NEWS

Real-time und near-time Nachrichten

 

 

 

ANALYSEN

Aktienanalyse als Nachrichtenfeed

 

 

 

VIDEO

Leistungsspektrum

 

 

 

Newsticker

Märkte
Unternehmen
Analysen
Konjunktur

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte sind mit Schwung in die neue Börsenwoche gestartet. Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch verzeichnen vor allem die Technologiewerte an der Nasdaq klare Kursgewinne, während es an der Wall Street verhaltener zugeht. Für etwas Unterstützung sorgten besser als erwartet ausgefallene Daten vom US-Immobilienmarkt.

Der Dow Jones Industrial stieg zuletzt um 0,21 Prozent auf 38 797,56 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,75. Prozent auf 5155,29 Zähler. Beim technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 stand ein Gewinn von 1,14 Prozent auf 18 011,49 Punkte zu Buche.

Börsianer glauben, dass die geldpolitischen Signale der Fed am Mittwoch über die Richtung der globalen Aktienmärkte im kommenden Quartal bestimmen werden. Weiter zweifeln Anleger daran, wann die Zeit für geldpolitische Lockerungen in den USA gekommen ist. Nachdem die Erwartungen zuletzt etwas gedämpft wurden, rechnet aktuell nur noch eine knappe Mehrheit damit, dass es im Juni eine erste Zinssenkung geben wird.

Unter den Einzelwerten waren Alphabet mit plus 4,9 Prozent stark gefragt. Hier berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider über Gespräche der Google -Muttergesellschaft mit Apple zum Thema Partnerschaft im Bereich Künstlicher Intelligenz. Wie es hieß, könnte KI-Technologie von Alphabet künftig in den iPhones von Apple zur Anwendung kommen. Auch die Apple-Aktien profitierten davon mit einem Kursaufschlag von 1,5 Prozent.

Unter die Gewinner mischten sich mit einem Anstieg von 5,3 Prozent auch die Tesla-Aktien , nachdem sie zuletzt auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2023 angekommen waren. Von Experten wurde hier darauf verwiesen, dass der Elektroautobauer ab April in den USA und Europa seine Preise für das Modell Y erhöhen wolle.

Dagegen ging es für die Papiere von Boeing als Schlusslicht im Dow um 1,4 Prozent abwärts. Beim Flugzeugbauer reißt die jüngste Pannenserie einfach nicht ab. So verlor eine Passagiermaschine von United Airlines des Typs Boeing 737-800 während eines Fluges am Freitag eine Abdeckung an ihrem Rumpf. Erst vor gut einer Woche hatte eine Boeing 777 beim Start ein Rad verloren. Im Januar hatte eine so gut wie neue Maschine des Typs 737-9 Max nach dem Start ein Rumpfteil eingebüßt./edh/nas

FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Dax ist es auch am Montag nicht gelungen, den Handel über der Marke von 18 000 Punkten zu beenden. War der deutsche Leitindex am Vormittag mit 18 015 Zählern noch auf dem Weg zu seinem jüngsten Rekordhoch, verließ ihn danach die Kraft. Zum Xetra-Schluss notierte er mit minus 0,02 Prozent auf 17 932,68 Punkten. Kursgewinne an den US-Börsen waren den Kursen hierzulande diesmal keine Hilfe. Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen ging es um 0,3 Prozent auf 26 136,35 Punkte hoch.

Vor den Notenbanksitzungen in dieser Woche blieben viele Investoren lieber an der Seitenlinie, analysierte der Finanzmarktexperte Andreas Lipkow das Verhalten am Markt. Es mangele derzeit an Impulsen außerhalb der Notenbankwelt, sodass im Dax der Kursbereich oberhalb von 18 000 Punkten ein zu luftiges Niveau bleibe.

An den kommenden Tagen stehen die Zinsentscheide der Zentralbanken in den USA, Großbritannien, Japan und der Schweiz auf der Agenda. Die Aufmerksamkeit gilt vor allem der US-amerikanischen Federal Reserve am Mittwochabend. Eine Beibehaltung des aktuellen Leitzinses gilt als ausgemachte Sache. Wichtiger für die Anleger sollten Hinweise auf den Zeitpunkt der seit langem erhofften Wende in der Geldpolitik sein. Jüngste Inflationsdaten aus den USA hatten Spekulationen auf eine mögliche erste Zinssenkung bereits vor der Juni-Sitzung abgekühlt. An den Finanzmärkten wird mittlerweile sogar eine Zinssenkung im Juni teils bezweifelt.

An der Dax-Spitze schlossen am Montag die Papiere des Rüstungskonzerns Rheinmetall auf Rekordhoch bei 477,10 Euro und einem Plus von 4,4 Prozent. Immer mehr Analysten erhöhen nun ihre Kursziele auf über 500 Euro.

Der Rückversicherer Hannover Rück erzielte einen Rekordgewinn im vergangenen Jahr und will deutlich mehr Geld an seine Aktionäre ausschütten. Davon profitiert vor allem der Versicherungskonzern Talanx (HDI), dem gut die Hälfte der Hannover-Rück-Aktien gehören. Hannover Rück stiegen am Montag auf ein weiteres Rekordhoch, schlossen aber 0,1 Prozent schwächer. Talanx sanken im MDax um 1,8 Prozent, sie hatten am Freitag einen Höchststand erreicht.

Vonovia stabilisierten sich: Nach dem prozentual zweistelligen Kursrutsch am Freitag reichte ein Plus von 3,1 Prozent für einen der vorderen Plätze im Dax. Vor dem Wochenende hatte der Immobilienkonzern die Anleger mit einer neuen Dividendenpolitik und veränderten Schlüsselkennziffern verschreckt.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab am Montag um 0,07 Prozent auf 4982,76 Punkte nach. Der Cac 40 in Paris schloss etwas schwächer, der FTSE 100 in London kaum verändert. In New York stand das Leitbarometer Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss etwas höher, der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 erholte sich deutlich.

Der Euro kostete nach dem Börsenschluss 1,0871 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0892 (Freitag: 1,0892) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9181 (0,9181) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,49 Prozent am Freitag auf 2,51 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,10 Prozent auf 124,55 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,20 Prozent auf 131,67 Punkte./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Dax ist es auch am Montag nicht gelungen, den Handel über der Marke von 18 000 Punkten zu beenden. War der deutsche Leitindex am Vormittag mit 18 015 Zählern noch auf dem Weg zu seinem jüngsten Rekordhoch, verließ ihn danach die Kraft. Zum Xetra-Schluss notierte er mit minus 0,02 Prozent auf 17 932,68 Punkten. Kursgewinne an den US-Börsen waren den Kursen hierzulande diesmal keine Hilfe. Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen ging es um 0,3 Prozent auf 26 136,35 Punkte hoch.

Vor den Notenbanksitzungen in dieser Woche blieben viele Investoren lieber an der Seitenlinie, analysierte der Finanzmarktexperte Andreas Lipkow das Verhalten am Markt. Es mangele derzeit an Impulsen außerhalb der Notenbankwelt, sodass im Dax der Kursbereich oberhalb von 18 000 Punkten ein zu luftiges Niveau bleibe.

An den kommenden Tagen stehen die Zinsentscheide der Zentralbanken in den USA, Großbritannien, Japan und der Schweiz auf der Agenda. Die Aufmerksamkeit gilt vor allem der US-amerikanischen Federal Reserve am Mittwochabend. Eine Beibehaltung des aktuellen Leitzinses gilt als ausgemachte Sache. Wichtiger für die Anleger sollten Hinweise auf den Zeitpunkt der seit langem erhofften Wende in der Geldpolitik sein. Jüngste Inflationsdaten aus den USA hatten Spekulationen auf eine mögliche erste Zinssenkung bereits vor der Juni-Sitzung zuletzt abgekühlt. An den Finanzmärkten wird mittlerweile sogar eine Zinssenkung im Juni teils bezweifelt./ajx/mis

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte sind mit Schwung in die neue Woche gestartet. Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch verzeichnen vor allem die Technologiewerte an der Nasdaq klare Kursgewinne, während es an der Wall Street verhaltener zuging. Für etwas Unterstützung sorgten Immobilienmarktdaten. So stieg der NAHB-Hausmarktindex im März zum vierten Mal in Folge, während Analysten im Schnitt mit einer Stagnation gerechnet hatten.

Der Dow Jones Industrial stieg zuletzt um 0,34 Prozent auf 38 846,77 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewann 1,07 Prozent auf 5171,86 Zähler. Beim technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 stand ein Gewinn von 1,71 Prozent auf 18 113,18 Punkte zu Buche.

Börsianer glauben, dass die geldpolitischen Signale der Fed am Mittwoch über die Richtung der globalen Aktienmärkte im kommenden Quartal bestimmen werden. Weiter zweifeln Anleger daran, wann die Zeit für geldpolitische Lockerungen in den USA gekommen ist. Nachdem die Erwartungen zuletzt etwas gedämpft wurden, rechnet aktuell nur noch eine knappe Mehrheit damit, dass es im Juni eine erste Zinssenkung geben wird.

Die Erholungsgewinne an der Nasdaq zeigten sich am Montag bei den üblichen Werten, darunter Nvidia mit einem Anstieg von 2,8 Prozent. Der Kurs des Chipriesen stieg wieder knapp über die 900 Dollar. Damit bleibt er auf Tuchfühlung zum jüngst erreichten Rekordhoch von 974 Dollar und zur 1000-Dollar-Marke.

Noch deutlicher war das Kursplus bei Alphabet mit 6,8 Prozent. Hier berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider über Gespräche der Google -Muttergesellschaft mit Apple zum Thema Partnerschaft im Bereich Künstlicher Intelligenz. Wie es hieß, könnte KI-Technologie von Alphabet künftig in den iPhones von Apple zur Anwendung kommen. Auch die Apple-Aktien profitierten davon als Dow-Spitzenreiter mit einem Kursaufschlag von 2,9 Prozent.

Unter die Gewinner mischten sich mit einem Anstieg von 5,1 Prozent auch die Tesla-Aktien , nachdem sie zuletzt auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2023 angekommen waren. Von Experten wurde hier darauf verwiesen, dass der Elektroautobauer ab April in den USA und Europa seine Preise für das Modell Y erhöhen wolle.

Dagegen ging es für die Papiere von Boeing als Schlusslicht im Dow um 1,6 Prozent abwärts. Beim Flugzeugbauer reißt die jüngste Pannenserie einfach nicht ab. So verlor eine Passagiermaschine von United Airlines des Typs Boeing 737-800 während eines Fluges am Freitag eine Abdeckung an ihrem Rumpf. Erst vor gut einer Woche hatte eine Boeing 777 beim Start ein Rad verloren. Im Januar hatte eine so gut wie neue Maschine des Typs 737-9 Max nach dem Start ein Rumpfteil eingebüßt./edh/mis

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte sind mit Schwung in die neue Woche gestartet. Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch verzeichnen vor allem die Technologiewerte an der Nasdaq klare Kursgewinne, während es an der Wall Street verhaltener zuging. Für etwas Unterstützung sorgten Immobilienmarktdaten. So stieg der NAHB-Hausmarktindex im März zum vierten Mal in Folge, während Analysten im Schnitt mit einer Stagnation gerechnet hatten.

Der Dow Jones Industrial stieg im frühen Handel um 0,33 Prozent auf 38 843,62 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewann 1,04 Prozent auf 5170,10 Punkte. Beim technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 stand ein Gewinn von 1,60 Prozent auf 18 093,01 Punkte zu Buche./edh/mis

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich zu Wochenbeginn nicht dauerhaft über der Marke von 18 000 Punkten halten können. Bei 18 015 Punkten war Endstation für den deutschen Leitindex, der am Nachmittag ein Plus von 0,11 Prozent auf 17 956,33 Punkte behauptete. Der Rekord vom Donnerstag bei 18 039 Punkten bleibt damit in Sichtweite. Abzuwarten ist aber, ob vor wichtigen geldpolitischen Ereignissen neue Bestmarken drin sind.

Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen ging es am Montag um 0,58 Prozent auf 26 215,40 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte ähnlich bescheiden wie der Dax zu.

Positive Vorgaben aus Übersee gaben den hiesigen Märkten ein wenig Unterstützung. Nach den Kursgewinnen in Asien und insbesondere Japan zeichnet sich in New York vor allem an der zuletzt schwachen Technologiebörse Nasdaq ein freundlicher Auftakt ab.

