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NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Aktienmarkt hat am Freitag eine erfreuliche Woche mit Kursgewinnen abgeschlossen. Neu veröffentlichte Inflationserwartungen und eine teils skeptische Haltung von Fed-Mitgliedern gegenüber erhofften Zinssenkungen nahmen den Indizes zeitweise den Wind etwas aus den Segeln, ohne ihnen letztlich größeren Schaden zuzufügen.

Für den Leitindex Dow Jones Industrial war es mit plus 0,32 Prozent auf 39 512,84 Punkte der achte Handelstag hintereinander mit einem Kurszuwachs. Sein Rekordhoch von Ende März bei 39 889 Punkten rückt näher. Der breit gefasste S&P 500 schloss am Freitag 0,16 Prozent höher auf 5222,68 Zähler. Auch der technologielastige Nasdaq 100 lag im Plus mit einem Zuwachs von 0,26 Prozent auf 18 161,18 Punkten. Auf Wochensicht verbuchten alle drei Indizes klare Gewinne, wobei sich der Dow mit plus 2,2 Prozent am besten schlug.

Wie schon im Wochenverlauf hatten sich am Freitag weitere Fed-Mitglieder zu Wort gemeldet - und sich mit Blick auf baldige Zinssenkungen eher zurückhaltend gezeigt. Gouverneurin Michelle Bowman etwa hält es derzeit noch nicht für angemessen, die Zinsen angesichts der hartnäckigen Inflation in diesem Jahr zu senken.

Das von der Uni Michigan veröffentlichte Konsumklima hatte sich im Mai deutlich eingetrübt. Die darin ebenfalls enthaltenen Inflationserwartungen der Verbraucher legten merklich zu. Die Zinssenkungserwartungen erhielten also insgesamt wieder einen kleinen Dämpfer, nachdem sie am Vortag noch von schwächeren Signalen vom US-Arbeitsmarkt befeuert worden waren.

Angebliche Pläne von McDonald's zur Rückgewinnung von Kunden bescherten den Papieren der Burgerkette einen Kursgewinn von 2,6 Prozent. Damit führten sie den Dow an. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, will McDonald’s in den USA künftig eine Fünf-Dollar-Mahlzeit anbieten, um preisbewusstere Kunden wieder anzulocken. Das Menü könnte einen McChicken oder einen McDouble mit Pommes und einem Getränk enthalten, hieß es.

Als zweitbester Dow-Wert legten die Aktien des Mischkonzerns 3M um 1,6 Prozent zu, nachdem die Analysten der Bank HSBC sie auf "Buy" hochgestuft hatten. Die Experten sehen eine mögliche positive Trendwende beim Wachstum sowie positive Auswirkungen auf die Profitabilität durch die Restrukturierung.

Die Aktien von Novavax konnten ihren Wert nahezu verdoppeln. Der Impfstoffhersteller hatte zuvor mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi eine Lizenzvereinbarung unterzeichnet, die die Vermarktung einer kombinierten Covid-19- und Grippeimpfung vorsieht. Novavax können durch das Geschäft bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar zufließen. Zudem beteiligt sich Sanofi mit rund fünf Prozent an dem Unternehmen.

Für Aufmerksamkeit sorgte ferner eine Bloomberg-Meldung über Pläne der US-Regierung für neue Zölle auf chinesische E-Autos und weitere strategische Sektoren. Laut dem "Wall Street Journal" soll der Zoll in den USA auf chinesische Fahrzeuge vervierfacht werden. Chinesische Unternehmen sind durch Autozölle bereits großteils vom amerikanischen Markt ausgeschlossen. Die Aktien von US-E-Fahrzeugherstellern wie Tesla und Rivian profitierten von den Meldungen nicht: Tesla verloren zwei Prozent, Rivian 2,3 Prozent.

Die Verbraucherumfrage der Uni Michigan belastete den Euro . Nach Börsenschluss an der Wall Street wurden für die Gemeinschaftswährung 1,0771 US-Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0779 (Mittwoch: 1,0743) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9277 (0,9308) Euro gekostet.

Am US-Rentenmarkt sank der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,34 Prozent auf 108,72 Punkte. Die Rendite stieg im Gegenzug auf 4,5 Prozent./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Aktienmarkt hat am Freitag eine erfreuliche Woche mit Kursgewinnen abgeschlossen. Neu veröffentlichte Inflationserwartungen und eine teils skeptische Haltung von Fed-Mitgliedern gegenüber erhofften Zinssenkungen nahmen den Indizes zeitweise den Wind etwas aus den Segeln, ohne ihnen letztlich größeren Schaden zuzufügen.

Für den Leitindex Dow Jones Industrial war es mit plus 0,32 Prozent auf 39 512,84 Punkte der achte Handelstag hintereinander mit einem Kurszuwachs. Sein Rekordhoch von Ende März bei 39 889 Punkten rückt näher. Der breit gefasste S&P 500 schloss am Freitag 0,16 Prozent höher auf 5222,68 Zähler. Auch der technologielastige Nasdaq 100 lag im Plus mit einem Zuwachs von 0,26 Prozent auf 18 161,18 Punkten. Auf Wochensicht verbuchten alle drei Indizes klare Gewinne, wobei sich der Dow mit plus 2,2 Prozent am besten schlug.

Wie schon im Wochenverlauf hatten sich am Freitag weitere Fed-Mitglieder zu Wort gemeldet - und sich mit Blick auf baldige Zinssenkungen eher zurückhaltend gezeigt. Gouverneurin Michelle Bowman etwa hält es derzeit noch nicht für angemessen, die Zinsen angesichts der hartnäckigen Inflation in diesem Jahr zu senken.

Das von der Uni Michigan veröffentlichte Konsumklima hatte sich im Mai deutlich eingetrübt. Die darin ebenfalls enthaltenen Inflationserwartungen der Verbraucher legten merklich zu. Die Zinssenkungserwartungen erhielten also insgesamt wieder einen kleinen Dämpfer, nachdem sie am Vortag noch von schwächeren Signalen vom US-Arbeitsmarkt befeuert worden waren./ajx/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Neu veröffentlichte Inflationserwartungen und eine skeptische Haltung von Fed-Mitgliedern gegenüber erhofften Zinssenkungen haben am Freitag den US-Börsen etwas den Wind aus den Segeln genommen. Gleichwohl hielten sich die wichtigsten Indizes knapp im Plus.

Der Leitindex Dow Jones Industrial verbuchte gut zwei Stunden vor dem Börsenende einen Zuwachs von 0,24 Prozent auf 39 480,38 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 notierte mit plus 0,07 Prozent auf 5217,67 Zähler. Auch der technologielastige Nasdaq 100 stand noch im Plus mit 0,15 Prozent auf 18 140,02 Punkten. Auf Wochensicht zeichnen sich für alle drei Indizes deutliche Gewinne ab, wobei der Dow aktuell mit plus 2,1 Prozent am besten abschneidet.

Wie schon im Wochenverlauf meldeten sich am Freitag weitere Fed-Mitglieder zu Wort - und zeigten sich mit Blick auf baldige Zinssenkungen zurückhaltend. Fed-Gouverneurin Michelle Bowman etwa hält es derzeit noch nicht für angemessen, die Zinsen angesichts der hartnäckigen Inflation in diesem Jahr zu senken.

Das von der Uni Michigan veröffentlichte Konsumklima hatte sich im Mai zudem deutlich eingetrübt. Die darin ebenfalls enthaltenen Inflationserwartungen der Verbraucher legten merklich zu. Die Zinssenkungserwartungen erhielten also insgesamt wieder einen kleinen Dämpfer, nachdem sie am Vortag von schwächeren Signalen vom US-Arbeitsmarkt noch befeuert worden waren.

Aktien des Mischkonzerns 3M legten als bester Dow-Wert um rund zwei Prozent zu, nachdem die Analysten der Bank HSBC sie auf "Buy" hochgestuft hatten. Die Experten sehen eine mögliche positive Trendwende beim Wachstum sowie positive Auswirkungen der Restrukturierung auf die Profitabilität.

Die Aktien von Novavax verdoppelten ihren Wert. Der Impfstoffhersteller hatte zuvor mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi eine Lizenzvereinbarung unterzeichnet, die die Vermarktung einer kombinierten Covid-19- und Grippeimpfung vorsieht. Novavax können durch das Geschäft bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar zufließen. Zudem beteiligt sich Sanofi mit rund fünf Prozent an dem Unternehmen.

Für Aufmerksamkeit sorgte ferner eine Bloomberg-Meldung über Pläne der US-Regierung für neue Zölle auf chinesische E-Autos und weitere strategische Sektoren. Laut dem "Wall Street Journal" soll der Zoll in den USA auf chinesische Fahrzeuge vervierfacht werden. Chinesische Unternehmen sind durch Autozölle bereits großteils vom amerikanischen Markt ausgeschlossen. Die Aktien von US-amerikanischen E-Fahrzeugherstellern wie Tesla und Rivian profitierten von den Meldungen nicht: Beide Aktien verloren jeweils zwei Prozent.

Derweil legte Zeekr Intelligent, die Premium-Elektrofahrzeugmarke unter dem Dach der Zhejiang Geely Holding, in New York ein beachtliches Börsendebut hin. Nachdem das Unternehmen mit 21 Millionen Aktien zu jeweils 21 Dollar 3,5 Millionen Papiere mehr verkauft hatte vorgesehen, starteten die Hinterlegungsscheine am Freitag zum Kurs von 26 Dollar in den Handel und stiegen anschließend bis auf 29,36 Dollar. Zuletzt kosteten sie 27,30 Dollar./ajx/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag seinen Rekordlauf fortgesetzt. Zwischenzeitlich hatte der deutsche Leitindex erstmals die Marke von 18 800 Punkten geknackt. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets sprach von einem "starken Ausbruch bei schwachen Umsätzen". Auftrieb gab vor allem die Hoffnung auf doch noch zeitnahe Leitzinssenkungen in den USA. Die dünnen Handelsumsätze am Brückentag nach "Christi Himmelfahrt" trugen ihr Übriges dazu bei, denn an solchen Tagen reichen bereits wenige Orders, um das Börsenbarometer kräftiger in die eine oder andere Richtung zu bewegen.

Der Dax schloss 0,46 Prozent höher bei 18772,85 Punkten, nachdem er bereits am Vormittag sein Rekordhoch bei 18 845,86 Punkten erreicht hatte. Auf Wochensicht ergibt sich ein Gewinn von 4,28 Prozent - das stärkste Wochenplus seit November letzten Jahres. Der MDax der mittelgroßen Werte legte am Freitag um 0,13 Prozent auf 26 743,87 Punkte zu.

Tags zuvor hatte der Dax die Schwächephase von Anfang April mit dem Sprung auf eine weitere Bestmarke endgültig abgehakt. Neben positiven Außenhandelsdaten aus China hatten Jobdaten aus den USA das Börsenbarometer höher getrieben.

Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war überraschend deutlich gestiegen. Das interpretieren so manche Anleger als einen weiteren Hinweis auf eine Abschwächung des Beschäftigungsmarktes - und genau das könnte für die US-Notenbank entscheidend sein, positiver auf das Inflationsumfeld zu schauen und den Leitzins womöglich schon bald zu senken. Allerdings meldete die Uni Michigan am Freitag einen deutlichen Anstieg der von ihr gemessenen Inflationserwartungen der Verbraucher, was zumindest den Euro etwas belastete.

Einzelwerte wurden zum Wochenschluss vor allem von Analystenkommentaren bewegt. So gewannen Zalando gut drei Prozent. Die Aktien profitierten von einer Empfehlung der Berenberg Bank. Analyst Matthew Abraham verwies auf erste Signale einer erfolgreichen Umsetzung der neu skizzierten Strategie des Online-Modehändlers sowie eine verbesserte Dynamik auf den Endmärkten.

