aktien des weltbekannten Kaufhauses vorbörslich einen Schub. Zuletzt schnellte der Kurs um 16,6 Prozent auf 20,28 US-Dollar hoch. Wie das "Wall Street Journal" und die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, wollen die Investoren Arkhouse Management und Brigade Capital Management 21 Dollar je Anteilsschein bieten. In Summe macht das rund 5,8 Milliarden Dollar (5,4 Mrd Euro).

Der US-Krankenversicherer und Gesundheitskonzern überzeugte die Anleger mit der Ausweitung eines Aktienrückkaufprogramms. Es soll um 10 Milliarden Dollar auf 11,3 Milliarden gesteigert werden. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, Cigna und der Konkurrent Humana hätten Fusionsgespräche abgebrochen. Berichte über die Fusionspläne hatten zuletzt vor allem Cigna belastet. An diesem Montag nun zeichnete sich eine Erholung um gut 13 Prozent ab.

Die Aktien von Abbvie stiegen vorbörslich um 1,3 Prozent, nachdem Goldman Sachs sie von "Neutral" auf "Kaufen" hochgestuft hatte. Die Analysten lobten, dass sich das Unternehmen gegen Konkurrenz durch Nachahmermedikamente besser geschlagen haben als gedacht.

Auch die Papiere des Adidas -Konkurrenten Nike profitierten von einer Empfehlung mit plus 1,6 Prozent. Hier raten die Analysten der Citigroup nun zum Kauf. Sie sind bezüglich einer Erholung der Gewinnmargen zuversichtlich.

Gefragt waren auch die Papiere von Doordash und MongoDB , die beide in den Nasdaq 100 aufgenommen werden sollen./mis/ngu

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat nach seiner Rekordjagd am Montag eine Pause eingelegt. Um die Mittagszeit kam der deutsche Leitindex mit einem Minus von 0,03 Prozent auf 16 754,67 Punkte kaum vom Fleck. Er blieb damit etwas unter der Bestmarke vom Freitag bei 16 782 Punkten. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 präsentierte sich zuletzt ähnlich lethargisch. Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen sank derweil um 0,57 Prozent auf 26 538,08 Punkte.

Seit dem Oktober-Tief bei 14 630 Punkten hat die Jahresendrally den Dax um bis zu fast 15 Prozent nach oben getragen. Mit einem Kursanstieg um gut 20 Prozent seit Jahresbeginn winkt ihm die beste Entwicklung seit dem Vor-Corona-Jahr 2019.

Angesichts immer neuer Rekorde würden die Anleger vorsichtiger und sicherten sich zunehmend über Optionen und Futures ab, was ein positives Zeichen sei, kommentierte Thomas Altmann, Leiter des Portfoliomanagements beim Vermögensverwalter QC Partners. "Denn zu viel Euphorie und Optimismus haben der Börse noch nie gutgetan." Die wachsende Skepsis "macht zumindest einen schnellen und steilen Absturz beim deutschen Leitindex unwahrscheinlicher".

Zudem stehen die letzten wichtigen Leitzinsentscheidungen des Jahres an - am Mittwochabend in Washington und am Donnerstag in Frankfurt und London. Vor Weihnachten sind von der US-Notenbank Fed sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) keine Zinsschritte zu erwarten. Entscheidend seien die jeweiligen Sitzungen aber für die Erwartungen am Markt, ab wann und wie deutlich im neuen Jahr die Zinsen gesenkt werden dürften, schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets.

Unternehmensseitig stand der Wirkstoffforscher Morphosys im Fokus. Die Aktien sprangen nach Details zu wichtigen Studiendaten zum Medikamentenkandidaten Pelabresib um mehr als zehn Prozent hoch und waren damit Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDax . Branchenexpertin Xian Deng von der Schweizer Großbank UBS wertete die Ergebnisse insgesamt als positiv, vor allem für Studiendaten zur Anämie, auch wenn es wohl immer noch keine wirkliche Erklärung für die Probleme mit dem Sekundärziel in der Hochrisikogruppe der Myelofibrose-Patienten gebe. Diese Probleme hatten im November für einen Kurseinbruch gesorgt, der mittlerweile aber aufgeholt ist.

Außerhalb der wichtigen Indizes waren Uniper-Papiere mit einem Plus von knapp 15 Prozent noch gefragter. Am Freitag nach Börsenschluss hatte der verstaatlichte Energiekonzern erklärt, ab 2024 zumindest theoretisch wieder eine Dividende ausschütten zu können. Damit würde das Unternehmen wieder attraktiver für künftige Investoren. Eine virtuelle, außerordentliche Hauptversammlung hatte die dazu nötigen Kapitalmaßnahmen beschlossen.

Derweil ging es für die schon seit Jahresbeginn schwach gelaufenen Zalando-Aktien am Dax-Ende um 2,6 Prozent bergab. Aktuell trennen sich vor allem professionelle Investoren von den Verlierern, um sie in der Jahresbilanz nicht in ihren Portfolios ausweisen zu müssen. Gesucht sind entsprechend eher die Besten. Zur schwachen Stimmung passt ein kritisches Jahresresümee zu Zalando in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Die zuletzt gut gelaufenen Titel des Solar- und Windparkbetreiber Encavis rutschten als MDax-Schlusslicht um 6,7 Prozent ab. Hier belastete eine Abstufung der US-Bank Morgan Stanley, die nun ein "Underweight"-Votum ausspricht./gl/mis

WARSCHAU (dpa-AFX) - Polens Parlament hat den früheren Oppositionsführer Donald Tusk zum künftigen Regierungschef bestimmt. Für den Chef der liberalkonservativen Bürgerkoalition (KO) stimmten am Montag 248 der 449 anwesenden Abgeordneten./dhe/DP/ngu

BERLIN (dpa-AFX) - Die FDP lässt ihre Mitglieder über einen Verbleib der Liberalen in der Ampel-Koalition abstimmen. Das teilte der Bundesvorstand der Partei am Montag in Berlin mit. Es sei ein "wirksamer Antrag" von 598 FDP-Mitgliedern gestellt worden, eine Mitgliederbefragung durchzuführen. Dabei soll die Frage gestellt werden: "Soll die FDP die Koalition mit SPD und Grünen als Teil der Bundesregierung beenden?" Als Antworten sind nur "Ja" oder "Nein" möglich, allerdings dürfen Argumente für diese Optionen "auf geeignete und ausgewogene Weise" in die Befragung integriert werden.

Das Ergebnis der Mitgliederbefragung gilt als Stimmungsbild und kann die innerparteiliche Diskussion anheizen, ohne dass es aber unmittelbare Konsequenzen hat. In der Bundessatzung heißt es dazu: "Die Organe der Partei sind in ihrer Willensbildung nicht an das Ergebnis der Mitgliederbefragung gebunden."

Der Vorstandsbeschluss fällt zusammen mit dem Ringen der Ampel-Koalitionäre um einen Ausweg aus der Haushaltskrise, die das Bundesverfassungsgericht mit seinem Urteil Mitte November ausgelöst hatte. Führende FDP-Politiker hatten zuletzt betont, dass sie trotz aller Meinungsverschiedenheiten keinen Ausstieg aus dem Bündnis mit SPD und Grünen planen.

Der Abstimmungszeitraum betrage 14 Tage, heißt es in dem Beschluss des Parteivorstands. Die Online-Befragung über ein Mitgliederportal soll schnellstmöglich beginnen, den genauen Beginn und das Ende werde aber Generalsekretär Bijan Djir-Sarai festlegen.

Die Initiatoren der Mitgliederbefragung hatten die Unterschriften vor einigen Tagen übergeben. Erwartet werde, dass ein bundesweites Meinungsbild in der Partei möglichst schon im Januar eingeholt werde, hatte der Kasseler Kreisvorsitzende Matthias Nölke, ein Mitinitiator, dazu mitgeteilt. Ein Erfolg für das Vorhaben sei es demnach, wenn 60 oder 70 Prozent der Mitglieder teilnähmen "und davon eben mehr als die Hälfte sagt: raus aus der Ampel".

Die Initiative folgt auf einen offenen Brief von 26 Landes- und Kommunalpolitikern der FDP, die nach den schlechten Wahlergebnissen in Hessen und Bayern gefordert hatten, die FDP müsse ihre Koalitionspartner überdenken./mi/DP/ngu

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Montag etwas gefallen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future sank um 0,06 Prozent auf 134,59 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug 2,27 Prozent. Sie liegt damit etwas über dem in der vergangenen Woche markierten Tief seit April von 2,16 Prozent.

Der Handel verlief in ruhigen Bahnen. In der Eurozone wurden am Vormittag keine entscheidenden Konjunkturdaten veröffentlicht. Auch in den USA stehen am Nachmittag keine wesentlichen Daten an. Zudem halten sich Notenbank-Vertreter vor den anstehenden Zinsentscheidungen mit öffentlichen Auftritten weitgehend zurück.

In dieser Woche entscheiden die Notenbanken in den USA, im Euroraum und in Großbritannien über ihren Kurs. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob und wann sich eine geldpolitische Wende mit sinkenden Zinsen abzeichnet. Denn die einst sehr hohe Inflation ist rückläufig, was perspektivisch Spielraum für eine lockerere Geldpolitik eröffnet. Zinsveränderungen werden von den drei großen Notenbanken in dieser Woche nicht erwartet./jsl/ngu

NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Montag etwas nachgegeben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar 75,52 US-Dollar. Das waren 32 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Januar-Lieferung fiel um 39 Cent auf 70,84 Dollar.

Belastet wurden die Ölpreise von der verhaltenen Stimmung an den Aktienmärkten. Trotz der Abschläge rangieren die Erdölpreise etwas über ihren halbjährigen Tiefständen, die sie in der vergangenen Woche markiert hatten. Für etwas Entlastung hatte zuletzt ein solider Bericht vom US-Arbeitsmarkt gesorgt, der vor dem Wochenende veröffentlicht worden war. Der stabile Jobmarkt konnte die Sorge über eine befürchtete Nachfrageschwäche etwas zerstreuen.

Auf der Angebotsseite herrscht allerdings nach wie vor Skepsis gegenüber den jüngsten Förderkürzungen des Ölverbunds Opec+. Obwohl bestehende Einschränkungen ins nächste Jahr verlängert wurden und die Produktion zusätzlich gekürzt werden soll, zweifeln Marktteilnehmer an der Umsetzung der Pläne. Hinzu kommt ein hohes Rohölangebot aus Ländern wie den USA, die nicht der Opec+ angehören./jsl/men

FRANKFURT (dpa-AFX) - Wirtschafts- und Finanztermine am Dienstag, den 12. Dezember 2023

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TERMINE UNTERNEHMEN

08:00 DEU: Hannover Rück, Investor Day

10:00 DEU: Voith, Jahres-Pk (online)

10:00 DEU: Carl Zeiss Meditec, Jahreszahlen (detailliert) (10.30 h Analystenkonferenz)

10:00 DEU: Hybride Jahres-Pk des Maschinenbauverbandes VDMA, Frankfurt/M.