Die kommenden Tage stehen die Zinsentscheide der Zentralbanken in den USA, Großbritannien, Japan und der Schweiz auf der Agenda. Die Aufmerksamkeit gilt vor allem der amerikanischen Federal Reserve am Mittwochabend. Eine Beibehaltung des aktuellen Leitzinses gilt als ausgemachte Sache. Wichtiger für die Anleger sollten Hinweise auf den Zeitpunkt der seit langem erhofften Wende in der Geldpolitik sein.

Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA hatten Spekulationen auf eine mögliche erste Zinssenkung bereits vor der Juni-Sitzung abgekühlt. Die Aussagen der Fed am Mittwoch dürften "die Richtung der Aktienmärkte in New York und auch in Frankfurt in den kommenden drei Monaten bestimmen", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Inzwischen rechne nur noch eine hauchdünne Mehrheit mit einer US-Zinssenkung zur Jahresmitte. Die Experten der Dekabank verweisen darauf, dass "die jüngsten (US-)Preisdaten für Januar und Februar unerwünscht hoch waren und im Widerspruch zu der bislang avisierten Leitzinswende im Juni stehen".

Hannover Rück berichtete zu Wochenbeginn einen Rekordgewinn für das vergangene Jahr. Der Rückversicherer will nun deutlich mehr Geld an seine Aktionäre ausschütten. Davon profitiert vor allem der Versicherungskonzern Talanx (HDI), dem gut die Hälfte der Hannover-Rück-Aktien gehören. Hannover Rück zeigten sich schwankungsanfällig und rutschten nach einer Bestmarke mit 0,9 Prozent ins minus Prozent und erreichten erneut eine Bestmarke, während Talanx ihrer Rekordjagd mit einem Kursrückgang von 2,2 Prozent Tribut zollten.

Vonovia konnten sich stabilisieren: Nach dem prozentual zweistelligen Kursrutsch am Freitag reichte ein Plus von vier Prozent für einen der vorderen Plätze im Dax. Vor dem Wochenende hatte der Immobilienkonzern die Anleger mit einer neuen Dividendenpolitik und veränderten Schlüsselkennziffern verschreckt.

Die Papiere des Rüstungskonzerns und Autozulieferers Rheinmetall setzten mit einem Anstieg um 3,4 Prozent auf 472,40 Euro ihre Rekordjagd fort. Mit der Investmentbank Stifel rief ein weiteres Analysehaus ein Kursziel deutlich jenseits der 500-Euro-Marke aus.

Ansonsten standen am Montag die in Kraft tretenden Änderungen im MDax sowie im Nebenwerte-Index SDax im Fokus. Außerdem wurde der Beschluss wirksam, die Kappungsgrenze für die Gewichtung der Mitglieder in der Dax-Familie von 10 auf 15 Prozent zu erhöhen.

Der Euro notierte zuletzt wenig bewegt bei 1,0893 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0892 Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9181 Euro gekostet.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,49 Prozent am Freitag auf 2,51 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,10 Prozent auf 124,55 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,23 Prozent auf 131,63 Punkte./gl/ngu

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

NEW YORK (dpa-AFX) - An den New Yorker Börsen zeichnet sich am Montag mit einem freundlichen Handelsstart eine Erholungsbewegung ab. Wenige Tage vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, der zur Wochenmitte erwartet wird, steuern vor allem die Tech-Werte an der Nasdaq auf Kursgewinne zu, während es an der Wall Street verhaltener zugehen dürfte.

Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Stunde vor dem offiziellen Handelsbeginn 0,2 Prozent höher auf 38 801 Punkte. Der von der Technologiebranche dominierte Auswahlindex Nasdaq 100 wurde derweil nach zuletzt drei abwärts gerichteten Handelstagen mit 1,2 Prozent im Plus gesehen.

Börsianer glauben, dass die geldpolitischen Signale der Fed am Mittwoch über die Richtung der globalen Aktienmärkte im nächsten Quartal bestimmen werden. Weiter zweifeln Anleger daran, wann die Zeit für geldpolitische Lockerungen in den USA gekommen ist. Nachdem die Erwartungen zuletzt etwas gedämpft wurden, rechnet aktuell nur noch eine knappe Mehrheit damit, dass es im Juni eine erste Zinssenkung geben wird.

Die Erholungsgewinne an der Nasdaq zeigten sich am Montag bei den üblichen Werten, darunter etwa bei Nvidia mit einem vorbörslichen Anstieg um 2,7 Prozent. Der Kurs des Chipriesen stieg im Vorabhandel wieder knapp über die 900 Dollar. Damit bliebe er auf Tuchfühlung zum jüngst erreichten Rekordhoch von 974 Dollar und der 1000-Dollar-Marke.

Noch deutlicher war das Kursplus bei Alphabet mit vorbörslich etwa fünf Prozent Plus. Hier berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg in Berufung auf Kreise, dass Gespräche geführt würden mit Apple über eine Partnerschaft im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Wie es hieß, könnte KI-Technologie des Google-Mutterkonzerns zukünftig in den iPhone-Smartphones von Apple verwendet werden. Auch die Apple-Aktien profitierten davon mit einem Prozent Plus.

Unter die vorbörslichen Gewinner mischten sich mit einem Anstieg um 4,4 Prozent auch die Tesla-Aktien, nachdem sie zuletzt auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2023 angekommen waren. Von Experten wurde hier darauf verwiesen, dass der Elektroautobauer ab April in den USA und Europa seine Preise für das Modell Y erhöhen wolle. In einem Kommentar der Deutschen Bank heißt es, dies sei kein Anzeichen für eine solidere Nachfrage. Tesla ziele damit auf Umsatzoptimierungen ab./tih/stk

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Montag nicht dauerhaft über der Marke von 18 000 Punkten halten können. Bei 18 015 Punkten war Endstation für den deutschen Leitindex, der um die Mittagszeit ein Plus von 0,18 Prozent auf 17 969,71 Punkte behauptete. Der Rekord vom Donnerstag bei 18 039 Punkten bleibt damit zwar in Sichtweite. Abzuwarten ist aber, ob vor wichtigen geldpolitischen Ereignissen neue Bestmarken drin sind.

Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen ging es am Montag um 0,54 Prozent auf 26 204,31 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte ähnlich moderat wie der Dax zu.

Angesichts mäßiger Vorgaben aus Übersee hielt sich der Rückenwind für die hiesigen Märkte in Grenzen. Den Kursgewinnen in Asien und insbesondere Japan standen durchwachsene Indikationen für die schon zuletzt schwachen US-Börsen gegenüber. Zu Beginn einer "Woche der Notenbanken" griffen die Anleger bei Aktien nur zögerlich zu.

Die kommenden Tage stehen die Zinsentscheide der Zentralbanken in den USA, Großbritannien, Japan und der Schweiz auf der Agenda. Die Aufmerksamkeit gilt vor allem der amerikanischen Federal Reserve am Mittwochabend. Eine Beibehaltung des aktuellen Leitzinses gilt als ausgemachte Sache. Wichtiger für die Anleger sollten Hinweise auf den Zeitpunkt der seit langem erhofften Wende in der Geldpolitik sein.

Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA hatten Spekulationen auf eine mögliche erste Zinssenkung bereits vor der Juni-Sitzung abgekühlt. Die Aussagen der Fed am Mittwoch dürften "die Richtung der Aktienmärkte in New York und auch in Frankfurt in den kommenden drei Monaten bestimmen", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Inzwischen rechne nur noch eine hauchdünne Mehrheit mit einer US-Zinssenkung zur Jahresmitte.

Hannover Rück berichtete zu Wochenbeginn einen Rekordgewinn für das vergangene Jahr. Der Rückversicherer will nun deutlich mehr Geld an seine Aktionäre ausschütten. Davon profitiert vor allem der Versicherungskonzern Talanx (HDI), dem gut die Hälfte der Hannover-Rück-Aktien gehören. Hannover Rück schafften ein Plus von 0,6 Prozent und erreichten erneut eine Bestmarke, während Talanx ihrer Rekordjagd mit minus 1,5 Prozent Tribut zollten.

Vonovia konnten sich stabilisieren: Nach dem prozentual zweistelligen Kursrutsch am Freitag reichte ein Plus von drei Prozent für einen der vorderen Plätze im Dax. Vor dem Wochenende hatte der Immobilienkonzern die Anleger mit einer neuen Dividendenpolitik und veränderten Schlüsselkennziffern verschreckt.

Die Papiere des Rüstungskonzerns und Autozulieferers Rheinmetall setzten mit einem Anstieg um 1,9 Prozent auf 465,40 Euro ihre Rekordjagd fort. Mit der Investmentbank Stifel rief ein weiteres Analysehaus ein Kursziel deutlich jenseits der 500-Euro-Marke aus.

Ansonsten standen am Montag die in Kraft tretenden Änderungen im MDax sowie im Nebenwerte-Index SDax im Fokus. Außerdem wurde der Beschluss wirksam, die Kappungsgrenze für die Gewichtung der Mitglieder in der Dax-Familie von 10 auf 15 Prozent zu erhöhen./gl/ngu

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der vor dem Wochenende lethargische Dax hat sich am Montag etwas schwergetan. Unweit seines Rekordhochs und zu Beginn einer "Woche der Notenbanken" hielt sich die Kaufbereitschaft in Grenzen.

Nach einem moderat freundlichen Auftakt behauptete der deutsche Leitindex am Vormittag ein Plus von 0,12 Prozent auf 17 957,74 Punkte. Die Marke von 18 000 Punkten sowie die Bestmarke vom Donnerstag bei 18 039 Punkten erwiesen sich erst einmal als zu hohe Hürden. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 0,52 Prozent auf 26 199,93 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat indes auf der Stelle.

Gute Vorgaben von den asiatischen Börsen gaben den Kursen etwas Halt. Der japanische Nikkei 225 zog dank des schwachen Yen wieder kräftig an und peilt eine Fortsetzung der jüngsten Rekordjagd an. Auch an Chinas Börsen ging es mit den Kursen nach oben. Neue Daten des Landes zu Industrieproduktion und Einzelhandel deuten auf eine weitere Erholung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft hin.

Im weiteren Wochenverlauf stehen die Zinsentscheide der Zentralbanken in den USA, Großbritannien, Japan und der Schweiz auf der Agenda. Besonders im Fokus steht die amerikanische Federal Reserve am Mittwochabend. Eine Beibehaltung des aktuellen Leitzinses gilt als ausgemachte Sache. Wichtiger für die Anleger sollten Hinweise auf den Zeitpunkt der seit langem erhofften Wende in der Geldpolitik sein.

Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA hatten Spekulationen auf eine mögliche erste Zinssenkung bereits vor der Juni-Sitzung abgekühlt. Die Aussagen der Fed am Mittwoch dürften "die Richtung der Aktienmärkte in New York und auch in Frankfurt in den kommenden drei Monaten bestimmen", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Inzwischen rechne nur noch eine hauchdünne Mehrheit mit einer US-Zinssenkung zur Jahresmitte.

Hannover Rück berichtete zu Wochenbeginn einen Rekordgewinn für das vergangene Jahr. Der Rückversicherer will nun deutlich mehr Geld an seine Aktionäre ausschütten. Davon profitiert vor allem der Versicherungskonzern Talanx (HDI), dem gut die Hälfte der Hannover-Rück-Aktien gehören. Hannover Rück schafften dennoch nur ein Plus von 0,4 Prozent, während Talanx um 0,6 Prozent nachgaben. Damit zollten beide Titel ihrer jüngsten Rekordjagd etwas Tribut.

Derweil konnten sich Vonovia stabilisieren: Nach dem prozentual zweistelligen Kursrutsch am Freitag reichte ein Plus von 2,8 Prozent für den Spitzenplatz im Dax. Vor dem Wochenende hatte der Immobilienkonzern die Anleger mit einer neuen Dividendenpolitik und veränderten Schlüsselkennziffern verschreckt. Die Papiere des Rüstungskonzerns und Autozulieferers Rheinmetall setzten mit einem Anstieg um zwei Prozent ihre Rekordjagd fort.

Bei Eon reichte es für ein Kursplus von 0,6 Prozent. Die US-Investmentbank Morgan Stanley hob ihr Anlagevotum an und empfiehlt die Aktien nun mit "Equal-weight". Analyst Robert Pulleyn nannte die Wachstumsziele des Energiekonzerns eine positive Überraschung und erhöhte seine Ergebnisschätzungen deutlich. Tendenziell favorisiert er Netzunternehmen wie Eon, sieht in diesem Bereich aber andere Wachstumsstorys mit besseren Kursperspektiven.

