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WOCHENAUSBLICK: Dax-Anleger wägen geopolitische Risiken und Zinshoffnungen ab

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist die Rekordlaune einer nüchternen Bestandsaufnahme gewichen. Angesicht der aktuellen Spannungen im Nahen Osten und der Konjunktursorgen hierzulande rechnen Experten damit, dass der Leitindex Dax <DE0008469008> in der neuen Woche wohl erst einmal keine großen Sprünge nach oben machen dürfte. Allerdings spricht auch einiges dafür, dass die Geldpolitik den Anlegern weiterhin den Rücken freihält. Damit erscheint ein größerer Kursrutsch ebenfalls eher unwahrscheinlich.

"Die Rekordstimmung an den Börsen ist erst einmal verflogen", schrieb Analystin Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen. Der Konflikt in Nahost befördere eine zunehmende Risikoaversion an den Finanzmärkten. Sichtbarstes Zeichen seien die jüngsten Kursverluste am Aktienmarkt gewesen, die sich allerdings in Grenzen gehalten hätten.

"Vermutlich haben Investoren die jüngsten Rekordstände genutzt, um vor allem hierzulande Kasse zu machen", fuhr Windt fort. Schließlich seien - anders als in den USA - die konjunkturellen Herausforderungen für Deutschland nicht weniger geworden, trotz positiver Nachrichten von der Inflation. Dazu gehörten die jüngsten Hiobsbotschaften aus der Automobilindustrie. So kann die Europäische Union nun trotz des deutschen "Nein" Zusatzzölle auf Elektroautos aus China erheben.

Insofern dürften die Daten zu den deutschen Auftragseingängen am Montag sowie zur Industrieproduktion am Dienstag besonders aufmerksam verfolgt werden. Die Angaben dürften Windt zufolge zeigen, ob im August die Talsohle erreicht worden ist. Immerhin lasse der letzte Anstieg der Aufträge auf eine Besserung hoffen. Dagegen signalisierten jüngste Stimmungsindikatoren wie das Ifo-Geschäftsklima noch keine nahe Trendwende.

Anleger sollten jedoch auch die Lage im Nahen Osten im Blick behalten. Zuletzt hatten Aussagen des US-Präsidenten für Verunsicherung gesorgt. Joe Biden hatte auf die Frage von Reportern, ob er einen Angriff Israels auf Ölanlagen des Iran unterstützen würde, gesagt, dass dies derzeit diskutiert werde. Am Montag, dem 7. Oktober, jährt sich der Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel, der den Gaza-Krieg auslöste. Inzwischen hat Israel seinen Fokus auf den Südlibanon gerichtet, um die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz zu bekämpfen.

Falls sich in der Region die Spannungen verschärfen sollten, könnten zum einen die Ölpreise aus Sorge vor einer Verknappung des für die Weltwirtschaft wichtigen Rohstoffes deutlich steigen. Dies würde diejenigen Wirtschaftszweige hart treffen, die auf Öl stark angewiesen sind. Zum anderen müssen gerade die stark exportorientierten deutschen Unternehmen fürchten, dass sich ihre globalen Geschäftsaussichten verschlechtern.

"Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten zeigen, wie unsicher die Welt derzeit ist", sagte Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck. Bei allen Risiken verweist der Experte aber auch darauf, dass weitere Zinssenkungen der Notenbanken bei sinkender Inflation die Finanzmärkte stützten: "Sollte sich das Wachstum angesichts etwa steigender Ölpreise weiter verlangsamen, dürfte nicht nur die Fed ihre Leitzinsen noch aggressiver absenken, was die Marktauswirkungen abfedern dürfte." Niedrigere Zinsen verbilligen Kredite sowie Investitionen und können so die Konjunktur stützen.

Die jüngsten Daten vom US-Arbeitsmarkt waren stark ausgefallen, was eher für eine weniger aggressive Gangart der US-Notenbank spricht. Die Fed wird bei ihren geldpolitischen Entscheidungen aber auch die am Donnerstag anstehenden Verbraucherpreise für September berücksichtigen. Zuletzt hat sich die Inflationsrate in den USA dem Ziel der Fed von zwei Prozent angenähert. Darüber hinaus könnte der saisonale Einfluss weiteren Rückenwind für den Dax bedeuten, ergänzte David Bienbeck, Vorstandsmitglied beim unabhängigen Vermögensverwalter Albrech & Cie.