Munich Re , von der Bank of America (BofA) zum Kauf empfohlen, stiegen um mehr als drei Prozent auf 455,40 Euro. Analystin Freya Kong traut den Papieren des Rückversicherers eine Fortsetzung ihres Laufs zu und setzte mittelfristig nun ein Kursziel von 530 Euro. Bereits tags zuvor hatten zahlreiche Häuser die Kursziele für die Aktien in Reaktion auf die Quartalszahlen nach oben geschraubt. Das neue Ziel von BofA übertrifft diejenigen der anderen genannten Häuser aber noch deutlich.

Für die Anteilscheine von Symrise dagegen ging es um 1,5 Prozent abwärts. Berenberg-Analystin Samantha Darbyshire hatte die Kaufempfehlung für die Papiere des Aromen- und Duftstoffherstellers gestrichen und dabei auf Preisdruck im wichtigen Geschäft mit Nahrungszusätzen im Bereich Haustiere verwiesen.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,61 Prozent fester bei 5085,08 Punkten. Die Börsen Paris und in London verzeichneten Kursgewinne in ähnlicher Größenordnung. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsende geringfügig im Plus.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,0770 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0779 (Mittwoch: 1,0743) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9277 (0,9308) Euro.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,55 Prozent am Vortag auf 2,52 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 124,56 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,34 Prozent auf 130,78 Zähler./la/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag seinen Rekordlauf fortgesetzt. Zwischenzeitlich hatte der deutsche Leitindex erstmals die Marke von 18 800 Punkten geknackt. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets sprach von einem "starken Ausbruch bei schwachen Umsätzen". Auftrieb gab vor allem die Hoffnung auf doch noch zeitnahe Leitzinssenkungen in den USA. Die dünnen Handelsumsätze am Brückentag nach "Christi Himmelfahrt" trugen ihr Übriges dazu bei, denn an solchen Tagen reichen bereits wenige Orders, um das Börsenbarometer kräftiger in die eine oder andere Richtung zu bewegen.

Der Dax schloss 0,46 Prozent höher bei 18772,85 Punkten, nachdem er bereits am Vormittag sein Rekordhoch bei 18 845,86 Punkten erreicht hatte. Auf Wochensicht ergibt sich ein Gewinn von 4,28 Prozent - das stärkste Wochenplus seit November letzten Jahres. Der MDax der mittelgroßen Werte legte am Freitag um 0,13 Prozent auf 26 743,87 Punkte zu.

Tags zuvor hatte der Dax die Schwächephase von Anfang April mit dem Sprung auf eine weitere Bestmarke endgültig abgehakt. Neben positiven Außenhandelsdaten aus China hatten Jobdaten aus den USA das Börsenbarometer höher getrieben./la/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Neu veröffentlichte Inflationserwartungen haben am Freitag vor allem den Technologie-Indizes an der Nasdaq den Wind aus den Segeln genommen. Höher gestartet, reduzierte der Nasdaq 100 seine Gewinne zuletzt auf nur noch 0,10 Prozent und notierte noch bei 18 131,28 Punkten.

Das von der Uni Michigan veröffentlichte Konsumklima hatte sich im Mai deutlich eingetrübt. Die darin ebenfalls enthaltenen Inflationserwartungen der Verbraucher legten merklich zu. Die Zinssenkungserwartungen erhielten also wieder einen kleinen Dämpfer, nachdem sie am Vortag von schwächeren Signalen vom US-Arbeitsmarkt noch befeuert worden waren.

Für den breit gefassten S&P 500 ging es zuletzt um 0,12 Prozent auf 5220,37 Punkte nach oben. Der Leitindex Dow Jones Industrial verbuchte ein Plus von 0,32 Prozent auf 39 513,63 Punkte. Auf Wochensicht zeichnen sich Gewinne ab.

Auf Unternehmensseite legten die Aktien des Mischkonzerns 3M unter den besten Werten im Dow um 0,9 Prozent zu, nachdem die Analysten der Bank HSBC sie auf "Buy" hochgestuft hatten. Die Experten sehen eine mögliche positive Trendwende beim Wachstum sowie positive Auswirkungen der Restrukturierung auf die Profitabilität.

Die Aktien von Novavax konnten ihren Wert mehr als verdoppeln. Der Impfstoffhersteller hatte zuvor mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi eine Lizenzvereinbarung unterzeichnet, die die Vermarktung einer kombinierten Covid-19- und Grippeimpfung vorsieht. Novavax können durch das Geschäft bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar zufließen. Zudem beteiligt sich Sanofi mit rund fünf Prozent an dem Unternehmen./ajx/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Die tags zuvor wieder stärker genährte Hoffnung auf vielleicht doch schon baldige Leitzinssenkungen in den USA treiben die Wall Street am Freitag weiter an. Der Dow Jones Industrial gewann wenige Minuten nach dem Auftakt 0,32 Prozent auf 39 514,44 Punkte. Der Leitindex nähert sich damit weiter seiner Bestmarke von Ende März bei 39 889 Punkten.

Der technologielastige Nasdaq 100 legte am Freitag um 0,50 Prozent auf 18 203,66 Zähler zu. Für den breit gefassten S&P 500 ging es um 0,34 Prozent auf 5231,89 Punkte nach oben. Auf Wochensicht zeichnen sich damit für alle drei Indizes Gewinne ab.

Am Donnerstag veröffentlichte Daten hatten gezeigt, dass in den USA die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend deutlich gestiegen war. Dies interpretierten Anleger als einen weiteren Hinweis auf eine Abschwächung des Beschäftigungsmarktes - und genau das könnte für die US-Notenbank entscheidend sein, positiver auf das Inflationsumfeld zu schauen und den Leitzins womöglich schon bald zu senken.

Vor diesem Hintergrund richten sich die Blicke am Freitag im frühen Verlauf auf das Konsumklima der Uni Michigan, es enthält auch die Inflationserwartungen der Verbraucher. Zudem melden sich abermals Vertreter der US-Notenbank Fed zu Wort. Ihre Äußerungen bewegen mitunter die Aktienkurse, weil sie Hinweise auf den Zinskurs geben können./ajx/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Rekordrally des Dax muss sich in der neuen Woche einer Realitätsprüfung unterziehen. Der Höhenflug am deutschen Aktienmarkt basiert derzeit insbesondere auf der Hoffnung, dass die Leitzinsen in den USA doch wieder eher früher als später sinken. Dies würde die Wirtschaft stimulieren und Aktien gegenüber Anleihen attraktiver machen. Doch falls sich am Mittwoch wider Erwarten zeigen sollte, dass die Inflation in den Vereinigten Staaten im April deutlich angezogen ist, könnte es an den Börsen ungemütlich werden. Denn dann könnte sich die US-Notenbank Fed gezwungen sehen, einen härteren geldpolitischen Kurs zu fahren.

Noch aber herrsche Kauflaune am hiesigen Aktienmarkt, schrieb der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets: "Der Dax kennt kein Halten mehr." Aktuell erlebten die Anleger eine der besten Börsenwelten. So gebe es konjunkturelle Hoffnungsschimmer aus Deutschland, der Eurozone und China. Zudem seien Arbeitsmarktzahlen aus den USA zuletzt schwach ausgefallen, was die geldpolitischen Lockerungsabsichten der Fed unterstreiche. "Für den Dax heißt die nächste Anlaufstelle nun 19 000 Punkte", resümierte Molnar.

Auch laut Analyst Sven Streibel von der DZ Bank stehen die Börsenampeln weiterhin auf Grün. So sei der Dax immer noch nicht teuer, wenngleich er derzeit auf Rekordniveau notiert. Die Bewertung des Leitindex "reflektiert auf dem aktuell eher durchschnittlichen Level schlicht ein geringeres Weltuntergangsrisiko als noch vor sechs Monaten" - und das, obwohl der Leitindex ein überdurchschnittlicher Profiteur einer bevorstehenden globalen Konjunkturverbesserung sei.

Wie tragfähig dieses positive Szenario ist, dürfte sich zur Wochenmitte zeigen. "Alle Augen richten sich auf die US-Inflationszahlen", schrieb Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck. Die Teuerung sollte zwar seiner Auffassung nach minimal gesunken sein, sie dürfte aber anders als in der Eurozone inklusive Deutschland weiter spürbar über drei Prozent verharren.

Greil hält dieses Niveau nach wie vor für deutlich zu hoch, um der US-Notenbank eine baldige erste Leitzinssenkung zu erlauben. Der im Vergleich zu Europa hartnäckigere Inflationstrend in den USA dürfte nun ungewöhnlicherweise dazu führen, dass die Europäischen Zentralbank (EZB) am 6. Juni zumindest einige Monate vor der Fed mit den Leitzinssenkungen beginnt. Der Experte rechnet mit insgesamt drei Leitzinssenkungen der EZB in diesem Jahr, während er bei der Fed frühestens ab Herbst zwei für realistisch hält.

Auch die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) mahnen zur Vorsicht. Zwar bleibe in den USA der grundlegende Abwärtstrend bei der jährlichen Kernteuerungsrate ohne Energie und Nahrungsmittel intakt, doch auch im Frühjahr 2024 habe sich diese Kenngröße überraschend störrisch gezeigt. "Die letzten Monate waren eine kalte Dusche für diejenigen, die das Inflationsproblem mental schon beerdigt hatten", hieß es. Das Risiko, dass die Inflationslage es der Fed nicht erlaubt, in absehbarer Zeit die Geldpolitik nennenswert zu lockern, habe zugenommen. Insofern sei eine Atempause für Aktien gar nicht mal so schlecht.

Gleichwohl habe der Dax auch vor dem Hintergrund solider Unternehmensnachrichten seine jüngsten Höchststände erreicht, fuhren die Experten der Helaba fort. Auch deshalb dürften die Anleger auch in der neuen Woche die Berichtssaison der Unternehmen genau verfolgen.

Dabei stehen erneut viele Geschäftszahlen auf der Agenda. So informieren etwa der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer am Dienstag sowie die Commerzbank , der Energiekonzern RWE und der Versicherer Allianz am Mittwoch über ihre Aktivitäten im ersten Quartal. Am Donnerstag folgen dann unter anderem der Industriekonzern Siemens und die Deutsche Telekom .

Unter dem Strich zeigte sich Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, zuversichtlich: "Das Finanzsystem funktioniert gut, innovative Technologien ermöglichen neue Geschäftsmodelle und hohe Gewinne." Das alles sei eine sehr angenehme Temperaturzone für die Finanzmärkte, daher auch die Rekordstände an den Aktienmärkten. Der wichtigste Teil dieses Bildes sei die Konjunkturkomponente: "Solange Europa, die USA und die asiatischen Volkswirtschaften weiter wachsen, können Unternehmen mit dem aktuellen, relativ hohen Zinsniveau leben."/la/ajx/men

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag in seinem Rekordlauf die Marke von 18 800 Punkte übersprungen. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets sprach von einem "starken Ausbruch bei schwachen Umsätzen". Auftrieb gibt vor allem die Hoffnung auf doch noch zeitnahe Leitzinssenkungen in den USA. Die dünnen Handelsumsätze am Brückentag nach "Christi Himmelfahrt" tragen ihr Übriges dazu bei, denn an solchen Tagen reichen bereits wenige Orders, um den Dax kräftiger in die eine oder andere Richtung zu bewegen.

Am Nachmittag gewann der deutsche Leitindex 0,64 Prozent auf 18 804,19 Punkte, nachdem er zeitweise sogar bis knapp unter 18 850 Punkte geklettert war. Gleich zum Handelsstart hatte der Dax zunächst die Hürde von 18 700 Punkten genommen. Auf Wochensicht zeichnet sich für die zweite Mai-Woche ein sattes Plus von etwa viereinhalb Prozent ab.