20:00 USA: Balo Alto Networks, Hauptversammlung

TERMINE KONJUNKTUR

00:50 JPN: Erzeugerpreise 11/23

06:30 NLD: Verbraucherpreise 11/23

08:00 DEU: Insolvenzen 9/23 + Schnellindikator für November 2023

08:00 DEU: Großhandelspreise 11/23

08:00 GBR: Arbeitslosenzahlen 11/23

11:00 DEU: ZEW-Konjunkturerwartungen 12/23

14:30 USA: Verbraucherpreise 11/23

14:30 USA: Realeinkommen 11/23

SONSTIGE TERMINE

10:00 DEU: Heraeus Precious Metals, Pk zu Edelmetallprognose für 2024

10:30 DEU: Fortsetzung Verhandlung Klagen der Bahn wegen Finanzierung der Mehrkosten für Stuttgart 21, Stuttgart

DEU: Sustainable Economy Summit zu «Unternehmen als sozial-ökologische Transformation»

+ 11.45 Rede Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck

BEL: Treffen des EU-Ministerrates für Allgemeine Angelegenheiten, Brüssel

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Alle Angaben wurden mit größter Sorgfalt recherchiert. Dennoch übernimmt die dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH keine Haftung für die Richtigkeit. Alle Zeitangaben erfolgen in MEZ./bwi

FRANKFURT (dpa-AFX) - Wirtschafts- und Finanztermine bis Montag, den 25. Dezember 2023

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DIENSTAG, DEN 12. DEZEMBER

TERMINE UNTERNEHMEN

08:00 DEU: Hannover Rück, Investor Day

10:00 DEU: Voith, Jahres-Pk (online)

10:00 DEU: Carl Zeiss Meditec, Jahreszahlen (detailliert) (10.30 h Analystenkonferenz)

10:00 DEU: Hybride Jahres-Pk des Maschinenbauverbandes VDMA, Frankfurt/M.

20:00 USA: Balo Alto Networks, Hauptversammlung

TERMINE KONJUNKTUR

00:50 JPN: Erzeugerpreise 11/23

06:30 NLD: Verbraucherpreise 11/23

08:00 DEU: Insolvenzen 9/23 + Schnellindikator für November 2023

08:00 DEU: Großhandelspreise 11/23

08:00 GBR: Arbeitslosenzahlen 11/23

11:00 DEU: ZEW-Konjunkturerwartungen 12/23

14:30 USA: Verbraucherpreise 11/23

14:30 USA: Realeinkommen 11/23

SONSTIGE TERMINE

10:00 DEU: Heraeus Precious Metals, Pk zu Edelmetallprognose für 2024

10:30 DEU: Fortsetzung Verhandlung Klagen der Bahn wegen Finanzierung der Mehrkosten für Stuttgart 21, Stuttgart

DEU: Sustainable Economy Summit zu «Unternehmen als sozial-ökologische Transformation»

+ 11.45 Rede Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck

BEL: Treffen des EU-Ministerrates für Allgemeine Angelegenheiten, Brüssel

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MITTWOCH, DEN 13. DEZEMBER

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 DEU: Fraport, Verkehrszahlen 11/23

07:30 ESP: Inditex, 9Monatszahlen

10:00 NOR: Storebrand, Capital Markets Day

11:00 DEU: KWS Saat, Hauptversammlung

18:30 DEU: Metro AG, Geschäftsbericht

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

USA: Adobe, Q4-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

00:50 JPN: BoJ Tankan Q4/23

08:00 DEU: Außenhandel 10/23 (Detailergebnisse)

08:00 GBR: Industrieproduktion 10/23

08:00 GBR: Handelsbilanz 10/23

08:00 GBR: BIP 10/23

09:00 CHE: KOF Konjunkturprognose

09:00 CHE: Seco: Konjunkturprognosen vom Winter

11:00 EUR: Industrieproduktion 10/23

14:30 USA: Erzeugerpreise 11/23

16:30 USA: EIA Ölbericht (Woche)

17:00 RUS: BIP Q3/23 (vorläufig)

20:00 USA: FOMC, Zinsentscheid (20.30 h Pk mit Fed-Chef Jerome Powell)

SONSTIGE TERMINE

09:00 DEU: Pressegespräch EY zu Börsengängen («IPO-Barometer 2023»)

10:00 DEU: Online-Pk zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte mit Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst

11:00 DEU: GDV, Jahresmediengespräch der deutschen Kreditversicherer (Online)

13:00 DEU: Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zum bevorstehenden EU-Gipfel

13:00 DEU: Pk des Fachverbandes Biogas auf der Biogas Convention & Trade Fair, Nürnberg

14:00 DEU: Verkündung einer Entscheidung des Landesverfassungsgerichts in dem Organstreitverfahren LVG 30/22 (parlamentarisches Kontrollgremium), Dessau-Roßlau

BEL: EU-Westbalkan-Gipfel, Brüssel

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DONNERSTAG, DEN 14. DEZEMBER

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 DEU: Bertrandt, Jahreszahlen

07:30 DEU: MVV Energie AG, Jahreszahlen (10.00 h Bilanz-Pk)

10:00 DEU: Metro, Pressekonferenz

10:30 DEU: Gasspeicherverband Ines, Online-Pk zur Gasversorgung im Winter 2023/24, Berlin

12:00 DEU: TUI Sommerprogramm-Präsentation 2024, Berlin

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

DEU: Singulus, Hauptversammlung

USA: Costco Wholesale, Q1-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

DEU: Bundeswirtschaftsministerium Monatsbericht 12/23

00:50 JPN: Kernrate Maschinenaufträge 10/23

05:30 JPN: Industrieproduktion 10/23 (endgültig)

05:30 JPN: Kapazitätsauslastung 10/23

07:00 FIN: Verbraucherpreise 11/23

08:00 SWE: Verbraucherpreise 11/23

08:30 CHE: BFS: Produzenten- und Importpreisindex 11/23

09:00 ESP: Verbraucherpreise 11/23 (endgültig)

09:00 DEU: DIW Konjunkturprognose Winter 2023

09:30 CHE: SNB, Zinsentscheid (10.00 h Pk, Bern)

10:00 FRA: IEA, Monatsbericht Ölmarkt 12/23

10:00 DEU: Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte 10/23

10:00 NOR: Zentralbank, Zinsentscheid

10:30 DEU: ifo-Konjunkturprognose Winter 2023

11:00 DEU: RWI-Konjunkturprognose

11:00 FRA: OECD, Wirtschaftsausblick

12:00 IRL: Verbraucherpreise 11/23

13:00 DEU: IWH, Konjunkturprognose zum Winter 2023/2024

13:00 GBR: BoE, Zinsentscheid

14:15 EUR: EZB, Zinsentscheid (14.45 h Pk)

14:30 USA: Einzelhandelsumsatz 11/23

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)(

14:30 USA: Im- und Exportpreise 11/23

14:30 USA: Einzelhandelsumsatz 11/23

16:00 USA: Lagerbestände 10/23

SONSTIGE TERMINE

BEL: EU-Gipfel, (bis 15.12.23) Brüssel

09:30 LUX: EuGH-Urteil zu luxemburgischen Steuervergünstigungen für Amazon, Luxemburg

RUS: Russlands Präsident Wladimir Putin gibt Jahrespressekonferenz, Moskau

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FREITAG, DEN 15. DEZEMBER

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 LUX: Stabilus, Jahreszahlen (detailliert)

08:00 DEU: Munich Re, Ausblick 2024 (10.00 h Analystenkonferenz)

08:00 SWE: Hennes & Mauritz, Q4-Umsatz

10:30 DEU: Verband der Chemischen Industrie (VCI), Jahres-Pk, Frankfurt/M.

11:00 DEU: Volkswagen Konzern Auslieferungen 11/23

15:30 FRA: Sodexo, Hauptversammlung, Issy-les-Moulineaux

DEU: Großer Verfallstag an der Börse, Frankfurt/M.

TERMINE KONJUNKTUR

03:00 CHN: Industrieproduktion 11/23

03:00 CHN: Einzelhandelsumsatz 11/23

08:00 DEU: Verarbeitendes Gewerbe (Beschäftigte) 10/23

08:30 DEU: Deutsche Bundesbank, Konjunkturprognose

08:45 FRA: Verbraucherpreise 11/23 (endgültig)

09:00 CHE: SNB, Direktinvestitionen

09:15 FRA: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 12/23 (1. Veröffentlichung)

09:30 DEU: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 12/23 (1. Veröffentlichung)

10:00 EUR: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 12/23 (1. Veröffentlichung)

10:30 GBR: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 12/23 (1. Veröffentlichung)

11:00 EUR: Handelsbilanz 10/23

11:00 ITA: Verbraucherpreise 11/23 (endgültig)

11:00 EUR: Arbeitskosten Q3/23

11:30 RUS: Zentralbank, Zinsentscheid

12:00 IRL: Handelsbilanz 10/23

14:30 USA: Empire State Index 12/23

15:15 USA: Industrieproduktion 11/23

15:15 USA: Kapazitätsauslastung 11/23

15:45 USA: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 12/23 (1. Veröffentlichung)

EUR: Fitch Ratingergebnis Zypern, Norwegen

EUR: S&P Ratingergebnis Lettland

EUR: Moody's Ratingergebnis Türkei

SONSTIGE TERMINE

BEL: Abschluss EU-Gipfel, (seit 14.12.23) Brüssel

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MONTAG, DEN 18. DEZEMBER

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 DEU: Ceconomy, Jahreszahlen (detailliert) (10.00 h Pk, 9.00 h Analystenkonferenz)

07:00 DEU: Thyssenkrupp Nucera, Q4-Zahlen (10.0 h Pk)

FRA: Societe Generale, Capital Markets Day

TERMINE KONJUNKTUR

08:00 DEU: Baugenehmigungen 10/23

09:00 CHE: KOF Consensus Forecast

09:00 ESP: Arbeitskosten Q3/23

10:00 DEU: ifo-Geschäftsklima 12/23

16:00 USA: NAHB-Index 12/23

SONSTIGE TERMINE

09:30 DEU: Fortsetzung eines Cum-Ex-Prozesses gegen einen früheren Top-Steueranwalt der Kanzlei Freshfields und einen ehemaligen Maple-Banker, Frankfurt

EUR: Treffen der EU-Ministerinnen und -Minister für Umwelt, Brüssel

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DIENSTAG, DEN 19. DEZEMBER

TERMINE UNTERNEHMEN

08:00 GBR: Accenture, Q1-Zahlen

10:00 DEU: Carl Zeiss AG, Jahres-Pk

11:00 GBR: Easyjet, außerordentliche Hauptversammlung

22:00 USA: Fedex, Q2-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

JPN: BoJ, Zinsentscheid

CHN: Handelsbilanz 11/23

08:00 CHE: Im- und Exporte 11/23

09:00 AUT: Verbraucherpreise 11/23 (endgültig)

11:00 EUR: Verbraucherpreise 11/23 (endgültig)

11:00 DEU: Ifo Institut Dresden Pressekonferenz zur Konjunkturprognose Ostdeutschland und Sachsen Winter 2023

14:00 HUN: Zentralbank, Zinsentscheidung

14:30 USA: Wohnungsbaubeginne- und genehmigungen 11/23

SONSTIGE TERMINE

10:00 DEU: EZB-Bankenaufsicht Pressekonferenz zum Stand der Kapitalanforderungen für Banken («SREP») - Präsenz und Videokonferenz

10:00 DEU: Beginn Zivilprozess gegen Impfstoffhersteller Biontech wegen möglicher Corona-Impfschäden, Frankenthal

10:00 DEU: Bundesverfassungsgericht urteilt zu Klage der Unionsfraktion wegen Pannen in Berlin bei der Bundestagswahl 2021, Karlsruhe

11:00 DEU: Robert Beer Investment, Webinar "Ein Blick auf die Märkte 2024"