In der neuen Woche stehen in Deutschland wenig Nachrichten von Unternehmen auf der Agenda. Am Donnerstag legen der Zuckerkonzern Südzucker <DE0007297004> und der Pharma-Verpackungshersteller Gerresheimer <DE000A0LD6E6> Geschäftszahlen für das zweite Quartal vor. Letzterer hatte sich zuletzt wegen der überraschend langsamen Markterholung und eines Produktionsstopps infolge eines Hurrikans kleinere Ziele gesetzt. Am Freitag startet die Berichtssaison der großen US-Banken, was sich entsprechend auf die Aktien der deutschen Finanzhäuser auswirken könnte./la/jsl/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

 

WOCHENAUSBLICK: Dax-Anleger wägen geopolitische Risiken und Zinshoffnungen ab

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist die Rekordlaune einer nüchternen Bestandsaufnahme gewichen. Angesicht der aktuellen Spannungen im Nahen Osten und der Konjunktursorgen hierzulande rechnen Experten damit, dass der Leitindex Dax <DE0008469008> in der neuen Woche wohl erst einmal keine großen Sprünge nach oben machen dürfte. Allerdings spricht auch einiges dafür, dass die Geldpolitik den Anlegern weiterhin den Rücken freihält. Damit erscheint ein größerer Kursrutsch ebenfalls eher unwahrscheinlich.

"Die Rekordstimmung an den Börsen ist erst einmal verflogen", schrieb Analystin Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen. Der Konflikt in Nahost befördere eine zunehmende Risikoaversion an den Finanzmärkten. Sichtbarstes Zeichen seien die jüngsten Kursverluste am Aktienmarkt gewesen, die sich allerdings in Grenzen gehalten hätten.

"Vermutlich haben Investoren die jüngsten Rekordstände genutzt, um vor allem hierzulande Kasse zu machen", fuhr Windt fort. Schließlich seien - anders als in den USA - die konjunkturellen Herausforderungen für Deutschland nicht weniger geworden, trotz positiver Nachrichten von der Inflation. Dazu gehörten die jüngsten Hiobsbotschaften aus der Automobilindustrie. So kann die Europäische Union nun trotz des deutschen "Nein" Zusatzzölle auf Elektroautos aus China erheben.

Insofern dürften die Daten zu den deutschen Auftragseingängen am Montag sowie zur Industrieproduktion am Dienstag besonders aufmerksam verfolgt werden. Die Angaben dürften Windt zufolge zeigen, ob im August die Talsohle erreicht worden ist. Immerhin lasse der letzte Anstieg der Aufträge auf eine Besserung hoffen. Dagegen signalisierten jüngste Stimmungsindikatoren wie das Ifo-Geschäftsklima noch keine nahe Trendwende.

Anleger sollten jedoch auch die Lage im Nahen Osten im Blick behalten. Zuletzt hatten Aussagen des US-Präsidenten für Verunsicherung gesorgt. Joe Biden hatte auf die Frage von Reportern, ob er einen Angriff Israels auf Ölanlagen des Iran unterstützen würde, gesagt, dass dies derzeit diskutiert werde. Am Montag, dem 7. Oktober, jährt sich der Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel, der den Gaza-Krieg auslöste. Inzwischen hat Israel seinen Fokus auf den Südlibanon gerichtet, um die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz zu bekämpfen.

Falls sich in der Region die Spannungen verschärfen sollten, könnten zum einen die Ölpreise aus Sorge vor einer Verknappung des für die Weltwirtschaft wichtigen Rohstoffes deutlich steigen. Dies würde diejenigen Wirtschaftszweige hart treffen, die auf Öl stark angewiesen sind. Zum anderen müssen gerade die stark exportorientierten deutschen Unternehmen fürchten, dass sich ihre globalen Geschäftsaussichten verschlechtern.

"Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten zeigen, wie unsicher die Welt derzeit ist", sagte Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck. Bei allen Risiken verweist der Experte aber auch darauf, dass weitere Zinssenkungen der Notenbanken bei sinkender Inflation die Finanzmärkte stützten: "Sollte sich das Wachstum angesichts etwa steigender Ölpreise weiter verlangsamen, dürfte nicht nur die Fed ihre Leitzinsen noch aggressiver absenken, was die Marktauswirkungen abfedern dürfte." Niedrigere Zinsen verbilligen Kredite sowie Investitionen und können so die Konjunktur stützen.

Die jüngsten Daten vom US-Arbeitsmarkt waren stark ausgefallen, was eher für eine weniger aggressive Gangart der US-Notenbank spricht. Die Fed wird bei ihren geldpolitischen Entscheidungen aber auch die am Donnerstag anstehenden Verbraucherpreise für September berücksichtigen. Zuletzt hat sich die Inflationsrate in den USA dem Ziel der Fed von zwei Prozent angenähert. Darüber hinaus könnte der saisonale Einfluss weiteren Rückenwind für den Dax bedeuten, ergänzte David Bienbeck, Vorstandsmitglied beim unabhängigen Vermögensverwalter Albrech & Cie.

In der neuen Woche stehen in Deutschland wenig Nachrichten von Unternehmen auf der Agenda. Am Donnerstag legen der Zuckerkonzern Südzucker <DE0007297004> und der Pharma-Verpackungshersteller Gerresheimer <DE000A0LD6E6> Geschäftszahlen für das zweite Quartal vor. Letzterer hatte sich zuletzt wegen der überraschend langsamen Markterholung und eines Produktionsstopps infolge eines Hurrikans kleinere Ziele gesetzt. Am Freitag startet die Berichtssaison der großen US-Banken, was sich entsprechend auf die Aktien der deutschen Finanzhäuser auswirken könnte./la/jsl/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

 

WOCHENAUSBLICK: Dax-Anleger wägen geopolitische Risiken und Zinshoffnungen ab

|   Maerkte

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist die Rekordlaune einer nüchternen Bestandsaufnahme gewichen. Angesicht der aktuellen Spannungen im Nahen Osten und der Konjunktursorgen hierzulande rechnen Experten damit, dass der Leitindex Dax <DE0008469008> in der neuen Woche wohl erst einmal keine großen Sprünge nach oben machen dürfte. Allerdings spricht auch einiges dafür, dass die Geldpolitik den Anlegern weiterhin den Rücken freihält. Damit erscheint ein größerer Kursrutsch ebenfalls eher unwahrscheinlich.

"Die Rekordstimmung an den Börsen ist erst einmal verflogen", schrieb Analystin Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen. Der Konflikt in Nahost befördere eine zunehmende Risikoaversion an den Finanzmärkten. Sichtbarstes Zeichen seien die jüngsten Kursverluste am Aktienmarkt gewesen, die sich allerdings in Grenzen gehalten hätten.

"Vermutlich haben Investoren die jüngsten Rekordstände genutzt, um vor allem hierzulande Kasse zu machen", fuhr Windt fort. Schließlich seien - anders als in den USA - die konjunkturellen Herausforderungen für Deutschland nicht weniger geworden, trotz positiver Nachrichten von der Inflation. Dazu gehörten die jüngsten Hiobsbotschaften aus der Automobilindustrie. So kann die Europäische Union nun trotz des deutschen "Nein" Zusatzzölle auf Elektroautos aus China erheben.

Insofern dürften die Daten zu den deutschen Auftragseingängen am Montag sowie zur Industrieproduktion am Dienstag besonders aufmerksam verfolgt werden. Die Angaben dürften Windt zufolge zeigen, ob im August die Talsohle erreicht worden ist. Immerhin lasse der letzte Anstieg der Aufträge auf eine Besserung hoffen. Dagegen signalisierten jüngste Stimmungsindikatoren wie das Ifo-Geschäftsklima noch keine nahe Trendwende.