Der MDax der mittelgroßen Werte gewann am Freitagnachmittag 0,58 Prozent auf 26 863,09 Punkte und auch europaweit war die Stimmung an den Börsen gut.

Tags zuvor hatte der Dax die Schwächephase von Anfang April mit dem Sprung auf eine neue Bestmarke endgültig abgehakt. Neben positiven Außenhandelsdaten aus China hatten Jobdaten aus den USA das Börsenbarometer höher getrieben.

Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war überraschend deutlich gestiegen. Das interpretieren so manche Anleger als einen weiteren Hinweis auf eine Abschwächung des Arbeitsmarktes, - und genau das könnte für die US-Notenbank entscheidend sein, positiver auf das Inflationsumfeld zu schauen und den Leitzins womöglich schon bald zu senken. Vor diesem Hintergrund dürfte kurz nach dem Handelsstart an der Wall Street das Konsumklima der Uni Michigan besonderes Interesse genießen, da es auch Inflationserwartungen der Verbraucher enthält.

Einzelwerte wurden an diesem Tag vor allem von Analystenkommentaren bewegt. So sprangen Zalando mit plus 3,3 Prozent an die Dax-Spitze. Sie profitierten von einer Empfehlung der Berenberg Bank. Analyst Matthew Abraham verwies auf erste Signale einer erfolgreichen Umsetzung der neu skizzierten Strategie des Online-Modehändlers sowie eine verbesserte Dynamik auf den Endmärkten.

Munich Re , von der Bank of America (BofA) auf "Buy" hochgestuft, legten um 2,6 Prozent zu. Analystin Freya Kong traut den Papieren des Rückversicherers eine Fortsetzung ihres Laufs zu und setzte mittelfristig nun ein Kursziel von 530 Euro. Bereits tags zuvor hatten zahlreiche Häuser die Kursziele für die Aktie in Reaktion auf die Quartalszahlen nach oben geschraubt. Das neue Ziel der BofA übertrifft diejenigen der anderen genannten Häuser aber noch deutlich.

Für die Aktien von Symrise ging es dagegen am Dax-Ende um 2,0 Prozent abwärts. Berenberg-Analystin Samantha Darbyshire stufte das Papier des Aromen- und Duftstoffherstellers auf "Hold" ab und verwies dabei auf Preisdruck im wichtigen Geschäft mit Nahrungszusätzen im Bereich Haustiere.

Der Euro bewegte sich kaum und wurde am Nachmittag mit 1,0780 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Donnerstag etwas tiefer auf 1,0732 Dollar festgelegt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,55 Prozent am Vortag auf 2,52 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 124,56 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,12 Prozent auf 131,06 Zähler./ck/men

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

NEW YORK (dpa-AFX) - Die tags zuvor wieder stärker hochgekochten Hoffnungen auf vielleicht doch schon baldige Leitzinssenkungen in den USA dürften die Wall Street am Freitag weiter antreiben. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eineinhalb Stunden vor dem Auftakt auf 39 490 Punkte und damit 0,26 Prozent über seinem Vortagesschluss. Der Index würde sich damit weiter seiner Bestmarke von Ende März bei 39 889 Punkten nähern. Der technologiewertelastige Nasdaq 100 dürfte ebenfalls mit moderaten Gewinnen starten.

Am Donnerstag veröffentlichte Daten hatten gezeigt, dass in den USA die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend deutlich gestiegen war. Dies interpretierten Anleger als einen weiteren Hinweis auf eine Abschwächung des Arbeitsmarktes - und genau das könnte für die US-Notenbank entscheidend sein, positiver auf das Inflationsumfeld zu schauen und den Leitzins womöglich schon bald zu senken.

Vor diesem Hintergrund richten sich die Blicke am Freitag kurz nach dem Handelsstart auf das Konsumklima der Uni Michigan, das auch Inflationserwartungen der Verbraucher enthält. Zudem äußern sich Vertreter der US-Notenbank Fed zu Wort. Ihre Äußerungen werden Anleger genau auf mögliche Hinweise zum Zinskurs abklopfen.

Auf der Unternehmensseite legten die Aktien des Mischkonzerns 3M im vorbörslichen US-Handel um 1,2 Prozent zu, nachdem die Analysten der Bank HSBC sie auf "Buy" hochgestuft hatten. Die Experten sehen eine mögliche positive Trendwende beim Wachstum sowie positive Auswirkungen der Restrukturierung für die Profitabilität.

Die Aktien von Novavax verdoppelten ihren Wert im vorbörslichen Geschäft. Der Impfstoffhersteller hatte zuvor mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi eine Lizenzvereinbarung unterzeichnet, die die Vermarktung einer kombinierten Covid-19- und Grippeimpfung vorsieht. Novavax können durch den Deal bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar zu fließen. Zudem beteiligt sich Sanofi mit rund 5 Prozent an dem Unternehmen.

Aufmerksamkeit auf sich ziehen könnte auch eine Bloomberg-Meldung über ein Vorhaben der US-Regierung in Bezug auf China. Das rückt allgemein Aktien von Autobauern, Solarunternehmen und Batteriehersteller in den Blick. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, will US-Präsident Joe Biden neue Zolle auf chinesische E-Autos und weitere strategische Sektoren erheben. Chinesische Unternehmen sind durch Autozölle bereits großteils vom amerikanischen Markt ausgeschlossen. Chinas Solarunternehmen exportieren zudem hauptsächlich aus Drittländern in die USA, um Beschränkungen zu entgehen, wobei US-Firmen auch höhere Zölle für diesen Handel anstreben./mis/stk

ROM (dpa-AFX) - Fast 50 Angestellte der Vatikanischen Museen drohen einem italienischen Medienbericht zufolge wegen "unzumutbarer Arbeitsbedingungen" mit einer Sammelklage gegen den Heiligen Stuhl. Die Beschäftigten - unter ihnen Museumswächter, ein Restaurator und ein Angestellter der Buchhandlung - wandten sich in einem Brandbrief an die Staatsverwaltung (Governatorat) des kleinen Kirchenstaates und forderten bessere Arbeitsbedingungen, wie die Tageszeitung "Corriere della Sera" am Sonntag berichtete.

Die Angestellten hatten die im Vatikan berüchtigte Anwältin Laura Sgrò zuvor eingeschaltet, die den Brief laut "Corriere della Sera" an den spanischen Kardinal Fernando Vérgez Alzaga, Präsident des Governatorats und damit praktisch Regierungschef des Vatikanstaats, übermittelt hat. Dort heißt es: "Hochwürdigste Eminenz, die Arbeitsbedingungen verletzen die Würde und die Gesundheit eines jeden Beschäftigten." Sollten die Regeln für die Arbeit nicht grundlegend geändert werden, wollen sie demnach den Vatikan gemeinsam verklagen.

Die Angestellten bemängeln eine aus ihrer Sicht schlechte Bezahlung sowie einen unzureichenden Gesundheitsschutz. Den 49 von insgesamt rund 700 Beschäftigten geht es demnach aber auch um mangelnde Sicherheitsvorkehrungen in den Museen. So würden täglich bis zu 30 000 Besucher hineingelassen, obwohl die maximale Besucherzahl bei 24 000 pro Tag liege. Außerdem führe die geringe Zahl an Gendarmen zu Problemen für die Aufseher, die laut "Corriere della Sera" manchmal von belästigenden Besuchern angegriffen würden.

Eine solche Sammelklage wäre eine Premiere in dem von Papst Franziskus regierten Vatikan. Es ist jedoch noch unklar, wie die Klage genau ablaufen würde. Die Beschäftigten sahen jedoch nach eigenen Angaben keinen anderen Weg mehr, als an die Öffentlichkeit zu gehen. Sie sollen bereits in der Vergangenheit versucht haben, eine Einigung mit dem Heiligen Stuhl zu erzielen - ohne Erfolg. Der Frust ist daher offenbar groß: "Der Papst spricht von Rechten, aber wir werden als bloße Ware betrachtet", heißt es in ihrem Schreiben./rme/DP/zb

Zwischenfälle mit Boeing-Flieger - Sicherheitslandung in Frankfurt

FRANKFURT - Eine Boeing -Maschine der Airline TUIfly hat an zwei aufeinanderfolgenden Tagen nach dem Start in Frankfurt wieder umkehren müssen. Am Donnerstag gegen 13.20 Uhr habe die Maschine des Typs 737-800 in Frankfurt eine Sicherheitslandung vollzogen, sagte eine Sprecherin der Fraport AG am Freitagabend. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.

Rheinmetall peilt 30 bis 40 Milliarden Euro aus Bundeswehr-Sondervermögen an

MÜNCHEN - Der Rüstungskonzern Rheinmetall will sich ein besonders großes Stück vom 100-Milliarden-Sondervermögen-Kuchen der Bundesregierung abschneiden. "Sie können davon ausgehen, dass am Ende zwischen 30 und 40 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen zu uns kommen", sagte Firmenchef Armin Papperger der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagausgabe). "Für Flugabwehr, Lkw, Munition, unseren Anteil am F35-Programm, und vieles mehr."

Lufthansa-Chef betont Bedeutung von Swiss und will Zufriedenheit verbessern

ZÜRICH - Lufthansa-Chef Carsten Spohr betonte in einem Gespräch mit "NZZ" (Samstagausgabe) die Bedeutung von Swiss als Aushängeschild des Konzerns und versprach eine Verbesserung der Kundenzufriedenheit. Trotz der positiven finanziellen Entwicklung von Lufthansa im vergangenen Jahr gebe es Herausforderungen wie unzufriedene Kunden und Mitarbeiter, Streiks und die Unsicherheit bezüglich der ITA-Übernahme.

Terzic nach BVB-Pleite in Mainz: 'Nicht zufrieden mit mir'

MAINZ - Trainer Edin Terzic hat die 0:3-Pleite von Champions-League-Finalist Borussia Dortmund beim Bundesliga-Abstiegskandidaten FSV Mainz 05 mit auf seine Kappe genommen. "Wir wollten wieder die Frische reinbringen, wir wollten Chancen verteilen - und das hat heute alles nicht funktioniert. Natürlich nehme ich mich da mit in die Verantwortung", sagte Terzic über seine misslungene Groß-Rotation am Samstagabend: "Deshalb bin ich auch nicht zufrieden mit mir heute."

Warnstreiks bei Telekom vor Tarifrunde

BERLIN - Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Telekom hat die Gewerkschaft Verdi am Sonntag bundesweit zu Warnstreiks im Kundenservice aufgerufen. Diese sollen am Montag fortgesetzt werden, parallel zur vierten Verhandlungsrunde, die für Montag und Dienstag in Potsdam angesetzt ist, wie Verdi mitteilte. Dort ist am Montag eine zentrale Kundgebung geplant, zu der 4500 Beschäftigte erwartet werden.

ROUNDUP 3: Fast 80 Strafanzeigen bei Tesla-Protest - weitere Aktionen geplant

GRÜNHEIDE - Der Protest gegen den US-Elektroautobauer Tesla geht nach mehreren Aktionstagen in Grünheide bei Berlin voraussichtlich weiter. Ein Protestcamp gegen die einzige europäische Autofabrik von Firmenchef Elon Musk wurde am Sonntag aufgelöst, einige Bündnisse kündigten aber weitere Aktionen an oder wollten sich die Möglichkeit vorbehalten.

Munich Re erwartet überdurchschnittlich viele Hurrikane

MÜNCHEN - Dem Südosten der USA und der Karibik droht in diesem Sommer eine ungewöhnlich starke Hurrikansaison. Sehr hohe Wassertemperaturen im östlichen Atlantik in Kombination mit einer erwarteten La-Niña-Phase im westlichen Pazifik begünstigen nach Einschätzung des Rückversicherers Munich Re die Entstehung tropischer Wirbelstürme.