DEU: Voraussichtlich Verkündung des Urabstimmungsergebnisses bei der Bahngewerkschaft GDL

DEU: Urteilsverkündung im Kartellverfahren Süßwarenhersteller, Düsseldorf

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MITTWOCH, DEN 20. DEZEMBER

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 DEU: Aurubis, Jahreszahlen (10.00 h Pk, 14.00 h Analystenkonferenz)

07:00 DEU: Hornbach Holding, Q3-Zahlen

07:30 DEU: Douglas, Q4-Zahlen

USA: General Mills, Q2-Zahlen

USA: Micron Technology, Q1-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

00:50 JPN: Handelsbilanz 11/23

06:30 NLD: Verbrauchervertrauen 12/23

08:00 DEU: Erzeugerpreise 11/23

08:00 DEU: GfK-Verbrauchervertrauen 01/24

08:00 EUR: Acea, Kfz-Erstzulassungen 11/23

08:00 GBR: Verbraucherpreise 11/23

08:00 GBR: Erzeugerpreise 11/23

10:00 POL: Erzeugerpreise 11/23

10:00 POL: Industrieproduktion 11/23

14:30 USA: Leistungsbilanz Q3/23

16:00 USA: Wiederverkäufe Häuser 11/23

16:00 USA: Verbrauchervertrauen 12/23

16:00 EUR: Verbrauchervertrauen 12/23 (vorläufig)

16:30 USA: EIA-Ölbericht (Woche)

SONSTIGE TERMINE

10:00 DEU: Bundesverfassungsgericht verhandelt zum BKA-Gesetz und Datenplattformen

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DONNERSTAG, DEN 21. DEZEMBER

TERMINE UNTERNEHMEN

22:15 USA: Nike, Q2-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

DEU: Bundesfinanzministerium, Monatsbericht

06:30 NLD: Arbeitslosenquote 11/23

08:45 FRA: Produzentenvertrauen 12/23

10:00 POL: Einzelhandelsumsatz 11/23

10:00 NOR: Arbeitslosenquote 12/23

12:00 TRK: Zentralbank, Zinsentscheid

14:30 USA: BIP Q3/23 (3. Veröffentlichung)

14:30 USA: Privater Konsum Q3/23 (3. Veröffentlichung)

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

14:30 USA: Philly Fed Outlook 12/23

16:00 USA: Frühindikator 11/23

SONSTIGE TERMINE

08:45 DEU: BGH urteilt zu Schutzfähigkeit des USM Haller Möbelbausystems

09:00 DEU: Im Schadenersatzprozess gegen das Lkw-Kartell verkündet das OLG München eine Entscheidung

09:30 DEU: Fortsetzung eines Cum-Ex-Prozesses gegen einen früheren Top-Steueranwalt der Kanzlei Freshfields und einen ehemaligen Maple-Banker

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FREITAG, DEN 22. DEZEMBER

TERMINE KONJUNKTUR

00:30 JPN: Verbraucherpreise 11/23

06:30 NLD: BIP Q3/23 (endgültig)

07:00 FIN: Arbeitslosenquote 11/23

07:00 FIN: Erzeugerpreise 11/23

08:00 GBR: Einzelhandelsumsatz 11/23

08:00 GBR: BIP Q3/23 (2. Veröffentlichung)

08:00 GBR: Im- und Exporte Q3/23 (endgültig)

08:00 GBR: Leistungsbilanz Q3/23

08:45 FRA: Verbrauchervertrauen 12/23

08:45 FRA: Erzeugerpreise 11/23

09:00 ESP: BIP Q3/23 (2. Veröffentlichung)

10:00 POL: Arbeitslosenquote 11/23

10:00 ITA: Verbrauchervertrauen 12/23

10:00 ITA: Produzentenvertrauen 12/23

12:00 IRL: Erzeugerpreise 11/23

14:30 USA: Private Einkommen und Ausgaben 11/23

14:30 USA: Auftragseingang langlebige Güter 11/23 (vorläufig)

15:00 BEL: Geschäftsklima 12/23

16:00 USA: Verkauf neuer Häuser 11/23

16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 12/23

HINWEIS

GBR: Verkürzter Börsenhandel bis 13.30 h

USA: Anleihenmarkt bis 20.00 h

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MONTAG, DEN 25. DEZEMBER

HINWEIS

1. Feiertag "Weihnachten"

AUT / BEL / DNK / DEU / FIN / FRA / GBR / HKG / ITA / LUX / NLD / AUS / PRT / SWE / CHE / SGP / KOR / USA - Börsen geschlossen

RUS / JPN / CHN - Börsen geöffnet

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Alle Angaben wurden mit größter Sorgfalt recherchiert. Dennoch übernimmt die dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH keine Haftung für die Richtigkeit. Alle Zeitangaben erfolgen in MEZ./bwi

(neu: Details)

MÜLHEIM/RUHR (dpa-AFX) - Die Lieferung frischer Lebensmittel bis an die Haustür - bisher ist das für Verbraucher in Deutschland bei weitem nicht überall möglich. Das liegt auch daran, dass die Handelsketten das Geschäft mit unterschiedlich großer Leidenschaft verfolgen. Manche liefern in ausgewählten Regionen, einige verzichten ganz darauf und andere wiederum experimentieren in begrenztem Umfang, wie zum Beispiel Aldi Süd. Im August hatte der Discounter bekannt gegeben, Kundinnen und Kunden in Mülheim an der Ruhr, Duisburg und Oberhausen testweise mit Lebensmitteln beliefern zu wollen.

Wie läuft es? Auf sein ganzes Verbreitungsgebiet ausweiten will Aldi Süd das Angebot zumindest vorerst nicht. "Zum aktuellen Zeitpunkt ist eine flächendeckende Umsetzung nicht geplant", sagt eine Sprecherin des Unternehmens. In den drei Ruhrgebietsstädten soll das Angebot aber fortgesetzt werden, die Testphase ist noch nicht abgeschlossen. Wie lange sie noch dauert, will Aldi Süd nicht sagen.

Das Geschäft mit Lebensmittel-Lieferdiensten ist auch infolge der Corona-Pandemie kräftig gewachsen. Viele Verbraucher konnten sich den Weg in den Supermarkt sparen und damit eine Ansteckung vermeiden. Laut dem Kölner Institut für Handelsforschung betrug der Online-Marktanteil des Bereichs Lebensmittel und Delikatessen 2022 zwar nur 2,4 Prozent, ist im Vergleich zum Vorjahr aber um knapp ein Viertel gewachsen.

Hohe Kosten für Lieferungen

Der Markt gilt jedoch aus verschiedenen Gründen als schwierig. Wegen der hohen Kosten für Personal, Rohstoff und Logistik sei der Online-Handel mit Lebensmitteln "aktuell kein rentables Geschäftsmodell", heißt es auch von Aldi Süd. Liefergebühren stellten "in Zeiten absoluter Preissensibilität" für viele Menschen eine Hürde dar. Die Gebühr für eine Aldi-Lieferung beträgt 4,50 Euro, ab 50 Euro ist die Zustellung kostenlos.

Kai Hudetz vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) findet die Entscheidung von Aldi Süd nachvollziehbar. "Das Ergebnis war aus meiner Sicht so zu erwarten. Die Haustürbelieferung von frischen Lebensmitteln ist extrem aufwändig und teuer." Die Margen im Lebensmitteleinzelhandel seien extrem niedrig, da könnten insbesondere Discounter die hohen Kosten nicht kompensieren.

Hudetz kann sich dennoch vorstellen, dass Lebensmittel-Lieferdienste mittelfristig Erfolg haben können. Dafür müssen die Kundinnen und Kunden überzeugt werden, dass "der Service mit seinem enormen Bequemlichkeitsvorteil einen Aufpreis wert ist". Es sei nicht möglich, einen Premiumservice wie eine Haustürbelieferung zum gleichen Preis zu erhalten, sagt der IFH-Geschäftsführer.

Discounter halten sich noch zurück

Für Rewe und Edeka ist das Thema Lieferservice nicht neu. Viele selbstständige Edeka-Händler beliefern ihre Kunden seit Jahren lokal mit Lebensmitteln. Seit 2021 ist das Unternehmen an dem Lieferdienst-Start-up Picnic beteiligt. Der beliefert nach eigenen Angaben deutschlandweit 140 Kommunen - und das kostenlos. Die Supermarktkette Rewe ist laut dem Kölner Institut für Handelsforschung (EHI) aktuell Marktführer beim Online-Handel mit Lebensmitteln und Getränken. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen demnach einen Netto-Umsatz von 650 Millionen Euro, auf dem zweiten Platz lag Flaschenpost mit 467,9 Millionen Euro.

Rewe liefert zurzeit in 90 Städten ab 50 000 Einwohnern, die Gebühr liegt je nach Bestellwert und Zeitfenster zwischen 0 und 4,90 Euro. Mehr als 3000 Beschäftigte sind bundesweit inzwischen für den Lieferservice im Einsatz. Vom Geschäftsmodell ist das Unternehmen überzeugt. E-Food sei kein kurzfristiges Phänomen und werde sich langfristig weiterentwickeln und Marktanteile hinzugewinnen, heißt es.

Die Discounter halten sich beim Thema Lieferservice hingegen noch bedeckt. "Wir haben vorerst keine Pläne und beobachten mit Interesse, was bei dem Test von Aldi Süd herauskommt", sagt eine Sprecherin von Aldi Nord. Auch Lidl will aktuell kein entsprechendes Angebot einführen./cr/DP/ngu

WARSCHAU (dpa-AFX) - Polens amtierender Ministerpräsident Mateusz Morawiecki ist mit seinem neuen Kabinett wie erwartet im Parlament gescheitert. Für Morawieckis nationalkonservative PiS-Regierung stimmten am Montag nur 190 der 456 anwesenden Abgeordneten. 266 stimmten dagegen. Damit gibt die PiS nach acht Jahren Regierungszeit die Macht ab. Der Weg ist frei für eine proeuropäische neue Regierung unter dem bisherigen Oppositionsführer Donald Tusk. Bereits am Montagabend wollte das Parlament den einstigen EU-Ratspräsidenten voraussichtlich mit der Regierungsbildung beauftragen.

Bei der polnischen Parlamentswahl im Oktober war die PiS zwar stärkste Partei geworden, hatte ihre Regierungsmehrheit aber verloren. Drei proeuropäische Parteien der bisherigen Opposition unter Führung von Tusk errangen eine klare Mehrheit von 248 der insgesamt 460 Sitze im Sejm. Den Abschied von der Macht zögerte die PiS mit Hilfe von Präsident Andrzej Duda über knapp acht Wochen hinaus. Trotz der Mehrheitsverhältnisse im Parlament vergab Duda den Auftrag zur Regierungsbildung an Morawiecki und vereidigte dessen Kabinett. Von vornherein war absehbar, dass diese Regierung nur zwei Wochen im Amt bleiben würde.

Nach dem Scheitern Morawieckis steht nun die bisherige Opposition in den Startlöchern. Am Abend wollte das Parlament Tusk mit der Regierungsbildung beauftragen. Der 66-jährige Danziger will am Dienstag sein neues Kabinett vorstellen und ebenfalls die Vertrauensfrage im Parlament stellen. Da Tusk die Mehrheit hinter sich hat, dürfte er aller Voraussicht nach bestehen./dhe/DP/ngu

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Montag etwas nachgegeben. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0746 US-Dollar. Der Euro kostete damit etwas weniger als im frühen Handel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0757 (Freitag: 1,0777) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9296 (0,9279) Euro.