Anleger sollten jedoch auch die Lage im Nahen Osten im Blick behalten. Zuletzt hatten Aussagen des US-Präsidenten für Verunsicherung gesorgt. Joe Biden hatte auf die Frage von Reportern, ob er einen Angriff Israels auf Ölanlagen des Iran unterstützen würde, gesagt, dass dies derzeit diskutiert werde. Am Montag, dem 7. Oktober, jährt sich der Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel, der den Gaza-Krieg auslöste. Inzwischen hat Israel seinen Fokus auf den Südlibanon gerichtet, um die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz zu bekämpfen.

Falls sich in der Region die Spannungen verschärfen sollten, könnten zum einen die Ölpreise aus Sorge vor einer Verknappung des für die Weltwirtschaft wichtigen Rohstoffes deutlich steigen. Dies würde diejenigen Wirtschaftszweige hart treffen, die auf Öl stark angewiesen sind. Zum anderen müssen gerade die stark exportorientierten deutschen Unternehmen fürchten, dass sich ihre globalen Geschäftsaussichten verschlechtern.

"Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten zeigen, wie unsicher die Welt derzeit ist", sagte Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck. Bei allen Risiken verweist der Experte aber auch darauf, dass weitere Zinssenkungen der Notenbanken bei sinkender Inflation die Finanzmärkte stützten: "Sollte sich das Wachstum angesichts etwa steigender Ölpreise weiter verlangsamen, dürfte nicht nur die Fed ihre Leitzinsen noch aggressiver absenken, was die Marktauswirkungen abfedern dürfte." Niedrigere Zinsen verbilligen Kredite sowie Investitionen und können so die Konjunktur stützen.

Die jüngsten Daten vom US-Arbeitsmarkt waren stark ausgefallen, was eher für eine weniger aggressive Gangart der US-Notenbank spricht. Die Fed wird bei ihren geldpolitischen Entscheidungen aber auch die am Donnerstag anstehenden Verbraucherpreise für September berücksichtigen. Zuletzt hat sich die Inflationsrate in den USA dem Ziel der Fed von zwei Prozent angenähert. Darüber hinaus könnte der saisonale Einfluss weiteren Rückenwind für den Dax bedeuten, ergänzte David Bienbeck, Vorstandsmitglied beim unabhängigen Vermögensverwalter Albrech & Cie.

In der neuen Woche stehen in Deutschland wenig Nachrichten von Unternehmen auf der Agenda. Am Donnerstag legen der Zuckerkonzern Südzucker <DE0007297004> und der Pharma-Verpackungshersteller Gerresheimer <DE000A0LD6E6> Geschäftszahlen für das zweite Quartal vor. Letzterer hatte sich zuletzt wegen der überraschend langsamen Markterholung und eines Produktionsstopps infolge eines Hurrikans kleinere Ziele gesetzt. Am Freitag startet die Berichtssaison der großen US-Banken, was sich entsprechend auf die Aktien der deutschen Finanzhäuser auswirken könnte./la/jsl/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

 

WOCHENAUSBLICK: Dax-Anleger wägen geopolitische Risiken und Zinshoffnungen ab

|   Maerkte

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist die Rekordlaune einer nüchternen Bestandsaufnahme gewichen. Angesicht der aktuellen Spannungen im Nahen Osten und der Konjunktursorgen hierzulande rechnen Experten damit, dass der Leitindex Dax <DE0008469008> in der neuen Woche wohl erst einmal keine großen Sprünge nach oben machen dürfte. Allerdings spricht auch einiges dafür, dass die Geldpolitik den Anlegern weiterhin den Rücken freihält. Damit erscheint ein größerer Kursrutsch ebenfalls eher unwahrscheinlich.

"Die Rekordstimmung an den Börsen ist erst einmal verflogen", schrieb Analystin Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen. Der Konflikt in Nahost befördere eine zunehmende Risikoaversion an den Finanzmärkten. Sichtbarstes Zeichen seien die jüngsten Kursverluste am Aktienmarkt gewesen, die sich allerdings in Grenzen gehalten hätten.