Datennutzung deutscher Handykunden im Ausland zieht kräftig an

BONN - Nach dem Ende der Corona-Pandemie ist das Datenvolumen, das deutsche Handykunden im Ausland genutzt haben, weiter angewachsen. Beim internationalen Roaming fielen im vergangenen Jahr 374,4 Millionen Gigabyte an und damit 33 Prozent mehr als im Jahr 2022, wie die Bundesnetzagentur auf dpa-Anfrage mitteilte. 2022 hatte es sogar einen Zuwachs um 75 Prozent gegeben - dieses exorbitante Plus lag daran, dass im Vergleichsjahr 2021 pandemiebedingt viel weniger Menschen gereist waren.

Die Bundesbürger verschicken immer weniger SMS

BONN - Während die Bundesbürger immer weniger SMS verschicken, zieht die Nutzung von Online-Diensten wie Whatsapp , Threema oder Signal in Deutschland stark an. Wie die Bundesnetzagentur auf dpa-Anfrage mitteilte, wurden in Deutschland im vergangenen Jahr rund 891 Milliarden Sofortnachrichten über das Internet gesendet und damit knapp elf Prozent mehr als 2022. Es geht um Textmitteilungen, Fotos, Videos, Dokumente und Emojis, die über Online-Dienste verschickt werden. Auf jeden Verbraucher, der solche Dienste regelmäßig nutzt, kamen im Schnitt 379 Sofortnachrichten pro Monat.

Britische Regierung: Gazprom spürt Folgen von russischem Angriffskrieg

LONDON - Der russische Energieriese Gazprom wird nach britischer Einschätzung noch jahrelang die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukrane spüren. Grund seien die schlechten Beziehungen mit den bisherigen Hauptabnehmern im Westen seit der russischen Invasion der Ukraine 2022, teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Dass es der Staatskonzern bisher nicht geschafft habe, seine Exportabhängigkeit vom europäischen Markt zu lösen, werde die Gewinne vermutlich bis 2030 belasten. Gazprom hatte zuletzt den ersten Nettoverlust seit 1999 gemeldet.

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ROUNDUP: Sie lesen im Unternehmens-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Regierung hat Israels Kriegsführung vor allem mit Blick auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens kritisiert. Israel sei auf dem besten Weg, einen Aufstand mit vielen bewaffneten Hamas-Kämpfern zu erben, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Sonntag im US-Fernsehen. Es drohe ein Vakuum, das von Chaos, Anarchie und wahrscheinlich von der Hamas wieder aufgefüllt werde. "Wir haben mit ihnen über einen viel besseren Weg gesprochen, um zu einem dauerhaften Ergebnis, zu dauerhafter Sicherheit zu gelangen, sowohl im Gazastreifen selbst als auch in der gesamten Region", betonte Blinken. Partner würden sich gegenseitig die Wahrheit sagen.

Blinken sagte auf Nachfrage, dass die USA die Einschätzung Israels teilten, dass bisher mehr Zivilisten als Terroristen im Gaza-Krieg getötet worden seien. Die Interviewerin bezog sich dabei auf eine Aussage des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, wonach das israelische Militär bisher 14 000 Terroristen der Hamas getötet habe. Weil die Hamas Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutze, seien gleichzeitig 16 000 Zivilisten getötet worden, sagte Netanjahu. Der Premier sagte in dem Interview, dass für Israel der Tod jedes Zivilisten eine Tragödie sei - für die Hamas sei es hingegen Strategie. Blinken monierte, dass Israel zwar Verfahren habe, um das Leid der Zivilisten zu mindern. Diese würden aber nicht "konsequent und effektiv" angewandt.

Die US-Regierung hatte in einem am Freitag veröffentlichten Bericht erklärt, dass sie es für möglich halte, dass Israel mit von den USA bereitgestellten Waffen im Gazastreifen gegen humanitäres Völkerrecht verstoßen haben könnte. Aufgrund der Situation in dem Kriegsgebiet sei es aber schwierig, abschließende Feststellungen zu treffen. Auf die Frage, ob die USA es vermeiden würden, Israel für seine Handlungen zur Rechenschaft zu ziehen, sagte Blinken, Washington messe nicht mit zweierlei Maß. "Wir behandeln Israel, einen unserer engsten Verbündeten und Partner, genauso wie jedes andere Land, auch wenn es darum geht, so etwas wie das humanitäre Völkerrecht und seine Einhaltung zu beurteilen."/nau/DP/he

(ausgefallenes Wort in der Überschrift ergänzt: Parlamentsmehrheit)

BARCELONA (dpa-AFX) - Die separatistischen Parteien Kataloniens haben bei der Regionalwahl am Sonntag ihre Mehrheit der Parlamentssitze voraussichtlich verteidigen können. Alle zusammen kamen sie nach der vom staatlichen TV-Sender RTVE nach Ende der Wahl veröffentlichten Prognose nahe an die absolute Mehrheit im Parlament der spanischen Region./er/DP/he

BARCELONA (dpa-AFX) - Die separatistischen Parteien Kataloniens haben bei der Regionalwahl am Sonntag ihre Mehrheit der Parlamentssitze voraussichtlich verteidigen können. Alle zusammen kamen sie nach der vom staatlichen TV-Sender RTVE nach Ende der Wahl veröffentlichten Prognose nahe an die absolute Mehrheit im Parlament der spanischen Region./er/DP/he

(neu: Zitat Woidke)

GRÜNHEIDE (dpa-AFX) - Der Protest gegen den US-Elektroautobauer Tesla geht nach mehreren Aktionstagen in Grünheide bei Berlin voraussichtlich weiter. Ein Protestcamp gegen die einzige europäische Autofabrik von Firmenchef Elon Musk wurde am Sonntag aufgelöst, einige Bündnisse kündigten aber weitere Aktionen an oder wollten sich die Möglichkeit vorbehalten.

Die Polizei nahm seit Mittwoch 76 Strafanzeigen auf und 23 Aktivistinnen und Aktivisten vorübergehend in Gewahrsam, wie sie mitteilte. Fünf Aktivisten davon wurden einem Haftrichter vorgeführt, alle Personen aber schließlich aus dem Gewahrsam entlassen. Die Anzeigen gingen laut Polizei vor allem auf Verstöße gegen das Versammlungsgesetz, Nötigung im Straßenverkehr, Widerstandshandlungen, Landfriedensbruch und Sachbeschädigungen zurück.

Mit den Aktionstagen wollten die Aktivisten vor Umweltgefahren warnen, die Tesla zurückweist. Sie protestieren auch gegen die geplante Erweiterung des Fabrikgeländes, über die am Donnerstag voraussichtlich die Gemeindevertretung Grünheide berät. In dem Autowerk in Brandenburg, das seit rund zwei Jahren Elektroautos herstellt, arbeiten etwa 12 000 Menschen. Ein Teil liegt im Wasserschutzgebiet. Am Samstag war es bei einem Protestzug zu Auseinandersetzungen zwischen Aktivisten und der Polizei gekommen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot in Grünheide.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kritisierte Inhalt und Form des Protests. In Grünheide sei die Grenze des Protests der Grenzzaun des Betriebsgeländes. "Dort endet der Protest, es beginnt die Strafbarkeit", sagte Habeck der Funke-Mediengruppe. In der Sache sei der Protest falsch, weil er sich gegen jede Autofabrik richte. "Niemand kann aber ein Interesse an Deutschland ohne Automobilproduktion haben. Wir werben darum, dass die Autos der Zukunft hier produziert werden - und Arbeitsplätze und Wertschöpfung hier gehalten werden. Und solche Autos baut eben auch Tesla", sagte der Minister.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) dankte der Polizei aus mehreren Ländern. "Ihr Einsatz war wichtig, dass die Versammlungen überhaupt durchgeführt werden konnten und es trotz einiger Verletzungen weitgehend friedlich blieb."

Zur Sitzung der Gemeindevertretung am Donnerstag will das Bündnis "Tesla den Hahn abdrehen" präsent sein. "Unser Protest gegen die Erweiterung des Tesla-Werks geht weiter", sagte Sprecherin Esther Kamm. Die Initiative "Tesla stoppen" will ebenfalls weitermachen. Die "Wasserbesetzung" am Bahnhof Fangschleuse bleibe bestehen, sagte Sprecherin Caro Weber. Die Initiative "Disrupt Tesla"("Tesla stören") hält sich weitere Proteste offen. Sollte die Gemeindevertretung entgegen der Bürgerbefragung für eine Erweiterung stimmen, "kommt "Disrupt Tesla" erst recht wieder", sagte Sprecherin Lucia Mende.

Auseinandersetzungen bei Protest-Demo

Am Samstag machten rund 2000 Menschen nach Angaben des Bündnisses "Tesla den Hahn abdrehen" bei einem Protestzug zur Autofabrik mit. Die Polizei sprach von mehr als 1000 Teilnehmern. Dabei gab es Auseinandersetzungen mit der Polizei, Feuerwerkskörper wurden gezündet. Bei der Auseinandersetzung hätten die Beamten "einfache körperliche Gewalt" angewendet, teilte die Polizei mit. Ein Mensch wurde in Gewahrsam genommen. Ein Beamter wurde leicht verletzt. Die Demonstration verlief ohne größere Störungen.

Am Freitag hatte es Tumulte am Rande des Tesla-Werksgeländes gegeben. Mehrere Aktivisten versuchten, auf das Gelände vorzudringen, die Polizei stoppte dies - und setzte dabei Pfefferspray und Schlagstöcke ein.

"Diesem System ist es egal, ob Tesla, VW oder Mercedes ? Autokonzerne und ihre politischen Befürworter sind verantwortlich für den Ausverkauf unserer Lebensgrundlagen", sagte die "Disrupt Tesla"-Sprecherin. Sie warf der Polizei gewaltsames Vorgehen vor. Das Bündnis "Tesla den Hahn abdrehen" sieht Gefahren für das Grundwasser und fordert eine Abkehr vom "klimaschädlichen Individualverkehr". Die Bürgerinitiative Grünheide ist der Ansicht, Tesla und die Brandenburger Landesregierung beachteten die Interessen der Menschen in der Region nicht genug.

Geplante Erweiterung ist umstritten

Tesla will sein Gelände erweitern, um einen Güterbahnhof, Lagerfläche und einen Betriebskindergarten zu bauen. Dafür hätten nach früheren Plänen rund 100 Hektar Wald gerodet werden müssen. In einer Befragung hatte sich aber eine deutliche Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger von Grünheide gegen die Erweiterung ausgesprochen. Die Gemeinde schlug daraufhin vor, dass nur 50 Hektar Wald gerodet werden. Am Donnerstag beraten die Gemeindevertreter über den Bebauungsplan.

Der Autobauer will auch die Produktion ausbauen - von 500 000 Autos im Jahr, die noch nicht erreicht sind, auf eine Million Autos. Kanzler Olaf Scholz (SPD) hofft auf einen Ausbau. Brandenburg habe ein großes Wirtschaftswachstum, sagte Scholz am Samstag bei einer Talkrunde des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) mit Blick auf Tesla. "Ist zwar umstritten, wie wir merken, aber ich hoffe, sie wird ihre Produktion noch weiter verdoppeln."

Elon Musk wundert sich

Tesla-Chef Elon Musk zeigte sich irritiert über die Proteste. "Es passiert etwas sehr Seltsames, da Tesla als einziger Autokonzern angegriffen wurde!", schrieb er auf dem Portal X. Das Unternehmen wies Vorwürfe zur Verschmutzung von Wasser stets zurück und verwies darauf, dass der Wasserverbrauch unter dem Branchendurchschnitt liege.