Der Handel zum Dollar verlief in ruhigen Bahnen. In der Eurozone wurden am Vormittag keine entscheidenden Konjunkturdaten veröffentlicht. Auch in den USA stehen am Nachmittag keine wesentlichen Daten an. Zudem halten sich Notenbank-Vertreter vor den anstehenden Zinsentscheidungen mit öffentlichen Auftritten weitgehend zurück.

In dieser Woche entscheiden unter anderem die Notenbanken in den USA, im Euroraum und in Großbritannien über ihren Kurs. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob und wann sich eine geldpolitische Wende mit sinkenden Zinsen abzeichnet. Denn die einst sehr hohe Inflation ist rückläufig, was perspektivisch Spielraum für eine lockerere Geldpolitik eröffnet. Zinsveränderungen werden von den drei Notenbanken in dieser Woche nicht erwartet.

Deutlich unter Druck geraten ist der japanische Yen. Die Bank of Japan dürfte an ihrer extrem lockeren Geldpolitik laut Kreisen vorerst festhalten. Der geldpolitische Rat sehe derzeit keine große Notwendigkeit, seine Negativzinspolitik rasch aufzugeben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Bezug auf informierte Personen.

In der vergangenen Woche waren an den Finanzmärkten Spekulationen aufgekommen, wonach die japanischen Währungshüter bald eine geldpolitische Wende einleiten könnten. Der Yen hatte daraufhin spürbar zugelegt, am Montag gab er jedoch zu allen wichtigen Währungen nach.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85580 (0,85690) britische Pfund, 157,54 (155,53) japanische Yen und 0,9478 (0,9438) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1983 Dollar gehandelt. Das waren 21 Dollar weniger als am Freitag./jsl/men

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Weg für den Milliarden-Deal der Deutschen Fußball Liga ist frei. Nach monatelangem Werben erhielt die DFL-Spitze um die beiden Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel am Montag bei der Mitgliederversammlung das Mandat, Verhandlungen für eine strategische Partnerschaft mit einem externen Investor aufzunehmen.

Bei dem Treffen der 36 Profivereine in einem Frankfurter Flughafen-Hotel erzielte ein entsprechender Antrag mit 24 Ja-Stimmen gerade so die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit, die im Mai dieses Jahres noch knapp verfehlt wurde. Zehn Vereine stimmten mit Nein, zwei enthielten sich.

"Das ist ein gutes Zeichen, dass wir gemeinsam - DFL wie auch die Clubs - die Bundesliga und 2. Bundesliga weiterentwickeln wollen", sagte Lenz. Das Abstimmungsergebnis sei "eine gute Grundlage für uns, jetzt handeln zu können", ergänzte Lenz und versprach: "Wir werden verantwortungsvoll damit umgehen."

Die Geschäftsführung der Dachorganisation des deutschen Profi-Fußballs wird nunmehr konkrete Gespräche mit einem potenziellen Vermarktungspartner aufnehmen. Sechs Unternehmen sollen ihr Interesse an einer Zusammenarbeit mit der DFL bekundet haben.

Für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen soll ein Finanzinvestor eine Milliarde Euro zahlen. Der Vertrag soll eine Maximallaufzeit von 20 Jahren haben und bis zum Beginn der Saison 2024/25 unterzeichnet sein. "Der Prozess läuft bis Ende März kommenden Jahres und soll ein gutes Signal für die Vergabe der neuen Medienrechte im zweiten Halbjahr geben", sagte Lenz.

Die DFL will das Geld vornehmlich für den Ausbau ihrer Infrastruktur nutzen. Dazu zählen eine weitere Digitalisierung und Internationalisierung sowie der Aufbau einer eigenen Streamingplattform.

Aus dem Fan-Lager gab es heftige Kritik an der Entscheidung. "Die wohlfeilen Worte der DFL in der Coronapause haben sich endgültig in Luft aufgelöst. Geld steht über allem. Die Einzigartigkeit des deutschen Fußballs wird für ein aussichtsloses Rattenrennen mit der Premier League über Bord geworfen", hieß es in einer Mitteilung des Fan-Bündnisses "Unsere Kurve".

Dem widersprach DFL-Geschäftsführer Lenz. "Das ist kein Anteilsverkauf der DFL, sondern ein Erlösmodell mit klaren roten Linien", sagte er. "Dieses Modell ist sehr ähnlich dem, was es im Umfeld vieler Clubs längst gibt."

Dennoch: Bis zuletzt hatte es bei den Fans Widerstand gegen den Deal gegeben. Sie befürchten dadurch eine Wettbewerbsverzerrung. "Die Folgen dieser Entscheidung verschärfen die ungleichen Chancen in den deutschen Ligen zugunsten eines zunehmend künstlichen Produktes der internationalen TikTok Welt", schrieb "Unsere Kurve". Das Ergebnis sei ein Rückschlag.

Die Anhänger hatten ihren Protest am zurückliegenden Wochenende in vielen Stadien auf Spruchbändern zum Ausdruck gebracht. "Das haben wir natürlich vernommen", sagte DFL-Geschäftsführer Merkel und fügte hinzu: "Wir haben uns das zu Herzen genommen und in dem Antrag entsprechend reflektiert."

Zugleich wies die Liga-Führung die Befürchtungen der Fans energisch zurück. "Das ist kein Anteilsverkauf der DFL, sondern ein Erlösmodell mit klaren roten Linien", sagte Lenz. "Der Zugriff des Partners auf sportliche Themen ist ausgeschlossen. Die Clubs behalten die relevante Entscheidungshoheit."

Bayern Münchens Vorstandschef Jan-Christian Dreesen zeigte sich erleichtert über die mehrheitliche Zustimmung der Proficlubs in der Investoren-Frage. Das sei ein wichtiger Schritt für die "Entwicklung der Liga, die Gestaltungsmöglichkeit in eine Weiterentwicklung was die digitale Infrastruktur betrifft, und damit sind wir ganz zufrieden", sagte Dreesen.

Präsident Oke Göttlich vom Zweitligisten FC St. Pauli betonte, die demokratische Entscheidung "selbstverständlich respektieren" zu wollen: "Wichtig ist in dem weiteren Prozess, eine faire und sinnvolle Verteilung von Geldern zu erreichen, um den nationalen Wettbewerb attraktiver zu gestalten und damit auch finanziell zu stärken." Nun werde sich zeigen, "wie stark die Gemeinschaft der DFL tatsächlich ist".

Fernando Carro, Geschäftsführer von Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen, begrüßte die Entscheidung. "Im Sinne des deutschen Fußballs war es notwendig, Klarheit zu haben - sei es dafür oder dagegen", sagte Carro.

Zugleich betonte er: "Heute ist nur ein kleiner Schritt gemacht worden. Die Arbeit fängt für die Geschäftsführung und das Präsidium jetzt erst richtig an." Die DFL-Führung müsse mit den interessierten Investoren "hart verhandeln, denn es geht hier um das Geld des deutschen Fußballs - und das ist ja kein Blankoscheck."/edo/DP/ngu

NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die Aktien von Eli Lilly sind am Montag nach einem starken Lauf und aktuellen Daten zum Abnehmmittel Zepbound (Tirzepatide) unter Druck geraten. Sie gaben im Handelsverlauf zuletzt um 3,1 Prozent auf 579,62 US-Dollar nach und waren damit Schlusslicht im S&P 100 . Allerdings ist die Aktie seit Jahresbeginn sehr stark gelaufen und hatte erst Mitte Oktober bei knapp unter 630 US-Dollar ein Rekordhoch erreicht. Im bisherigen Jahr beträgt das Kursplus aktuell fast 60 Prozent.

Börsianern zufolge belasten neue Studiendaten des Pharmaunternehmens. Sie zeigten, dass übergewichtige, aber nicht an Diabetes Typ 2 erkrankte Patienten, die das Mittel absetzten, nach einer gewissen Zeit wieder zunahmen./ck/ngu

(Neu: Kurssprung deutlich verstärkt, Hoch seit Januar 2022)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Gestiegene Zuversicht für eine Zulassung des Hoffnungsträgers Pelabresib hat am Montag der Morphosys -Rally einen kräftigen Schub versetzt. An drei schwächeren Tagen hatten die Papiere ihre Rally seit Mitte November zuletzt etwas relativiert, doch neue Studiendetails spielten nun den Optimisten in die Karten. Am Nachmittag passierte der Kurs die 30-Euro-Marke, aus dem Handel gingen die Aktien fast 35 Prozent höher bei 33,38 Euro.

Der Kurssprung reichte für den höchsten Stand seit Januar 2022 - und dies, obwohl die Aktien vor drei Wochen noch am Tief seit Anfang April standen. Seitdem haben sie sich mehr als verdoppelt.

Der Antikörperspezialist hatte auf einer Jahreskonferenz der US-Hämatologen detaillierte Studiendaten zu dem Blutkrebsmittel präsentiert, die die zuletzt wieder größer gewordene Hoffnung untermauerten. In einer Phase 3-Studie zeigten sich beim kombinierten Einsatz mit dem bisherigen Standard-Wirkstoff Ruxolitinib Verbesserungen bei allen vier Krankheitsmerkmalen der Myelofibrose, hieß es laut Mitteilung. Wichtig sei vor allem die Verringerung der Milzgröße, die in direktem Zusammenhang mit dem Überleben der Patienten stehe.

"Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Pelabresib und Ruxolitinib als Erstlinienbehandlung dieser schwerwiegenden Krankheit einen Paradigmenwechsel herbeiführen könnten", wurde der US-Hämatologe Raajit Rampal in der Mitteilung zitiert. Dies würde ein Umschwenken von einer kritischen in eine positive wissenschaftliche Grundauffassung bedeuten. Im November hatten erste Ergebnisse noch schwer enttäuscht wegen verfehlter Sekundärziele der Studie. Es folgte eine Achterbahnfahrt der Aktie.

Analysten äußerten sich in ersten Reaktionen positiv zu einer möglichen Markteinführung. Der JPMorgan-Experte James Gordon wies zwar auf unterschiedliche Wirksamkeitsprofile bei Patienten mit mittlerem und hohem Risiko hin. "Basierend auf der Gesamtheit der Daten sehen wir weiterhin gute Chancen, dass Morphosys die Zulassung für Pelabresib in der Patientengruppe mit mittlerem Risiko erhalten kann", betonte der Experte aber.

Auch Xian Deng von der UBS zog ein insgesamt positives Fazit. Für das Medikament sprächen bestimmte anämiebezogene Aspekte, die ein wichtiges Maß für Sicherheit und Lebensqualität bei Myelofibrose seien. Er schätzt das Spitzenpotenzial des Mittels auf 1,1 Milliarden US-Dollar. Einen möglichen Aktienwert, sollten diese Schätzungen zur Geltung kommen, sieht er bei 35 Euro. Auch er machte jedoch auf die Ergebnisse in der Hochrisiko-Gruppe aufmerksam, für die noch eine Erklärung fehle.

Gordon von JPMorgan schätzt das Spitzenumsatzpotenzial "auf mindestens eine Milliarde US-Dollar", sollte das Mittel eine Zulassung zur Behandlung von Patienten mit mittlerem Risiko bekommen. Dies einkalkuliert, sieht er sogar noch viel mehr Kurspotenzial als sein UBS-Kollege: Die Aktie könne dann 52 Euro wert sein und damit doppelt so viel wie aktuell, rechnete Gordon vor. Anleger müssten aber etwas Geduld und eine gewisse Risikotoleranz mitbringen.