Ansonsten standen am Montag die in Kraft tretenden Änderungen in der Dax-Indexfamilie im Blick. Im Dax selbst gibt es keine Veränderungen. Derweil sind der Pharmawirkstoff-Forscher Morphosys und der Industriedienstleister Bilfinger ab sofort wieder im MDax vertreten.

Dafür muss zum einen der Elektroantriebsspezialist Vitesco in den Nebenwerte-Index SDax absteigen. Im Zuge der Übernahme durch Großaktionär Schaeffler war der Anteil der frei handelbaren Vitesco-Aktien deutlich gesunken. Zum anderen muss der Großküchenausrüster Rational den MDax verlassen und scheidet vorerst sogar ganz aus der Dax-Familie aus. Unter die SDax-Werte wird sich von diesem Montag an auch der Finanzdienstleister MLP mischen.

Außerdem wird der Beschluss wirksam, die Kappungsgrenze für die Dax-Familie von 10 auf 15 Prozent zu erhöhen. Mit der neuen Grenze wird die Regel an internationale Standards angeglichen. Mit dem größten Indexgewicht im Dax gilt vor allem der Softwarekonzern SAP als Profiteur der neuen Regel./gl/stk

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der vor dem Wochenende lethargische Dax hat am Montag wieder Kurs auf die Marke von 18 000 Punkten genommen. In den ersten Handelsminuten stieg der deutsche Leitindex um 0,25 Prozent auf 17 980,77 Punkte. Damit rückte er auch dem Rekordhoch von 18 039 Punkten näher, das er am vergangenen Donnerstag erreicht hatte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann am Montagmorgen 0,49 Prozent auf 26 192,35 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,21 Prozent hoch.

Zu Beginn einer "Woche der Notenbanken" stützten insbesondere gute Vorgaben von den asiatischen Börsen. Der japanische Nikkei 225 zog dank des schwachen Yen wieder kräftig an und peilt eine Fortsetzung der jüngsten Rekordjagd an. Auch an Chinas Börsen ging es mit den Kursen nach oben. Neue Daten des Landes zu Industrieproduktion und Einzelhandel deuten auf eine weitere Erholung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft hin./gl/ngu

FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Im Tarifkonflikt um das Lufthansa -Bodenpersonal soll die geplante Schlichtung kommende Woche beginnen. Die Gewerkschaft Verdi benannte den Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow als Schlichter, wie sie am Montagabend in Berlin mitteilte. Die Schlichtung soll demnach am 25. März losgehen und spätestens am 28. März enden. Die Lufthansa muss noch einen Moderator benennen.

Verdi und die Fluggesellschaft hatten sich vergangene Woche darauf geeinigt, möglichst schnell eine Schlichtung für die rund 25 000 Beschäftigten am Boden anzustreben. Damit sollen Streiks an Ostern vermieden werden. Während der Schlichtung soll eine Friedenspflicht gelten.

"Sollte die Schlichtung jedoch kein Ergebnis bringen, dem die Beschäftigten zustimmen können, ist davon auszugehen, dass es zu Erzwingungsstreiks kommen wird", sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. Die Urabstimmung dafür wird bereits am Dienstag eingeleitet.

Verdi verlangt für das Lufthansa-Bodenpersonal bei einer Laufzeit von zwölf Monaten 12,5 Prozent mehr Geld, während das Unternehmen bei einer Laufzeit von 28 Monaten bislang 10 Prozent angeboten hat. Vergleichsweise unstrittig ist eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro. Zuletzt waren wegen eines von Verdi organisierten Warnstreiks in diesem Bereich Hunderte Lufthansa-Flüge ausgefallen.

Der Linken-Politiker und ehemalige Gewerkschafter Ramelow hat Erfahrung mit der Lösung von Tarifkonflikten. Ramelow hatte 2015 und 2017 gemeinsam mit dem ehemaligen Brandenburger Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) die Tarifauseinandersetzungen mit der Lokführergewerkschaft GDL bei der Bahn geschlichtet./mar/als/DP/nas

(neu: Bestätigung des EU-Außenbeauftragten)

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU will erstmals Sanktionen gegen radikale israelische Siedler im Westjordanland verhängen. Außenminister der Mitgliedstaaten verständigten sich am Montag bei einem Treffen in Brüssel auf entsprechende Pläne, wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mitteilte. Sie sollen nun in den kommenden Tagen formalisiert werden. Ungarn kündigte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur an, das Vorgehen nicht weiter blockieren zu wollen.

Hintergrund der Sanktionspläne sind Gewalttaten extremistischer Siedler gegen Palästinenser - insbesondere auch nach dem Hamas-Massaker in Israel vom 7. Oktober. Die Angriffe werden wie der Siedlungsbau an sich als eines der Hindernisse für Bemühungen um eine langfristige Friedenslösung im Nahost-Konflikt gesehen. Für Deutschland sei es zentral, deutlich zu machen, dass beides nicht im Einklang mit internationalem Recht stehe, sagte Außenministerin Annalena Baerbock zu dem Vorhaben.

Mit den Sanktionen folgt die EU dem Beispiel der USA. Diesen haben bereits Strafmaßnahmen verhängt, die sich gegen extremistische israelische Siedler richten. Die USA werfen den Betroffenen unter anderem vor, sich im Westjordanland an Gewalt gegen palästinensische Zivilisten beteiligt zu haben.

Sanktionsinstrument zur Ahndung von Menschenrechtsverstößen

Die EU-Strafmaßnahmen sollen mithilfe des EU-Sanktionsinstruments zur Ahndung von schweren Menschenrechtsverstößen verhängt werden. Von Personen, die betroffen sind, müssen dann in der EU vorhandene Konten und andere Vermögenswerte eingefroren werden. Zudem dürfen die Personen nicht mehr in die EU einreisen und keine Geschäfte mehr mit EU-Bürgern machen.

Die Namen der Betroffenen sollen nach dem noch ausstehenden formellen Sanktionsbeschluss im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur handelt es sich im ersten Schritt um eine einstellige Zahl Personen, gegen die es Anzeigen, aber bislang keine Strafverfahren von israelischer Seite gibt. Im Idealfall sollen die EU-Sanktionen nach Angaben von Diplomaten dazu führen, dass die israelische Justiz sich künftig engagierter um die Verfolgung von Gewalt von israelischen Siedlern gegen palästinensische Dörfer und Olivenhaine kümmert.

Ungarn gibt Blockade auf

Die Sanktionen gegen Siedler hätten eigentlich bereits vor Wochen beschlossen werden sollen. Die ungarische Regierung, die in der EU als besonders israelfreundlich gilt, signalisierte allerdings erst am Montag auf Spitzenebene, dass sie die Pläne nicht weiter blockieren will. Teil der Einigung ist, dass es auch neue Strafmaßnahmen gegen die Hamas gibt.

Ein Grund für die angespannte Lage im Westjordanland ist, dass Israel dort seit der Eroberung des Gebiets im Sechstagekrieg 1967 umstrittene Siedlungen ausbaut. Die Zahl der Siedler in dem Gebiet, das zwischen dem israelischen Kernland und Jordanien liegt, ist inzwischen auf etwa eine halbe Million gestiegen. Einschließlich Ost-Jerusalems sind es sogar 700 000. Die Siedler leben inmitten von rund drei Millionen Palästinensern.

Sanktionen auch gegen die Hamas

Die Vereinten Nationen haben diese Siedlungen als großes Hindernis für eine Friedensregelung eingestuft, weil sie kaum noch ein zusammenhängendes Territorium für die Palästinenser bei einer möglichen Zweistaatenlösung zulassen. Als ein weiterer Grund für die angespannte Lage gelten Razzien der israelischen Armee in Städten des Westjordanlands wegen Anschlägen von Palästinensern gegen Israelis.

Gegen die Hamas und ihre Vertreter wurden in der Vergangenheit bereits mehrfach EU-Sanktionen verhängt. Zuletzt setzte die EU etwa den Kommandeur des bewaffneten Arms, Mohammed Deif, sowie dessen mittlerweile bei einem israelischen Luftangriff gestorbenen Stellvertreter, Marwan Issa, auf ihre Terrorliste. Beide gelten als Planer des beispiellosen Massakers in Israel vom 7. Oktober, in dessen Folge rund 1200 Israelis getötet und rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt wurden. Die Hamas selbst wurde von der EU bereits vor rund zwei Jahrzehnten als Terrororganisation eingestuft./aha/DP/nas

(neu: Bestätigung des EU-Außenbeauftragten)

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU verhängt als Reaktion auf den Tod des Kremlkritikers Alexej Nawalny in einem russischen Straflager Sanktionen. Die Außenminister der Mitgliedstaaten verständigten sich am Montag bei einem Treffen in Brüssel auf Strafmaßnahmen gegen 30 Personen und Organisationen, wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montagabend in einer Pressekonferenz mitteilte. Sie sollen nach Angaben von Diplomaten insbesondere Vertreter des russischen Justizsystems treffen.

Der zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilte Kremlkritiker Nawalny war Mitte Februar in einem Straflager in Sibirien gestorben. Die Umstände seines Todes sind bis heute nicht geklärt. Laut Behörden ist der schärfste Kritiker von Putin bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof im Alter von 47 Jahren zusammengebrochen. Wiederbelebungsversuche seien erfolglos geblieben.

Deutschland und die anderen 26 EU-Staaten werfen Putin und den russischen Behörden vor, die Schuld am Tod des Politikers zu tragen. Nawalnys Witwe Julia Nawalnaja geht davon aus, dass ihr Mann im Lager ermordet wurde.

Die neuen EU-Strafmaßnahmen sollen mithilfe eines Sanktionsinstruments zur Ahndung von schweren Menschenrechtsverstößen verhängt werden. Betroffene Personen dürfen nicht mehr in die EU einreisen und keine Geschäfte mehr mit EU-Bürgern machen. Außerdem müssen ihre in der EU vorhandene Konten und andere Vermögenswerte eingefroren werden. Nach Angaben aus EU-Kreisen soll eine zweistellige Zahl von Vertretern des Justizsystems betroffen sein. Ihre Namen sollen den Plänen zufolge nach einem noch notwendigen formalen Sanktionsbeschluss in den kommenden Tagen im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden.

Pläne des EU-Außenbeauftragten Borrell sehen zudem vor, das EU-Sanktionsinstrument zur Bestrafung von schweren Menschenrechtsverstößen künftig nach Nawalny umzubenennen. Dieser Schritt soll ein Weg sein, das Andenken an Nawalny aufrechtzuerhalten.

Zuletzt hatten die EU-Staaten zum zweiten Jahrestag des Kriegs gegen die Ukraine neue Sanktionen gegen Russland beschlossen. Die Maßnahmen richteten sich gegen 106 Personen und 88 Einrichtungen, die für Handlungen verantwortlich sind, die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergraben oder bedrohen. Darunter waren auch Personen, die an Waffenlieferungen Nordkoreas an Russland beteiligt sind, sowie der nordkoreanische Verteidigungsminister.

Bereits seit längerem gibt es weitreichende Wirtschaftssanktionen wie zum Beispiel Einfuhrverbote für Rohöl, Kohle, Stahl, Gold und Luxusgüter sowie Strafmaßnahmen gegen Banken und Finanzinstitute./aha/DP/nas

TEL AVIV (dpa-AFX) - Neue Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln haben am Montag in Katar begonnen. Der israelische TV-Sender N12 berichtete, der Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, sei in dem Emirat mit Vermittlern zusammengetroffen.

Das israelische Sicherheitskabinett hatte am späten Sonntagabend die Abreise einer Delegation unter Leitung Barneas in den Golfstaat genehmigt. In der dortigen Hauptstadt Doha bemühen sich die Vermittler Katar, Ägypten und die USA, die zuletzt ins Stocken geratenen Gespräche über eine vorläufige Waffenruhe und einen Austausch von israelischen Geiseln gegen palästinensische Häftlinge voranzubringen.

Die Hamas hatte den Vermittlern kürzlich einen neuen Vorschlag vorgelegt. Darin verlangt die Hamas nicht mehr, dass Israel den Krieg beendet, bevor die ersten Geiseln gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen ausgetauscht werden. Dem Vorschlag zufolge würden die Islamisten eine nicht nur vorübergehende Einstellung der Kampfhandlungen durch Israel erst zur Voraussetzung für eine zweite Phase der Geiselfreilassungen machen. Damit näherte sich die Hamas den Inhalten eines mehrstufigen Plans an, den die Vermittler vor mehreren Wochen vorgelegt hatten und den Israel akzeptiert hatte.