Das Unternehmen hatte am Freitag nicht produziert - das lag nach Angaben einer Sprecherin aber am Brückentag nach dem Feiertag Christi Himmelfahrt. Nach einem Brandanschlag auf einen Strommast musste Tesla im März die Produktion in Grünheide für einige Tage stoppen. Zur Tat hatte sich eine linksextremistische Gruppe bekannt./vr/DP/he

KIEW (dpa-AFX) - Die Kämpfe in der Ostukraine infolge der russischen Offensive bei Charkiw weiten sich nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus. "Es gibt Dörfer, die sich von einer "Grauzone" in eine Kampfzone verwandelt haben, und die Besatzer versuchen, in einigen von ihnen Fuß zu fassen oder sie einfach zum weiteren Vormarsch zu nutzen", beschrieb Selenskyj die Lage am Sonntagabend in seiner täglichen Videobotschaft. Das russische Militär versuche mit dieser Offensive, die ukrainischen Kräfte auf das Äußerste zu strapazieren.

Vor allem sei die Lage rund um die Stadt Wowtschansk "äußerst schwierig". Wowtschansk hatte ursprünglich knapp 19 000 Einwohner, von denen nach offiziellen Angaben noch knapp 500 in der unter Dauerfeuer liegenden Stadt ausharrten.

Selenskyj sprach von ukrainischen Gegenangriffen und erbittertem Widerstand der Streitkräfte seines Landes. "Unsere Aufgabe liegt auf der Hand - wir müssen dem Besatzer so viele Verluste wie möglich zufügen", sagte er.

Zugleich warnte Selenskyj die ukrainische Bevölkerung vor unnötiger Panik. "Russische Informationsoperationen sind immer die Nahrung für russische Bodenoperationen", sagte er. "Der Besatzer ernährt sich von Lügen und der daraus resultierenden Angst." Deshalb rate er, "sich nicht von Emotionen leiten zu lassen, nicht der Schlagzeile hinterherzulaufen, jede Meldung zu überprüfen und nach Informationen zu suchen, nicht nach Emotionen oder Gerüchten, und den ukrainischen Verteidigungskräften zu vertrauen"./cha/DP/he

BERLIN (dpa-AFX) - Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat angesichts knapper Kassen noch einmal vor zu großen Einsparungen im Etat ihres Hauses gewarnt. Im Entwicklungsbereich sei schon sehr stark gekürzt worden, sagte sie am Sonntagabend im ARD-"Bericht aus Berlin". "Für die Sicherheit, die wir in Deutschland brauchen, brauchen wir militärische Sicherheit, wir brauchen die Diplomatie, wir brauchen aber auch die Entwicklungszusammenarbeit", sagte sie. "Wir können uns aus dieser Verantwortung nicht zurückziehen, wenn uns die Sicherheit in Deutschland wichtig ist. Und die ist uns wichtig, und deswegen gehört die Entwicklungspolitik ganz zentral mit dazu."

Mehrere Ministerien wollen sich nicht an die strikten Sparvorgaben von Finanzminister Christian Lindner (FDP) für den Bundeshaushalt 2025 halten. Umstritten sind dabei auch die Einsparforderungen an das Bundesentwicklungsministerium. So forderte FDP-Vize Wolfgang Kubicki hier deutliche Kürzungen. "Im Entwicklungshilfe-Etat würde ich massiv sparen. Weil es zunächst darauf ankommt, die deutsche Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen, erst dann können wir anderen Ländern helfen", sagte er der "Welt am Sonntag". Angemeldet hat das Haus von Ministerin Schulze knapp 12,2 Milliarden Euro. Laut aktueller Finanzplanung solle der Etat auf rund 10,3 Milliarden Euro sinken./bg/DP/he

TEL AVIV (dpa-AFX) - Israel hat am Sonntag nach Angaben eines Militärsprechers den Grenzübergang "Western Eretz" zum nördlichen Gazastreifen für humanitäre Hilfstransporte geöffnet. Dadurch solle die Zahl der Hilfstransporte in den Gazastreifen und insbesondere in den nördlichen Bereich erhöht werden, hieß es. Am Sonntag hätten bereits Dutzende Lastwagen mit Mehl aus dem Hafen von Aschdod den Übergang passiert. Das Welternährungsprogramm (WFP) hatte vor Hunger im Norden des Gazastreifen gewarnt. Dort schreite die Unterernährung bei Kindern mit großer Geschwindigkeit voran, hieß es in einem Bericht zur Lage in dem Gebiet./czy/DP/he

(Aktualisierung: Zahl der Toten in Belgorod)

KIEW (dpa-AFX) - Nach dem Vorstoß russischer Truppen ins ukrainische Grenzgebiet Charkiw hat der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj die Situation dort als schwierig bezeichnet. Das Verteidigungsministerium in Moskau berichtete über die Besetzung vier weiterer Dörfer. Unterdessen meldete auch die an Charkiw grenzende russische Grenzregion Belgorod heftigen Beschuss, für den sie die Ukraine verantwortlich machte.

Syrskyj: "Lage im Gebiet Charkiw deutlich verschärft"

"Diese Woche hat sich die Lage im Gebiet Charkiw deutlich verschärft", schrieb Syrskyj am Sonntag auf Telegram. "Derzeit halten in den Grenzgebieten entlang der Staatsgrenze zur Russischen Föderation die Kämpfe an." Dann fügte er hinzu: "Die Situation ist schwierig, aber die Verteidigungskräfte der Ukraine tun alles, um Verteidigungslinien und -positionen zu halten". Zugleich räumte er ein, dass die russischen Angreifer an einigen Abschnitten "Teilerfolge" erzielt hätten.

Angesichts der Gefahrenlage mussten in Charkiw in den vergangenen Tagen bereits rund 4000 Menschen ihre Häuser verlassen und an sicherere Orte gebracht werden, wie Gouverneur Oleh Synjehubow schrieb. Viele von ihnen könnten bei Freunden und Verwandten untergekommen, für andere würden Unterkünfte bereitgestellt.

Institut: Russische Offensive soll Ukrainer von Grenze abdrängen

Russische Truppen hatten in der Nacht zum Freitag übereinstimmenden Berichten zufolge im Grenzgebiet zur ukrainischen Millionenstadt Charkiw eine Offensive gestartet. Laut russischem Verteidigungsministerium wurden dabei mehrere ukrainische Grenzdörfer bei der Stadt Wowtschansk besetzt. Am Sonntag meldete Moskau die Einnahme von vier weiteren Ortschaften.

Ukrainische und russische Militärbeobachter wie auch ausländische Experten gingen aber davon aus, dass der Vorstoß noch nicht auf die Stadt Charkiw ziele. Das Institut für Kriegsstudien ISW in den USA sprach von "begrenzten operativen Zielen". Die Angriffe sollten die ukrainischen Kräfte von der Grenze abdrängen; durch das Vorrücken solle Charkiw wieder in die Reichweite russischer Haubitzen und Kanonen kommen.

Strategisches Ziel sei, die Ukrainer zu zwingen, Soldaten und Material von anderen bedrängten Abschnitten der Front im Osten abzuziehen. Der begrenzte Einsatz lege nicht nahe, "dass russische Kräfte in großem Maßstab eine Offensivoperation durchführen, um Charkiw einzuschließen, einzukreisen oder zu erobern", schrieb das ISW. Gleich zu Beginn des Angriffskriegs im Frühjahr 2022 waren russische Truppen nach Charkiw eingedrungen, konnten aber abgewehrt werden.

Wohnhaus in russischer Grenzregion Belgorod schwer beschädigt

In der an Charkiw grenzenden russischen Grenzregion Belgorod wurde unterdessen ein mehrstöckiges Wohnhaus bei einem Angriff schwer beschädigt. Aus den Trümmern wurden bis zum Nachmittag mindestens sechs Tote geborgen, wie der Zivilschutz nach Angaben der Staatsagentur Tass mitteilte. Russlands Verteidigungsministerium teilte mit, das Haus sei von herabstürzenden Trümmern einer ukrainischen Totschka-U-Rakete getroffen worden. Unabhängig überprüft werden konnte das zunächst nicht. Der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, sprach von mindestens 19 Verletzten.

Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine offizielle Reaktion. In ukrainischen Medien wurde die russische Darstellung allerdings teils in Zweifel gezogen. Die Agentur Ukrinform etwa schrieb unter Berufung auf einen Experten, die auf den Fotos sichtbaren Zerstörungen legten nahe, der Gebäudeteil könnte vorsätzlich gesprengt worden sein, um zu provozieren und die eigenen Angriffe zu rechtfertigen./haw/cha/DP/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Siemens Energy sind am Freitag im Aufwind geblieben. Die Papiere des Energietechnikkonzerns zogen bis zum Nachmittag um 4,5 Prozent auf 24,34 Euro an und setzten sich damit an die Spitze des Dax . Der deutsche Leitindex legte auf rekordhohem Niveau etwas zu.

Am Mittwoch hatte Siemens Energy über ein starkes Quartal berichtet und zudem die Prognose erhöht. Dies hatte der Ende Oktober letzten Jahres begonnen Kurserholung zusätzlichen Schub verliehen. Am Freitag äußerten sich die Analysten von MWB Research positiv zu den Anteilscheinen und erhöhten das Kursziel von 22 auf 26 Euro. Die Aktien blieben unterbewertet, schrieb der Experte Oliver Wojahn./la/he

NEW YORK/PARIS (dpa-AFX) - Nach einem Impfstoffdeal mit der französischen Sanofi hat sich der Aktienkurs von Novavax am Freitag mehr als verdoppelt. Im frühen New Yorker Handel sprangen die Titel zuletzt um rund 130 Prozent auf 10,27 Dollar in die Höhe. Sanofi notierten in Paris ein Prozent höher.

Die Lizenzvereinbarung mit Sanofi zielt nicht nur auf die gemeinsame Vermarktung eines Covid-19-Impfstoffs ab, sondern vor allem auf die Entwicklung eines neuen Kombipräparats für Hochrisiko-Senioren. Künftig sollen sie nur noch ein Serum für Grippe und Covid-19 benötigen. Sanofi sichert sich zudem eine Minderheitsbeteiligung an dem Biotech-Unternehmen. Novavax können durch die Transaktion bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar zufließen.

Laut Analyst Eric Joseph von JPMorgan ändert der Deal mit Sanofi das Geschäft von Novavax grundlegend. Das Bild für Novavax sehe damit gleich rosiger aus, kommerzielle Sorgen wie noch im vergangenen Jahr nähmen ab, schrieb er in einer aktuellen Studie. Die Aktien stufte er von "Underweight" auf "Neutral" hoch. Gemäß der Einstufung "Neutral" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktien in den kommenden sechs bis zwölf Monaten im Gleichklang mit dem jeweiligen Sektor entwickeln werden./ajx/la/nas

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Deutsche Bank Research hat die Einstufung für BBVA mit einem Kursziel von 10,85 Euro auf "Buy" belassen. Es sei noch ein langer Weg, schrieb Analyst Alfredo Alonso in seiner am Freitag vorliegenden Reaktion auf die nun feindliche Übernahmeofferte für die Banco Sabadell. Das Angebot sei unverändert und erscheine nicht wirklich attraktiv. Zudem hänge die Höhe wegen der Anbindung an die BBVA-Aktie vor allem vom Kurs der Aktien ab, die zunächst einen schweren Dämpfer erleiden mussten./ag/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 10.05.2024 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / CEST

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 10.05.2024 / 08:33 / CEST

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem Rückschlag in den vergangenen zwei Tagen hat die Zalando-Aktie am Freitag ihren Erholungskurs fortgesetzt. Auslöser ist eine positive Analystenstudie der Privatbank Berenberg, die das Papier des Online-Modehändlers nun zum Kauf empfiehlt. Die am vergangenen Dienstag vorgelegten Zahlen zum ersten Quartal hatten bereits mehrere andere Analystenhäuser dazu veranlasst, ihre Kursziele für die Aktie anzuheben, so etwa Goldman Sachs, JPMorgan oder auch die UBS.