Die Morphosys-Anleger blicken auf düstere zwei Wochen im November zurück, mit einem Kurseinbruch auf 14,52 Euro. Die Sekundärziele in der Testreihe hatten am 21. November eine tiefe Kurslücke aufgerissen und damit die zuvor schon begonnene Talfahrt der Aktien verschärft. In der Folge jedoch griffen die Anleger wieder zu und setzten darauf, dass das Mittel dennoch die US-Zulassung gegen die Blutkrebserkrankung erhalten könnte./tih/ag/mis/men

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Erholung der Sartorius -Aktien nimmt am Montag weiter Formen an. Zuletzt waren die Papiere des Laborausrüsters mit einem Anstieg um 2,1 Prozent auf 312,40 Euro zu Wochenbeginn der beste Dax -Wert. Seit dem Tief von Ende Oktober, als sie mit 215,30 Euro das niedrigste Niveau seit April 2020 erreicht hatten, beläuft sich der Kursgewinn damit mittlerweile auf mehr als 45 Prozent. Erstmals seit gut drei Monaten testeten die Papiere wieder ihren 100-Tage-Durchschnitt, dessen Linie unter charttechnisch orientierten Anlegern einen beliebten Mittelfristindikator darstellt.

Kursrelevante Nachrichten gab es nicht. Die Kursgewinne hatten die Papiere im Großen und Ganzen schon vor einem Medienbericht über ein mögliches Übernahmeziel erzielt. Laut einem Bericht im "Handelsblatt" könnte der Laborausrüster genauso wie der Wettbewerber Merck KGaA oder US-Unternehmen am österreichischen Pharmazulieferer Single Use Support interessiert sein. Dies berichtete die Zeitung am Montag unter Berufung auf Kreise. Das Zielobjekt könnte mit bis zu einer Milliarde Euro bewertet werden, hieß es im Bericht weiter. Allerdings habe der bereits an Single Use beteiligte US-Mischkonzern Danaher ein Vorkaufsrecht./tih/men

NEW YORK (dpa-AFX) - Laut dem US-Analysehaus Bernstein Research müssen sich Anleger im Konsumgütersektor auf eine Welt mit nachhaltig höherer Inflation einstellen. Analyst Bruno Monteyne bezeichnete deshalb die Jahre 2023 und 2024 als Übergangsjahre zu einer neuen Ära, in der die Teuerung systembedingt bleibt. Er verwies auf den inflationären Einfluss von Nachhaltigkeitsbewegungen, wieder lokaler aufgestellte Wirtschaftsketten und die alternde Bevölkerung.

Durch die Politik der Notenbanken könne die Inflation zwar auf etwa 3 Prozent zurückkommen, dann aber im Bereich von 2 bis 4 Prozent schwanken. Dies wäre dann in seinen Augen relevant für das Investorenverhalten, seien doch "sichere Häfen" in solchen Zeiten besonders gefragt. Aus dem Konsumgütersektor böten sich einige Aktien an.

Es sei aber nicht angebracht, Konsumgüteraktien generell zu kaufen. Vielversprechend sind laut dem Experten Papiere von Unternehmen mit Preissetzungsmacht. Hier nennt er den Gesundheitsprodukte-Hersteller Haleon , den Kosmetikkonzern L'Oreal und das Schokoladenunternehmen Lindt . Zum Kreis der "Outperform"-Empfehlungen gehört nun außerdem der britische Branchenvertreter Reckitt , dessen Aktien ungerechtfertigt billig erschienen.

Umgekehrt sollten Anleger mit Danone , Henkel und Orkla meiden, die der Analyst mit "Underperform" einstuft.

Auch bei Nestle und Unilever sei Vorsicht angebracht. Unilever wurde dennoch von "Underperform" auf "Market-Perform" hochgestuft.

Beiersdorf stufte der Analyst nach gutem Lauf von "Outperform" auf "Market-Perform" ab. Der Nivea-Konzern biete zwar die einzige wirklich funktionierende Turnaround-Story, doch nach der Kursrally hält Monteyne dies schon für eingepreist. Um wieder ein "Outperform"-Votum zu rechtfertigen, müsste das Unternehmen seine Kapitalallokation verbessern. Denn: zu viel Geld auf der hohen Kante führe zum Risiko von Wertvernichtung durch nicht passende Übernahmen.

Entsprechend der Einstufung "Outperform" erwarten die Analysten von Bernstein Research, dass die Kursentwicklung der Aktie in den kommenden zwölf Monaten um mehr als 15 Prozentpunkte über der Entwicklung des MSCI Pan Europe Index liegen wird. "Underperform" stellt eine Kursentwicklung um mehr als 15 Prozentpunkte unter dem Vergleichsindex in Aussicht. "Market-Perform" lässt eine Bewerung im Bereich dazwischen erwarten./mis/tih/mis/men

Analysierendes Institut Bernstein.

Veröffentlichung der Original-Studie: 10.12.2023 / 21:08 / UTC Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 11.12.2023 / 05:00 / UTC

LONDON/NEW YORK (dpa-AFX) - Eine mögliche Übernahme von Macy's hat die Aktien des weltbekannten Kaufhauses am Montag vorbörslich nach oben schnellen lassen. Ihr Kurs stieg in New York um bis zu 22 Prozent auf 21,15 US-Dollar. Zuletzt betrug das Plus noch knapp ein Fünftel.

Wie das "Wall Street Journal" und die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, wollen die Investoren Arkhouse Management und Brigade Capital Management 21 Dollar je Anteilsschein bieten. In Summe macht das rund 5,8 Milliarden Dollar (5,4 Mrd Euro).

Die Beteiligungsgesellschaften planten, Macy's von der Börse zu nehmen. Damit setzten sie darauf, dass eine Trendwende als nicht börsennotiertes Unternehmen besser zu erreichen sei.

Nach Ansicht des Analysten Jay Sole von der Schweizer Bank UBS dürften Anleger an der Börse das Interesse der Beteiligungsgesellschaften als glaubwürdig erachten. Kaufhäuser seien im vergangenen Jahrzehnt immer wieder in den Fokus aktivistischer Investoren geraten - also solcher, die versuchen, die Geschäftspolitik zu beeinflussen. Dies habe allerdings selten die erhofften Kurszuwächse gebracht.

Die kolportierte Offerte für Macy's sehe aber nicht nach einem Agieren solcher aktivistischen Investoren aus, schreibt Sole. So berichte das "WSJ" über den Brief einer Investmentbank, der ausreichend Finanzen signalisiere, um den Deal über die Ziellinie zu bringen. Zudem hätten die beiden Beteiligungsgesellschaften signalisiert, dass auch eine höhere Offerte nicht ausgeschlossen sei - je nachdem, was die genaue Prüfung der Bücher von Macy's ergebe.

Macy's ist eine Institution des amerikanischen Einzelhandels mit mehreren hundert Kaufhäusern. Über die Grenzen der USA hinaus ist der Konzern auch als Veranstalter der Parade mit riesigen Ballons in New York zum Thanksgiving-Feiertag Ende November bekannt.

Allerdings steht Macy's wie andere Kaufhaus-Betreiber unter dem starken Konkurrenzdruck durch den Online-Handel. Im vergangenen Quartal sank der Umsatz des Konzerns im Jahresvergleich um sieben Prozent auf 4,86 Milliarden Dollar. Der Gewinn brach um 60 Prozent auf 43 Millionen Dollar ein.

Vor dem absehbaren Kurssprung am Montag hatten die Aktien von Macy's im bisherigen Jahresverlauf um fast 16 Prozent nachgegeben./mis/so/ag/stw

NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat Encavis von "Equal-weight" auf "Underweight" abgestuft und das Kursziel auf 12 Euro belassen. Versorger dürften den Gesamtmarkt 2024 abhängen, schrieben die Branchenexperten in einem am Montag vorliegenden Ausblick auf das Jahr 2024. Sie begründeten dies mit attraktiven Bewertungen, weiter steigenden Gewinnerwartungen, Defensivqualitäten, politischer Unterstützung und dem historisch guten Lauf bei sinkender Anleiheverzinsung. Sollten die Zinsen wider Erwarten doch steigen, zahlten sich die Defensivqualitäten besonders aus. Encavis, Endesa und ERG stehen in der Gunst aber vergleichsweise ganz hinten. Harrison Williams betont bei Encavis die Kostenbelastungen durch Projektübernahmen./ag/gl

Veröffentlichung der Original-Studie: 11.12.2023 / 04:00 / GMT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben

(Neu: Aktueller Kurs, mehr Einordnung, Analystenstimmen)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Gestiegene Zuversicht für eine Zulassung des Hoffnungsträgers Pelabresib hat am Montag der Morphosys -Rally einen kräftigen Schub versetzt. An drei schwächeren Tagen hatten die Papiere ihre Rally seit Mitte November zuletzt etwas relativiert, doch neue Studiendetails spielten nun den Optimisten in die Karten. Der Kurs erreichte mit 28,48 Euro das höchste Niveau seit Mitte November. Zuletzt betrug der Kurssprung immer noch etwa zehn Prozent auf 27,26 Euro.

Der Antikörperspezialist hatte auf einer Jahreskonferenz der US-Hämatologen detaillierte Studiendaten zu dem Blutkrebsmittel präsentiert, die die zuletzt wieder größer gewordene Hoffnung untermauerten. In einer Phase 3-Studie zeigten sich beim kombinierten Einsatz mit dem bisherigen Standard-Wirkstoff Ruxolitinib Verbesserungen bei allen vier Krankheitsmerkmalen der Myelofibrose, hieß es laut Mitteilung. Wichtig sei vor allem die Verringerung der Milzgröße, die in direktem Zusammenhang mit dem Überleben der Patienten stehe.

"Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Pelabresib und Ruxolitinib als Erstlinienbehandlung dieser schwerwiegenden Krankheit einen Paradigmenwechsel herbeiführen könnten", wurde der US-Hämatologe Raajit Rampal in der Mitteilung zitiert. Dies würde ein Umschwenken von einer kritischen in eine positive wissenschaftliche Grundauffassung bedeuten. Im November hatte es erste Ergebnisse gegeben, die geprägt waren von verfehlten Sekundärzielen. Davon ausgelöst wurde eine Achterbahnfahrt der Aktie.

Analysten äußerten sich in ersten Reaktionen positiv zu einer möglichen Markteinführung. Der JPMorgan-Experte James Gordon wies zwar auf unterschiedliche Wirksamkeitsprofile bei Patienten mit mittlerem und hohem Risiko hin. "Basierend auf der Gesamtheit der Daten sehen wir weiterhin gute Chancen, dass MorphoSys die Zulassung für Pelabresib in der Patientengruppe mit mittlerem Risiko erhalten kann", betonte der Experte aber.

Auch Xian Deng von der UBS zog ein insgesamt positives Fazit. Für das Medikament sprächen bestimmte anämiebezogene Aspekte, die ein wichtiges Maß für Sicherheit und Lebensqualität bei Myelofibrose seien. Er schätzt das Spitzenpotenzial des Mittels auf 1,1 Milliarden US-Dollar. Einen möglichen Aktienwert, sollten diese Schätzungen zur Geltung kommen, sieht er bei 35 Euro. Auch er machte jedoch auf die Ergebnisse in der Hochrisiko-Gruppe aufmerksam, für die noch eine Erklärung fehle.