Weil sich die Hamas nun etwas bewegt hat, ist Israel bereit, erstmals seit zwei Wochen wieder an den indirekt geführten Vermittlungsgesprächen in Katar teilzunehmen. Direkt verhandeln Israel und die Hamas nicht. Israel spricht jedoch weiter von unrealistischen Forderungen der Terrororganisation. Das israelische Fernsehen berichtete, man gehe davon aus, dass die Gespräche mindestens zwei Wochen lang dauern könnten.

Am 7. Oktober vergangenen Jahres hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen im Zuge eines Massakers in Israel rund 250 Menschen verschleppt. Während einer Feuerpause Ende November kamen 105 Geiseln frei. Laut Israels Regierung sind noch rund 100 Geiseln am Leben. Das Massaker war der Auslöser des Krieges im Gazastreifen./le/DP/nas

MAINZ (dpa-AFX) - Der Mainzer Pharmaverpackungskonzern Schott Pharma will in den USA einen neuen Produktionsstandort für Spritzen aufbauen. Mit einer Investition von rund 340 Millionen Euro sollen am neuen Standort in Wilson (North Carolina) mehr als 400 Arbeitsplätze geschaffen werden, teilte das Unternehmen am Montag in Mainz mit. Die Investition werde durch staatliche und lokale Fordermittel in Höhe von rund 19 Millionen Euro unterstützt. In dem Werk sollen vorfüllbare Polymerspritzen produziert werden. Damit solle der weltweit wachsende Bedarf an mRNA-Medikamenten gedeckt werden, die tiefgekühlt gelagert und transportiert werden müssen. Außerdem könnten vorfüllbare Glasspritzen für Behandlungen wie gegen Diabetes oder Adipositas hergestellt werden, die derzeit einen Boom erleben. Der Spatenstich ist für Ende 2024 geplant, die Inbetriebnahme des Werks 2027./irs/DP/nas

MOSKAU (dpa-AFX) - Nach der als Farce kritisierten Präsidentenwahl in Russland hat Kremlchef Wladimir Putin seinen Sieg und den zehnten Jahrestag der Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim gefeiert. "Ich gratuliere zum Feiertag. Es lebe Russland!", rief Putin am Montagabend auf dem Roten Platz in Moskau vor Tausenden Menschen, die jubelten und Russland-Fahnen schwenkten. Das Staatsfernsehen übertrug den Auftritt, dem Konzerte kremltreuer Künstler vorausgegangen waren. Der 71 Jahre alte Putin, der bereits seit rund einem Vierteljahrhundert an der Macht ist, brachte auch seine drei Gegenkandidaten Nikolai Charitonow, Wladislaw Dawankow und Leonid Sluzki mit auf die Bühne, die bei der Wahl von vornherein als völlig chancenlos gegolten hatten und sich auch klar auf Kremllinie zeigten.

Mit Blick auf das völkerrechtswidrige Referendum, das 2014 die Annexion der ukrainischen Krim durch Moskau besiegelt hatte, lobte der Kommunist Charitonow Putin dafür, dass er die Krim "nach Hause geholt" habe. Der Liberale Dawankow versicherte, er werde niemals "das Gefühl des Stolzes für mein Land und meinen Präsidenten" vergessen. Putin, der seit mehr als zwei Jahren einen groß angelegten Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, ließ sich auch für die teilweise Eroberung und die Annexion der ukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja feiern.

Bei der Präsidentenwahl, die von Freitag bis Sonntag lief und von Beobachtern als undemokratisch eingestuft wurde, hatte sich Putin am Ende ein Rekordergebnis von mehr als 87 Prozent bescheinigen lassen und sicherte sich damit eine fünfte Amtszeit. Echte Oppositionelle waren nicht als Kandidaten zugelassen worden. Außerdem beklagten unabhängige Wahlbeobachter, dass der Urnengang von Propaganda, Zwang und Betrug geprägt gewesen sei./haw/DP/nas

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU will erstmals Sanktionen gegen radikale israelische Siedler im Westjordanland verhängen. Außenminister der Mitgliedstaaten verständigten sich am Montag bei einem Treffen in Brüssel auf entsprechende Pläne, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. Sie sollen nun in den kommenden Tagen formalisiert werden. Ungarn habe angekündigt, das Vorgehen nicht weiter blockieren zu wollen, hieß es weiter.

Hintergrund der Sanktionspläne sind Gewalttaten extremistischer Siedler gegen Palästinenser - insbesondere auch nach dem Hamas-Massaker in Israel vom 7. Oktober. Die Angriffe werden wie der Siedlungsbau an sich als eines der Hindernisse für Bemühungen um eine langfristige Friedenslösung im Nahost-Konflikt gesehen. Für Deutschland sei es zentral, deutlich zu machen, dass beides nicht im Einklang mit internationalem Recht stehe, sagte Außenministerin Annalena Baerbock zu dem Vorhaben.

Mit den Sanktionen folgt die EU dem Beispiel der USA. Diesen haben bereits Strafmaßnahmen verhängt, die sich gegen extremistische israelische Siedler richten. Die USA werfen den Betroffenen unter anderem vor, sich im Westjordanland an Gewalt gegen palästinensische Zivilisten beteiligt zu haben.

Sanktionsinstrument zur Ahndung von Menschenrechtsverstößen

Die EU-Strafmaßnahmen sollen mithilfe des EU-Sanktionsinstruments zur Ahndung von schweren Menschenrechtsverstößen verhängt werden. Von Personen, die betroffen sind, müssen dann in der EU vorhandene Konten und andere Vermögenswerte eingefroren werden. Zudem dürfen die Personen nicht mehr in die EU einreisen und keine Geschäfte mehr mit EU-Bürgern machen.

Die Namen der Betroffenen sollen nach dem noch ausstehenden formellen Sanktionsbeschluss im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur handelt es sich im ersten Schritt um eine einstellige Zahl Personen, gegen die es Anzeigen, aber bislang keine Strafverfahren von israelischer Seite gibt. Im Idealfall sollen die EU-Sanktionen nach Angaben von Diplomaten dazu führen, dass die israelische Justiz sich künftig engagierter um die Verfolgung von Gewalt von israelischen Siedlern gegen palästinensische Dörfer und Olivenhaine kümmert.

Ungarn gibt Blockade auf

Die Sanktionen gegen Siedler hätten eigentlich bereits vor Wochen beschlossen werden sollen. Die ungarische Regierung, die in der EU als besonders israelfreundlich gilt, signalisierte allerdings erst am Montag auf Spitzenebene, dass sie die Pläne nicht weiter blockieren will. Teil der Einigung ist, dass es auch neue Strafmaßnahmen gegen die Hamas gibt.

Ein Grund für die angespannte Lage im Westjordanland ist, dass Israel dort seit der Eroberung des Gebiets im Sechstagekrieg 1967 umstrittene Siedlungen ausbaut. Die Zahl der Siedler in dem Gebiet, das zwischen dem israelischen Kernland und Jordanien liegt, ist inzwischen auf etwa eine halbe Million gestiegen. Einschließlich Ost-Jerusalems sind es sogar 700 000. Die Siedler leben inmitten von rund drei Millionen Palästinensern.

Sanktionen auch gegen die Hamas

Die Vereinten Nationen haben diese Siedlungen als großes Hindernis für eine Friedensregelung eingestuft, weil sie kaum noch ein zusammenhängendes Territorium für die Palästinenser bei einer möglichen Zweistaatenlösung zulassen. Als ein weiterer Grund für die angespannte Lage gelten Razzien der israelischen Armee in Städten des Westjordanlands wegen Anschlägen von Palästinensern gegen Israelis.

Gegen die Hamas und ihre Vertreter wurden in der Vergangenheit bereits mehrfach EU-Sanktionen verhängt. Zuletzt setzte die EU etwa den Kommandeur des bewaffneten Arms, Mohammed Deif, sowie dessen mittlerweile bei einem israelischen Luftangriff gestorbenen Stellvertreter, Marwan Issa, auf ihre Terrorliste. Beide gelten als Planer des beispiellosen Massakers in Israel vom 7. Oktober, in dessen Folge rund 1200 Israelis getötet und rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt wurden. Die Hamas selbst wurde von der EU bereits vor rund zwei Jahrzehnten als Terrororganisation eingestuft./aha/DP/nas

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU will erstmals Sanktionen gegen radikale israelische Siedler im Westjordanland verhängen. Außenminister der Mitgliedstaaten verständigten sich am Montag bei einem Treffen in Brüssel auf entsprechende Pläne, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur am Abend sagten./aha/DP/nas

WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Präsident Joe Biden hat erstmals nach einer längeren Gesprächspause wieder mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu telefoniert. In dem Austausch am Montag sei es um die Situation in der Stadt Rafah im Gazastreifen gegangen sowie humanitäre Hilfe für die Menschen vor Ort, teilte das Weiße Haus mit.

Netanjahu sagte nach Angaben seines Büros: "Wir haben über die jüngsten Entwicklungen im Krieg gesprochen, einschließlich der Verpflichtung Israels, alle Kriegsziele zu erreichen: Die Zerstörung der Hamas, die Freilassung aller unserer Geiseln und das Versprechen, dass Gaza keine Bedrohung mehr für Israel darstellen wird." Eine Übermittlung der notwendigen humanitären Hilfe helfe dabei, diese Ziele zu erreichen, sagte der israelische Regierungschef demnach.

Zuletzt hatten Biden und Netanjahu Mitte Februar miteinander telefoniert. Nach dem Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten, sprachen die beiden Politiker für eine Zeit lang beinahe täglich miteinander.

Angesichts der schlimmen humanitären Lage und der vielen zivilen Opfer im Gazastreifen verschärfte sich der Ton Washingtons gegenüber der israelischen Führung in den vergangenen Wochen deutlich.

In einem Interview des US-Fernsehsenders MSNBC hatte Biden vor einer Woche das militärische Vorgehen Israels im Gaza-Krieg scharf kritisiert und auf Nachfrage eine mögliche Bodenoffensive in Rafah als "rote Linie" bezeichnet. Biden machte in dem Interview zwar klar, er werde keinesfalls die militärische Unterstützung Israels aufgeben oder von dessen Schutz abrücken. Er ließ aber Raum für Spekulationen darüber, mit welchen anderen Konsequenzen die USA auf eine Rafah-Offensive reagieren könnten.

Biden griff auch Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in dem Interview direkt an und mahnte, es dürfe nicht zugelassen werden, dass als Konsequenz aus dem Vorgehen gegen die Hamas weitere 30 000 Palästinenser ums Leben kämen. Netanjahu reagierte verärgert auf die Äußerungen und wies Bidens Vorwürfe zurück./gei/DP/nas

(neu: Einordnung zu deutschen Signa-Immobilien im 3. Absatz)

WIEN (dpa-AFX) - Die hochkarätigsten Immobilien aus dem insolventen Reich des österreichischen Investors René Benko sollen in den nächsten Jahren von einem Treuhänder verkauft werden. Für diese Lösung stimmten am Montag in Wien mehr als 400 Gläubiger der Teilgesellschaft Signa Prime Selection AG, wie der Insolvenzverwalter mitteilte. Damit entschieden sie sich dagegen, den Kernbestand von Signa schneller, aber zu möglicherweise niedrigeren Erträgen zu Geld zu machen.

Die Signa Prime gilt als das Schmuckstück der verschachtelten Signa-Gruppe, die im Zuge von gestiegenen Zinsen, Baukosten und Energiepreisen in die Krise geschlittert ist. Zum Prime-Portfolio gehören unter anderem der noch unfertige Elbtower in Hamburg, das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe, Immobilien der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof und das Gebäude des österreichischen Verfassungsgerichtshofs.

Die Treuhand-Lösung erleichtere es, frisches Kapital für die Untergesellschaften der deutschen Signa-Objekte aufzutreiben, sagte Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform. Dieses Geld sei vor dem strukturierten Verkauf dieser Immobilien nötig. Insolvenzverwalter Norbert Abel hat als Treuhänder nun mehrere Jahre Zeit, um die Prime-Immobilien zu verwerten. Gläubiger der Signa Prime haben Forderungen von rund 12,8 Milliarden Euro angemeldet. Der Verwalter hat davon bislang nur etwa 5,9 Milliarden Euro anerkannt.