Im Handel am späteren Vormittag gewann das Zalando-Papier zuletzt drei Prozent auf 25,15 Euro und setzte sich damit an die Spitze im freundlichen Leitindex Dax . Es gelang den Zalando-Aktien allerdings nicht, wieder die charttechnisch wichtige 21-Tage-Durchschnittslinie zu überspringen, die vor zwei Tagen gerissen worden war. Diese, den kurzfristigen Trend signalisierende Linie verläuft derzeit bei rund 25,70 Euro und liegt bei wie ein Deckel auf dem Kurs. Im bisherigen Jahresverlauf aber schlägt sich die Aktie dennoch sehr gut mit einem Plus von 17 Prozent, denn damit liegt sie an elfter Stelle unter den 40 Dax-Konzernen.

Analyst Matthew Abraham von Berenberg stufte Zalando nun von "Hold" auf "Buy" hoch. Mit dieser Empfehlung sieht die Privatbank auf Sicht von zwölf Monaten ein nachhaltiges Kurspotenzial von mehr als 15 Prozent für die Aktie.

Abraham verwies auf erste Signale einer erfolgreichen Umsetzung der neu skizzierten Strategie von Zalando sowie auf eine verbesserte Dynamik auf den Endmärkten. "Angesichts der Erweiterung des B2B-Kundenstamms und des starken Wachstums in den neu anvisierten Segmenten des B2C-Fokus von Zalando sind die neuen Strategien vielversprechend", schrieb er. Die effektive Umsetzung der neuen Strategie sei dabei einhergegangen mit einer weitergeführten Kostendisziplin, was eine erfreuliche Margensteigerung zur Folge gehabt habe.

Mit dem neuen Kursziel, das Abraham von 25,20 auf 29,70 Euro anhob, habe er außerdem die jüngst vorgelegten Ergebnisse des ersten Quartals berücksichtigt. Die Bewertung der Aktie hält er zudem für "anspruchslos".

Nach den vorgelegten Zahlen zum ersten Quartal am vergangenen Dienstag hatten sich bereits mehrere andere Analysten positiv über den Modekonzern geäußert, dessen Geschäfte dank seines Sparkurses etwas profitabler als gedacht gelaufen waren. Dies hatte die dürftige Umsatzentwicklung angesichts der schwachen Konjunktur in Deutschland mitsamt schlechter Verbraucherstimmung überlagert./ck/la/stk

NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Delivery Hero nach Zahlen für das erste Quartal von 68 auf 62 Euro gesenkt, die Einstufung wegen des Kurspotenzials aber auf "Buy" belassen. Zwar habe er die Umsatzerwartungen bis 2026 angehoben, schrieb Analyst Giles Thorne in einer am Freitag vorliegenden Studie. Das Kursziel für die Aktien des Essenslieferranten sei dennoch gefallen - unter anderem wegen höherer Prognosen für Steuern./mis/ag

Veröffentlichung der Original-Studie: 09.05.2024 / 11:01 / ET

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 10.05.2024 / 00:00 / ET

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HAMBURG (dpa-AFX Broker) - Die Privatbank Berenberg hat Zalando von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 25,20 auf 29,70 Euro angehoben. Analyst Matthew Abraham lobte in seiner am Freitag vorliegenden Studie die Signale, dass die neue Strategie des Onlinehändlers aufgeht und verwies auch auf eine Erholung der Endmärkte. Mit dem neuen Kursziel hat er auch die Ergebnisse des ersten Quartals berücksichtigt./ag/mis

Veröffentlichung der Original-Studie: 09.05.2024 / 16:46 / GMT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Munich Re haben am Freitag nach einer Empfehlung der Bank of America kurz nach dem Handelsstart um 1,5 Prozent auf 448,10 Euro zugelegt. Die Experten trauen den Papieren eine Fortsetzung ihres Laufs zu und setzen mittelfristig nun ein Ziel von 530 (alt 480) Euro an. Daher stuften sie diese von "Neutral" auf "Buy" hoch.

Bereits tags zuvor hatten zahlreiche Häuser wie die kanadische Bank RBC, die Investmentbank Morgan Stanley, die Citigroup und die Privatbank Berenberg die Kursziele für Munich Re in Reaktion auf die zur Wochenmitte veröffentlichen Resultate des ersten Quartals nach oben geschraubt. Das neue Ziel der Bank of America übertrifft diejenigen der anderen genannten Häuser aber noch deutlich.

Zwar scheint der jahrelange Preisanstieg in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung ein Ende zu finden, die Konkurrentin von Hannover Rück und Swiss Re erwartet aber weiterhin ein hohes Preisniveau.

Zudem ist aus Sicht des Vorstands die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass die Munich Re ihr bisheriges Gewinnziel in diesem Jahr übertrifft. Finanzvorstand Christoph Jurecka wollte daher nicht ausschließen, dass er seine Prognose im Sommer anheben wird - wenn das zweite Quartal "außerordentlich gut" verlaufen sollte.

Mit den aktuellen Gewinnen hält die Munich-Re-Aktie Kurs auf ihr Rekordhoch von gut 454 Euro aus dem März. Der lange Anstieg der Rückversicherungsprämien und ein günstiges Kapitalmarktumfeld treiben die Branche insgesamt schon länger an. Der Wert der Papiere der Munich Re hat sich sei dem anfänglichen Rückschlag zu Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine 2022 mittlerweile mehr als verdoppelt.

Allein 2024 summieren sich die Kursgewinne bereits auf rund ein Fünftel, was einen der vorderen Plätze im deutschen Leitindex Dax bedeutet. Damit hat Munich Re auch den europäischen Versicherungssektor hinter sich gelassen. So ging es für den Stoxx Europe 600 Insurance 2024 bisher um knapp neun Prozent nach oben./mis/men

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger von Arm haben am Donnerstag nach anfänglicher Enttäuschung über den Ausblick nur vorübergehend mehr Zuversicht gewonnen. Nach hohen Verlusten von fast acht Prozent im frühen Handel und einem anschließenden Dreh ins Plus notierten die Papiere zuletzt wieder 1,5 Prozent tiefer auf 104,49 US-Dollar. Der Chip-Entwickler, dessen Technik in praktisch allen Smartphones steckt, blieb mit der Umsatzprognose für sein gerade begonnenes Geschäftsjahr unter den Börsenerwartungen.

Die 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend erweist sich nun als zäher Widerstand für die Arm-Papiere. Der Erholungstrend der letzten drei Wochen ist in Gefahr. Seit Jahresbeginn steht zwar noch immer ein Zuwachs von 39 Prozent zu Buche. Nach dem Kursfeuerwerk von Anfang Februar, das die Aktien bis auf 164 Dollar hatte steigen lassen - angefacht von der Hoffnung auf künftig hohe Gewinne bei Chipkonzernen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) - sind die Anleger mittlerweile aber etwas mehr auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Ein trüber Ausblick macht sie stutzig, weil er als Vorbote für eine Abschwächung des KI-Hypes gewertet werden könnte.

So gaben am Donnerstag auch die Anteile des KI-Vorzeigeunternehmens Nvidia nach, zuletzt um 1,6 Prozent auf gut 889 Dollar. Für länger in Nvidia investierte Anleger ist das zu verschmerzen, haben die Titel doch allein in diesem Jahr schon wieder rund 80 Prozent gewonnen und sich auch von ihrem vor drei Wochen markierten Zwischentief längst wieder erholt.

Arm stellte nun für das bis Ende März 2025 laufende Geschäftsjahr Erlöse zwischen 3,8 und 4,1 Milliarden Dollar in Aussicht. Das wäre ein deutliches Plus im Vergleich zu den 3,23 Milliarden Dollar im vergangenen Geschäftsjahr, die bereits ein Wachstum von 21 Prozent darstellten. Allerdings hatten Analysten mit einer etwas besseren Prognose gerechnet, unter anderem weil Arm stärker in Rechenzentren Fuß fassen will. Prozessoren dafür sind besonders lukrativ für den Chipdesigner, da sie Abgaben für gleich mehrere Rechenkerne bringen.

Analyst Harlan Sur von JPMorgan bleibt für Arm aber optimistisch. Den Jahresausblick hält er für konservativ. Er betonte zudem, dass das mehrjährige Wachstumsprofil aufgrund höherer Lizenz-Einnahmen und der Aktivitäten im Bereich Künstlicher Intelligenz stark sei. Sein Kursziel stockte Sur von 100 auf 115 Dollar auf. Das Anlagevotum "Overweight" hat Bestand./ajx/so/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Siemens Energy haben am Donnerstag an ihren Kurssprung zur Wochenmitte angeknüpft. Die Papiere des Energietechnikkonzerns stiegen bis zum Nachmittag um drei Prozent auf 23,24 Euro und erreichten das Niveau von Juni 2023. Damit zogen sie zudem an die Dax-Spitze . Der deutsche Leitindex bewegte sich zuletzt mit einem Plus von 0,78 Prozent in der Nähe seines Rekordhochs.

Analysten äußerten sich nun überwiegend positiv, nachdem Siemens Energy am Mittwoch nach einem starken Quartal die Prognose erhöht hatte. Die Nachfrage für die Netzwerktechnologie beeindrucke weiterhin, schrieb etwa der Experte Sean McLoughlin von der Bank HSBC. Zudem schienen die Probleme im Verluste schreibenden Windgeschäft von Siemens Gamesa unter Kontrolle zu sein. Der Sanierungsplan für diese Sparte sollte das Vertrauen in eine Erholung der Profitabilität stärken./la/he

HAMBURG (dpa-AFX Broker) - Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Munich Re von 465 auf 480 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Münchner "feuern aus allen Zylindern", schrieb Analyst Tryfonas Spyrou in seiner am Donnerstag vorliegenden Nachbetrachtung des Quartalsberichts. Er hob seine Schätzungen nach dem hervorragenden Jahresstart./ag/mis

Veröffentlichung der Original-Studie: 08.05.2024 / 17:28 / GMT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben

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MOSKAU (dpa-AFX) - Mehr als zwei Jahre nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin seinen Verteidigungsminister und engen Vertrauten Sergej Schoigu entlassen. Schoigus Nachfolger soll der bisherige Vize-Regierungschef Andrej Beloussow werden, wie die russische Staatsagentur Tass am Sonntag unter Berufung auf den Föderationsrat meldete. Dort waren Putins Vorschläge für die Zusammensetzung der neuen russischen Regierung eingegangen. Ein offizieller Grund für die Personaländerung wurde nicht genannt.

Vereinzelt war allerdings über eine mögliche Entlassung des 68 Jahre alten Schoigus, der seit 2012 Verteidigungsminister war, spekuliert worden. Vor wenigen Wochen nämlich war einer von Schoigus Stellvertretern, Timur Iwanow, wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet worden. Beobachter hatte das als Anzeichen von Machtkämpfen innerhalb des russischen Militär- und Sicherheitsapparats gewertet.

Schoigu soll nun Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates werden; diesen Posten hat bislang Nikolai Patruschew bekleidet. Patruschews neue Verwendung werde in Kürze bekanntgegeben, erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow.