Gordon von JPMorgan schätzt das Spitzenumsatzpotenzial "auf mindestens eine Milliarde US-Dollar", sollte das Mittel eine Zulassung zur Behandlung von Patienten mit mittlerem Risiko bekommen. Dies einkalkuliert, sieht er sogar noch viel mehr Kurspotenzial als sein UBS-Kollege: Die Aktie könne dann 52 Euro wert sein und damit doppelt so viel wie aktuell, rechnete Gordon vor. Anleger müssten aber etwas Geduld und eine gewisse Risikotoleranz mitbringen.

Die Morphosys-Anleger blicken auf düstere zwei Wochen im November zurück, mit einem Kurseinbruch auf 14,52 Euro. Die Sekundärziele in der Testreihe hatten am 21. November eine tiefe Kurslücke aufgerissen und damit die zuvor schon begonnene Talfahrt der Aktien verschärft. In der Folge jedoch griffen die Anleger wieder zu und setzten darauf, dass das Mittel dennoch die US-Zulassung gegen die Blutkrebserkrankung erhalten könnte. In der Spitze hatte sich der Kurs binnen drei Wochen fast verdoppelt./tih/ag/mis

ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizer Großbank UBS hat National Grid von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 1135 auf 1190 Pence angehoben. Analyst Mark Freshney blickt in einer am Montag vorliegenden Studie positiv auf die wachsenden Investitionen in das Stromnetz. Das Unternehmenswachstum sei nicht ausreichend in den Kurs eingepreist./mis/gl

Veröffentlichung der Original-Studie: 08.12.2023 / 05:54 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 08.12.2023 / n.b. / GMT

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NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die US-Bank JPMorgan hat die Aktien von Morphosys nach der detaillierten Präsentation der Pelabresib-Studiendaten mit einem Kursziel von 31 Euro auf "Overweight" belassen. Das Krebsmittel sei vom US-Hämatologen Raajit Rampal als möglicher Paradigmenwechsel in der Myelofibrose-Behandlung bezeichnet worden, schrieb Analyst James Gordon in seiner am Montagmorgen vorliegenden Reaktion. Die Studiendaten sprächen insgesamt für eine Zulassung des Wirkstoffs./ag/mis

Veröffentlichung der Original-Studie: 11.12.2023 / 07:24 / GMT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 11.12.2023 / 07:32 / GMT

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NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die US-Bank JPMorgan hat die Aktien des Internetdienstanbieter Ionos von "Neutral" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 17 Euro auf 19 Euro angehoben. Analyst Toby Ogg begründete seinen Optimismus in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie mit einer Stabilisierung der Cloud-Trends, Luft nach oben bei der Preisgestaltung und dem Interesse aktivistischer Investoren im Sub-Sektor, dem die United-Internet-Tochter aktiv ist. Dem europäischen Software-Sektor insgesamt traut Ogg auch nach dem zuletzt guten Lauf weitere Kursgewinne im neuen Jahr zu. Seine Software-Favoriten sind unter anderem Dassault Systemes, Sage, Temenos und SAP. Im IT-Dienstleistungsbereich bestünden zwar weiterhin Konjunkturrisiken, doch sei hier Capgemini wegen des Potenzials bei generativer Künstlicher Intelligenz interessant./mis/zb

Veröffentlichung der Original-Studie: 10.12.2023 / 06:47 / GMT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 11.12.2023 / 12:15 / GMT

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PARIS (dpa-AFX) - Die französische Regierung hat beim Streitthema Immigration eine Schlappe in der Nationalversammlung erlitten. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Montag für einen Antrag, der das Gesetzesvorhaben der Mitte-Regierung noch vor der Plenardebatte abwies. Die knappe Mehrheit von 270 zu 265 Stimmen kam zusammen, da neben linken Kräften auch Konservative und Rechtsnationale den Antrag der Grünen stützten.

Vom Tisch ist das umstrittene Vorhaben der Regierung unter Staatschef Emmanuel Macron damit aber nicht. Zwar könnte die Regierung den Entwurf zurücknehmen, sie kann ihn aber auch an den Senat, das Oberhaus des französischen Parlaments, weiter verweisen. Auch eine Kommission aus Senatoren und Abgeordneten könnte die Regierung einberufen, um über das Vorhaben zu beraten.

Das Mitte-Lager von Macron hat in der französischen Nationalversammlung seit den Parlamentswahlen im Juni 2022 keine absolute Mehrheit mehr und ist für ihre Vorhaben daher auf Stimmen der Opposition angewiesen. Dass sich nun eine Mehrheit gegen das Regierungslager fand, ist für sie ein Schlag. Innenminister Gérald Darmanin hatte zuvor noch versucht, sowohl mit markigen Worten als auch mit Zugeständnissen wie einer Reform der medizinischen Versorgung irregulärer Migranten das bürgerliche Lager auf seine Seite zu ziehen.

Die Regierung will mit dem Gesetzesvorhaben nach eigenen Angeben Immigration kontrollieren und die Integration verbessern. Dafür will sie etwa bisher ohne Aufenthaltspapiere arbeitenden Migranten in Berufen mit Personalmangel einen vorübergehenden Aufenthaltstitel geben. Gleichzeitig will die Regierung einige bisher geschützte Migranten zur Ausreise zwingen können und Abschiebungen ausweiten./rbo/DP/ngu

(neu: Lindner)

BERLIN (dpa-AFX) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die Verhandlungen über das Milliarden-Loch im Haushalt für 2024 bald abgeschlossen werden. Die Aufgabe sei zwar groß, sagte der SPD-Politiker am Montag in Berlin. "Aber wir sind so weit vorangekommen, dass man sehr zuversichtlich sein kann, dass wir es auch schaffen werden, das Ergebnis Ihnen bald mitzuteilen." Ein Regierungssprecher sagte, die Verhandlungen seien "sehr weit fortgeschritten", man habe in guten, vertraulichen Gesprächen viele Fragen bereits geklärt.

Auch Finanzminister Christian Lindner sprach am späten Montagnachmittag von Fortschritten. Mit Blick auf einen Zeitplan und die Inhalte ließ sich der FDP-Parteichef aber nicht in die Karten schauen. "Wir arbeiten sehr konstruktiv - übrigens auch in einer sehr kollegialen und guten Atmosphäre", sagte er.

Scholz, Lindner und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) suchen seit Tagen in Dreiergesprächen nach einer Lösung der Haushaltskrise. Am späten Sonntagabend waren die Gespräche auf Montagabend vertagt worden.

Auch SPD-Chefin Saskia Esken sprach von Fortschritten. "Da wird jetzt was gehen. Und dann haben wir eine Grundlage, um weiter zu regieren", sagte sie im ZDF-"Morgenmagazin". Alle drei Ampel-Parteien hätten signalisiert, dass sie sich einigen wollten.

FDP-Fraktionschef Christian Dürr widersprach Spekulationen, seine Partei bereite wegen des ungelösten Haushaltsstreits einen Ausstieg aus der Koalition vor. Angesprochen auf eine Mitgliederbefragung über den Verbleib der FDP in der Regierung sagte Dürr im Deutschlandfunk: "Mein fester Wille ist, dass wir weiter Bestandteil einer Bundesregierung sind, die weiter gestaltet."

Deutschland sei auf Reformkurs, auch bei der Konsolidierung der Staatsfinanzen. "Und diesen Kurs sollten wir nicht verlassen. Wenn die FDP nicht dabei wäre, würde es anders aussehen in Deutschland, wir hätten wahrscheinlich ähnlich hohe Schuldenstände wie zu Corona-Zeiten und das wäre falsch", sagte Dürr. Es gehe jetzt darum, in Ruhe eine Lösung zu finden. "Es ist nichts gefährdet, zum 1. Januar wird all das ausgezahlt, was an gesetzlichen Leistungen ohnehin da ist." Es sei kein Problem, wenn der Bundeshaushalt erst im kommenden Jahr beschlossen werde.

Zugleich bekräftigte die FDP ihre roten Linien in den Verhandlungen. Generalsekretär Bijan Djir-Sarai lehnte ein Aufweichen der Schuldenbremse ebenso strikt ab wie Steuererhöhungen. "Steuererhöhungen wären einfach Gift für die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Land. Und das wollen wir nicht. Und das werden wir auch nicht zulassen", sagte er. Das Einhalten der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse sei für die Freien Demokraten ebenfalls ausordentlich wichtig. Derzeit gebe es keine Voraussetzungen, um erneut eine Notlage zu erklären. Das sei ein zentraler Punkt in der Debatte.

Nach der Einigung zwischen Scholz, Lindner und Habeck werde es zum Haushalt 2024 dann auch noch ein Treffen in etwas größerer Runde - im Koalitionsausschuss - geben, sagte die Grünen-Vorsitzende, Ricarda Lang. "Das ist mein ganz klares Ziel, dass wir im Dezember noch eine politische Einigung finden werden zum Haushalt", betonte die Co-Vorsitzende. Sie fügte hinzu: "Und ich glaube, das sind wir dem Land und den Bürgerinnen und Bürgern auch schuldig." Klar sei, dass es keine Haushaltskonsolidierung auf Kosten der Ärmsten und Schwächsten geben dürfe, sagte Lang. Das habe auch die SPD auf ihrem Parteitag am vergangenen Wochenende gesagt, auch der Kanzler.

Die stellvertretende SPD-Vorsitzende und Ministerpräsidentin im Saarland, Anke Rehlinger, drängte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" auf eine politische Einigung noch in diesem Jahr, "um den Menschen vor dem Weihnachtsfest Sicherheit zu geben". Sie warnte vor einer "Spar-Spirale, an deren Ende nichts Segensreiches mehr zu finden sein wird". Als Lösung könne sie sich vorstellen, auch für 2024 die Schuldenbremse auszusetzen, sagte Rehlinger. "Das erfordert sicher Mühe, aber die sollten wir wirklich nicht scheuen." Zugleich verwies sie auf hohe rechtliche Anforderungen.

Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), schloss für diesen Fall eine erneute Unionsklage vor dem Bundesverfassungsgericht nicht aus. Man müsse sich "die Dinge natürlich ganz genau anschauen", sagte er in Berlin. Stand heute könne er nur sagen: "Wenn die Koalition den Haushalt 2024 ebenfalls mit Lösen der Schuldenbremse und Ausrufung eines Notstandes kitten möchte, dann müssten wir aus meiner Sicht dagegen klagen. Denn das ist evident verfassungswidrig." Man könne die Krise nicht zum Normalfall erklären und damit die Schuldenbremse im Grundgesetz systematisch umgehen.

Das Bundesverfassungsgericht hatte Mitte November nach einer Klage der Unionsfraktion die Umwidmung von 60 Milliarden Euro im Etat 2021 in den Klima- und Transformationsfonds für nichtig erklärt. Außerdem entschieden die Richter, dass der Bund sich Notlagenkredite nicht für spätere Jahre zurücklegen darf. Daraus entstand die derzeitige Ausgangslage für den Haushalt 2023, für den die Schuldenbremse nun im Nachhinein nochmals ausgesetzt werden soll, und vor allem für den Etat im kommenden Jahr./tam/DP/ngu

BERLIN (dpa-AFX) - Aus Sicht von Bundesfinanzminister Christian Lindner gibt es in den Verhandlungen der Ampel-Koalition über das Milliarden-Loch im Haushalt für 2024 Fortschritte. Mit Blick auf einen Zeitplan und die Inhalte ließ sich der FDP-Parteichef am Montagnachmittag aber nicht in die Karten schauen. Es gebe gegenwärtig nichts zu sagen, sagte er am Rande einer FDP-Veranstaltung in Berlin. "Wir arbeiten sehr konstruktiv - übrigens auch in einer sehr kollegialen und guten Atmosphäre."