"Letztendlich ist es die wirtschaftlich vernünftigste Lösung", sagte Weinhofer. Denn Abel gehe in seinem Treuhandplan davon aus, dass sich der Immobilienmarkt in den kommenden Jahren erholt. "Klar ist, dass am Ende Signa nur mehr am Papier bestehen bleibt", sagte Weinhofer.

Aus steuerlichen Gründen werden die deutschen Immobilien von Signa Prime formell nicht dem Treuhänder unterstellt, de facto behält er aber über Zustimmungsrechte und über offene Forderungen der Signa Prime an deren Untergesellschaften die Kontrolle. Bei der Gläubigerversammlung in Wien ging es nur um die Abwicklung von Signa-Immobilien, nicht um den Verkauf von Warenhausbetrieben wie KaDeWe und Galeria Karstadt Kaufhof. Diese ebenfalls zur Signa-Gruppe gehörenden Einzelhändler sind jedoch ebenfalls insolvent und suchen nach Käufern.

Gegen die längerfristige Abwicklung positionierte sich die Republik Österreich als Signa-Gläubiger. Ein rascher Abverkauf würde mehr Klarheit in die intransparente Firmengruppe bringen und etwaige strafrechtliche Ermittlungen rund um den Niedergang von Signa erleichtern, argumentierte der oberste Rechtsvertreter der Republik, Wolfgang Peschorn, am Freitagmorgen im Radio Ö1. "Und ich hoffe auch darauf, dass die Strafbehörden hier alsbald zielgerichtete Ermittlungen aufnehmen", sagte er.

In Deutschland hat die Münchner Staatsanwaltschaft bereits mit Ermittlungen wegen Geldwäsche-Verdachts bei der Signa-Gruppe begonnen. Aus einer Mitteilung der Münchner Behörde ging vorige Woche hervor, dass auch andere Staatsanwaltschaften in Deutschland mit dem Fall befasst sind. Die Anwälte von René Benko haben Berichte über die Vorwürfe als "haltlos" zurückgewiesen. Benko hat vor Kurzem selbst Insolvenz angemeldet.

Die schwer angeschlagene Signa hatte im Herbst noch versucht, das Ruder mithilfe von angeheuerten Sanierungsexperten herumzureißen. Im Dezember meldeten Signa Prime und Signa Development Insolvenz an. "Ziel ist die geordnete Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs im Rahmen der Eigenverwaltung und die nachhaltige Restrukturierung des Unternehmens," hieß es damals von Signa. Davon war am Montag keine Rede mehr.

Auch die Gläubiger der insolventen Immobilienentwicklungs-Einheit Signa Development Selection AG stimmten am Montag für einen Treuhand-Plan. Signa Development ist mit Forderungen von 2,3 Milliarden Euro konfrontiert, von denen bisher mehr als 1 Milliarde anerkannt wurde./al/DP/nas

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die DZ Bank hat den fairen Wert für die Aktie von Rheinmetall von 376 auf 524 Euro angehoben und die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Im Lauf des Jahres erwartet Analyst Holger Schmidt den Gewinn mehrerer größerer und langfristiger Projekte und einen Anstieg des Auftragsbestands auf über 50 Milliarden Euro. Dies erhöhe die Sicht auf eine ausgeprägte Umsatz- und Ergebnisdynamik in den nächsten Jahren deutlich über dem Niveau der Vergleichsgruppe, schrieb er in einer am Montag vorliegenden Studie zu den Aktien des Rüstungskonzerns./ajx/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 18.03.2024 / 14:18 / MEZ Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 18.03.2024 / 14:38 / MEZ

-----------------------

dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX

-----------------------

FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bank Research sieht die Alstom -Aktien mit Blick auf bald anstehende Details zur Entschuldung vor einem möglichen "Short-Squeeze". Damit ist gemeint, dass positive Nachrichten solche Spekulanten auf dem falschen Fuß erwischen könnten, die auf fallende Kurse gesetzt haben. Das würde dann den Kurs zusätzlich hoch treiben. Analyst Gael de-Bray stufte die Papiere des Zugherstellers in einer am Montag vorliegenden Studie denn auch von "Hold" auf "Buy" hoch. Das Unternehmen komme wieder in die Spur, lautet seine These. Mit einem Kursziel, das unverändert 17 Euro lautet, sieht er auch nach einem Kurssprung an diesem Montag noch 28 Prozent an Kurspotenzial.

Mit Blick auf das Betriebskapital und den freien Finanzmittelfluss (Free Cashflow) habe der Zugbauer das Schlimmste hinter sich, erklärte de-Bray. In dem auf zwei Milliarden Euro ausgelegten Entschuldungsprogramm werde neben Beteiligungsverkäufen in seinem Hauptszenario eine Kapitalerhöhung von nur 500 Millionen Euro notwendig. Eine damit verbundene Gewinnverwässerung sei längst in den Aktienkurs eingepreist angesichts einer Kurshalbierung binnen eines Jahres. Die Papiere würden mit einem bis zu 50-prozentigen Abschlag gegenüber der Konkurrenz gehandelt.

Vor diesem Hintergrund könnte es im Mai im Zuge von Neuigkeiten zur Entschuldung in größerem Stil zur Eindeckung von leerverkauften Aktienpositionen kommen. Denn die Aktie gehöre zu denen, die europaweit am meisten leer verkauft seien, betonte er. Börsianer sprechen dann von einem "Short Squeeze", wenn Spekulanten, die auf fallende Kurse gewettet haben, plötzlich mit Kursanstiegen konfrontiert sind und sich dann mit Aktien eindecken müssen, um ihre Verluste zu minimieren./tih/bek/mis

Mit der Einstufung "Buy" empfiehlt die Deutsche Bank auf Basis der erwarteten Gesamtrendite für die kommenden zwölf Monate den Kauf der Aktie.

Analysierendes Institut Deutsche Bank.

Veröffentlichung der Original-Studie: 18.03.2024 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / CET

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 18.03.2024 / 08:00 / CET

-----------------------

dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX

-----------------------

HAMBURG (dpa-AFX Broker) - Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Novo Nordisk nach einer Kapitalmarktveranstaltung von 850 auf 900 dänischen Kronen angehoben und die Einstufung auf "Hold" belassen. Bei dieser habe sich das Management des Diabetesspezialisten zuversichtlich gezeigt, schrieb Analystin Kerry Holford in einer am Montag vorliegenden Studie. Allerdings seien die Aktien doppelt so hoch bewertet wie die weltweite Gruppe vergleichbarer Unternehmen angesichts der Kurs-Gewinn-Relation auf Basis der Schätzungen für 2025./bek/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 15.03.2024 / 17:54 / GMT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben

-----------------------

dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX

-----------------------

NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Porsche AG von 80 auf 85 Euro angehoben und die Einstufung auf "Hold" belassen. Der Sportwagenbauer liefere Qualität statt Quantität, schrieb Analyst Philippe Houchois in einer am Montag vorliegenden Studie. Die Zahlen hätten daher einen relativ dürftigen Margenausblick überlagert. Er behält seine Schätzungen am oberen Ende der Zielspanne. In der Debatte bleibe die angemessene Bewertung der Porsche AG im Spannungsfeld zwischen Ferrari und Mercedes-Benz./tih/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 16.03.2024 / 23:47 / ET

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 16.03.2024 / 23:47 / ET

-----------------------

dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX

-----------------------

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Investmentbank Stifel hat Sartorius mit "Buy" und einem Kursziel von 415 Euro in die Bewertung wieder aufgenommen. Der Laborausrüster sollte seine Konkurrenz im Bioprocessing-Bereich weiter abhängen, schrieb Analyst Dylan Van Haaften in einer am Montag vorliegenden Studie. Das Wachstum ziehe wieder an nach der Pandemie und einer Phase des Lagerbestandsabbaus. Er hält die aktuelle Bewertung der Aktie für gut vertretbar, wenn nicht sogar geradezu attraktiv./tih/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 18.03.2024 / 02:03 / EDT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 18.03.2024 / 02:03 / EDT

-----------------------

dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX

-----------------------

ZÜRICH (dpa-AFX Broker) - Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Hannover Rück nach finalen Geschäftszahlen auf "Sell" mit einem Kursziel von 199 Euro belassen. Die Budgets für die Rückversicherung von Naturkatastrophen seien solider als in der Vergangenheit, schrieb Analyst Will Hardcastle in einer am Montag vorliegenden ersten Reaktion. Das dürfte sich auch im laufenden Jahr fortsetzen. Die Ausschüttungen an die Aktionäre lägen in summa moderat über den Erwartungen./bek/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 18.03.2024 / 07:38 / GMT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 18.03.2024 / 07:38 / GMT

-----------------------

dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX

-----------------------

NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Hannover Rück nach endgültigen Geschäftszahlen für 2023 auf "Overweight" mit einem Kursziel von 255 Euro belassen. Die vorgeschlagene Dividende übertreffe die Konsensschätzung, schrieb Analyst Kamran Hossain in einer ersten Reaktion am Montag. Positiv sei auch der Aufbau von Reserven durch den Rückversicherer./bek/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 18.03.2024 / 07:16 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 18.03.2024 / 07:16 / GMT

-----------------------

dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX

-----------------------

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Deutsche Bank Research hat Alstom von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel auf 17 Euro belassen. Mit Blick auf den Bedarf an Betriebskapital und den Free Cashflow habe der Zugbauer nun das Schlimmste hinter sich, schrieb Analyst Gael de-Bray in einer am Montag vorliegenden Studie. Neue Geschäftszahlen im Mai hätten das Potenzial, in größerem Stil die Eindeckung von leerverkauften Aktienpositionen auszulösen. Der Titel sei einer der am stärksten leer verkauften europaweit./bek/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 18.03.2024 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / CET Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 18.03.2024 / 08:00 / CET

-----------------------

dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX

-----------------------

NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für Hannover Rück nach endgültigen Geschäftszahlen auf "Outperform" mit einem Kursziel von 245 Euro belassen. Die Solvabilität und die Dividende seien etwas besser als erwartet, schrieb Analyst Derald Goh in einer am Montag vorliegenden Studie. Vor allem die höhere Dividende spiegele die positiven Aussichten bei den Ergebnissen des Rückversicherers wider./bek/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 18.03.2024 / 03:17 / EST

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 18.03.2024 / 03:17 / EST

-----------------------

dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX

-----------------------

NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat Meyer Burger Technology von "Buy" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel von 0,38 auf 0,07 Franken gesenkt. 2023 sei die Welt für den Hersteller von Solaranlagen noch in Ordnung gewesen mit dem Rückenwind milliardenschwerer staatlicher Unterstützung für die Solarenergie in den USA, schrieb Analyst Ajay Patel in einer am Montag vorliegenden Studie. Auf den europäischen Absatzmärkten aber habe die Konkurrenz aus China auf die Profitabilität gedrückt. Nun fehlten die Mittel für die Ambitionen auf dem US-Markt./bek/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 17.03.2024 / 03:04 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben

-----------------------

dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX

-----------------------

(neu: Details)

WARSCHAU (dpa-AFX) - Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich von den Äußerungen des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich zum Einfrieren des Ukraine-Kriegs distanziert. "Es würde am Ende nur Putin helfen", sagte Pistorius am Montag nach einem Treffen mit dem polnischen Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz in Warschau. Dies sei zwar eine Position, die man vertreten könne, um sich für den Frieden auszusprechen. "Aber einen Diktatfrieden darf es nicht geben und keinen Frieden, der dazu führt, oder einen Waffenstillstand oder ein Einfrieren, bei dem Putin am Ende gestärkt herausgeht und den Konflikt fortsetzt, wann immer es ihm beliebt."

Mützenich hatte vergangenen Donnerstag in der Bundestags-Debatte über eine Lieferung der Taurus-Marschflugkörper gefragt: "Ist es nicht an der Zeit, dass wir nicht nur darüber reden, wie man einen Krieg führt, sondern auch darüber nachdenken, wie man einen Krieg einfrieren und später auch beenden kann?" Dafür war er auch schon aus den Reihen der Koalitionspartner Grüne und FDP kritisiert worden.

Jetzt bekommt er Gegenwind aus der eigenen Partei - aber nicht nur. Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) nahm ihn am Montag in Schutz. "Mir scheint, dass der Fraktionsvorsitzende der SPD, Herr Rolf Mützenich, auf dem richtigen Weg ist. Seine Position sollte von der Partei und Fraktion unterstützt werden", forderte der 79-Jährige.