"Vermutlich haben Investoren die jüngsten Rekordstände genutzt, um vor allem hierzulande Kasse zu machen", fuhr Windt fort. Schließlich seien - anders als in den USA - die konjunkturellen Herausforderungen für Deutschland nicht weniger geworden, trotz positiver Nachrichten von der Inflation. Dazu gehörten die jüngsten Hiobsbotschaften aus der Automobilindustrie. So kann die Europäische Union nun trotz des deutschen "Nein" Zusatzzölle auf Elektroautos aus China erheben.

Insofern dürften die Daten zu den deutschen Auftragseingängen am Montag sowie zur Industrieproduktion am Dienstag besonders aufmerksam verfolgt werden. Die Angaben dürften Windt zufolge zeigen, ob im August die Talsohle erreicht worden ist. Immerhin lasse der letzte Anstieg der Aufträge auf eine Besserung hoffen. Dagegen signalisierten jüngste Stimmungsindikatoren wie das Ifo-Geschäftsklima noch keine nahe Trendwende.

Anleger sollten jedoch auch die Lage im Nahen Osten im Blick behalten. Zuletzt hatten Aussagen des US-Präsidenten für Verunsicherung gesorgt. Joe Biden hatte auf die Frage von Reportern, ob er einen Angriff Israels auf Ölanlagen des Iran unterstützen würde, gesagt, dass dies derzeit diskutiert werde. Am Montag, dem 7. Oktober, jährt sich der Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel, der den Gaza-Krieg auslöste. Inzwischen hat Israel seinen Fokus auf den Südlibanon gerichtet, um die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz zu bekämpfen.

Falls sich in der Region die Spannungen verschärfen sollten, könnten zum einen die Ölpreise aus Sorge vor einer Verknappung des für die Weltwirtschaft wichtigen Rohstoffes deutlich steigen. Dies würde diejenigen Wirtschaftszweige hart treffen, die auf Öl stark angewiesen sind. Zum anderen müssen gerade die stark exportorientierten deutschen Unternehmen fürchten, dass sich ihre globalen Geschäftsaussichten verschlechtern.

"Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten zeigen, wie unsicher die Welt derzeit ist", sagte Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck. Bei allen Risiken verweist der Experte aber auch darauf, dass weitere Zinssenkungen der Notenbanken bei sinkender Inflation die Finanzmärkte stützten: "Sollte sich das Wachstum angesichts etwa steigender Ölpreise weiter verlangsamen, dürfte nicht nur die Fed ihre Leitzinsen noch aggressiver absenken, was die Marktauswirkungen abfedern dürfte." Niedrigere Zinsen verbilligen Kredite sowie Investitionen und können so die Konjunktur stützen.

Die jüngsten Daten vom US-Arbeitsmarkt waren stark ausgefallen, was eher für eine weniger aggressive Gangart der US-Notenbank spricht. Die Fed wird bei ihren geldpolitischen Entscheidungen aber auch die am Donnerstag anstehenden Verbraucherpreise für September berücksichtigen. Zuletzt hat sich die Inflationsrate in den USA dem Ziel der Fed von zwei Prozent angenähert. Darüber hinaus könnte der saisonale Einfluss weiteren Rückenwind für den Dax bedeuten, ergänzte David Bienbeck, Vorstandsmitglied beim unabhängigen Vermögensverwalter Albrech & Cie.

In der neuen Woche stehen in Deutschland wenig Nachrichten von Unternehmen auf der Agenda. Am Donnerstag legen der Zuckerkonzern Südzucker <DE0007297004> und der Pharma-Verpackungshersteller Gerresheimer <DE000A0LD6E6> Geschäftszahlen für das zweite Quartal vor. Letzterer hatte sich zuletzt wegen der überraschend langsamen Markterholung und eines Produktionsstopps infolge eines Hurrikans kleinere Ziele gesetzt. Am Freitag startet die Berichtssaison der großen US-Banken, was sich entsprechend auf die Aktien der deutschen Finanzhäuser auswirken könnte./la/jsl/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

 

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