Schoigus 65 Jahre alter Nachfolger Beloussow war lange Jahre Putins Berater in Wirtschaftsfragen, bekleidete in den vergangenen Jahren verschiedene Posten in der Regierung. Unter anderem war er im Jahr 2020 für mehrere Wochen kommissarischer Regierungschef, als Michail Mischustin mit einer Corona-Infektion ausgefallen war./cha/DP/zb

BARCELONA (dpa-AFX) - Die separatistischen Parteien haben bei der vorgezogenen Parlamentswahl in der spanischen Region Katalonien nach Medienprognosen möglicherweise ihre absolute Mehrheit verteidigt. Nach den vom staatlichen TV-Sender RTVE am Sonntagabend veröffentlichten Zahlen werden die Unabhängigkeitsbefürworter aber diesmal von der liberal-konservativen Partei Junts des in Belgien im Exil lebenden Ex-Regionalpräsidenten Carles Puigdemont angeführt. Auf Platz eins landete demnach zwar die Sozialistische Partei (PSC) von Spitzenkandidat Salvador Illa, die aber mit 37 bis 40 Sitzen die absolute Mehrheit von 68 Abgeordneten deutlich verpasst haben dürfte.

Laut RTVE kommt Junts auf 33 bis 36 Sitze vor der ebenfalls separatistischen Republikanischen Linken (ERC) des bisherigen Regionalpräsidenten Pere Aragonès mit 24 bis 27 Sitzen. Zusammen mit der linken Partei CUP (6-8 Sitze) und der als rechtspopulistisch geltenden Alianca Catalana (1-3 Sitze) können die Unabhängigkeitsbefürworter auf die absolute Mehrheit hoffen. Andere Medien hatten bei ihren Prognosen ähnliche Ergebnisse. Alles deutet unterdessen auf langwierige Verhandlungen über eine Regierungsbildung hin.

Sollten sich diese Resultate bestätigen, könnte Puigdemont auch als Zweitplatzierter eine Regierungsbildung versuchen. Der 61-Jährige sitzt allerdings noch im Exil fest, weil er von der spanischen Justiz per Haftbefehl gesucht wird - im Zusammenhang mit dem unter seiner Führung gescheiterten, illegalen ersten Abspaltungsversuch von 2017. Der könnte erst aufgehoben werden, wenn eine mit der Regierung in Madrid vereinbarte Amnestie voraussichtlich im Juni in Kraft getreten sein wird.

Im Wahlkampf standen zwar Fragen der Wirtschafts- und Sozialpolitik im Vordergrund, Themen wie in Deutschland, steigende Wohnkosten, Inflation, Bürokratie-Wirrwarr. Die Wahl galt aber auch als Plebiszit über die umstrittene Amnestie für Separatisten. Sie soll nach Worten von Spaniens sozialistischem Regierungschef Pedro Sánchez den Katalonien-Konflikt entspannen und den Separatisten den Wind aus den Segeln nehmen. Sollte ihr Stimmenanteil am Ende der offiziellen Auszählung etwas sinken, wäre das ein Erfolg für Sánchez, der im Rest des Landes heftiger Kritik an seinem nachgiebigen Katalonienkurs ausgesetzt ist.

Die Separatisten lassen indes nicht locker und fordern von der Zentralregierung grünes Licht für ein legales Referendum über die Unabhängigkeit. Die Entwicklung nach der Wahl könnte nach Ansicht von Beobachtern auch die Stabilität der spanischen Minderheitsregierung von Sánchez gefährden, die im Parlament in Madrid auf die Stimmen der Separatisten angewiesen ist.

Kritiker aus dem konservativen Lager werfen Sánchez politische Korruption vor, weil er sich mit der Amnestie die Zustimmung separatistischer Abgeordneter bei seiner Wiederwahl im Parlament in Madrid im vergangenen Herbst erkauft habe. Zudem gefährde er die territoriale Einheit Spaniens, indem er seine Minderheitsregierung von Separatisten abhängig gemacht habe, die ihn damit zwingen könnten, doch noch einem Unabhängigkeitsreferendum zuzustimmen.

Katalonien war im Herbst 2017 nach einem illegalen Unabhängigkeitsreferendum und einem anschließenden Beschluss zur Abspaltung von Spanien 2017 ins Chaos gestürzt. Puigdemont konnte mit weiteren Regierungsmitgliedern ins Ausland fliehen. Mehrere der im Land gebliebenen Mitstreiter wurden zu Haftstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt, inzwischen aber begnadigt. Unter den Folgen des chaotischen Trennungsversuches - darunter politische Instabilität sowie eine Unternehmens- und Kapitalflucht - leidet Katalonien noch heute./er/DP/zb

MOSKAU (dpa-AFX) - Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, entlassen. An seine Stelle tritt der zuvor entlassene Verteidigungsminister Sergej Schoigu, wie der Kreml am Sonntagabend in Moskau mitteilte./cha/DP/zb

MOSKAU (dpa-AFX) - Kremlchef Wladimir Putin hat seinen Verteidigungsminister Sergej Schoigu entlassen und den bisherigen Vize-Regierungschef Andrej Bjeloussow zum Nachfolger bestimmt. Das berichtete die russische Staatsagentur Tass am Sonntag aus dem Föderationsrat, wo Putins Vorschläge für die Zusammensetzung der neuen russischen Regierung eingegangen waren./cha/DP/zb

BERLIN (dpa-AFX) - In der Koalition geht der Streit über den Bundeshaushalt und mögliche Kürzungen bei der Rente weiter. Während die FDP auf Einsparungen in der Sozial- und Rentenpolitik setzt, lehnt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Einschnitte für Rentnerinnen und Rentner in Deutschland strikt ab. "Auf deren Kosten sollte das nicht gehen", bekräftigte Scholz am Samstag bei einer Talkrunde des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) in Potsdam. Scholz lehnte dabei auch den Vorschlag eines höheren Renteneintrittsalters ab und nannte diesen "absurd". Das sei "nicht der richtige Weg, um einen Haushalt zu sanieren", sagte Scholz. "Das würde auch gar nichts bringen." Kritik an den Sparplänen der Liberalen kam auch vom Deutschen Gewerkschaftsbund. "Die FDP hat kein Herz für Leute, die sich lange Jahre krumm gearbeitet haben", kritisierte etwa DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel.

In einem aktuellen Fünf-Punkte-Papier, das das FDP-Präsidium an diesem Montag beschließen will, fordern die Liberalen eine "generationengerechte Haushaltspolitik". Diese müsse die Schuldengrenze des Grundgesetzes einhalten und dürfe junge Menschen bei der Finanzierung der Renten nicht überfordern, heißt es darin. Es braucht aus Sicht der Liberalen daher Reformen der Sozialsysteme sowie die Abschaffung des früheren Renteneintritts mit 63 Jahren.

FDP-Bundestagsfraktionschef Christian Dürr hatte für ein flexibles Rentenalter geworben und war mit Äußerungen zum Arbeiten mit 72 Jahren auf Kritik gestoßen. Der Generalsekretär der Partei, Bijan Djir-Sarai, sagte der "Bild am Sonntag", die Rente mit 63 entziehe dem Arbeitsmarkt wertvolle Fachkräfte. Wer länger arbeiten möchte, solle dies "unter attraktiven Bedingungen machen können". FDP-Finanzexperte Max Mordhorst sagte: "Denkbar ist zum Beispiel, dass die Rente mit 63 künftig nur noch für Geringverdiener möglich ist." Mittelfristig müsse sie ganz weg.

Die Forderungen zur Rente stehen in direktem Zusammenhang mit den laufenden Verhandlungen zum Bundeshaushalt für das kommende Jahr. Die werden in der Koalition zunehmend zur Belastungsprobe. Mehrere Bundesministerien wollen sich nicht an die strikten Sparvorgaben von Finanzminister Christian Lindner (FDP) halten - was dieser wiederum scharf kritisiert. "Die Anmeldungen für den Bundeshaushalt 2025 haben nicht den Eindruck erweckt, dass alle die ökonomischen Realitäten erkannt haben", sagte Lindner dazu der Mediengruppe Bayern.

Das Finanzministerium blockierte Anfang der Woche kurzfristig den Kabinettsbeschluss zum Rentenpaket der Bundesregierung. Mit dem Paket, das Lindner eigentlich bereits mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) fertig ausgehandelt hatte, soll ein Rentenniveau von 48 Prozent bis 2039 garantiert werden. Das kostet zusätzliches Geld, sodass der Beitragssatz steigen wird. Zu hohe Beitragssätze lehnen die Liberalen aber strikt ab. Der FDP-Parteitag im April hatte ebenfalls eine Reform des Rentenpakets angeregt. Wann genau das Rentenpaket im Kabinett beschlossen werden kann, ist derzeit noch unklar. Aus Regierungskreisen hieß es, dass eine Befassung noch im Mai angestrebt werde.

Vor diesem Hintergrund betonte Kanzler Scholz: "Für mich ist ganz klar, dass eine Sache für unser Land wichtig ist, nämlich, dass wir den sozialen Zusammenhalt nicht infrage stellen." Der Kanzler hofft nach eigenen Angaben auf eine Einigung bis Juli. "Dass Anfang Juli der Haushalt steht, das steht fest - glaube ich." Scholz sprach von einer großen Aufgabe. Ohne Details zu nennen, betonte er: "Wir geben in jedem Fall mehr Geld aus als früher."

SPD-Parteichefin Saskia Esken kritisierte den liberalen Koalitionspartner. Sie sagte der "Süddeutschen Zeitung", es sei wenig hilfreich, wenn die Verhandlungen zum Haushalt 2025 im Wochentakt mit parteinahen Positionspapieren begleitet würden. Sie wies die Kritik der FDP an der Rente mit 63 und am Bürgergeld zurück. Die soziale Sicherheit in Deutschland sei für die SPD nicht verhandelbar. "Insbesondere kommt eine Erhöhung des Renteneintrittsalters für uns nicht infrage, auch und gerade nicht für die, die lange Jahrzehnte hart gearbeitet haben und deshalb die Möglichkeit haben, vorgezogen in Rente zu gehen", sagte Esken.

DGB-Vorstandsmitglied Piel warnte davor, "den Bundeshaushalt zu Lasten der jahrzehntelang hart arbeitenden Menschen sanieren zu wollen". Menschen, die in Deutschland fast ein halbes Jahrhundert lang gearbeitet und Beiträge gezahlt hätten, hätten "eine Rente ohne Abzüge vor dem 67. Lebensjahr redlich verdient", erklärte Piel weiter. Die FDP müsse ihre Blockade beim Rentenpaket aufgeben. Es brauche hier eine rasche Einigung der Bundesregierung, forderte Piel.

Der Haushalt dürfte auch jenseits der Rentenfrage in den kommenden Wochen weiter für Streit sorgen. Ebenfalls umstritten sind unter anderem die Einsparforderungen an das Bundesentwicklungsministerium. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki forderte hier deutliche Kürzungen. "Im Entwicklungshilfe-Etat würde ich massiv sparen. Weil es zunächst darauf ankommt, die deutsche Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen, erst dann können wir anderen Ländern helfen", sagte Kubicki der "Welt am Sonntag".

Er regte an, das Ausgaben-Niveau auf den Durchschnitt der G7-Staaten abzusenken und rund 20 Milliarden Euro in diesem Bereich einzusparen. Was wiederum für lauten Protest aus den Reihen der Grünen sorgte. Fraktionsvize Agnieszka Brugger nannte den Vorstoß Kubickis "maximal unseriös und außenpolitisch extrem unklug". Die Entwicklungszusammenarbeit in der jetzigen Form sei auch in Deutschlands ureigenem Interesse, betonte Brugger. Kritik an Kubickis Vorschlag kam auch aus der Union und der Partei Die Linke./faa/DP/he

BERLIN (dpa-AFX) - Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, rechnet mit einem Ende der umstrittenen Grenzkontrollen an nationalen Binnengrenzen, wenn die vom Europäischen Parlament verabschiedete Asylreform umgesetzt ist. "Der Wille ist da, den Pakt mit Leben zu erfüllen. Wenn das gelingt, können wir zurückkommen zu einer EU ohne Kontrollen an den Binnengrenzen", sagte der CSU-Vizechef den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es komme jetzt darauf an, dass die EU-Beschlüsse zur Asylpolitik auch umgesetzt würden, "vor allem bei den Asylverfahren an den Außengrenzen mit geschlossenen Camps".