Schröder ist seit seiner Kanzlerschaft von 1998 bis 2005 mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin befreundet und weiterhin für die mehrheitlich russischen Gesellschaften der Nord-Stream-Pipelines durch die Ostsee tätig. Von der SPD-Spitze wird er ausgegrenzt, ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn scheiterte aber.

Auch der polnische Minister Kosiniak-Kamysz kritisierte den Vorstoß Mützenichs. "Das ist keine Idee, die man erwägen sollte", sagte er laut offizieller Übersetzung bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Pistorius. Sie sei sogar "gefährlich".

Gleichzeitig erteilte der polnische Minister der Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine eine Absage. "Polen hat keine Absicht, Truppen in die Ukraine zu schicken." Das sei die Position der Regierung. "Und ich werde das wiederholen in allen Foren."

Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte vor drei Wochen gefordert, den Einsatz von westlichen Truppen in der Ukraine als Option auf dem Tisch zu lassen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hielt dagegen und schloss das aus. Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hatte sich bereits wie sein Verteidigungsminister geäußert. Der polnische Außenminister Radek Sikorski hat den Vorstoß Macrons allerdings unterstützt.

Pistorius und Kosiniak-Kamysz kündigten an, dass sie sich so bald wie möglich zu dritt mit ihrem französischen Kollegen Sébastien Lecornu treffen wollen. Die Dreier-Treffen haben Tradition, aber bisher vor allem auf Ebene der Staats- und Regierungschefs und der Außenminister. Sie werden nach dem Ort des Auftakts im Jahr 1991 als "Weimarer Dreieck" bezeichnet./mfi/DP/nas

TOKIO (dpa-AFX) - Die japanische Notenbank will laut einem Pressebericht die Kontrolle der Renditekurve beenden. Der Kauf von riskanteren Wertpapieren soll eingestellt werden, erfuhr die japanische Tageszeitung "Nikkei" am Montag aus nicht genannten Quellen. Die Notenbank wolle aber weiter in geringem Umfang japanische Anleihen kaufen - aber nur, um heftigere Kursausschläge zu unterbinden. An diesem Dienstag will die Notenbank ihre Entscheidungen verkündigen.

Seit Jahren hat die japanische Notenbank im großem Umfang Wertpapiere wie Staatsanleihen gekauft, um die Marktzinsen zu drücken. Auch wurden Zielwerte für die Kapitalmarktzinsen gesetzt und damit tief in die freie Preisbildung an den Anleihemärkten eingegriffen. Fachleute nennen das Vorgehen Kontrolle der Renditekurve (Yield Curve Controll, YCC). Diese Beeinflussung soll beendet werden.

Zur eigentlichen Zinsentscheidung stand in dem Artikel nichts. Ökonomen erwarten überwiegend, dass die japanische Notenbank ihre 2016 begonnene Negativzinspolitik beenden wird. Die Währungshüter wollten damit die schwache Wirtschaft und die seit Jahrzehnten niedrige Inflation anschieben. Letztere wurde als erhebliche Wachstumsbremse angesehen. Mittlerweile bewegt sich die Teuerung im Zielbereich der Zentralbank von zwei Prozent. Zuversichtlich stimmten die zuletzt hohen Lohnabschlüsse, die den privaten Verbrauch und die Inflation anschieben dürften./jsl/mis

HAMBURG (dpa-AFX) - Mit Finanzierungsvereinbarungen sowie Unternehmens- und Hafenkooperationen haben Deutschland und Kanada ihre Zusammenarbeit bei grünem Wasserstoff ausgebaut. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und der kanadische Energieminister Jonathan Wilkinson unterzeichneten am Montag am Rande einer Wasserstoff-Konferenz in Hamburg eine Absichtserklärung für ein gemeinsames "Finanzierungsfenster" im Rahmen des deutschen H2-Global-Projekts.

Sämtliche Vereinbarungen sind Teil der deutsch-kanadischen Energie- und Wasserstoffpartnerschaft, die die Regierungen beider Länder im August 2022 geschlossen hatten. Die Konferenz in der Handelskammer Hamburg war die erste dieser Art, um Produzenten und Abnehmer grünen Wasserstoffs zusammenbringen und Strukturfragen zu klären. Mit erneuerbarer Energie produzierter Wasserstoff gilt als Schlüssel auf dem Weg zur klimaneutralen Wirtschaft.

H2 Global ist ein Doppel-Auktionsmodell, mit dem die Differenz zwischen dem wegen hoher Investitionskosten hohen Weltmarktpreis für grünen Wasserstoff und dem niedrigeren Preis, zu dem er gekauft und wirtschaftlich eingesetzt werden kann, von staatlicher Seite ausgeglichen werden soll. Produzenten erhalten so langfristige Bezugsverträge, Abnehmer einen marktfähigen Preis. Mit dem Modell soll auf beiden Seiten Planungssicherheit für weitere Investitionen geschaffen werden.

Für das geplante H2-Global Finanzierungsfenster sind nach Angaben des Wirtschaftsministeriums insgesamt 400 Millionen Euro vorgesehen, die beide Länder zu gleichen Teilen tragen wollen.

Angesichts des russischen Krieges in der Ukraine und weiterer globaler Herausforderungen betonten Habeck und Wilkinson die Bedeutung der Energiesicherheit bei der Transformation der Wirtschaft. Industrie und Unternehmen seien auf dem Weg zur Klimaneutralität auf eine verlässliche Versorgung angewiesen. "Wir leben in einer Welt, in der die liberalen Demokratien zusammenstehen müssen", sagte Habeck. Kanada sei mit seinen natürlichen Ressourcen für die Produktion grünen Wasserstoffs aus Windkraft ein verlässlicher Partner, "ein wirklicher Freund in einer unfreundlichen Welt".

Am Rande der Konferenz besuchten Habeck und Wilkinson den Hamburger Kupferhersteller Aurubis , der seine Produktion von Kupfer-Anoden künftig von Erdgas auf Wasserstoff umstellen möchte. Zudem vereinbarten im Beisein der Regierungsvertreter das Hamburger Energieunternehmen Mabanaft und das US-Unternehmen Pattern Energy, eine mögliche Lieferung von grünem Ammoniak aus Kanada zu prüfen.

Eine weitere Kooperationsvereinbarung wurde zwischen dem Hamburger Hafen und dem Hafen von Argentia in der kanadischen Provinz Neufundland und Labrador geschlossen. Die von den Hafenchefs Jens Meier von der Hamburg Port Authority und seinem kanadischen Pendant Scott Penny unterzeichnete Absichtserklärung sieht die Schaffung von Strukturen für den Seetransport von Wasserstoff von Kanada nach Deutschland vor.

In Argentia sollen dafür ein mit Windstrom betriebener 300-Megawatt-Elektrolyseur und Anlagen zur Verschiffung des Wasserstoffs entstehen. Der Hamburger Hafen soll nach Plänen des Senats zum deutschen Wasserstoff-Hub ausgebaut werden, über den der klimaneutrale Energieträger importiert, weiterverteilt und mit einem eigenen Großelektrolyseur auch vor Ort produziert werden soll.

"Hamburg ist bereit, eine Schlüsselrolle in der kanadisch-deutschen Energiepartnerschaft und der Wasserstoffallianz zu übernehmen", sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) der die Regierungs- und Wirtschaftsdelegationen bei einem Senatsempfang im Rathaus begrüßte./fi/DP/nas

BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Bei Protesten gegen soziale Kürzungen durch die ultraliberale Regierung in Argentinien haben sich Polizisten und Demonstranten heftige Auseinandersetzungen geliefert. Die Beamten setzten am Montag Wasserwerfer, Schlagstöcke und Tränengas gegen die Anhänger sozialer Bewegungen ein, die die Zufahrtsstraßen zur Hauptstadt Buenos Aires blockierten. Die Demonstranten schleuderten Steine auf die Polizei. Zwei Beamte und ein Journalist wurden laut einem Bericht des Fernsehsenders TN bei den Krawallen verletzt.

Die Blockade von Straßen aus Protest gegen die Regierung hat in Argentinien eine lange Tradition und wurde bislang weitgehend hingenommen. Seit dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Javier Milei im Dezember gehen die Sicherheitskräfte allerdings massiv gegen Demonstranten vor.

Die Mitglieder von Gewerkschaften und sozialen Bewegungen forderten am Montag mehr Lebensmittel für die Volksküchen, in denen arme Familien versorgt werden. Zudem protestierten sie bei rund 500 Straßenblockaden im ganzen Land gegen Kürzungen von Sozialleistungen. Staatschef Milei will die staatlichen Leistungen auf ein Minimum zusammenstreichen und Subventionen für Strom, Gas, Wasser und den öffentlichen Nahverkehr kürzen.

Argentinien steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate liegt bei über 270 Prozent. Rund 40 Prozent der Menschen in dem einst wohlhabenden Land leben unterhalb der Armutsgrenze. Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Die Landeswährung Peso verliert gegenüber dem US-Dollar immer weiter an Wert. Der Schuldenberg wächst ständig./dde/DP/nas

BERLIN (dpa-AFX) - In der Debatte über die Weitergabe vertraulicher Informationen aus dem Verteidigungsausschuss hat Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) die Ausschussvorsitzende Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) kritisiert. Bei Sitzungen, in denen geheime Informationen weitergegeben würden, sollte der Teilnehmerkreis eigentlich so klein wie möglich gehalten werden, sagte Bas am Montag der "Welt". Das sei mit den Vorsitzenden aller sicherheitsrelevanten Ausschüsse auch so vereinbart. "Wenn ich höre, dass an der besagten Sitzung 105 Leute teilgenommen haben, dann kann ich mich nur darüber wundern, dass die Vorsitzende dies zugelassen hat", sagte Bas. Es sei ihr unbegreiflich, wie unter diesen Umständen Vertraulichkeit gewahrt sein solle.

Nach der geheimen Sitzung des Verteidigungsausschusses waren Informationen zum Marschflugkörper Taurus an die Öffentlichkeit gelangt. Die "Rheinische Post" hatte über einen Brief der FDP-Politikerin Strack-Zimmermann an Bas berichtet, nach dem rund 105 Menschen an der Sitzung teilnahmen, "darunter zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Bundesregierung und der Landesvertretungen". Es sei also nicht zwingend, dass die Informationen aus dem parlamentarischen Raum weitergegeben wurden, argumentierte die Ausschussvorsitzende.

Strack-Zimmermann hatte am Freitag angekündigt, die Staatsanwaltschaft einschalten zu wollen, weil die geheimen Details aus dem Ausschuss an die Öffentlichkeit gekommen waren. Der Bundestag teilte am Montag mit: "Die Bundestagspräsidentin wird eine Ermächtigung zur Strafverfolgung zum Geheimnisverrat im vorliegenden Fall erteilen." Das werde kurzfristig im üblichen Verfahren geschehen. Seit Beginn der Legislaturperiode seien bereits 37 Verdachtsfälle eines Geheimnisverrats an die Generalstaatsanwaltschaft gemeldet worden.

Hintergrund ist ein Bericht des Nachrichtenportals "t-online", der den geheimen Teil einer Sondersitzung des Bundestagsausschusses thematisiert. Demnach sprach Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer dort am Montag vergangener Woche über technische und operative Verfahren zur Zielsteuerung bei Taurus-Marschflugkörpern. Dabei soll es laut "t-online" auch um die Folgen einer Taurus-Lieferung an die Ukraine für die Sicherheit Deutschlands gegangen sein. In dem Bericht wird eine Quelle zitiert, die sagt, dass bei einer Taurus-Lieferung eine Fähigkeitslücke entstünde, die die "Einsatzfähigkeit der deutschen Streitkräfte" empfindlich beeinträchtigen würde.

Die von Russland angegriffene Ukraine fordert seit Monaten deutsche Taurus-Marschflugkörper, um sich zu verteidigen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte vor drei Wochen sein Nein zu einer Lieferung der Taurus-Marschflugkörper mit einer Reichweite von 500 Kilometern damit begründet, dass Deutschland in den Krieg hineingezogen werden könnte./tam/DP/zb

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Außenminister der EU-Staaten haben den offiziellen Beschluss für die Fortsetzung der gemeinsamen Finanzierung von militärischer Ausrüstung und Ausbildung für die Ukraine gefasst. Die Entscheidung vom Montag soll Unterstützungsleistungen wie die Lieferung von Waffen und Munition im Wert von mindestens fünf Milliarden Euro garantieren. Eine politische Grundsatzvereinbarung dazu war bereits in der vergangenen Woche erzielt worden.