Lindner sowie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) suchen seit Wochen in Dreiergesprächen nach einer Lösung der Haushaltskrise. Am späten Sonntagabend waren die Gespräche auf Montag vertagt worden.

Das Bundesverfassungsgericht hatte Mitte November nach einer Klage der Unionsfraktion die Umwidmung von 60 Milliarden Euro im Etat 2021 in den Klima- und Transformationsfonds für nichtig erklärt. Außerdem entschieden die Richter, dass der Bund sich Notlagenkredite nicht für spätere Jahre zurücklegen darf. Daraus entstand die derzeitige Ausgangslage für den Haushalt 2023, für den die Schuldenbremse nun im Nachhinein ausgesetzt werden soll, und vor allem für den Etat im kommenden Jahr./cjo/DP/ngu

DUBAI (dpa-AFX) - Auf der Weltklimakonferenz in Dubai hat Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) einen neuen Entwurf für das Abschlussdokument als entäuschend bewertet. "Insgesamt ist er nicht ausreichend, wesentliche Elemente sind für uns als Europäische Union nicht akzeptabel", sagte Baerbock am Montagabend. Dem Text fehlten vor allen Dingen die konkreten Instrumente zur Umsetzung, um überhaupt noch auf den 1,5-Grad-Pfad zu kommen. Gemeint ist das 2015 in Paris vereinbarte Ziel, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

Weiter sagte die Außenministerin, dem Entwurf fehlten überdies konkrete Instrumente, die es für die nötige Energiewende gerade in Regionen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas brauche - was diese Staaten in Dubai stark eingefordert hätten. Und die Passage zu fossilen Energien suggeriere fälschlicherweise, dass Kohle, Öl und Gas in unserer Zukunft weiterhin eine entscheidende Rolle spielen könnten. "Selbst die Kohle-Verstromung wäre damit weltweit akzeptabel und auch ein Neubau von Kohlekraftwerken - was dann auch im Gegensatz zu europäischer Energiepolitik stünde."

Im kurz zuvor veröffentlichten Textentwurf wird der heiß diskutierte Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas gar nicht mehr erwähnt - anders als in einer vorherigen Version./toz/DP/ngu

(neu: Zitat Baerbock

DUBAI (dpa-AFX) - Ein neuer Entwurf für den Abschlusstext der Weltklimakonferenz in Dubai sieht keinen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas mehr vor. In dem 21-Seiten-Papier, das am Montag veröffentlicht wurde, ist nur noch von einer Reduzierung beim Verbrauch und der Produktion fossiler Brennstoffe die Rede. In einer vorherigen Version war der Ausstieg noch als eine von mehreren Optionen erwähnt worden. Umweltorganisationen reagierten enttäuscht - ebenso wie Staaten, die besonders von der Klimakrise bedroht sind.

Der Chef-Verhandler der vom steigenden Meeresspiegel bedrohten Marshall-Inseln, John Silk, sagte, man sei nicht nach Dubai gekommen, "um unser Todesurteil zu unterschreiben". Man werde nicht "stillschweigend in unsere wässrigen Gräber" steigen.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte, der vorliegende Vorschlag der Präsidentschaft der Vereinigten Arabischen Emirate sei eine Enttäuschung. "Insgesamt ist er nicht ausreichend, wesentliche Elemente sind für uns als Europäische Union nicht akzeptabel." EU-Klimakommissar und Chef-Verhandler Wopke Hoekstra äußerte sich ähnlich und nannte den Entwurf "eindeutig unzureichend" und inakzeptabel.

Der geschäftsführende Vorstand von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser, sagte, er sei "wirklich fassungslos", dass der Entwurf die Wünsche und Interessen der Öl- und Gasindustrie bediene, aber nicht der Menschen, die jetzt schon unter den Überschwemmungen und Dürren am meisten litten. Gerade beim Ausstieg aus den fossilen Energieträgern, die über 100 Staaten eingefordert haben, sei der Entwurf sehr unverbindlich. "Er kann, wenn er so verabschiedet wird, diese Konferenz zum Scheitern bringen", warnte Kaiser. Jetzt liege es an Baerbock und ihren EU-Kollegen, gemeinsam mit den Inselstaaten und den am meisten verwundeten Staaten dafür zu sorgen, "dass diese Unverbindlichkeit aus dem Dokument wegkommt" und es einen verbindlichen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas gebe.

Die zweiwöchigen Verhandlungen sollen am Dienstagvormittag enden, waren aber zuletzt ins Stocken geraten. Wie immer in den vergangenen Jahren könnte die Konferenz in die Verlängerung gehen.

Konferenzpräsident Sultan al-Dschaber, zugleich Chef des staatlichen Ölkonzerns, deutete an, dass er noch Nachbesserungen am Text erwartet. "Wir müssen noch viele Lücken schließen", sagte er. "Wir müssen ein Ergebnis liefern, das die Wissenschaft respektiert und das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite hält." Er erwarte von den Delegierten in allen Punkten höchste Ambition - "auch in Bezug auf die Sprache zu fossilen Brennstoffen".

Zuvor hatte mittags UN-Generalsekretär Antonio Guterres die knapp 200 Staaten noch aufgerufen, sich zusammenzuraufen und den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas im Abschlusstext festzuschreiben. "Jetzt ist es an der Zeit für maximalen Ehrgeiz und maximale Flexibilität", sagte er bei einem Auftritt vor der Weltpresse.

Der Oxfam-Experte Jan Kowalzig sagte, in dem Textentwurf fänden sich sogar die anderen angestrebten Ziele - eine Verdreifachung der erneuerbaren Energien und die Verdoppelung der Energieeffizienz - nicht als Ziel wieder, sondern nur als mögliche Maßnahme. "So darf die COP28 nicht enden", warnte er. Das 2015 in Paris vereinbarte Ziel, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen, werde mit diesem Entwurf "wohl aus dem Fenster geworfen". Auch Kowalzig forderte, die Europäische Union dürfe der Erklärung in keinem Fall zustimmen und müsse erhebliche Nachbesserungen einfordern.

Strittigster Punkt war seit Konferenzbeginn Anfang des Monats, ob sich die Staatengemeinschaft einstimmig auf einen Ausstieg aus den klimaschädlichen Energieträgern Kohle, Öl und Gas einigen kann. Etliche Länder leisteten Widerstand, darunter das ölreiche Saudi-Arabien, aber auch China, der Irak und Russland.

Viviane Raddatz, Klima-Chefin des WWF Deutschland, sagte, der Textentwurf enttäusche sehr und lasse befürchten, dass diese COP zu einem gigantischen Misserfolg führen könnte.

Außenministerin Baerbock hatte zuvor auf Instagram geschrieben, die Mehrheit aller Staaten wolle aus den fossilen Energien aussteigen. Einige Länder hätten aber Sorge, weil ihnen Unterstützung bei der Umsetzung fehle. "Wir wissen, dass es unsere Verantwortung als Industriestaaten ist, auch ihnen den Ausstieg zu ermöglichen."

Auch UN-Klimachef Simon Stiell pochte auf Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderhitzung. "Jeder Schritt weg von den höchsten Ambitionen kostet unzählige Millionen Menschenleben - und zwar nicht im nächsten politischen oder wirtschaftlichen Zyklus, mit dem künftige Staats- und Regierungschefs zu kämpfen haben, sondern bereits jetzt, in jedem Land." Weiter sagte er: "Die Welt schaut zu, so wie die 4000 Medienvertreter und tausende Beobachter hier in Dubai. Nirgendwo kann man sich verstecken."

Klima-Aktivisten prangern Israel an

Ein Netzwerk von Umweltorganisationen vergab auf der COP28 den Negativpreis "Fossil des Tages" an Israel - mit drastischen Formulierungen zum laufenden Militäreinsatz im Gaza-Krieg. "Das Handeln Israels zielt darauf ab, das palästinensische Volk durch den sich entfaltenden Völkermord und ethnische Säuberung zu eliminieren", erklärte das Climate Action Network (CAN). Ihm gehören nach eigenen Angaben mehr als 1900 zivilgesellschaftliche Organisationen in mehr als 130 Staaten und auf internationaler Ebene an - darunter Greenpeace, Oxfam, WWF und Germanwatch. Die deutschen Organisationen gingen auf Distanz./swe/DP/ngu

BRATISLAVA (dpa-AFX) - Slowakische Transportunternehmer haben am Montagnachmittag den einzigen Lkw-Grenzübergang zur Ukraine in Vysne Nemecke blockiert. Wie die Transporteursvereinigung Unas der Nachrichtenagentur TASR mitteilte, sei die Protestaktion nach früheren kurzzeitigen Blockaden diesmal unbefristet geplant. Aufgehalten würden aber nur aus ukrainischer Richtung kommende Lastautos. Den Personenverkehr wolle man hingegen nicht behindern.

Ebenso wie polnische und ungarische Kollegen wolle man mit der Blockade auf Benachteiligungen heimischer Spediteure gegenüber der billigeren ukrainischen Konkurrenz hinweisen, sagte ein Unas-Sprecher dem TV-Nachrichtensender TA3. Ukrainische Transportfirmen müssten nicht die gleich strengen EU-Regeln wie slowakische einhalten und könnten mit diesen trotzdem auf dem selben Markt konkurrieren.

Untedessen ist nach mehr als einem Monat die Blockade gegen Lastkraftwagen an einem ersten ukrainisch-polnischen Grenzübergang aufgehoben worden. "Die Blockade des Kontrollpunkts Jahodyn - Dorohusk ist beendet", teilte der ukrainische Transportminister Olexander Kubrakow am Montag bei Facebook mit. Die ersten Lkw seien in beide Richtungen abgefertigt worden.

Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte die EU Beschränkungen aufgehoben, die bis dahin für ukrainische Transportfirmen ebenso wie für andere Unternehmen aus Nicht-EU-Ländern gegolten hatten. Ukrainische Transportfirmen, die zum Teil erst nach der russischen Invasion entstanden seien, hätten daraus "ein Geschäftsmodell gemacht", sagte der Unas-Sprecher./ct/DP/ngu

KIEW/JAHODYN (dpa-AFX) - Nach mehr als einem Monat ist die Blockade gegen Lastkraftwagen an einem ersten ukrainisch-polnischen Grenzübergang aufgehoben worden. "Die Blockade des Kontrollpunkts Jahodyn - Dorohusk ist beendet", teilte der ukrainische Transportminister Olexander Kubrakow am Montag bei Facebook mit. Die ersten Lkw seien in beide Richtungen abgefertigt worden.

Wenig später bestätigte der Grenzschutzdienst, dass der Übergang in beide Richtungen wieder im Normalbetrieb arbeite. Laut einem Bericht des ukrainischen Fernsehsenders "1+1" folgen in den kommenden Tagen die anderen drei blockierten Grenzübergangsstellen.

Anfang November hatten polnische Transportunternehmen damit begonnen, den Lkw-Verkehr an mehreren Grenzübergängen zur Ukraine zu blockieren. Die Firmen verlangten von der Europäischen Union, den Marktzugang für ukrainische Spediteure wieder über spezielle Transportlizenzen zu begrenzen. Diese waren nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine abgeschafft worden, um den Güterverkehr von und in die Ukraine zu erleichtern.