Vor gut einem Monat hatte das Europäische Parlament den Weg für die EU-Asylreform freigemacht und für das geplante Paket gestimmt, mit dem die bisherigen Regeln für Migration in die Europäische Union deutlich verschärft werden sollen. Demnach sollen die Mitgliedstaaten zu einheitlichen Verfahren an den Außengrenzen verpflichtet werden, damit rasch festgestellt werden kann, ob Asylanträge unbegründet sind und die Geflüchteten dann schneller und direkt von der Außengrenze abgeschoben werden können. Die Reform muss noch von den EU-Staaten bestätigt werden. Das ist normalerweise eine Formalität. Dann haben die EU-Staaten zwei Jahre Zeit, um die Vorgaben umzusetzen.

Mehrere EU-Länder hatten Kontrollen an ihren Binnengrenzen wieder eingeführt, darunter Deutschland, Österreich, Frankreich und skandinavische Länder. In Deutschland gibt es Kontrollen seit Jahren an der Grenze zu Österreich, im Oktober waren sie auch für die Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz angeordnet worden.

Weber sagte, die Umsetzung des Paktes brauche Zeit. "Aber die Zahl der Asylbewerber wird bereits deutlich abnehmen, wenn wir weitere Migrationsabkommen schließen und so Schlepperbanden das Handwerk legen." Er wolle so schnell wie möglich wieder in einem freien Europa ohne Grenzkontrollen leben./hme/DP/he

POTSDAM (dpa-AFX) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Vorwurf aus der Wirtschaft nach mangelnder Unterstützung zurückgewiesen. "Stimmt nicht", sagte der SPD-Politiker am Samstag bei einer Talkrunde des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) in Potsdam. "Wir haben gerade ein massives Entlastungspaket für die Wirtschaft durch den Bundestag und den Bundesrat gebracht." Der Bundesrat habe dieses Paket etwas abgeschwächt, weil die Länder Steuersenkungen für die Wirtschaft immer mitbezahlen müssten. "Trotzdem haben wir es geschafft, zum Beispiel Abschreibungsbedingungen zu verbessern für den Wohnungsbau - auch für die Wirtschaft insgesamt - oder zum Beispiel Forschung massiv steuerlich zu begünstigen."

Handwerkspräsident Jörg Dittrich hatte von Scholz mehr Verständnis für die Wirtschaft gefordert. "Natürlich versteht er die Zusammenhänge. Doch es macht auf mich den Eindruck, als nehme er das, was Unternehmen und Betriebe als Sorgen und Ängste aktuell formulieren, nicht für bare Münze", sagte Dittrich dem RND. "Die Herausforderungen und Probleme für die Wirtschaft sind riesengroß. Energiewende, grüne Transformation, marode Infrastruktur, schleppende Digitalisierung, Fachkräftemangel ? das alles sind wahnsinnig dicke Bretter."/vr/DP/he

BERLIN (dpa-AFX) - Handwerkspräsident Jörg Dittrich hat die Bundesregierung aufgefordert, Anreize für Mehrarbeit zu setzen. "Wir brauchen mehr Leistungsanreize - für die Unternehmen wie für die Beschäftigten", sagte Dittrich dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Mehrarbeit lohne sich für viele nicht, solange Steuern und Abgaben so hoch seien wie jetzt.

"Wir reden gerade viel darüber, welche Anreize wir setzen können, damit Rentnerinnen und Rentner länger arbeiten ? was ja richtig ist. Ich frage mich aber auch, welche Anreize wir eigentlich für den normal arbeitenden Teil der Bevölkerung setzen, führte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks aus.

Steuerfreie Überstunden meine er damit ausdrücklich nicht, stellte Dittrich klar. "Bei steuerfreien Überstunden besteht die Gefahr, dass weniger Vollzeit gearbeitet wird, weil einige Beschäftigte unterm Strich für sich mehr herausholen könnten, wenn sie Teilzeit arbeiten und dann die zusätzlichen, steuerbefreiten Überstunden und die Zuschläge, die es dafür teilweise gibt, erhielten?, sagte er. Er fände es sinnvoller, "sich die Einkommenssteuerkurve oder steuerfreie Hinzuverdienstmöglichkeiten vorzunehmen"./brd/DP/he

BERLIN (dpa-AFX) - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat das Auswärtige Amt und das Entwicklungsministerium im Streit um den Bundeshaushalt 2025 dazu aufgerufen, ihre Ausgabenpolitik zu überprüfen. Beide müssten sich die Frage stellen: "Verbessern wir mit unserem Steuergeld wirklich Lebenschancen oder dienen die Projekte deutschen Interessen", sagte Lindner den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.

"In der internationalen Politik müssen harte Sicherheit und die Unterstützung der Ukraine Priorität haben. Da geht es um Frieden und Freiheit für Deutschland." Deshalb müsse man mit Blick auf Geld für andere Teile der Welt über Zielgenauigkeit und Umfang sprechen. "Seit dem CSU-Entwicklungsminister (Gerd) Müller gibt es Projekte wie die berühmten Radwege in Peru, die man hinterfragen muss."

Baerbock und Schulze wehren sich gegen Sparvorgaben Lindners

Die Ampel-Koalition steht vor schwierigen Verhandlungen für den Bundeshaushalt 2025. Lindner hat die Ministerien zum Sparen aufgerufen, mehrere Ressorts wehren sich aber gegen die Kürzungen und fordern mehr Geld, darunter auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD).

Lindner will als Grundlage für seinen Haushalt die im Kabinett bereits beschlossene mittelfristige Finanzplanung nehmen. Baerbock müsste statt mit mehr als 6 Milliarden demnach künftig mit um die 5 Milliarden Euro auskommen ? trotz der Kriege in der Ukraine und in Gaza, wo viel humanitäre Hilfe nötig ist. In die Verhandlungen geht Baerbock dem Vernehmen nach nun mit einer Forderung von knapp 7,4 Milliarden ? davon eine knappe Milliarde zur Unterstützung der Ukraine.

Auch Schulze wehrt sich gegen Kürzungen. Angemeldet hat sie 12,16 Milliarden Euro, was dem Haushaltsansatz von 2023 entspreche. Laut aktueller Finanzplanung solle der Etat aber deutlich auf rund 10,28 Milliarden Euro sinken, hieß es in einem Schreiben des Ministeriums, das der dpa vorliegt.

Kubicki: Milliarden für humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe sparen

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki forderte deutliche Kürzungen bei der humanitären Hilfe und der Entwicklungshilfe. "Im Entwicklungshilfe-Etat würde ich massiv sparen. Weil es zunächst darauf ankommt, die deutsche Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen, erst dann können wir anderen Ländern helfen", sagte Kubicki der "Welt am Sonntag".

Deutschland gebe im Vergleich mit den anderen G7-Staaten pro Kopf der Bevölkerung und gemessen am Bruttoinlandsprodukt am meisten für Entwicklungshilfe aus. "Wenn wir uns auf den Durchschnitt der Zahlungen der anderen G7-Staaten begeben würden, dann können wir rund 20 Milliarden Euro an humanitärer Hilfe und Entwicklungshilfe quer über die Ressorts einsparen ? ohne schlechtes Gewissen", sagte der Bundestags-Vizepräsident.

Rentenpaket verschoben: "Business as usual war mir nicht möglich"

Am Dienstag hatte die Ampel auf Druck von Lindner kurzfristig die Kabinettsbefassung des schon ausgehandelten zweiten Rentenpakets verschoben. Nach Medienberichten hat Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) besonders hohe Forderungen in den Verhandlungen zum Haushalt 2025 gestellt.

"Ein business as usual war mir nicht möglich. Die Anmeldungen für den Bundeshaushalt 2025 haben nicht den Eindruck erweckt, dass alle die ökonomischen Realitäten erkannt haben", sagte Lindner der Mediengruppe Bayern. "Deshalb musste ich mich beim Bundeskanzler und dem Wirtschaftsminister erst vergewissern, ob wir noch auf einer Linie sind."

Der FDP-Chef versicherte auf eine entsprechende Frage, er habe "nie" mit dem Bruch der Koalition gedroht. "Aber jedem ist doch klar, dass eine Einigung auf einen Haushalt und eine Wirtschaftswende notwendig sind, damit am Ende auch Vorhaben wie das Rentenpaket eine Mehrheit im Bundestag finden."

Zur Höhe der Gesamtforderungen wollte sich Lindner nicht äußern. "Ich kann keine amtliche Zahl nennen, weil ich verschiedene Forderungen nicht als ernsthafte Verhandlungsposition akzeptiere. Ich kann nur sagen, dass die Spekulationen, die bisher in den Medien kursieren, die Summe unterschätzen." Zuletzt klaffte in den Planungen für den Etat 2025 eine Lücke im zweistelligen Milliardenbereich, es kursierten Zahlen zwischen 15 und 30 Milliarden Euro.

"Wieder am Grundkonsens der Koalition gerüttelt"

Lindner wies nochmals die Forderung von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zurück, die Ausgaben für Verteidigung und auch für Teile der Krisenvorsorge von der Schuldenbremse auszunehmen. Indem Pistorius diese Debatte fortsetze, werde "wieder am Grundkonsens der Koalition gerüttelt", so Lindner. Auch in der Sache müsse er widersprechen. "Wir können die Landes- und Bündnisverteidigung nicht auf Pump finanzieren. Der Schuldenstand und die Zinslast würden steigen."/wn/DP/he

KÖLN (dpa-AFX) - Wenn deutsche Unternehmen ihren Fachkräftebedarf decken könnten, wären sie nach einer Studie in der Lage, in diesem Jahr zusätzlich Güter und Dienstleistungen im Wert von 49 Milliarden Euro zu erwirtschaften. Diese Berechnung geht aus einem Papier zweier Ökonomen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hervor. Wenn der derzeitige Bedarf von etwa 573 000 qualifizierten Arbeitskräften gedeckt wäre, könne das sogenannte Produktionspotenzial demnach im laufenden Jahr um 1,1 Prozent höher liegen. Bis zum Jahr 2027 könne der Mehrwert bei 74 Milliarden Euro liegen.

Anders als das tatsächliche Produktionsergebnis ist das Produktionspotenzial ein Schätzwert der Produktion, die unter Volllast möglich wäre. Zur Bestimmung der Fachkräftelücke arbeiten die IW-Wissenschaftler mit Hochrechnungen. Zudem rechnen sie sehr konservativ, da sie davon ausgehen, dass jeder passend qualifizierte Arbeitslose in Deutschland auch eine Stelle findet - was in der Realität nicht der Fall ist. "Aufgrund der Annahmen der Berechnung dürften die tatsächlichen Kosten des Fachkräftemangels noch deutlich höher ausfallen", schreiben die Autoren, die auch an anderer Stelle vorsichtig rechnen. In jedem Fall ist die Lücke seit 2010 deutlich gewachsen.

Die wichtigste Stellschraube zur Verringerung des Fachkräftemangels ist nach Einschätzung der IW-Experten mehr qualifizierte Zuwanderung. Hier habe das überarbeitete Fachkräfteeinwanderungsgesetz neue Möglichkeiten geschaffen. Um mehr Frauen in Arbeit zu bringen, wären demnach mehr Kinderbetreuungsangebote sinnvoll sowie Änderungen bei der Besteuerung von Ehepaaren. Auch Erleichterungen bei der Beschäftigung älterer Menschen würden sich positiv auswirken./hrz/DP/he

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