Konkret ist geplant, innerhalb der sogenannten Europäischen Friedensfazilität (EFF) einen speziellen Unterstützungsfonds für die Ukraine zu schaffen. Über dieses Finanzierungsinstrument können den EU-Mitgliedstaaten Ausgaben für die militärische Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine erstattet und gemeinsame Bestellungen bezahlt werden.

Die Verhandlungen über den neuen Unterstützungsfonds für die Ukraine hatten sich über Monate hingezogen. Grund waren vor allem Forderungen Deutschlands und Frankreichs. So gab die Bundesregierung erst die erforderliche Zustimmung, nachdem vereinbart wurde, bei den notwendigen Einzahlungen in die Friedensfazilität künftig bilaterale Unterstützungsleistungen für die Ukraine zu berücksichtigen. Berlin hatte zuvor argumentiert, dass bilaterale Hilfe oft schneller und effizienter geleistet werden könne.

Zudem verwies die Bundesregierung darauf, dass Ungarn seit Monaten geplante Auszahlungen aus noch vorhandenen Friedensfazilität-Mitteln blockiert und das theoretisch auch in Zukunft weiter tun könnte, weil es für alle Auszahlungsentscheidung die Zustimmung aller Mitgliedstaaten braucht.

Gleichzeitig soll mit den neuen Regeln mehr Fairness bei der Unterstützung der Ukraine gewährleistet werden. Für die Bundesregierung ist dies relevant, weil sie der Ukraine allein für dieses Jahr bereits Militärhilfen im Wert von mehr als sieben Milliarden Euro zugesagt hat und Deutschland zugleich als größte Volkswirtschaft in der Regel rund ein Viertel der EU-Gemeinschaftsausgaben finanziert. Die neuen Regeln sollen es nun ermöglichen, dass bilaterale Hilfen in etwa zur Hälfte auf den EU-Finanzierungsbeitrag angerechnet werden können.

Weiter erschwert wurden die Verhandlungen durch die Forderung Frankreichs, nur in Europa produzierte Waffen und Munition mit EU-Mitteln zu finanzieren. Die Regierung in Paris argumentierte dabei, dass die Rüstungsindustrie in der EU feste Aufträge brauche, um ihre Produktion dauerhaft ausbauen und gegen internationale Konkurrenz bestehen zu können. Gegner der Regelung argumentierten hingegen, dass es zunächst einmal um die schnelle Unterstützung der Ukraine gehen müsse.

Am Ende steht nun der Kompromiss, dass der europäischen Verteidigungsindustrie bei Aufträgen Vorrang eingeräumt werden soll. Wenn diese allerdings für die Bedürfnisse der Ukraine nicht ausreichend schnell liefern kann, sollen mit dem EU-Geld auch Aufträge an Unternehmen in Nicht-EU-Staaten bezahlt werden können.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell zeigte sich am Montag erfreut über die Entscheidung. "Die EU kommt ihren Verpflichtungen nach", kommentierte er. Mit dem Unterstützungsfonds werde man die Ukraine weiterhin dabei unterstützen, sich mit allen Mitteln und so lange wie nötig gegen den russischen Angriffskrieg zu verteidigen./aha/DP/nas

(neu: Pistorius)

BERLIN (dpa-AFX) - Altkanzler Gerhard Schröder hat sich hinter das Nein von Bundeskanzler Olaf Scholz zur Lieferung von Taurus-Raketen in die Ukraine und die grundsätzliche Absage an eine Entsendung von Bodentruppen gestellt. "Ich finde, Olaf Scholz macht das, was ich von einem deutschen Bundeskanzler zurzeit erwarten würde", sagte der frühere SPD-Chef Schröder der Deutschen Presse-Agentur. Gleichzeitig forderte er eine deutsch-französische Initiative für Verhandlungen über eine Konfliktlösung in der Ukraine.

Auf die Frage, ob er sich einen "Friedenskanzler" Scholz wünsche, sagte der 79-Jährige: "Ja, den wünsche ich mir." Er fügte hinzu: "Wenn jemand als deutscher Bundeskanzler sich für den Frieden einsetzt, wenn jemand als "Friedenskanzler" beschrieben wird, ist das denn negativ?"

Union fordert Scholz zu Kurswechsel auf

Die Union nutzte die Äußerungen, um Scholz zum Kurswechsel in der Taurus-Frage aufzufordern. "Von Gerhard Schröder gelobt und vereinnahmt zu werden, zeigt eindeutig, dass er auf dem falschen Weg ist", sagte CSU-Chef Markus Söder. "Ich würde mir das dringend noch mal überlegen, und dieses Lob würde ich mir dann als Bundeskanzler echt verbitten." CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn sagte: "Wer Freunde, Unterstützer wie den Ex-Kanzler und Putin-Freund Gerhard Schröder hat, der braucht eigentlich keine politischen Feinde mehr."

Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann reagierte gelassen auf die Schröder-Einlassungen: Sie glaube nicht, dass die Äußerungen Scholz "in irgendeiner Weise" beeinflussen würden. "Die Position des Bundeskanzlers zu der Frage Unterstützung der Ukraine ist ja sehr deutlich."

Einfrieren des Kriegs: Auch Mützenich wird in Schutz genommen

Schröder nahm auch den SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich in Schutz, der für seine Äußerung zum Einfrieren des Kriegs auch aus den Reihen der Ampel-Koalition scharf kritisiert wird. "Mir scheint, dass der Fraktionsvorsitzende der SPD, Herr Rolf Mützenich, auf dem richtigen Weg ist. Seine Position sollte von der Partei und Fraktion unterstützt werden", forderte der Altkanzler.

Mützenich hatte vergangenen Donnerstag in der Bundestags-Debatte über eine Taurus-Lieferung gefragt: "Ist es nicht an der Zeit, dass wir nicht nur darüber reden, wie man einen Krieg führt, sondern auch darüber nachdenken, wie man einen Krieg einfrieren und später auch beenden kann?"

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) distanzierte sich am Montag während eines Besuchs in Warschau von der Idee des Chefs der Abgeordneten seiner Partei im Bundestag. "Es würde am Ende nur Putin helfen", sagte er. Es sei zwar eine Position, die man vertreten könne, um sich für den Frieden auszusprechen. "Aber einen Diktatfrieden darf es nicht geben und keinen Frieden, der dazu führt, oder einen Waffenstillstand oder ein Einfrieren, bei dem Putin am Ende gestärkt herausgeht und den Konflikt fortsetzt, wann immer es ihm beliebt."

Seit seiner Kanzlerschaft mit Putin befreundet

Schröder ist seit seiner Kanzlerschaft von 1998 bis 2005 mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin befreundet und weiterhin für die mehrheitlich russischen Gesellschaften der Nord-Stream-Pipelines durch die Ostsee tätig. Er hat den russischen Angriff auf die Ukraine zwar als Fehler bezeichnet, hält aber dennoch an seiner Freundschaft zu Putin fest. Von der SPD-Spitze wird er daher ausgegrenzt, ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn scheiterte aber.

Scholz hatte vor drei Wochen sein Nein zu einer Lieferung der Taurus-Marschflugkörper mit einer Reichweite von 500 Kilometern damit begründet, dass Deutschland in den Krieg hineingezogen werden könnte. Kurz darauf stellte er sich klar gegen die Forderung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine als Option auf dem Tisch zu lassen.

Hilft das Taurus-Nein Putin? "Das ist doch schlicht lächerlich"

Schröder teilt beide Positionen des Kanzlers. "Das sind zwei Festlegungen, die er getroffen hat. Ich unterstütze sie. Und ich hoffe, ich schade ihm damit nicht", sagte er der dpa. Er nahm den Kanzler gegen die Kritik in Schutz, dass er mit seinem Nein zu Taurus Putin in die Hände spiele. "Das ist doch schlicht lächerlich", sagte Schröder dazu. "Diese Attacken, die da eine Rolle spielen, die kann ich nicht ernst nehmen. Weder von Frau Strack-Zimmermann noch von anderen."

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, gilt als schärfste Kritikerin des Taurus-Neins in der Ampel-Koalition und hat sogar für zwei Unions-Anträge gestimmt, in denen die Lieferung der Marschflugkörper gefordert wird. Einen Tipp, wie Scholz mit den Kritikern in der Ampel umgehen sollte, hat Schröder nicht. "Das ist nicht eine Sache, die ich lösen muss, sondern die der Bundeskanzler lösen muss. Ich halte deren Positionen für falsch. Ich halte die von Olaf Scholz für richtig."

Vergleich mit Nein zum Irak-Krieg "unhistorisch"

Die Absage von Scholz an die Taurus-Lieferung ist zuletzt immer wieder mit dem Nein Schröders zu einer deutschen Beteiligung an der US-Invasion im Irak 2002 verglichen worden. Der Altkanzler hatte den USA damals nach den verheerenden Anschlägen islamistischer Terroristen in den USA vom 11. September 2001 zunächst "uneingeschränkte Solidarität" zugesichert und die Bundeswehr in den Afghanistan-Einsatz geschickt. Beim Irak-Krieg ging er dann aber nicht mehr mit.

Schröder hält den Vergleich zu Scholz' Taurus-Nein zwar für "unhistorisch". Allerdings würde er sich wünschen, dass Deutschland und Frankreich wie damals beim Nein zum Irak-Krieg jetzt auch bei der Suche nach einer Friedenslösung in der Ukraine an einem Strang ziehen würden. "Denn das sind die Mächte, die Diskussionsmöglichkeiten haben aufgrund der langen Geschichte, die auch mit Russland besteht", sagte er. "Deshalb wäre es angemessen, wenn diese beiden ihre Unterstützung der Ukraine verbinden würden mit dem Versuch, zu einer Lösung dieses Konfliktes zu kommen. Und prinzipiell lösbar müsste das eigentlich sein."

Diskussion über Profilierung als Friedenskanzler "merkwürdig"

Für die Kritik, Scholz wolle sich wie er damals als "Friedenskanzler" profilieren, zeigt Schröder keinerlei Verständnis. "Ich finde diese ganze Diskussion wirklich merkwürdig, die da schlicht heißt: Man darf sich für den Krieg einsetzen, egal auf welcher Seite, aber für den Frieden nicht. Also das finde ich ganz falsch", sagte er. "Ich sehe, wie jetzt versucht wird, Scholz als jemanden darzustellen, der zu Unrecht versucht, Frieden zu schaffen. Seit wann ist das nicht Aufgabe eines verantwortlichen Politikers in Deutschland, aber auch über Deutschland hinaus, Frieden zu vermitteln? Das ist doch eine selbstverständliche Aufgabe."/mfi/gö/DP/nas

(Neu: UN-Koordinator)

ROM/GAZA (dpa-AFX) - Angesichts der humanitären Krise im Gazastreifen warnen international anerkannte Experten, dass in Teilen Gazas eine Hungersnot unmittelbar bevorsteht. Im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens werde diese voraussichtlich zwischen Mitte März und Mai eintreten, hieß es am Montag in dem neuen Bericht der sogenannten IPC-Initiative für die Analyse von Nahrungskrisen. In den vergangenen Monaten habe man eine zunehmende Verschlechterung der Ernährungssituation festgestellt, so die Experten.

UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete den Bericht als "entsetzliche Anklage". "Die Palästinenser im Gazastreifen erleben ein schockierendes Maß an Hunger und Leiden", sagte Guterres am Montag in New York vor Journalisten. "Dieses ist ein komplett menschengemachtes Desaster - und der Bericht macht klar, dass es gestoppt werden kann." Guterres forderte erneut eine sofortige Waffenruhe.

Ungefähr die Hälfte der Bevölkerung in dem abgeriegelten Küstenstreifen - etwa 1,1 Millionen Menschen - ist nach Angaben der sogenannten Integrated Food Security Phase Classification (IPC) in der schlimmsten Notlage. Die Initiative hat ein mehrstufiges System, nach dem es beurteilt, wie viele Menschen wie stark von Hunger betroffen sind. Die höchste Stufe 5 wird mit "Hungersnot-ähnlichen Zuständen" umschrieben. Die IPC-Initiative wird von den UN genutzt und besteht aus verschiedenen UN-Organisationen und Hilfsgruppen.