Ukrainischen Angaben nach brach der Export aus dem osteuropäischen Land per Lkw infolge der Blockaden um 40 Prozent ein. Auch die Importe wurden demnach in Mitleidenschaft gezogen. Den polnischen Protesten hatten sich auch slowakische Spediteure angeschlossen./ast/DP/ngu

ROUNDUP 2/Bundesregierung: Haushaltsverhandlungen sehr weit fortgeschritten

BERLIN - Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die Verhandlungen über das Milliarden-Loch im Haushalt für 2024 bald abgeschlossen werden. Die Aufgabe sei zwar groß, sagte der SPD-Politiker am Montag in Berlin. "Aber wir sind so weit vorangekommen, dass man sehr zuversichtlich sein kann, dass wir es auch schaffen werden, das Ergebnis Ihnen bald mitzuteilen." Ein Regierungssprecher sagte, die Verhandlungen seien "sehr weit fortgeschritten", man habe in guten, vertraulichen Gesprächen viele Fragen bereits geklärt.

Scholz fordert vor EU-Gipfel klare Botschaft an Putin

BERLIN - Wenige Tage vor dem EU-Gipfel hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) alle westlichen Verbündeten dazu aufgerufen, sich klar zur langfristigen Hilfe für die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland zu bekennen. "Es ist wichtig, dass wir jetzt gerade in dieser Situation gemeinsam in Europa und auch weit darüber hinaus der Ukraine signalisieren, dass sie sich auf unsere Hilfe verlassen kann", sagte er am Montag auf einer Pressekonferenz mit dem scheidenden niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte in Berlin. Er betonte, dass dies auch eine wichtige Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin wäre.

Kreise: Japanische Notenbank dürfte lockere Geldpolitik vorerst beibehalten

TOKIO - Die japanische Zentralbank dürfte an ihrer extrem lockeren Geldpolitik laut informierten Kreisen vorerst festhalten. Der geldpolitische Rat sehe derzeit keine große Notwendigkeit, seine Negativzinspolitik rasch aufzugeben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag mit Bezug auf informierte Personen. Die Bank of Japan trifft ihre letzte Zinsentscheidung in diesem Jahr in gut einer Woche.

Ukraine dringt vor Gipfel auf Start von EU-Beitrittsverhandlungen

BRÜSSEL - Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen Großteil der zuletzt noch ausstehenden Verpflichtungen für einen Start von EU-Beitrittsverhandlungen erfüllt. "Von den vier Gesetzen, deren Einführung die EU-Kommission bis März von der Ukraine gefordert hat, sind drei vom Parlament angenommen und vom Präsidenten unterzeichnet worden", erklärte Außenminister Dmytro Kuleba am Montag am Rande von Gesprächen mit seinen EU-Amtskollegen in Brüssel. Dazu gehörten neben Gesetzen zur Korruptionsbekämpfung auch die von Ungarn geforderten Regeln zur Bildung und zum Gebrauch der Sprachen nationaler Minderheiten.

EZB: Euro-Banknoten haben sehr geringe Auswirkungen auf Umwelt

FRANKFURT - Die Nutzung von Euro-Banknoten hat einer Studie zufolge vergleichsweise geringe Folgen für die Umwelt. Der ökologische Fußabdruck des jährlichen Gebrauchs von Euro-Scheinen einer Person entsprach 2019 einer Autofahrt von 8 Kilometern, wie aus der am Montag veröffentlichten Untersuchung der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht. Zum Vergleich: Die Herstellung eines Baumwoll-T-Shirts, das ein Jahr lang einmal wöchentlich gewaschen wird, entsprach demnach den Umweltauswirkungen einer Autofahrt von 55 Kilometern.

COP28/ROUNDUP 4/Klimagipfel: Fossiler Ausstieg fehlt im Abschlusstextentwurf

DUBAI - Ein neuer Entwurf für den Abschlusstext der Weltklimakonferenz in Dubai sieht keinen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas mehr vor. In dem 21-Seiten-Papier, das am Montag veröffentlicht wurde, ist nur noch von einer Reduzierung beim Verbrauch und der Produktion fossiler Brennstoffe die Rede. In einer vorherigen Version war der Ausstieg noch als eine von mehreren Optionen erwähnt worden. Umweltorganisationen reagierten enttäuscht - ebenso wie Staaten, die besonders von der Klimakrise bedroht sind.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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(neu: mit Entwurf Abschlusstext und Reaktionen)

DUBAI (dpa-AFX) - Ein neuer Entwurf für den Abschlusstext der Weltklimakonferenz in Dubai sieht keinen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas mehr vor. In dem 21-Seiten-Papier, das am Montag veröffentlicht wurde, ist nur noch von einer Reduzierung beim Verbrauch und der Produktion fossiler Brennstoffe die Rede. In einer vorherigen Version war der Ausstieg noch als eine von mehreren Optionen erwähnt worden. Umweltorganisationen reagierten enttäuscht - ebenso wie Staaten, die besonders von der Klimakrise bedroht sind.

Der Chef-Verhandler der vom steigenden Meeresspiegel bedrohten Marshall-Inseln, John Silk, sagte, man sei nicht nach Dubai gekommen, "um unser Todesurteil zu unterschreiben". Man werde nicht "stillschweigend in unsere wässrigen Gräber" steigen.

EU-Klimakommissar und Chef-Verhandler Wopke Hoekstra äußerte sich ebenfalls enttäuscht. Der von der Präsidentschaft der Vereinigten Arabischen Emirate vorgelegte Entwurf sei "eindeutig unzureichend" und inakzeptabel.

Der geschäftsführende Vorstand von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser, sagte, er sei "wirklich fassungslos", dass der Entwurf die Wünsche und Interessen der Öl- und Gasindustrie bediene, aber nicht der Menschen, die jetzt schon unter den Überschwemmungen und Dürren am meisten litten. Gerade beim Ausstieg aus den fossilen Energieträgern, die über 100 Staaten eingefordert haben, sei der Entwurf sehr unverbindlich. "Er kann, wenn er so verabschiedet wird, diese Konferenz zum Scheitern bringen", warnte Kaiser. Jetzt liege es an Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihren EU-Kollegen, gemeinsam mit den Inselstaaten und den am meisten verwundeten Staaten dafür zu sorgen, "dass diese Unverbindlichkeit aus dem Dokument wegkommt" und es einen verbindlichen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas gebe.

Die zweiwöchigen Verhandlungen sollen am Dienstagvormittag enden, waren aber zuletzt ins Stocken geraten. Wie immer in den vergangenen Jahren könnte die Konferenz in die Verlängerung gehen.

Konferenzpräsident Sultan al-Dschaber, zugleich Chef des staatlichen Ölkonzerns, deutete an, dass er noch Nachbesserungen am Text erwartet. "Wir müssen noch viele Lücken schließen", sagte er. "Wir müssen ein Ergebnis liefern, das die Wissenschaft respektiert und das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite hält." Er erwarte von den Delegierten in allen Punkten höchste Ambition - "auch in Bezug auf die Sprache zu fossilen Brennstoffen".

Zuvor hatte mittags UN-Generalsekretär Antonio Guterres die knapp 200 Staaten noch aufgerufen, sich zusammenzuraufen und den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas im Abschlusstext festzuschreiben. "Jetzt ist es an der Zeit für maximalen Ehrgeiz und maximale Flexibilität", sagte er bei einem Auftritt vor der Weltpresse.

Der Oxfam-Experte Jan Kowalzig sagte, in dem Textentwurf fänden sich sogar die anderen angestrebten Ziele - eine Verdreifachung der erneuerbaren Energien und die Verdoppelung der Energieeffizienz - nicht als Ziel wieder, sondern nur als mögliche Maßnahme. "So darf die COP28 nicht enden", warnte er. Das 2015 in Paris vereinbarte Ziel, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen, werde mit diesem Entwurf "wohl aus dem Fenster geworfen". Auch Kowalzig forderte, die Europäische Union dürfe der Erklärung in keinem Fall zustimmen und müsse erhebliche Nachbesserungen einfordern.

Strittigster Punkt war seit Konferenzbeginn Anfang des Monats, ob sich die Staatengemeinschaft einstimmig auf einen Ausstieg aus den klimaschädlichen Energieträgern Kohle, Öl und Gas einigen kann. Etliche Länder leisteten Widerstand, darunter das ölreiche Saudi-Arabien, aber auch China, der Irak und Russland.

Viviane Raddatz, Klima-Chefin des WWF Deutschland, sagte, der Textentwurf enttäusche sehr und lasse befürchten, dass diese COP zu einem gigantischen Misserfolg führen könnte.

Außenministerin Baerbock hatte zuvor auf Instagram geschrieben, die Mehrheit aller Staaten wolle aus den fossilen Energien aussteigen. Einige Länder hätten aber Sorge, weil ihnen Unterstützung bei der Umsetzung fehle. "Wir wissen, dass es unsere Verantwortung als Industriestaaten ist, auch ihnen den Ausstieg zu ermöglichen. Und das werden wir tun." Sie gab sich kämpferisch: "Was wir nicht tun werden, ist, vor denen einzuknicken, die alle Mittel haben - insbesondere finanzielle."

Auch UN-Klimachef Simon Stiell pochte auf Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderhitzung. "Jeder Schritt weg von den höchsten Ambitionen kostet unzählige Millionen Menschenleben - und zwar nicht im nächsten politischen oder wirtschaftlichen Zyklus, mit dem künftige Staats- und Regierungschefs zu kämpfen haben, sondern bereits jetzt, in jedem Land." Weiter sagte er: "Die Welt schaut zu, so wie die 4000 Medienvertreter und tausende Beobachter hier in Dubai. Nirgendwo kann man sich verstecken."

Klima-Aktivisten prangern Israel an

Ein Netzwerk von Umweltorganisationen vergab auf der COP28 den Negativpreis "Fossil des Tages" an Israel - mit drastischen Formulierungen zum laufenden Militäreinsatz im Gaza-Krieg. "Das Handeln Israels zielt darauf ab, das palästinensische Volk durch den sich entfaltenden Völkermord und ethnische Säuberung zu eliminieren", erklärte das Climate Action Network (CAN). Ihm gehören nach eigenen Angaben mehr als 1900 zivilgesellschaftliche Organisationen in mehr als 130 Staaten und auf internationaler Ebene an - darunter Greenpeace, Oxfam, WWF und Germanwatch. Die deutschen Organisationen gingen auf Distanz./swe/DP/ngu

DUBAI (dpa-AFX) - Der Chefverhandler der EU, Wopke Hoekstra, hat ein vernichtendes Urteil über den aktuellen Textentwurf für die Abschlusserklärung der Weltklimakonferenz gefällt. Der Text sei "eindeutig unzureichend und nicht dazu geeignet, das Problem zu lösen, das wir hier angehen wollen", sagte Hoekstra am Montag vor Journalisten in Dubai.

Im kurz zuvor veröffentlichten Textentwurf wird der heiß diskutierte Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas gar nicht mehr erwähnt - anders als in einer vorherigen Version.

Der Ausstieg aus den fossilen Energien stehe für die EU ganz oben auf der Agenda, sagte Hoekstra - denn es gebe einen direkten Zusammenhang zwischen dem Ausstieg und dem Ziel, "die Erde und die Menschen aus der Gefahrenzone zu bringen". Der Text sei in seiner jetzigen Form enttäuschend und es müsse weiter daran gearbeitet werden, in den Text zu bekommen, was nötig sei. "Wir werden so lange verhandeln, wie es nötig ist" und man das erreiche, was der Planet benötige./swe/DP/ngu

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