Die Katastrophe könne nur abgewendet werden, wenn sämtliche Zugangsstraßen zum Gazastreifen geöffnet würden, sagte UN-Koordinator Jamie McGoldrick in Jerusalem. Er sprach über Videolink mit Reportern in Genf. Lebensmittelabwürfe oder Schiffsladungen, die er als PR-Aktionen bezeichnete, könnten kaum Abhilfe schaffen. Die UN hätten inzwischen Konvois über die vom israelischen Militär für sich blockierte Straße in den Gazastreifen bringen können. Aber auch das allein reiche nicht.

Es gebe keine Vorratslager vor Ort, weil die israelische Abfertigung nicht genügend Konvois ins Land lasse. Zudem türmten sich in Lagern in Al-Arisch in Ägypten unweit des Gazastreifens Berge von dringend benötigtem Material. Darunter seien medizinische Güter oder Werkzeug für die Reparatur von Wasser- und Abwasserleitungen. Israel lasse sie nicht durch, weil sie nach ihrer Ansicht auch anders als für humanitäre Zwecke genutzt werden könnten.

Im gesamten Gazastreifen ist die Bevölkerung nach Angaben der Experten mit einem hohen Maß an akuter Ernährungsunsicherheit konfrontiert. Nicht nur im Norden, sondern inzwischen auch im Süden habe sich die Situation für die Menschen massiv verschlechtert, so die Experten. Sollten die Feindseligkeiten nicht aufhören und humanitäre Hilfe nicht bald in großem Umfang die bedürftigsten Menschen erreichen, drohe im schlimmsten Fall auch für den Rest des Gazastreifens die unmittelbare Gefahr einer künftigen Hungersnot.

Die offizielle Einstufung als Hungersnot bedeutet konkret, dass mindestens 20 Prozent der Bevölkerung von extremem Mangel an Nahrung betroffen sind. Zudem leidet laut IPC dann mindestens jedes dritte Kind unter akuter Mangelernährung. Außerdem kommt es zu mindestens zwei Todesfällen pro Tag pro 10 000 Einwohner, verursacht durch unmittelbaren Hungertod oder durch die Kombination aus Mangelernährung und Krankheiten.

Durch die Erklärung einer Hungersnot wird zwar keine formelle internationale Reaktion ausgelöst - sie gilt aber als größtes Alarmzeichen für den bevorstehenden Tod Zehntausender Menschen. Seit 2010 wurden zwei Hungersnöte von der IPC-Initiative festgestellt - 2011 in Somalia und 2017 im Südsudan. Beide Ereignisse führten zu weitverbreiteter akuter Mangelernährung und zum Tod von Zehntausenden Menschen.

Der extrem eingeschränkte Zugang der humanitären Hilfe zum und innerhalb des Gazastreifens behindere weiterhin die sichere und gerechte Bereitstellung lebensrettender Hilfe, hieß es weiter. Man klage seit geraumer Zeit über schwerwiegende Einschränkungen bei der Lieferung von Gütern und der Grundversorgung. Als Ergebnis verzichten den neuesten Daten des IPC-Berichts zufolge praktisch alle Haushalte täglich auf Mahlzeiten und Erwachsene reduzieren ihre Mahlzeiten, damit Kinder essen können.

Hintergrund der Not im Gazastreifen sind massive Bombardierungen und eine Bodenoffensive Israels in dem Küstengebiet in den vergangenen Monaten. Das Militär Israels reagiert damit auf das schlimmste Massaker in der Geschichte des Landes, bei dem Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel rund 1200 Menschen ermordet und 250 entführt hatten. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden in Gaza mehr als 31 500 Menschen getötet./rme/DP/mis

USA: NAHB-Immobilienindex legt weiter zu

WASHINGTON - Die Stimmung auf dem US-Häusermarkt hat sich im März erneut verbessert. Der NAHB-Hausmarktindex stieg um drei Punkte auf 51 Zähler, wie die National Association of Home Builders (NAHB) am Montag in Washington mitteilte. Es ist der vierte Anstieg in Folge. Analysten hatten im Schnitt mit einer Stagnation gerechnet.

ROUNDUP/Patentamt: Deutsche Industrie verstärkt KI-Entwicklung - USA führend

MÜNCHEN - Industrie und Wissenschaft in Deutschland haben Forschung und Entwicklung bei Künstlicher Intelligenz verstärkt, liegen jedoch weit hinter den USA zurück. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) hervor. Demnach war die Zahl der veröffentlichten Patentanmeldungen mit KI-Bezug beim Deutschen und beim Europäischen Patentamt im vergangenen Jahr 40 Prozent höher als 2019, wie die Münchner Bundesbehörde am Montag mitteilte.

ROUNDUP: Baugenehmigungen auch zu Jahresbeginn gesunken

WIESBADEN - Die Baugenehmigungen in Deutschland sind nach dem deutlichen Rückgang im vergangenen Jahr auch im Januar 2024 weiter gesunken. Die Behörden bewilligten den Bau von 16 800 Wohnungen, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 23,5 Prozent oder 5200 Genehmigungen weniger als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zum Januar 2022 brach die Zahl sogar um 43,4 Prozent ein.

Neuer Gesundheits-Expertenrat der Bundesregierung

BERLIN - Als Nachfolger des Corona-Expertenrats soll ein neues Fachgremium die Bundesregierung zu wichtigen Gesundheitsfragen beraten. Kanzler Olaf Scholz (SPD) begrüßte die Mitglieder des Expertenrats "Gesundheit und Resilienz" am Montag in Berlin zur konstituierenden Sitzung. Er sagte: "Eine Lehre aus der Pandemie ist, dass wir unser Gesundheitswesen widerstandsfähiger und robuster aufstellen - auch im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels und der demografischen Entwicklung." Um Gesundheitskrisen bestmöglich begegnen zu können, brauche es einen breit aufgestellten Rat mit Expertinnen und Experten.

ROUNDUP: Kremlchef Putin lässt Rekordergebnis verkünden

MOSKAU - Nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Macht hat sich Russlands Präsident Wladimir Putin in einer umstrittenen Wahl mit 87,28 Prozent der Stimmen zum fünften Mal im Amt bestätigen lassen. "Das ist ein Rekordergebnis", sagte Wahlleiterin Ella Pamfilowa am Montag bei der Vorstellung der Resultate. Auch die Beteiligung liege mit 77,44 Prozent auf dem höchsten Stand überhaupt. Der 71-Jährige, der 2000 erstmals gewählt wurde, kann damit weitere sechs Jahre regieren.

Wirtschaftsministerium rechnet mit schrumpfendem Gasnetz

BERLIN - Im Zuge des bis 2045 geplanten weitgehenden Ausstieg aus fossilen Brennstoffen rechnet das Bundeswirtschaftsministerium mit einer Verkleinerung des bestehenden Gasverteilnetzes. "Bis dahin muss der Ausstieg aus fossilem Erdgas vollzogen worden sein, Gasverteilernetze für die bisherige Erdgasversorgung werden dann in der derzeitigen Form und Umfang nicht mehr benötigt werden", heißt es in einem 23-seitigen Ideenpapier, das das Ministerium vor Kurzem auf seiner Website veröffentlicht hat. Die "Bild"-Zeitung berichtete darüber.

Eurozone: Inflation schwächt sich weiter ab

LUXEMBURG - Die Inflation in der Eurozone hat sich den zweiten Monat in Folge abgeschwächt. Die Verbraucherpreise lagen im Februar 2,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Eine erste Erhebung wurde wie von Analysten erwartet bestätigt.

Eurozone: Handelsbilanzsaldo steigt zu Jahresbeginn deutlich

LUXEMBURG - Der Überschuss im Außenhandel der Eurozone ist zu Jahresbeginn deutlich gestiegen. Der Handelsüberschuss als Differenz von Ex- und Importen stieg saisonbereinigt von 14,3 Milliarden Euro im Dezember auf 28,1 Milliarden Euro im Januar, wie das Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte.

Baugenehmigungen auch zu Jahresbeginn gesunken

WIESBADEN - Die Baugenehmigungen in Deutschland sind nach dem deutlichen Rückgang im vergangenen Jahr auch im Januar 2024 weiter gesunken. Die Behörden bewilligten den Bau von 16 800 Wohnungen, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 23,5 Prozent oder 5200 Genehmigungen weniger als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zum Januar 2022 brach die Zahl sogar um 43,4 Prozent ein.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/jsl

ROM/GAZA (dpa-AFX) - Angesichts der humanitären Krise im Gazastreifen warnen international anerkannte Experten, dass in Teilen Gazas eine Hungersnot unmittelbar bevorsteht. Im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens werde diese voraussichtlich zwischen Mitte März und Mai eintreten, hieß es am Montag in dem neuen Bericht der sogenannten IPC-Initiative für die Analyse von Nahrungskrisen. In den vergangenen Monaten habe man eine zunehmende Verschlechterung der Ernährungssituation festgestellt, so die Experten.

UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete den Bericht als "entsetzliche Anklage". "Die Palästinenser im Gazastreifen erleben ein schockierendes Maß an Hunger und Leiden", sagte Guterres am Montag in New York vor Journalisten. "Dieses ist ein komplett menschengemachtes Desaster - und der Bericht macht klar, dass es gestoppt werden kann." Guterres forderte erneut eine sofortige Waffenruhe.

Ungefähr die Hälfte der Bevölkerung in dem abgeriegelten Küstenstreifen - etwa 1,1 Millionen Menschen - ist nach Angaben der sogenannten Integrated Food Security Phase Classification (IPC) in der schlimmsten Notlage. Die Initiative hat ein mehrstufiges System, nach dem es beurteilt, wie viele Menschen wie stark von Hunger betroffen sind. Die höchste Stufe 5 wird mit "Hungersnot-ähnlichen Zuständen" umschrieben. Die IPC-Initiative wird von den UN genutzt und besteht aus verschiedenen UN-Organisationen und Hilfsgruppen.

Im gesamten Gazastreifen ist die Bevölkerung nach Angaben der Experten mit einem hohen Maß an akuter Ernährungsunsicherheit konfrontiert. Nicht nur im Norden, sondern inzwischen auch im Süden habe sich die Situation für die Menschen massiv verschlechtert, so die Experten. Sollten die Feindseligkeiten nicht aufhören und humanitäre Hilfe nicht bald in großem Umfang die bedürftigsten Menschen erreichen, drohe im schlimmsten Fall auch für den Rest des Gazastreifens die unmittelbare Gefahr einer künftigen Hungersnot.

Die offizielle Einstufung als Hungersnot bedeutet konkret, dass mindestens 20 Prozent der Bevölkerung von extremem Mangel an Nahrung betroffen sind. Zudem leidet laut IPC dann mindestens jedes dritte Kind unter akuter Mangelernährung. Außerdem kommt es zu mindestens zwei Todesfällen pro Tag pro 10 000 Einwohner, verursacht durch unmittelbaren Hungertod oder durch die Kombination aus Mangelernährung und Krankheiten.

Durch die Erklärung einer Hungersnot wird zwar keine formelle internationale Reaktion ausgelöst - sie gilt aber als größtes Alarmzeichen für den bevorstehenden Tod Zehntausender Menschen. Seit 2010 wurden zwei Hungersnöte von der IPC-Initiative festgestellt - 2011 in Somalia und 2017 im Südsudan. Beide Ereignisse führten zu weitverbreiteter akuter Mangelernährung und zum Tod von Zehntausenden Menschen.

Der extrem eingeschränkte Zugang der humanitären Hilfe zum und innerhalb des Gazastreifens behindere weiterhin die sichere und gerechte Bereitstellung lebensrettender Hilfe, hieß es weiter. Man klage seit geraumer Zeit über schwerwiegende Einschränkungen bei der Lieferung von Gütern und der Grundversorgung. Als Ergebnis verzichten den neuesten Daten des IPC-Berichts zufolge praktisch alle Haushalte täglich auf Mahlzeiten und Erwachsene reduzieren ihre Mahlzeiten, damit Kinder essen können.

Hintergrund der Not im Gazastreifen sind massive Bombardierungen und eine Bodenoffensive Israels in dem Küstengebiet in den vergangenen Monaten. Das Militär Israels reagiert damit auf das schlimmste Massaker in der Geschichte des Landes, bei dem Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel rund 1200 Menschen ermordet und 250 entführt hatten. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden in Gaza mehr als 31 500 Menschen getötet./rme/DP/mis

nach oben